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Veröffentlicht am 31.07.2022

Auf die Freundschaft

Am liebsten sitzen alle in der Küche
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Am 17. August erscheint der Roman Am liebsten sitzen alle in der Küche von Julia Karnick bei dtv. Es geht um die drei Frauen Tille, Almut und Yeliz. Alle drei sind so um die fünfzig und allerbeste Freundinnen, ...

Am 17. August erscheint der Roman Am liebsten sitzen alle in der Küche von Julia Karnick bei dtv. Es geht um die drei Frauen Tille, Almut und Yeliz. Alle drei sind so um die fünfzig und allerbeste Freundinnen, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Almut, frisch getrennte Hausfrau, die von ihrem Exmann weiterhin gut versorgt wird und über Online-Portale auf der Suche nach einem neuen Mann ist. Tille, Ärztin mit einem pubertierenden Sohn, der weitgehend auf sich allein gestellt ist. Yeliz, mit türkischen Wurzeln, erfolgreich in der Werbebranche, ist glücklich in ihrer Beziehung. Einmal pro Woche treffen sich alle bei Almut in der Küche und werden von ihr dort bekocht. Dort können sie sich über alles austauschen, ihren Frust loswerden, gemeinsam Spaß haben. Irgendwann begreifen die Drei, dass sie alle vom selben Mann, aber auf unterschiedlichste Weise gedemütigt, betrogen und fertig gemacht wurden. Sie schmieden gemeinsam einen Plan um sich zu rächen. Das Buch bringt einen sehr kurzweiligen Lesegenuss und die Autorin schreibt so erfrischend locker, so dass ich den Roman sehr gerne gelesen habe. Sie hat die Charaktere der drei Frauen so gut herausgearbeitet, dass man sich, wenn man auch in diesem Alter ist, auf jeden Fall in einer dieser drei Frauen wiederfindet. Mir hat es sehr gut gefallen, dass auch beschrieben wurde, wie die drei Freundinnen überhaupt erst zueinander gefunden haben. Wie diese Freundschaft entsteht und auch wächst, was jede einzelne von ihnen bewegt und wie sie mit einem riesigen Krach, der ihre Freundschaft zu zerstören droht, umgehen. Der Schlussteil war in meinen Augen ein ganz kleines bisschen schwer zu verstehen. Da musste ich mich erst richtig hineinlesen. Und die Rache hätte gerne etwas spektakulärer ausfallen können. Mir hätte es gefallen, wenn nicht nur Fred/Frederick selbst beschämt worden wäre, sondern wenn auch die anderen Besucher der Veranstaltung sich über ihn hätten amüsieren können. Trotzdem eine uneingeschränkt Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Herzzerreißend schön

Zehn Jahre du und ich
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Am 17. August erscheint bei dtv der Roman >>Zehn Jahre du und ichTen years>sie sind perfekt füreinander ... sie wissen es nur noch nicht

Am 17. August erscheint bei dtv der Roman >>Zehn Jahre du und ich<<, der in England lebenden Dänen Pernille Hughes, der unter dem Originaltitel >>Ten years<< erschienen ist. Das schöne Cover zeigt ein (gemaltes) Bild eines sich umarmenden Paares im Color-Block- Design.
Der Untertitel des Buches >>sie sind perfekt füreinander ... sie wissen es nur noch nicht<< fasst das Geschehen perfekt zusammen!
Zum Inhalt: Charlie und Ally waren miteinander verlobt, bis Ally unheilbar krank wurde. Nach der Beerdigung bekommen Charlie und Becca, Allys beste Freundin, eine Bucket List von Allys Mutter, die sie zusammen abarbeiten sollen. Beide haben sie die junge Frau über alles geliebt und wollen ihr diesen letzten Wunsch erfüllen. Das Problem daran ist, dass die Beiden überhaupt nicht miteinander auskommen können und sich lieber heute als morgen für immer aus dem Weg gehen würden.
Mein Fazit: Ein ganz wunderbarer Roman! Zuerst herzzerreißend, weil eine geliebte, noch sehr junge Frau an einer Krankheit stirbt und die Menschen, die sie hinterlässt damit fertig werden müssen. Dann kristallisiert sich im Laufe der Jahre immer mehr heraus, dass Becca und Charlie, die sich eigentlich ständig streiten, viel mehr verbindet, als die Liebe zu Ally. Letztendlich sehen beide, was Ally schon zu ihren Lebzeiten gesehen hat. Sie sind füreinander geschaffen. Aber Becca fühlt sich, als würde sie ihrer besten Freundin den Verlobten ausspannen. Das darf doch nicht sein? Oder vielleicht doch?
Die Geschichte lebt von den tollen Charakteren der Protagonisten. Becca, liebevoll chaotisch und Charlie, der Typ Schwiegersohn, den sich jede Mutter wünscht.
Der Schreibstil ist auch sehr leicht verständlich und bringt einen immer wieder zum Schmunzeln.
Ich kann das Buch wärmstens empfehlen!

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Eine Frau im Widerstand

Die Wagemutige
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Unter dem Pseudonym Caroline Bernard hat nun die Schriftstellerin Tania Schlie einen weiteren Roman geschrieben. "Die Wagemutige" erscheint jetzt im Verlag Rütten & Loening. Unter diesem Pseudonym erschien ...

Unter dem Pseudonym Caroline Bernard hat nun die Schriftstellerin Tania Schlie einen weiteren Roman geschrieben. "Die Wagemutige" erscheint jetzt im Verlag Rütten & Loening. Unter diesem Pseudonym erschien bereits der Bestseller "Frida Kahlo und die Farben des Lebens".
Es ist die Geschichte von Lisa Fittko. Lisa, nicht gläubige Jüdin, ist seit 1933, seit Hitlers Machtergreifung, im Widerstand tätig. Sie muss, ausgebürgert, letztlich aus Deutschland fliehen und lebt in Paris. 1940 wird sie als feindliche Ausländerin im Lager Gurs interniert. Sie organisiert die Flucht aus dem Lager mit den unmenschlichen Zuständen für sich und viele Mitgefangene und schlägt sich bis Marseille durch, wo sie endlich auch ihren Lebensgefährten Hans wieder trifft. Während sie dort versuchen, alle Papiere zusammenzubekommen, um auswandern zu können, lernt sie den Amerikaner Louis kennen. Sie verlieben sich unsterblich ineinander und Louis bietet ihr die Möglichkeit mit ihm in die USA zu gehen. Es ist eine schwierige Entscheidung für Lisa. Entweder entscheidet sie sich für ihr persönliches Glück, oder sie kämpft weiter im Widerstand gegen das Hitler-Regime, da die Bitte, eine Fluchtroute für Flüchtlinge über die Pyrenäen von Frankreich nach Spanien zu finden, an sie herangetragen wurde.
Caroline Bernard hat hier eine tief bewegende Geschichte über eine starke Frau geschrieben, die tatsächlich existierte. Wie der Leser im Nachwort erfährt, hat sie fiktive Ereignisse in die Geschichte eingebaut. So zum Beispiel die Liebesgeschichte mit Louis. Damit wollte Bernard zeigen, dass diese starken Frauen des Widerstands doch auch noch immer ganz normale Frauen waren, die sich ein normales Leben ohne Ängste, mit der großen Liebe gewünscht haben.
Der Schreibstil ist sehr klar und gut verständlich und die Person der Lisa Fittko ist einfach großartig! Man kommt nicht umhin, diese Frau für ihre Tatkraft, ihren Mut, ihre Selbstaufopferung zu bewundern! Durch diesen Roman habe ich auch die ganzen Umstände und die Historie, die mir in diesem Umfang bisher nicht bekannt war, viel besser kennengelernt. Sehr hilfreich finde ich die Karte Frankreichs während der Besatzungszeit, die in der hinteren Buchklappe abgedruckt ist. Alles in allem ein hervorragend recherchierter Roman, der einem nicht nur die wahre Geschichte der Deutschen Besatzungszeit in Frankreich um 1940, sondern auch das Wirken der Widerstandskämpferin Lisa Fittko, sehr spannend geschrieben, näher bringt.
Meine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Mord im Filmmilieu

Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording (St. Peter-Mording-Reihe 3)
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Der neuste Roman von Tanja Janz spielt natürlich wieder in St.Peter-Ording und ist der dritte Teil ihrer Cosy Crime Reihe. Auf dem Cover von "Tödliche Tide in St.Peter-(M)Ording" ist wieder ein Schaf abgebildet, ...

Der neuste Roman von Tanja Janz spielt natürlich wieder in St.Peter-Ording und ist der dritte Teil ihrer Cosy Crime Reihe. Auf dem Cover von "Tödliche Tide in St.Peter-(M)Ording" ist wieder ein Schaf abgebildet, dass in eine Wolldecke gehüllt ist. Im Hintergrund der Westerhever Leuchtturm. Man sieht also gleich wo die Geschichte spielt und dass es etwas humorvolles ist.
Dieses Mal wird der kleine Touristenort an der Nordfriesischen Küste von einem Filmteam "heimgesucht". Ein Krimi wird gedreht. Das örtliche Polizeiteam um Fred und Ernie hat alle Hände voll mit Schaulustigen und Fans zu tun. Ernies Schwester Ilva und ihre Freundin Ute, beides Lehrerinnen am örtlichen Gymnasium, bereiten mit ihren Schülern ein Theaterstück vor, als der Filmstar Titus Frank in seinem Ferienhaus bei einem Feuer ums Leben kommt. Schnell wird klar, dass es Mord war. Zu gerne würden die Lehrerinnen wieder mit ermitteln, kommen aber nicht so recht zum Zuge. Dafür mischt aber Freds Vater, Kommissar aD, der aus dem Pott zu Besuch ist, kräftig mit. Letztendlich ist es dann aber mal wieder Kommissar Zufall der den Mord aufklärt.
Der lockere Schreib- und Erzählstil der Autorin macht es den Lesern wieder leicht, schnell ins Geschehen hineinzufinden. Ich selbst hatte zwar relativ früh eine Vermutung, wer der Mörder sein könnte, aber das war nur ein Gefühl. Das Buch war tatsächlich spannend bis zum Schluss, da immer wieder neue Theorien aufkamen. Viel Lokalkolorit, was auch immer wieder schön ist! Sehr gut hat mir gefallen, dass an jedem Anfang eines Kapitels steht, wo und wann es gerade stattfindet und wie das Wetter ist. Zwischendurch gibt es auch immer kurze Kapitel, die in der Ich-Form aus der Sicht des Mörders geschildert werden. Es gibt nur eine Kleinigkeit, die mich tatsächlich genervt hat: ständig wird das Wort "Peterwagen" benutzt. Warum nicht zwischendurch auch mal Polizeiwagen, Polizeiauto, oder Streifenwagen?
Insgesamt ein Krimi, der mich gut unterhalten hat!

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Veröffentlicht am 09.05.2024

Eintauchen in die düsteren Zeiten Deutscher Geschichte

Das Licht der Fjorde
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Wer sich für die Deutsche Geschichte in der NS-Zeit interessiert, ist hier genau richtig! Der Roman, der vor der Kulisse der wildromantischen Fjordlandschaft Norwegens spielt, dreht sich um ein Familiengeheimnis ...

Wer sich für die Deutsche Geschichte in der NS-Zeit interessiert, ist hier genau richtig! Der Roman, der vor der Kulisse der wildromantischen Fjordlandschaft Norwegens spielt, dreht sich um ein Familiengeheimnis und spielt auf zwei Zeitebenen.

Stavanger 1941: die Stadt ist von den Deutschen besetzt. Solveig, Tochter eines Werftbesitzers, hat bei der Deutschen Verwaltung eine Arbeit bekommen (man arrangiert sich mit der Situation). Sie lernt Roar, einen jungen Ingeneur, kennen und verliebt sich unsterblich. Während beide schon Zukunftspläne schmieden, engagieren sie sich gemeinsam im Widerstand.

Stavanger 1970: Roger Cole wird von seiner Erdölfirma nach Norwegen geschickt. Seine Familie kommt kurze Zeit später nach. Tochter Lizzy ist total unglücklich, bis sie Ole kennen und lieben lernt. Auch sie schmieden schon nach kurzer Zeit gemeinsame Pläne. Gedanken machen Lizzy und ihre Mutter sich über das eigenartige Verhalten Rogers. Hat der gebürtige Norwegen etwas zu verbergen? Erst als Lizzy einen großen Verlust erleidet, öffnet sich ihr Vater langsam ...

Der Roman hat mir, angefangen beim Cover, sehr gut gefallen! Der Schreibstil der Autorin ist sehr gefällig und leicht lesbar und die Geschichte interessant. Abwechselnd spielt sie in 1941 und 1970. Die Leserschaft merkt schnell, dass diese zwei Geschichten etwas miteinander zu tun haben und man rätselt von Anfang an mit, was das sein könnte. Die Charaktere finde ich sehr authentisch. Besonders gefallen hat mir Lizzy. Sie macht im Verlauf eine große Wandlung durch. Durch die Briefe, die sie an ihre Freundin Shirley schreibt, blickt man auch tief in ihr Gefühlsleben. Die Schauplätze werden sehr schön beschrieben, manchmal etwas zu ausführlich (die ganzen Norwegischen Straßennamen kann man sich doch nicht merken!) und man lernt unheimlich viel über die geschichtlichen Hintergründe. Das Ende ist dann trotz allen Mitratens doch überraschend. Insgesamt fühlte ich mich sehr gut unterhalten und kann den Roman nur weiterempfehlen!

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