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Veröffentlicht am 02.10.2022

Eine unnötige Fortsetzung der Graphic Novels

Nick und Charlie
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Das Hörbuch wird sehr angenehm von zwei männlichen Sprechern vorgelesen, die die inzwischen älter gewordenen Hauptcharaktere verkörpern. Der Fokus der Geschichte liegt darauf, dass Nick bald auf die Uni ...

Das Hörbuch wird sehr angenehm von zwei männlichen Sprechern vorgelesen, die die inzwischen älter gewordenen Hauptcharaktere verkörpern. Der Fokus der Geschichte liegt darauf, dass Nick bald auf die Uni gehen möchte und sich durch die Entfernung zwangsläufig etwas an der Beziehung zwischen ihm und Charlie ändern wird. Charlie, von dem wir wissen, dass er schon vorher psychisch belastet gewesen ist, scheint mit dieser Veränderung nur schwer umgehen zu können, was die noch junge Beziehung auf eine harte Probe stellt.

Ich hatte ja bereits in den Graphic Novels manchmal etwas Mühe mit Charlies Verhalten (und den immer mehr werdenden Diagnosen, die ihm Oseman mit gefühlt jedem weiteren Band aufgedrückt hat), aber dieser Roman lässt ihn leider in keinem guten Licht erscheinen. Obwohl die Charaktere nun älter sind, benimmt sich Charlie nach wie vor ziemlich kindisch und dieser ganze Roman liest sich wie ein künstlich erzeugtes Drama, das auf einem Konflikt basiert, der einzig und allein daher rührt, dass Charlie seinen Mund nicht auf bekommt und nicht das Gespräch mit Nick sucht.
Ich muss gestehen, dass ich sehr mit Nick mitgefühlt habe und ihn für seine unglaubliche Geduld bewundere, diese ganzen Hochs - aber vor allem Tiefs - mit Charlie durchzumachen. In diesem Buch hätte ich es Nick ehrlich gesagt nicht verdenken können, wenn er sich entschieden hätte, sich von Charlie zu trennen, denn er hat die Situation - wieder einmal - unnötig kompliziert gemacht.

Ein weiterer Kritikpunkt besteht auch in der Kürze des Buches. Ich hatte zu Beginn gar nicht gesehen, dass das Hörbuch nur knapp zwei Stunden dauert und verstehe nicht ganz, warum sich Oseman entschieden hat, dieses Buch zu schreiben? Die Heartstopper-Reihe funktioniert in meinen Augen als Graphic Novel gut, aber für einen alleinstehenden Roman hatte mir der Plot definitiv zu wenig Fleisch am Knochen. Abgesehen von diesem einen, unnötigen Konflikt passiert gefühlt gar nichts in diesem Buch. Das hätte man doch genauso gut, oder sogar besser, in einen Graphic Novel packen können, der den doch sehr dünnen Plot durch seine Bilder wenigstens hätte aufwerten können?

Fazit:
"Nick und Charlie" ist ein Roman zur Heartstopper Graphic Novel Reihe von Alice Oseman, das eine Momentaufnahme aus dem Leben der beiden Protagonisten schildert, die in diesem Buch nun älter geworden sind. Leider ist aber Charlie gleichzeitig nicht reifer geworden und verhält sich in diesem Band total kindisch und erzeugt ein unnötig konstruiertes Drama, das bei mir auf wenig Verständnis gestossen ist. Mir ist der Sinn dieses Romans nicht ganz klar, denn der Plot besteht nur aus einem unnötigen Konflikt und liefert ansonsten wenig neue Erkenntnisse, die man auch in einen Graphic Novel hätte packen können. Für mich hätte es diesen Roman nicht gebraucht. Daher kann ich nur zwei Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Konnte leider meine Erwartungen nicht erfüllen

Die hundert Jahre von Lenni und Margot
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Die Inhaltsangabe klingt eigentlich bereits wie ein Erfolgsrezept, denn ich bin nicht nur ein grosser Fan von Büchern mit ernsten und emotionalen Themen, die einem nahe gehen, sondern liebe auch ungewöhnliche ...

Die Inhaltsangabe klingt eigentlich bereits wie ein Erfolgsrezept, denn ich bin nicht nur ein grosser Fan von Büchern mit ernsten und emotionalen Themen, die einem nahe gehen, sondern liebe auch ungewöhnliche Freundschaften, wie sie hier versprochen wird.

Bedauerlicherweise muss ich an dieser Stelle aber sagen, dass die Umsetzung dieser eigentlich fantastischen Inhaltsangabe nicht ganz gelungen ist. Und das betrifft mehrere Punkte:

Zum einen treffen die 83-jährige Margot und die 17-jährige Lenni relativ rasch im Krankenhaus in einem Malkurs aufeinander und sind ganz plötzlich befreundet. Was bei New Adult Instaliebe ist, war hier demnach Instafreundschaft. Und das fand ich sehr enttäuschend. Ich hätte erwartet, dass die Autorin den beiden Hauptcharakteren mehr Zeit gibt, eine zwar zeitlich begrenzte, dafür aber tiefgehende und unvergessliche Freundschaft zu etablieren.
Doch das ist leider nicht der Fall, denn wie sich relativ rasch herausstellt, stellt diese neu gewonnene (und vor allem titelgebende!) Freundschaft gar nicht den Fokus der Geschichte dar. Stattdessen laufen die Handlungsstränge von Margot und Lenni eher getrennt ab, wobei in den meisten Kapiteln Margots Vergangenheit in aller Ausführlichkeit beleuchtet wird. Es ist also eher eine Reise in die Vergangenheit, anstatt eine Erzählung aus der Gegenwart, die ich eigentlich erwartet hätte.
Bedauerlicherweise hat mir Margots Vergangenheit zu viel Raum eingenommen und ich hätte stattdessen gern mehr von Lenni erfahren, die für meinen Geschmack etwas zu kurz gekommen ist. Bei Lennis Kapitel entwickelt sich dann mit der Zeit tatsächlich eine interessante Freundschaft, jedoch nicht zu Margot, sondern zu Father Arthur, der zu einer wichtigen Bezugsperson in Lennis letzter Lebensstation im Krankenhaus wird.
Insgesamt sind mir die beiden Hauptcharaktere aber zu blass geblieben und ich konnte gerade zu Margot überhaupt keinen Zugang finden. Obwohl sie einige schwere Schicksalsschläge hinter sich hatte, hat ihre Vergangenheit bei mir keinerlei Emotionen ausgelöst. Und ich weiss nicht genau, ob daran auch der Schreibstil der Autorin Schuld ist, den ich als sehr distanziert und holprig erlebt habe.

Dies alles hat dazu geführt, dass ich relativ rasch mein Interesse an der Handlung verloren hatte. Zum einen hatte ich eine ganz andere Geschichte erwartet, zum anderen konnte mich die Autorin - trotz der Thematik - emotional nicht abholen, was mich leider enttäuscht zurückgelassen hat.

Fazit:
"Die hundert Jahre von Lenni und Margot" ist ein Buch, dass eine berührende Geschichte zum Thema terminale Erkrankungen und unerwartete Freundschaften verspricht, aber meine Erwartungen dazu letztendlich nicht halten konnte. Der Fokus des Buches lag mir zu sehr auf Margots Vergangenheit und der Schreibstil war mir insgesamt zu distanziert, sodass bei mir bedauerlicherweise keinerlei Emotionen ausgelöst werden konnte - und das trotz dieser ernsten Thematik. Für mich leider eine Enttäuschung, wobei ich in diesem Fall anmerken muss, dass das Buch nicht schlecht ist, aber einfach nicht meinen persönlichen Lesegeschmack getroffen hat.

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Keine romantische Komödie

Kein Sommer ohne dich
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Im Buch wird die Geschichte von Poppy erzählt, die Jahr für Jahr mit ihrem besten Freund Alex in den Urlaub fährt - zumindest bis vor einigen Jahren. Denn irgendetwas ist zwischen den beiden ehemals besten ...

Im Buch wird die Geschichte von Poppy erzählt, die Jahr für Jahr mit ihrem besten Freund Alex in den Urlaub fährt - zumindest bis vor einigen Jahren. Denn irgendetwas ist zwischen den beiden ehemals besten Freunden vorgefallen, das dazu geführt hat, dass diese Tradition nicht mehr weitergeführt wurde. Und genau das will Poppy wieder ändern und sie lädt Alex erneut zu einem Urlaub ein, um die ungeklärten Ereignisse aus der Vergangenheit aus der Welt zu schaffen.

Diese Inhaltsangabe klingt eigentlich ziemlich vielversprechend, auch wenn sie natürlich von vorne bis hinten vorhersehbar ist. Aber das gehört bei Chick-Lit vermutlich dazu und war auch nicht das, was mich an dem am meisten Buch gestört hat. Enttäuschend fand ich eher, dass die Handlung zu keinem Zeitpunkt so richtig in Gang kommen wollte.
Ein Grund dafür lag unter anderem darin, dass die Story auf zwei Zeitebenen erzählt wird, was dem Buch aus meiner Sicht keinen Gefallen getan hat. Dieses Hin- und Herspringen von der Gegenwart (dem aktuellen Urlaub) und früheren Urlaubsreisen fand ich nicht nur ermüdend, sondern teilweise in der Hörbuchfassung auch etwas verwirrend, weil man schnell einmal die Orientierung verliert, an welchem Zeitpunkt sich die Handlung gerade befindet. Zudem hatte ich durch die verschiedenen Zeitebenen den Eindruck, dass das Tempo unerträglich langsam ist und der Plot dadurch stellenweise zäh wie Kaugummi gewirkt hat. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis sich die beiden Handlungsstränge bzw. Zeitebenen einander annähern und endlich das Ereignis beschrieben wird, das zum damaligen Bruch der beiden Freunde geführt hat - und das war nicht etwa spannend, weil man es von Anfang an vorhersehen konnte.

Ein weiterer Kritikpunkt bestand für mich auch in der Protagonistin, die für mich nicht gerade eine Sympathieträgerin war. Ausserdem habe ich lange Zeit die vermeintlichen Gefühle zwischen Poppy und Alex nicht wirklich gespürt und für mich hat sich die ganze Sache bis fast zum Schluss wie eine einseitige Schwärmerei angefühlt.

Was mich auch enttäuscht hat, war der Umstand, dass die Idee des Buches keineswegs neu ist. Für mich hat sich die Geschichte wie ein Abklatsch von "Zwei an einem Tag" (weil die Szenen mit Alex und Poppy fast immer auf einen Urlaub im Jahr begrenzt waren) und "Love, Rosie - Für immer vielleicht" angefühlt (weil auch da der Friends-to-Lovers Plot bis ins Unermessliche herausgezögert wird). Ähnlichkeiten sind im Grunde nichts Schlechtes, aber gerade weil Henrys Buch so einen Hype ausgelöst hat, habe ich tatsächlich etwas Innovativeres erwartet.

Was ich auch etwas bedauert hatte, war zudem, dass ich aufgrund des Klappentextes und des Covers irgendwie eine locker-flockige Geschichte im Stile einer Rom-Com erwartet hatte. Das Buch ist aber überraschend unlustig und nimmt sich selbst etwas zu ernst, dafür dass es bloss Chick-Lit ist. Mit ein bisschen mehr Humor hätte Henry mich sicher schnell abgeholt.

Ein letzter Kritikpunkt, der gleichzeitig auch der Grund dafür war, dass ich meine Bewertung schlussendlich definitiv von 3 auf 2 Sterne reduziert hatte, war das Ende nach dem Ende. Um Spoiler zu vermeiden, kann ich an dieser Stelle keine inhaltlichen Details verraten, aber es ist so, dass unsere Protagonist:innen irgendwann ENDLICH das langersehnte Happy End bekommen und die Autorin dann wohl gedacht hat: HALT, das reicht noch nicht! Und im Sebastian Fitzek Stil noch eine Schippe drauflegen musste, mit einer Entwicklung, die das Liebespärchen vor eine letzte Hürde stellen soll, was aber grundsätzlich nichts anderes war, als ein letztes total konstruiertes und unnötiges Drama. Henry hätte das Buch beim Happy End beenden sollen. Was dieser Schluss nach dem Schluss noch sollte, ist mir schleierhaft und hat nichts Nennenswertes mehr zum Plot beigetragen.

Die Hörbuchsprecherin macht ihre Sache ganz okay, wobei mir ihre Stimme nicht so richtig sympathisch geworden ist, was aber vermutlich einfach an der Protagonstin lag.

Fazit:
"Kein Sommer ohne dich" hat als romantische Sommerlektüre einen regelrechten Hype ausgelöst, der bei mir zu Erwartungen geführt hat, die letztendlich nicht erfüllt werden konnte. Der Plot will nicht richtig in Gang kommen und wirkt durch ständige Zeitsprünge unnötig in die Länge gezogen und auch die Chemie zwischen den beiden Protagonist:innen war für mich bis kurz vor Schluss kaum spürbar. Hinzu kommt, dass die Idee des Buches keineswegs neu ist und sich wie eine Mischung aus "Zwei an einem Tag" und "Love, Rosie" angefühlt hat. Alles in allem leider war es für mich leider ein überwertetes Buch, dessen Hype nicht nachvollziehen kann. 2 Sterne gibt es von mir.

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Veröffentlicht am 09.06.2022

Leider nicht so amüsant, wie es der Klappentext verspricht

Kurioses über euch Menschen
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In diesem Buch begleiten wir Jared, einen Bot aus der Zukunft, der eines Tages plötzlich Gefühle entwickelt. Völlig überfordert mit diesen neuen menschlichen Empfindungen, sucht er sich Hilfe und findet ...

In diesem Buch begleiten wir Jared, einen Bot aus der Zukunft, der eines Tages plötzlich Gefühle entwickelt. Völlig überfordert mit diesen neuen menschlichen Empfindungen, sucht er sich Hilfe und findet letztendlich eine Art Trost in alten Hollywood-Streifen, die er sich massenweise im Kino anschaut. Er macht es sich schliesslich zum Ziel, für seine Gefühle einzustehen und reist nach L.A., wo er nicht nur eine Frau kennen- und lieben lernt, sondern auch an einem Drehbuchkurs teilnimmt, um seinen eigenen Hollywoodfilm zu kreieren.

Und das war's dann auch. Der Inhalt lässt sich bedauerlicherweise nicht spannender beschreiben, denn das ganze Buch besteht aus fast nichts anderem, als dass Jared versucht, mit seinen vielen neuen Gefühlen klarzukommen und Filme schaut. Letzteres sieht dann so aus, dass im Hörbuch endlos Inhaltszusammenfassungen über bekannte Hollywoodfilme herunter gerattert werden, was ich nicht nur ermüdend, sondern auch nichtssagend und langweilig fand. Wenn ich Zusammenfassungen über Filme lesen will, dann kann ich das auch einfach über Wikipedia in Erfahrung bringen. Ausserdem hat sich mir der Sinn dieser Filmbeschreibungen nicht ganz erschlossen, da sie in meinen Augen nicht wirklich etwas zur Handlung beigetragen haben.
Aber auch abgesehen von diesem Kritikpunkt kann Jared und seine Geschichte leider nicht überzeugen. Der Schreibstil ist ganz entsprechend einem Bot als Protagonisten sehr nüchtern und emotionslos gehalten. Und das war nicht mal das, was mich am meisten gestört hat, sondern eher der Umstand, dass Jared etliche "Catchphrases" nutzt, die im Buch so oft wiederholt werden, dass ich sie nicht mehr hören konnte. Das geht von einem inflationär genutztem "Ha!", nach gefühlt jedem zweiten Satz, den Jared von sich gibt, bis hin zu Wörter wie "Nullsummenspiel", dessen Bedeutung mir immer noch nicht ganz klar ist. Die ständigen Wiederholungen waren irgendwann einfach nur noch nervig.
Ein weiterer Kritikpunkt besteht darin, dass der Humor aus dem vielversprechenden Klappentext enttäuschenderweise nicht im Buch selbst wiederzufinden ist. Stephenson versucht zwar, sich über die Eigenarten von Menschen lustig zu machen, insbesondere über Konventionen bei sozialen Interaktionen, aber als amüsant oder gar lustig habe ich das überhaupt nicht empfunden. Und dadurch hat sich mir auch die Frage gestellt, was der Autor mit diesem Buch genau erreichen will? Der Klappentext klingt wie Satire, aber der Inhalt ist letztendlich nicht bissig genug, dass ich es tatsächlich als Satire bezeichnen könnte.
Und last but not least muss an dieser Stelle auch betont werden, dass nicht nur das Cover oder Titel, sondern auch der Inhalt schon sehr an Matt Haigs bekanntes Werk "Ich und die Menschen" erinnert, sodass die Idee abgekupfert wirkt. Ironischerweise fand ich aber auch Haigs Buch ähnlich humorlos wie dieses hier.

Abschliessen möchte ich nach den vielen Kritikpunkten dann doch noch mit etwas Positivem und das ist definitiv der Sprecher Simon Jäger, den einige vielleicht als Synchronstimme von Matt Damon kennen. Jäger macht seine Sache wie gewohnt gut und hat einen sehr angenehmen Erzählstil, auch wenn das alleine leider nicht ausreicht, über den wenig überzeugenden Inhalt hinwegzutrösten.

Fazit:
Alles in allem lässt sich abschliessend sagen, dass der Klappentext interessanter und amüsanter klingt, als es das Buch letztendlich ist. Und das hat bei mir zu einer grossen Enttäuschung geführt. Dem Humor - wenn man denn überhaupt von so etwas sprechen kann - fehlt es an Biss und auch der Plot an und für sich kann nicht überzeugen. Für mich ist es bedauerlicherweise ein Hörbuch, das ich nicht weiterempfehlen kann. Aber Humor ist ja bekanntlich Geschmackssache.

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Typische YA Romantasy

Splitter aus Silber und Eis
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Bei "Splitter aus Silber und Eis" handelt es sich um einen Fantasyroman aus dem Young Adult Genre, das als Einzelband die Geschichte von Prinzessin Veris erzählt, die aufgrund einer Vereinbarung zum Schutze ...

Bei "Splitter aus Silber und Eis" handelt es sich um einen Fantasyroman aus dem Young Adult Genre, das als Einzelband die Geschichte von Prinzessin Veris erzählt, die aufgrund einer Vereinbarung zum Schutze ihres Volkes, an den Hof des Prinzen der Winterelfen geschickt wird. Was sie dort erwartet, weiss Veris nicht genau, sie weiss nur, dass etliche junge Frauen nie wieder von dieser Reise zurückgekehrt sind.

Obwohl der Klappentext zunächst sehr vielversprechend geklungen hat, ist die Idee leider alles andere als neu. Das Buch erinnert stark an den ersten Band der "Das Reich der sieben Höfe" Reihe, der wiederum ein Retelling des berühmten "Die Schöne und das Biest" Märchens darstellt. Und genauso liest sich vor allem die erste Hälfte von "Splitter aus Silber und Eis" auch.
Doch selbst wenn man über diese starke Ähnlichkeit hinwegsehen würde, sticht das Buch auch sonst nicht wirklich mit Innovationen heraus, sondern enthält alle gängigen Tropes, die man in gefühlt jedem zweiten Young Adult Fantasy Roman findet. Aus diesem Grund ist mein Interesse für die Handlung relativ rasch abgeflaut und ich habe bereits nach knapp einem Viertel des Buches begonnen, Teile des Buches nur noch querzulesen, weil ich davon ausgegangen bin, dass sich der Plot ohnehin sehr vorhersehbar weiterentwickeln würde.

Zu meiner Überraschung muss ich zugeben, dass sich diese Annahme als falsch herausgestellt hat, denn fast genau in der Mitte des Buches passiert dann doch zu meiner grossen Überraschung ein Plot Twist, den ich so niemals vorhergesehen hätte und kurzzeitig mein Interesse wieder wecken konnte, da es für einen Moment so ausgesehen hatte, als würde die Story eine ganz andere, neue Richtung einnehmen.
Leider hat sich diese Hoffnung ziemlich schnell zerschlagen, denn trotz der überraschenden Wendung, wird die Protagonistin einfach in das nächste Schloss verfrachtet und der Handlung wird so wieder das Tempo, die Action und die Spannung genommen. Dementsprechend schnell war mein wieder gewonnenes Interesse auch wieder weg und ich habe den letzten Drittel des Buches nur noch überflogen.
Insgesamt verläuft die zweite Hälfte des Buches zwar tatsächlich anders als die erste, aber sie hat sich ironischerweise wie in Abklatsch des ersten Bandes der "Throne of Glass" Reihe angefühlt. Es scheint also so, als wäre Laura Cardea ein grosser Fan von Sarah J. Maas Werken. ;)

Der Schreibstil der Autorin ist okay, aber richtig fesseln konnte mich leider - bis auf den Plot Twist - kaum. Auch die Charaktere sind für mich zu blass geblieben und die Absichten der Protagonistin und ihre Meinungswechsel waren für mich teilweise schwer nachvollziehbar. Selbstverständlich gab es auch die obligatorische Liebesgeschichte, die auf mich allerdings sehr konstruiert und vorhersehbar gewirkt hat.

Fazit:
"Splitter aus Silber und Eis" ist eher für Leser:innen zu empfehlen, die komplett neu im Young Adult Fantasy Genre unterwegs sind. Alle anderen werden hier eher ein Abklatsch der jeweils ersten Bände der "Das Reich der sieben Höfe" und der "Throne of Glass" Reihen zu lesen bekommen, der noch dazu alle gängigen Klischees des Genres enthält und damit kaum Neues bietet. Mich konnte das Buch deshalb leider nicht packen und ich es leider auch nicht weiterempfehlen.

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