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Veröffentlicht am 07.08.2022

Romantasy der anderen Art

Die Seelen der Nacht
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Zum Inhalt: „Die Seelen der Nacht“ ist der erste Teil einer dreibändigen Reihe um die Hexe Diana Bishop und den Vampir Matthew Clairmont. Die Hexe und Geschichtsprofessorin Diana Bishop findet in der Bodleian ...

Zum Inhalt: „Die Seelen der Nacht“ ist der erste Teil einer dreibändigen Reihe um die Hexe Diana Bishop und den Vampir Matthew Clairmont. Die Hexe und Geschichtsprofessorin Diana Bishop findet in der Bodleian Library in Oxford zufällig das verschollene und unter einem magischen Bann stehende Manuskript „Ashmole 725“. Als Folge davon wird sie von allen möglichen Kreaturen belagert und lernt den mysteriösen Vampir Matthew Clairmont kennen. Bei dem Versuch mehr über das Manuskript herauszufinden, kommen sich Matthew und Diana näher – eine verbotene Liebe, die die beiden mehr als einmal in Gefahr bringt.

Klingt die Beschreibung des Buches zunächst einmal, wie der Inhalt vieler ähnlicher Romantasy-Bücher, so finde ich „Die Seelen der Nacht“ doch außergewöhnlich. Die beteiligten Charaktere sind gut ausgestaltet und es fiel mir sehr leicht, mich in Diana und Matthew hineinzuversetzen. Die Dialoge zwischen den beiden sind mitreißend und haben mich des Öfteren zum Schmunzeln gebracht. Auch die Charakterentwicklung beider Hauptcharaktere ist gut dargestellt. Dianas Akzeptieren ihrer magischen Fähigkeiten, Matthews Übergang vom „einsamen Wolf“ hin zum Rudelführer wirken natürlich und nicht an den Haaren herbeigezogen.
Besonders gefällt mir, wie gut historische und naturwissenschaftliche Details dargestellt und recherchiert sind. Das gibt dem Roman eine Tiefe, die in vielen anderen Romanen fehlt. Relativ schnell nimmt die Geschichte an Fahrt auf, es treten viele Charaktere auf, deren Bedeutung und Motivation sich erst nach und nach erklären.

Insgesamt ein sehr lesenswertes Buch.

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Liebeserklärung an alle Bücher

Der Buchladen von Primrose Hill
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er Roman "Der Buchladen von Primrose Hill" von Madeline Martin nimmt uns mit ins London der 1940er Jahre. Grace zieht vom Land in die Metropole London - just als die Wirren des 2. Weltkriegs die Stadt ...

er Roman "Der Buchladen von Primrose Hill" von Madeline Martin nimmt uns mit ins London der 1940er Jahre. Grace zieht vom Land in die Metropole London - just als die Wirren des 2. Weltkriegs die Stadt erreichen. Widerwillig gibt ihr der Besitzer des Buchladens in Primrose Hill eine Anstellung und Graces Abneigung gegenüber Büchern und dem Lesen wandelt sich nach und nach in echte Leseliebe. Gemeinsam mit den Büchern stellt sie sich den Grausamkeiten des Krieges.



Madeline Martin gelingt mit "Der Buchladen von Primrose Hill" der Spagat zwischen einer leichten Erzählung über das Leben einer jungen Frau in London und der durchaus eindrucksvollen Darstellung des zweiten Weltkriegs in London. Grace ist eine sympathische Protagonistin und auch die anderen Charaktere des Romans sind gut gezeichnet. So wird der unterschiedliche Umgang der Menschen mit den Schrecken des Krieges dargestellt ohne dabei platt zu wirken. Die Wandlung von Mr. Stokes im Laufe des Buches gelingt gut, ohne dabei aufgesetzt zu sein. Natürlich darf auch ein bisschen Romantik nicht fehlen, diese nimmt jedoch nicht die Hauptgeschichte ein sondern läuft unaufdringlich im Hintergrund mit.
Stellenweise musste ich beim Lesen des Romans kurz durchatmen bevor es weitergehen konnte. Madeline Martin schafft es, die Düsternis des Krieges eindrucksvoll einzufangen. Das Ausharren in Luftschutzkellern oder U-Bahn Stationen bei Bombenalarm, die Beklemmung beim Warten darauf, wo die Bomben einschlagen und auch die furchtbaren Folgen der Bombenangriffe fand ich teilweise sehr düster. Aber gerade das machen sie für diesen Roman (und auch für diese Zeit) sehr wertvoll.
Im Kontrast dazu steht Graces unermüdliche Arbeit für den Buchladen und für ihre Londoner Freunde und Mitmenschen.

Insgesamt ein absolut empfehlenswerter Roman, der stellenweise keine ganz leichte Kost ist, aber unbedingt lesenswert.

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Mordermittlung mit einer guten Prise Humor

Die Dreitagemordgesellschaft
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Im Roman "Die Dreitagemordgesellschaft" ereignet sich ein mysteriöser Mord - ausgerechnet im Herrenhaus der Krimi-Autorin Agatha Christie. Schnell ist klar: der Mörder muss unter den Gästen des Hauses ...

Im Roman "Die Dreitagemordgesellschaft" ereignet sich ein mysteriöser Mord - ausgerechnet im Herrenhaus der Krimi-Autorin Agatha Christie. Schnell ist klar: der Mörder muss unter den Gästen des Hauses zu finden sein. Die Haushälterin Phyllida Bright macht sich daran, den Mord aufzuklären und fördert dabei überraschende Erkenntnisse über die Gäste des Herrenhauses zutage.

Colleen Cambridge schreibt mit einer ordentlichen Prise Humor. Ihre Charaktere sind schrullig und sympathisch, genau wie man es auch von Agatha Christie gewöhnt wäre. Das Setting im Herrenhaus der Krimiautorin gefällt mir gut, immer wieder fließen historische Fakten und Gerüchte über Agatha Christie in den Roman ein. Gelungen finde ich auch die Andeutungen über Phyllidas Vergangenheit, ich hoffe auf weitere Bände, in denen wir mehr darüber erfahren.
Der eigentliche Mordfall scheint zunächst recht einfach und es kommen schnell Vermutungen und Ideen auf, welche Lösung wohl dahinter stecken könnte. Trotzdem ist die tatsächliche Aufklärung doch unerwartet.

Insgesamt hat mir der Roman sehr gut gefallen, vor allem für Freunde Agatha Christies aber auch allgemein für Liebhaber eines guten Krimis absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.09.2022

Über Träume und die Macht der Freundschaft

So federleicht wie meine Träume
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Die Träume der Schülerin Alina zerplatzen auf einen Schlag. Nach einer schweren Beinverletzung ist klar, dass sie niemals ihren Traum Profi-Ballettänzerin zu werden, wird erfüllen können. Alina fällt in ...

Die Träume der Schülerin Alina zerplatzen auf einen Schlag. Nach einer schweren Beinverletzung ist klar, dass sie niemals ihren Traum Profi-Ballettänzerin zu werden, wird erfüllen können. Alina fällt in ein tiefes Loch und in dem Roman „So federleicht wie meine Träume“ begleiten wir sie auf dem Weg zurück an die Oberfläche.

Nach ihrem Unfall knüpft Alina eine Freundschaft zu ihrer Klassenkameradin Margot und wird von ihr überredet am jährlichen Mucisal der High School teilzunehmen. Dort lernt sie Ethan und Jude kennen und die vier werden zu engen Freunden. Obwohl erst zögerlich und mit Widerwillen beim Musical dabei, helfen die Proben Alina dabei sich mit ihrer neuen Situation auseinanderzusetzen und nach und nach einen guten Weg für sich zu finden.

Mariko Turk ist mit „So federleicht wie meine Träume“ ein bewegender Young Adult Roman über Träume, Lebensentscheidungen und die Bedeutung von Freundschaft gelungen. Die Charaktere sind alle gut ausgestaltet, lediglich Alinas Familie bleibt mir durchweg etwas zu blass, wobei die Rolle ihrer Schwester Josie im Verlaufe des Romans immer bedeutender wird. Margot, Jude und Ethan sind sehr sympathische Charaktere. Ich finde allerdings, dass es sie es Alina manchmal zu leicht machen. Alinas Weg und ihr Kampf mit der neuen Situation sind eindrücklich und bewegend dargestellt. Schön hier, wie sie immer mal wieder einen Schritt zurück macht, nachdem sie in ihrem psychischen Heilungsprozess schon ein ganzes Stück nach vorne gekommen ist. Dies halte ich für eine sehr realistische Darstellung der Traumaverarbeitung. Gegen Ende des Romans sind mir Alinas Schritte dann ein bisschen zu groß, plötzlich geht es sehr schnell, aber in der Gesamtheit betrachtet ist auch das nachvollziehbar und logisch.
Auch die Nebencharaktere wie Diya, Harrison und Alinas Balletfreundin Colleen sind gut dargestellt und ihre Figuren tragen einen erheblichen Teil zu Alinas Genesung bei. Besonders Harrison gefällt mir gut – seine Entwicklung ist am Anfang völlig unvorhersehbar aber umso gelungener.

Besonders hervorzuheben ist, dass der Roman sich nicht scheut, schwierige Themen aufzugreifen. Das Thema Rassismus im Sport wird anhand der Profi-Ballettwelt thematisiert und aufgegriffen. Mir war die Dimension dieser Thematik bisher nicht bewusst, umso wichtiger finde ich, dieses Thema in einen solchen Roman einzubeziehen. Das geschieht dabei auf eine völlig natürliche und perfekt zum Roman passende Weise. Auch der selbstverständliche Umgang mit homosexuellen Beziehungen ist sehr gelungen.

Am Ende bleiben einige Handlungsstränge offen, was mir gut gefällt. Wir starten sehr offen ins Buch – es beginnt mit Alina im Krankenhaus, die Hintergründe erschließen sich erst im Laufe des Buchs – und so enden wir auch. Dies bildet einen gelungenen Rahmen für die Geschichte.

Ein Wort noch zum Cover: obwohl es mir grundsätzlich gefällt, finde ich es zum Buch nicht direkt passend. Es wirkt mir zu schwer und bedrückend, was ich beim Roman trotz Alinas Schwierigkeiten nicht wiedergefunden habe.

Insgesamt ist „So federleicht wie meine Träume“ ein wunderschöner Roman mit der richtigen Portion an Liebe und Drama sowie einer großen Portion Freundschaft.

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Spannung die unter die Haut geht

Durch die hellste Nacht
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"Durch die hellste Nacht" ist die perfekte Mischung aus Liebesroman und Actionthriller ohne dabei kitschig zu werden. Noch dazu behandelt der Roman ein wichtiges Thema einfühlsam und ohne Klischees.

Inhalt: ...

"Durch die hellste Nacht" ist die perfekte Mischung aus Liebesroman und Actionthriller ohne dabei kitschig zu werden. Noch dazu behandelt der Roman ein wichtiges Thema einfühlsam und ohne Klischees.

Inhalt: Ruby lernt auf ihrer morgendlichen Joggingrunde Jake kennen und schnell fühlen sie sich zueinander hingezogen. Bald stellt sich heraus, dass sie in einem ähnlichen Arbeitsfeld tätig sind: Ruby kümmert sich als Sozialarbeiterin um Mädchen und Frauen, die in Prostitution und Gewalt feststecken, Jake kämpft als FBI-Agent gegen Menschenhandel. Die privaten Hintergründe der beiden führen zu einigen Schwierigkeiten, trotz der Gefühle, die sie füreinander haben.

Die Autorin verflicht den Thriller um Jake und seine Arbeit gekonnt mit der Liebesgeschichte, die sich zwischen Jake und Ruby entwickelt. Dabei bleibt sie behutsam und dezent, es ist keine kitschüberladene Romanze. Die Hauptcharaktere sind gut ausgestaltet und machen es den Lesenden leicht, sich in sie hineinzuversetzen. Nach und nach erfahren wir mehr über Rubys Vergangenheit und Jakes Probleme. Auch an Spannung lässt der Roman es nicht missen und natürlich wird es zum Ende hin nochmal richtig dramatisch.
Erzählt wird der Roman kapitelweise abwechselnd aus Rubys und Jakes Perspektive und auch hier gelingt es der Autorin gut, die unterschiedlichen Charaktere der beiden gut einzufangen.

Ein Wort noch zum Thema des Romans: Jessica Winter greift ein aktuelles und heikles Thema auf und es gelingt ihr gut, die Dramatik ohne den erhobenen Zeigefinger und ohne moralische Keulen aufzuarbeiten.

Insgesamt eine absolute Leseempfehlung!

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