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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2017

Viel Information gefüllt mit Humor

Denken Sie selbst! Sonst tun es andere für Sie
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Vince Ebert, ein kabarettistischer Physiker, versteht es auf höchst unterhaltsame Weise, Fachwissen auch an den Laien zu bringen. In diesem Buch geht es ihm ums Denken an sich:

Wie denken Verliebte, wenn ...

Vince Ebert, ein kabarettistischer Physiker, versteht es auf höchst unterhaltsame Weise, Fachwissen auch an den Laien zu bringen. In diesem Buch geht es ihm ums Denken an sich:

Wie denken Verliebte, wenn überhaupt? Spielt das Klima verrückt oder nur die Klimaforscher? Dürfen Vegetarier fleischfressende Pflanzen essen?
Der Mensch kann nichts besser als denken. Aber ist Intelligenz wirklich die beste Überlebensstrategie? Wir halten uns für die Krone Schöpfung, aber evolutionär sitzen Bakterien am längeren Hebel. Ob Amöbe, Möbelpacker oder Papst – jede Spezies hat ihre eigenen Denkstrategien.
Auf humorvolle Art versteht er es durchaus, dem interessierten Leser manches aus der Neuropsychologie näher zu bringen. Natürlich ist es kein Sachbuch und will wohl auch diese Bezeichnung gar nicht verdienen. Es ist intelligente Comedy der feinen Art.

Mir hat das Buch schon durch seinen flotten Schreibstil richtig viel Spaß gemacht und es wurde hier natürlich wieder als Klobuch eingesetzt, wozu es sich durch die überschaubaren Kapitellängen gut eignet.
Jederzeit gerne wieder, Herr Ebert!

Veröffentlicht am 23.06.2017

Das richtige Buch für Fans

Bud Spencer
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Nachdem das Buch schon einige Zeit auf meinem SUB schlummerte, musste ich es doch endlich zur Hand nehmen, als der Lieblingsstar meiner Kindheit verstarb.

Carlo Pedersoli schildert in diesem Buch die ...

Nachdem das Buch schon einige Zeit auf meinem SUB schlummerte, musste ich es doch endlich zur Hand nehmen, als der Lieblingsstar meiner Kindheit verstarb.

Carlo Pedersoli schildert in diesem Buch die wichtigsten Stationen seines Lebens und so manche Anekdote, die er erlebt hat. Dabei zeigt sich, dass er auch zum Schreiben eine gute Portion Talent abbekam. Sicher - es handelt sich hier nicht um ein literarisches Meisterwerk, sondern eher um Erzähl- und ein wenig Fabulierkunst.

Er erzählt von seiner Kindheit und Jugend in Neapel und Rom. Dabei finde ich erfrischend, dass er sich nicht darin auslässt, wie schwer er es doch zur Kriegszeit hatte und wie furchtbar alles war. Er bleibt dabei wirklich sehr sachlich und spielt sogar manches eher herunter und relativiert es dadurch. Auch auf sich selbst bezogen zeigt er eine oft erstaunliche Ehrlichkeit. Nicht selten beschreibt er sich in seinen Anfangsjahren als Schwimmer und Schauspieler als naiv, dumm, prahlend und faul - wie junge Erwachsene halt oft so sind.

Es macht Spaß, ihm durch sein Leben zu folgen. Es macht Spaß, sich die im Buch enthaltenen Fotos aus seinem privaten Leben anzuschauen. Und es macht Spaß, sich mit ihm an seine Filme zu erinnern, aus denen auch etliche Fotos enthalten sind. Gerade seine filmischen Anfangsjahre sind bei den meisten Leuten nicht bekannt und zu nahezu jedem Film gibt es ein interessantes Nebenbei, das erzählt wird.

Sehr spannend auch die Einzelheiten zu einzelnen Stationen seines Lebens. Seien es seine erfolgreichen Jahre als Schwimmer und Wasserballer oder seine Zeit in Südamerika. Natürlich auch nähere Informationen, wo und wann er Mario Girotti (Terence Hill) kennenlernte, den nahezu jeder mit ihm in Verbindung bringt. Man erfährt auch das ein oder andere Detail zu seinen sonstigen Lebensinhalten: Seine Ehe, seine Liebe zur Musik und natürlich auch seine große Liebe zum Essen.

Kurzum: Ein Muss für Fans und solche, die ihn einfach mochten und besser kennenlernen wollen.

....und der 2. Teil steht auch schon im Regal - als limitierte Ausgabe mit seiner Unterschrift - und beide Teile werden auch in meinem Regal stehen bleiben bis ans Ende meiner Tage!

Veröffentlicht am 23.06.2017

Ein Buch gegen Vorurteile

Und plötzlich guckst du - bis zum lieben Gott
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Obwohl das Buch inzwischen fast 10 Jahre alt ist, ist es erst jetzt in meine Hände gekommen und ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Da ich vor allem Lichters heutige Sendung Bares für Rares ausgesprochen ...

Obwohl das Buch inzwischen fast 10 Jahre alt ist, ist es erst jetzt in meine Hände gekommen und ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Da ich vor allem Lichters heutige Sendung Bares für Rares ausgesprochen gerne schaue (mit Kochsendungen kann man mich jagen) fallen mir immer wieder regelrecht hasserfüllte Kommentare im net auf, die sich über Horst Lichter ergießen. Da ich das überhaupt nicht nachvollziehen kann versuchte ich, mich etwas über ihn und sein bisheriges Leben zu informieren - weshalb manche ihn so offensichtlich hassen - und ich stieß auf dieses Buch.

Markus Lanz - ja der Markus Lanz - hat sich für eine Woche mit Lichter in ein Kloster zurück gezogen, um über dessen Leben zu sprechen, vieles revuepassieren zu lassen und es für interessierte Leser festzuhalten. Dabei heraus gekommen ist ein wirklich fast beeindruckendes Buch über das Leben an sich und das eines ganz normalen Menschen insbesondere. Es beginnt in seiner Kindheit, erzählt von seiner Liebe zu allem was fährt und PS hat und vor allem auch seiner Liebe zu alten Dingen und Häusern, die Geschichten erzählen können und atmen.

Nur an wenigen Stellen blitzt der Schalk Lichters hervor. Von Lanz dankenswerterweise nur sachte angedeutet in Zitaten. Schließlich handelt es sich hier auch nicht um eine Kalauersammlung, sondern einen Einblick in den echten Horst Lichter, den kaum jemand kennt, der ihn nur über seine Sendungen wahrnimmt. Wer dort genauer hinsieht, seine Mimik beachtet, der bekommt schon eine Ahnung, wer sich wirklich hinter diesem riesigen Schnauzbart, seinem Markenzeichen, verbirgt.

Dieses Buch lässt das Bild nun klarer erscheinen. Es verrät einen ausgesprochen sensiblen und empfindsamen Menschen, der leider viel zu lange viel zu sehr bemüht ist, ständig alle Erwartungen seiner Mitmenschen zu erfüllen. 2mal wird ihm das fast zum Verhängnis und er schafft es gerade noch, dem Tod von der Schippe zu springen. Zum Glück hat er nach dem zweiten Mal seine Schlüsse daraus gezogen und sein Leben von Grund auf geändert. Er gibt die scheinbare Sicherheit des Alltags auf und stürzt sich in das auch finanzielle Wagnis seiner Oldiethek - einem Restaurant in einem alten Schuppen, das eher einem Alträucher gleicht denn einem seriösen Restaurant. Und da er Nägel mit Köpfen macht beendet er auch seine Ehe und zieht auf einen selbst eingezogenen Boden im Giebel seiner Oldiethek, den er abends über eine Leiter erreicht.

Der Weg dahin ist wirklich ein steiniger und von vielen Irrtümern geprägt. Wie bei den meisten normalen Menschen. Horst Lichter bleibt ein kleines Phänomen, denn scheinbar ist er nicht gerade einer der besten Köche des Landes. Seine Sterne-Koch-Freunde sind da offenbar besser gesegnet. Trotzdem bleibt er der wohl beliebteste Fernsehkoch - vielleicht gerade weil er so normal ist. Weil er den Menschen im Land das Gefühl vermittelt, einer von ihnen zu sein und kein Superstar. Weil er ein Typ zum anfassen ist und er auch selbst sich nicht scheut, fremden Menschen eine Hand auf den Arm zu legen oder sie einfach mal in den Arm zu nehmen, wenn er das Gefühl hat, dass er gerade so das Richtige tut.

Lanz ist ein hervorragendes Portrait gelungen und ich war überrascht, wie leicht und angenehm sein Geschriebenes zu lesen ist. Ich könnte mir durchaus vorstellen, weitere Bücher von ihm zu lesen, denn er legt dabei eine ausgesprochen angenehme Gewandtheit an den Tag, die ich ihm nicht zugetraut hätte. Chapeau!

Aufgelockert wird sein Buch duch zahlreiche Fotos - teils ältere, die Lichter beisteuerte, größtenteils jedoch von Lanz selbst gemachte Aufnahmen. Auch hier kann ich sagen, dass die Fotos wirklich gelungen sind. Sie bilden nicht nur ab, sondern geben hervorragend die jeweilige Stimmung wieder.

Dazu gibt es dann noch die ein oder andere kurze Episode aus dieser Klosterwoche sowie einige kurze Teile aus Gesprächen mit Menschen aus Lichters Leben (Mutter, Ausbilder, Vorgesetzter, Arzt, LAG etc.). Insgesamt eine wirklich runde Geschichte!

Fazit: Wer mehr über den TV-Liebling Horst Lichter erfahren möchte, dem sei dieses Buch wärmstens ans Herz gelegt. Gerade den Menschen wäre es zu empfehlen, die ihn aufgrund seiner zugegeben manchmal etwas flachen Kalauer in eine Schublade gesteckt haben, in die er keinesfalls hinein gehört! Aber leider werden gerade diese Menschen das Buch nie lesen. Eigentlich schade!

Veröffentlicht am 23.06.2017

Einfach nur genial!

Maurice, der Kater
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Wieder mal sind die Mitarbeiter der unsichtbaren Universität für Zauberei die Schuldigen. Sie entsorgen ihren Müll auf unsichere Art und Weise (einfach über die Mauer) und selbstverständlich finden einige ...

Wieder mal sind die Mitarbeiter der unsichtbaren Universität für Zauberei die Schuldigen. Sie entsorgen ihren Müll auf unsichere Art und Weise (einfach über die Mauer) und selbstverständlich finden einige Ratten diesen und siehe da: Sie entwickeln plötzlich ein Bewusstsein und können sprechen. Zu ihnen stößt ein ebenfalls sprechender Kater namens Maurice, der diesem Buch seinen Namen gab. Zusammen ziehen sie mit einem flötespielenden Jungen von Ort zu Ort um dort die Rattenfänger-Nummer abzuziehen und den Leuten das Geld aus der Tasche.

Irgendwann geraten sie in einen Ort, in dem keine einzige Ratte zu leben scheint - auf der Scheibenwelt eher ungewöhnlich. Hier überschlagen sich bald die Ereignisse und Pratchett wäre nicht Pratchett, wenn er nicht ein grandioses Gebilde zustande bringen würde.

Alleine die Namen der neuen Ratten sind schon ein Gedicht. Sie haben sie gewählt nach dem, was sie immer wieder zu lesen bekamen (ja... lesen können sie auch): Sardinen, Pfirsiche (natürlich eine Rättin), Gefährliche Bohnen, Sonnenbraun, Nahrhaft um nur mal die Hauptakteure zu nennen.

Es gibt allerlei Bezug zu bekannten Märchen und die Tochter des Bürgermeisters, Malizia, ist einfach wunderbar! Sie lebt in ihrer eigenen Geschichtenwelt, denn Ihre Vorfahren waren die Geschwister Grimm. Alles wird ausgeschmückt, als würde es für das nächste Märchen dienen. Mit ihr ist kaum vernünftig zu reden. Dennoch gerät der Junge (Keith) in die Verlegenheit, sich mit ihr zusammen auf die Suche nach seinen rattigen Freunden zu machen und einigen Ungereimtheiten im Ort auf den Grund zu gehen. Mit einer riesigen Tasche bewaffnet, in der sich für alle passenden und unpassenden Gelegenheiten Werkzeuge und Material befinden, kann fast nichts mehr schief gehen.

Das Buch lässt sich einfach nur verschlingen und manches Mal muss man wirklich lachen. Alleine die Vorstellung von synchron-schwimmenden Ratten in der Milchschüssel war zu köstlich!

Es ist hervorragend geschrieben und Pratchett war wirklich ein Fabulierer vor dem Herrn. Es ist lange her, dass mich ein Fantasybuch so unterhalten hat! Und auf jeden Fall für Erwachsene, die im Geiste jung geblieben sind, geeignet - jedoch nur für schon größere Kinder. Kleinere bekommen höchstens Albträume und verstehen auch die Seitenhiebe und Philosophie wohl noch nicht richtig.

Absolute Lese-Empfehlung!

Veröffentlicht am 22.06.2017

Ein typischer Jochimsen

"Krieg ich schulfrei, wenn du stirbst?"
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Auch dieses Jochimsen-Buch findet meine ungeteilte Begeisterung. Für mich ein Klo-Buch par Excellence! Hier stimmt alles: die Länge der einzelnen Kapitel, der Humor, der ausgezeichnete Stil bei Formulierung ...

Auch dieses Jochimsen-Buch findet meine ungeteilte Begeisterung. Für mich ein Klo-Buch par Excellence! Hier stimmt alles: die Länge der einzelnen Kapitel, der Humor, der ausgezeichnete Stil bei Formulierung und Wortwahl - es dürfte jedoch 50-100 Seiten mehr aufweisen.
Zum Inhalt ist nicht viel zu sagen: Der kleine Tom und sein Vater in allen erdenklichen Situationen und Wortwechseln, wobei der Vater oftmals arg in Nöte gerät. Meist nicht etwa wegen Tom, sondern vielmehr, weil er sich selbst von gesellschaftlichen Regeln unter Druck setzen lässt. Also ist im Grunde genommen er selbst die Ursache der Fettnäpfchen, in denen er oft zu stehen glaubt.
Zum Glück ertappt er sich oft genug selbst und dann ist er mächtig stolz auf seinen Sohn, der sich noch so wenig von gesellschaftlicher Etikette beeindrucken lässt. Und weil man sich als Elternteil sehr gut in dieses Empfinden hinein versetzen kann macht die Lektüre auch so ungeheuer viel Spaß!

Allerdings war ich wie einige andere ebenfalls verblüfft, dass diese tollen Storys nur erfunden sein sollen. Die Erlebnisse wirken so authentisch, dass man es kaum glauben mag. Vielleicht haben wir Glück und aus den zahlreichen Tom-Storys die existieren wird noch ein weiterer Band erscheinen. Neue Geschichten von Tom soll es wohl leider nicht mehr geben, wenn man Jess Jochimsen glauben schenken darf - und der wird es wohl wissen