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Veröffentlicht am 18.08.2022

Junger Polizist gibt nicht auf , bis der wahre Täter gefunden ist

Frisch ermittelt: Der Fall Vera Malottke
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Die Geschichte spielt in den 50iger Jahren in Leer , Ostfriesland.  Ein beschaulicher Ort , in dem noch fast jeder jedem kennt. 

Martha Frisch, verwitwet  betreibt dort eine Heißmangel und viele Nachbarn ...

Die Geschichte spielt in den 50iger Jahren in Leer , Ostfriesland.  Ein beschaulicher Ort , in dem noch fast jeder jedem kennt. 

Martha Frisch, verwitwet  betreibt dort eine Heißmangel und viele Nachbarn kommen zu ihr , auch um einen Klönschnack  zu halten und das Neueste zu erfahren.  Sie ist eine sympathische Frau mit dem Herzen am rechten Fleck. Stets hilfsbereit und liebenswürdig. 

Hans Frisch , ihr Großneffe , ist ein junger aufstrebender Polizist in Leer,

Als in der Wohnung über Martha die,, Dame für besondere Dienste " tot aufgefunden wird, werden die Ermittlungen aufgenommen, um den Täter zu finden.  Denn augenscheinlich ist Vera Malottke ermordet worden.  

Da in ihrem Kundenkreis hauptsächlich honorige Personen der Stadt vorhanden sind , ist für den Kommissar Onnen der Täter  schnell gefunden.  Vera Malottke hatte nämlich Besuch von Richard,  einem Bekannten,  der gerade erst aus dem Gefängnis entlassen worden ist. Und was liegt da näher , als ihn für den Tod  verantwortlich zu machen.  Schließlich,  so Onnen: Wer einmal straffällig geworden ist, wird es immer wieder sein ".  So braucht er auch nicht seine Stammtisch- Kumpel verdächtigen.  

Doch Hans und seine Tante Martha sind von  Richards Unschuld überzeugt und machen sich auf die Suche nach dem wahren Täter.  Mit viel Geschick und Dpürsinn nehmen sie ihre eigenen Ermittlungen auf. 

Die Autorinnnen haben eine spannende Kriminalgeschichte geschaffen.  Sie erzählen in bildhafter und lebendiger Weise vom Leben und den Gewohnheiten in den 50 iger Jahren.  Auch wenn ich etwas später geboren wurde, kann ich mir die Umgebung,  die Menschen,  ihre Kleidung und Wohnungen durch die Beschreibungen sehr gut vorstellen.  Ich fühlte mich wie eine von ihnen. 

Durch den Perspektivwechsel der einzelnen Personen kann man sich gut in die Charaktere hineinversetzen und ihre Gedanken nachvollziehen.  

Die Geschichte ist bis zum Schluss spannend  , ich habe die ganze Zeit mitgerätselt, wer  der Täter ist. 

Die Erzählstimme ist sehr angenehm,  ich konnte ihr sehr gut zuhören. 

Ich empfehle gerne das Hörbuch weiter , ich habe die Stunden damit sehr genossen.  Ich hoffe , es wird noch weitere Fälle für Frisch und seine Tante Martha geben. 

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Veröffentlicht am 09.08.2022

Geheimnisvolle alte Dame und berührende Schicksale

Drei Tage im August
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In ihrem Roman ,, Drei Tage im August " nimmt Anne Stern den Leser mit auf die Reise ins Berlin der Olympiade 1936.
Schon das Buchcover zeigt, daß es sich auch um eine Geschichte rund um Schokolade handelt. ...

In ihrem Roman ,, Drei Tage im August " nimmt Anne Stern den Leser mit auf die Reise ins Berlin der Olympiade 1936.
Schon das Buchcover zeigt, daß es sich auch um eine Geschichte rund um Schokolade handelt. Es zeigt eine wunderschöne Zeichnung von der Kakaopflanze mit ihren sternförmigen Blüten und den Kakaofrüchten . Mich hat es sofort angesprochen mit seinen zurück haltenden Farben.
Die Geschichte beginnt am 5. August morgens und der Leser erfährt was die Protagonisten bis zum 8. August abends alleine und miteinander erleben. Alle sind verbunden durch die Allee ,, Unterden Linden " , in denen sie sich durch ihre Geschäfte schon einige Jahre kennen.
Die 40 jährige Elfie ist Prokuristin der feinen Pralinenmanufaktur ,, Sawade ". Sie lebt alleine und zurück gezogen, liebt ihre Arbeit , die ihr Leben strukturiert und Ordnung gibt. Ihre Kollegin Trude ist ihr sympathisch, sie kommen gut miteinander aus.
Der ältere jüdische Buchhändler Franz Marcus hat mit dem Nazi-Regime zu kämpfen, sein Geschäft läuft immer schlechter.
Außerdem gibt es noch den Besitzer einer Bar, Issa al Hamady, der in Berlin geboren wurde und trotzdem als Ausländer seine Schwierigkeiten hat.
Über dem Pralinen-Geschäft wohnt die alte Dame Madame Conte. Eines Tages bittet sie Elfie zu sich hinein, um ihr ihre Geschichte zu erzählen. So erfährt Elfie viel über ,, ihr " Geschäft und über das Geheimnis einer besonderen, aber vergessenen Praline.
Diese 3 Tage im August halten viel für die Protagonisten bereit. Es entstehen tiefere Freundschaften , ein wenig Liebe und auch Traurigkeit.
So macht gerade Elfie , aber auch die anderen Personen in dieser kurzen Zeit eine Entwicklung durch ,die den Leser berührt und auch erstaunt.
Anne Stern beschreibt die Gefühle , Ängste , Freude und Gedanken der Personen so bildhaft und liebevoll, daß ich sie ins Herz geschlossen habe.
Auch die Beschreibungen der Pralinen und ihre Herstellung hat mich fasziniert. Ich habe geradezu den Geruch der Schokolade und den Geschmack der Köstlichkeiten gespürt.

Die einzelnen Kapitel sind jeweils aus der Sicht einer Person geschrieben und mit den Tag und der Tagezeit übertitelt. Das gefällt mir sehr gut.
Interessant sind auch die eingeschobenen Kapitel, kursiv gedruckt, die das Leben auf der Allee durch,, sprechende Linden "schildern. Eine tolle Idee, somit das Geschehen praktisch von außen zu betrachten.

Der Roman hat mich gefesselt und das Schicksal der Menschen hat mich berührt. Ich konnte das Buch kaum weglegen, da ich unbedingt wissen wollte, was in den nächsten Stunden passiert.
Es war viel zu schnell beendet, dabei würde ich am liebsten noch viel mehr über Elfie, Trude ,Franz und Issa erfahren.
Gerne empfehle ich dieses wunderbare Buch weiter an alle, die einem Geheimnis auf die Spur kommen wollen. Legt Euch etwas Süßes zum Lesen bereit ;)))

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Veröffentlicht am 06.08.2022

Magisch verzaubert im Sanddornweg

Der zauberhafte Souvenirladen im Sanddornweg
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Irmchen hat einen kleinen , aber feinen Souvenirladen im Sanddornweg in Warnemünde.  Leider geht es ihr gesundheitlich nicht so gut und sie muß kürzer treten.  Da Hannah, seit Jahren ihre Unterstützung ...

Irmchen hat einen kleinen , aber feinen Souvenirladen im Sanddornweg in Warnemünde.  Leider geht es ihr gesundheitlich nicht so gut und sie muß kürzer treten.  Da Hannah, seit Jahren ihre Unterstützung im Geschäft,  sich gerade von ihrem Studium abwendet, und sich neu orientieren möchte,  überschreibt Irmchen ihr die Hälfte des Lädchens.  Die andere Hälfte erhält ihr Neffe Tristan, ein Jugendfreund von Hannah. Er möchte einen Sufshop im Laden eröffnen,  Hannah den Souvenirladen so belassen, wie er ist. Mit all seinen wunderbaren  Souvenirs, die  zum Teil ganz besondere Erinnerungen hervorrufen.  

Eigentlich möchte Hannah mit Tristan gar nicht viel zu tun haben,  da er ihre unerfüllte Jugendliebe ist. Doch irgendwie müssen sie nun mit dem gemeinsamen Besitz umgehen.  

Kerstin Garde zeichnet die Personen und unterschiedlichen Geschäfte im Sanddornweg so liebevoll und realistisch,  daß ich  beim Lesen diese wunderbare kleine Straße versetzt wurde.  Ich war hautnah dabei, wenn gemeinsam Probleme gelöst werden , Pläne für das Sommerfest geschmiedet werden, gewerkelt, gekocht und zusammen gegessen wird. 

Der Sanddornweg ist eine ganz besondere Straße mit tollen Bewohnern,  die ich schnell in mein Herz geschlossen habe. 

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig,  bildhaft und locker zu lesen . Die Seiten flogen nur so dahin.  

Ich kannte die vorherigen Bände nicht, aber bin schnell in die Geschichte hinein gekommen,  da die verschiedenen Personen und ihre Beziehungen zueinander sehr gut zwischendurch angesprochen werden. Ich wurde sehr gut unterhalten und werde auch die ersten beiden Bände links naher Zukunft lesen.  

Ich empfehle diesen Roman von ganzem Herzen allen ,die eine zauberhafte Reise zu liebenswerten Bewohnern im Sanddornweg mit ein bißchen Romantik und großem Zusammenhalt erleben möchten.  

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Eine fulminante Geschichte ins historische Hamburg

Das Tor zur Welt: Träume
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In ihrem neuen Roman,,Das Tor zur Welt-Träume " nimmt Miriam Georg den Leser mit ins Jahr 1911 in die Auswandererstadt Hamburgs, die von Ballin erschaffen wurde, um den Auswandererstrom nach Amerika zu ...

In ihrem neuen Roman,,Das Tor zur Welt-Träume " nimmt Miriam Georg den Leser mit ins Jahr 1911 in die Auswandererstadt Hamburgs, die von Ballin erschaffen wurde, um den Auswandererstrom nach Amerika zu koordinieren.

Der Roman beginnt 1892 mit der Schilderung von Ava's Leben auf dem Moorhof im Alten Land. Als 5 jährige wurde sie dort von ihren Eltern zurück gelassen, als diese nach Amerika aufbrachen, um dort ein neues Leben aufzubauen. Sie versprachen ihr , sie nachzuholen. Seitdem führt sie ein arbeitsreiches, sehr ärmliches Leben, träumt jeden Tag davon, daß ihre Eltern kommen, um sie zu holen. Doch sie kommen nicht, die Erinnerung verblasst, aber der Traum, sie in Amerika zu suchen und zu finden bleibt. Mit 14 Jahren kommt sie nach Hamburg, ihr Ziehvater und ihre geliebte kleine Schwester verstorben an der Cholera, ihre Ziehmutter verschwindet heimlich und sie bleibt allein und mittellos zurück. Sie kämpft sie durch und beginnt 1911 eine Arbeit in der Auswandererstadt. Dort trifft sie auf Claire, ein paar Jahre jünger als sie. Sie stammt aus einer reichen Familie und muß dort als Therapiemaßnahme tätig sein. Die beiden Frauen sind so unterschiedlich; Ava still , schüchtern und angepasst; Claire aufbrausend, bissig und stürmisch und doch verletzlich, immer auf der Suche nach Anerkennung und Liebe. Sie kommen aus so unterschiedlichen Welten, freunden sich nach einiger Zeit an.

Miriam Georg beschreibt die Personen eindrucksvoll, gefühlvoll und so realistisch, daß man sie gleich ins Herz schließt, auch wenn ihr Wesen manchmal anstrengend ist. Ich konnte mich jederzeit in ihre Gefühle und Gedanken hineinversetzen.
Das Leben in der Auswandererstadt wird so authentisch und atmosphärisch dargestellt, daß ich fühlte , als ich mitten drin im Gewusel der vielen Menschen und der unterschiedlichen Sprachen. Auch die Schilderung der Hamburger Gängeviertel , mit all ihrem Dreck , Armut und Gestank hat mich beeindruckt.
Sehr interessant fand ich den Einschub von Passagen aus dem Jahr 1883, kursiv gedruckt, die die Erlebnisse auf einer Reise nach Amerika au dem Zwischendeck eines Auswandererschiffes sehr eindrucksvoll realistisch beschreibt. Es muß dort so schrecklich gewesen sein.
Der Leser darf sich auf eine sehr spannende Geschichte freuen und zwei sehr unterschiedliche interessante Frauen auf ihrer Suche nach ihrem Glück begleiten. Beide machen im Verlauf der über 600 Seiten interessante Entwicklungen durch.
Man darf gespannt sein, ob ihre Suche erfolgreich sein wird.
Mich hat das Buch von der ersten bis zur letzten Seite so gefesselt, daß ich es kaum weglegen konnte und traurig war , als es endete. Die Seiten flogen nur so dahin ,es ließ sich sehr flüssig und leicht lesen.
Schon jetzt freue ich mich auf den zweiten Band,,Das Tor zu Welt-Hoffnung" ,um zu erfahren, wie Ava's und Claire 's Weg weitergeht.
Von ganzem Herzen eine klare Leseempfehlung für Leser, die eine eindrucksvolle Reise in die Auswandererstadt Hamburgs von 1911 unternehmen möchten.

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Veröffentlicht am 23.07.2022

Das Leben einer ungewöhnlich starken Frau

Minna. Kopf hoch, Schultern zurück
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Minna -Kopf hoch, Schultern zurück " von Felicitas Fuchs ist der erste Anteil der Mütter-Triologie.

Die Geschichte beschreibt eindrucksvoll und auch schonungslos das Leben von Minna von 1924 bis zu ihrem ...

Minna -Kopf hoch, Schultern zurück " von Felicitas Fuchs ist der erste Anteil der Mütter-Triologie.

Die Geschichte beschreibt eindrucksvoll und auch schonungslos das Leben von Minna von 1924 bis zu ihrem Tod 1978 . 

Die Erzählung der Geschichte beginnt 1924 , als Minna mit ihrer Mutter Ida und der jüngeren Schwester Adele in Düsseldorf lebt. Die 19 jährige ist gelernte Schneiderin ist eine lebensfrohe junge Frau.  Siei mag  schöne Kleidung,  ihre Familie,  zu der auch noch ihre 2 älteren Brüder gehören und  ihre Freundin Annie sehr. 

Sie lernt Fred kennen , verliebt sich und heiratet bald, obwohl ihre Mutter sie vor ,, kleinen Männern mit braunen Augen  " warnt. Alles könnte so gut sein, doch als ihre kleine Schwester sich das Leben nimmt , fällt sie in tiefe Trauer und stürzt sich in Arbeit.  

Durch die finanzielle Unterstützung von ihm , kann sie sich selbstständig machen und ein Nähatelier eröffnen.  Sie erarbeitet sich in Düsseldorf schnell einen Namen und wird erfolgreich. Sie führen ein lebhaftes unbesorgtes Leben. Der Wunsch nach einem Kind geht nicht Erfüllung.  Durch Spekulationen verlieren sie alles . Es kommt zum Bruch der Ehe und Minna , die lieber Mia genannt wird, zieht nach Minden , wo ihre Mutter und ihr Bruder Karl leben.

Nach einiger Zeit macht sich sich dort mit einer Änderungsschneiderei selbständig, trifft auf den jüngeren Fritz und die beiden heiraten.  Die Nazis werden immer stärker und bestimmen bald das Leben aller. Besonders Minna 's jüdische Freundin Hannchen  und die eng befreundete Sinti- Familie haben sehr zu leiden . Das Schicksal dieser belastet Minna sehr. Doch ihre Schneiderei beschert ihr viel Arbeit und Einkommen und zu ihrer großen Freude bekommt sie nach so langer Zeit das sehnlichst erwartete Kind.  Inzwischen hat der Krieg begonnen, die Zeiten  werden immer schwieriger,  sie bekommt ein zweites Kind. , welches leider früh an Diphtherie verstirbt. Fritz wird eingezogen und nach kurzem Einsatz  schwer verletzt. Nach langer Kriegsgefangenschaft kehrt er heim . Doch es ist nicht einfach für beide. Minna musste lange Zeit alles alleine schaffen,  er kommt damit und mit den Erlebnissen aus dem Krieg nicht zurecht.  3s kommt abermals zur Scheidung.  

Minna ist eine Frau, die soviel in ihrem Leben ertragen musste. Ein  Wunder,  daß sie daran nicht zerbrochen ist. 

Felicitas Fuchs hat mit ihrem Roman die Geschichte ihrer Großmutter in eindrucksvoller Weise erzählt. Die Beschreibungen des Lebens , sowohl die schönen als auch die schrecklichen und traurigen , haben mich sehr gefesselt.  Sie waren durchgehend bildhaft und absolut authentisch.  Ich habe mich mit Mia gefreut und auch geweint. Gerade die zum Teil mir nicht so bekannten Details der historischen Fakten haben mich berührt und erschreckt.  

Die einzelnen Kapitel sind jeweils  mit der Hauptperson und der Jahreszahl übertitelt.  Das hat mir gut gefallen,  gerade weil manchmal einge Jahre übersprungen worden sind. Sehr gut haben mir zitierten die Lebensweisheiten von Ida gefallen . Z.Bsb :,, Bis meine Stunde kommt,kann mir nichts schaden,  wenn meine Stunde kommt, kann mich nichts retten. " 

Das Buchcover gefällt mir sehr gut, es zeigt ein  Bild von Minna mit ihrer Tochter.

Mich hat die Geschichte durchgehend gefesselt und ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung,  die im Januar 2023 erscheinen wird. Dort geht es dann um die Tochter Hanne  von Minna. 

Fazit : Eine ganz klare Leseempfehlung für Liebhaber, die Geschichten über starke Frauen, die ihren Weg in schwierigen Zeiten finden müssen. 

 

 

 

 

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