Profilbild von Schnuppe

Schnuppe

Lesejury Star
offline

Schnuppe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Schnuppe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2022

Langatmig

Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 1)
0

Das bekannte Autorenduo hat eine neue Reihe ohne den bräsigen Kluftinger aufgelegt. Schauplatz ist Frankreich, Port Grimaud, eine malerische Kanalstadt, die bei Touristen sehr beliebt ist. Die Anführer ...

Das bekannte Autorenduo hat eine neue Reihe ohne den bräsigen Kluftinger aufgelegt. Schauplatz ist Frankreich, Port Grimaud, eine malerische Kanalstadt, die bei Touristen sehr beliebt ist. Die Anführer der schnell wachsenden Truppe ist ein gescheiteter deutscher Apotheker, der sich für unwiderstehlich hält. Unter dem Namen Guillaume Lipaire verwaltet er Häuser und dreht dabei das eine oder andere krumme Ding, um sich etwas dazu zu verdienen. Ihm steht immer der junge Karim zur Seite, der in ihm eine Vaterfigur gefunden hat. Die Beiden finden in dem Haus, dass sie für die Eigentümer herrichten, eine Leiche. Da sie ein großes „Geschäft“ wittern, lassen sie diese verschwinden, um in dem Namen des Toten zu agieren. Schon die erste Aktion zeigt deutlich, dass das eigentlich nicht klappen kann, zu trottelig sind die Bemühungen. Die Beiden benötigen Unterstützung, die sie bald bei zahlreichen Bekannten finden. Einige kommen auch ungefragt zur Truppe, die rasch anwächst. Ohne zu wissen, worum es tatsächlich geht, erpressen sie eine Familie und begeben sich auf Schatzsuche. Die Geschehen sind teils absurd, entbehren aber nicht einer gewissen Komik. Mir war das Alles aber zu langatmig und beschreibend erzählt, die vielen Längen waren eine Herausforderung. Ein strafferer Stil hätte dem Buch gut getan. Axel Prahl holt mit seiner Stimme alles aus der Geschichte heraus und versteht es zu unterhalten, dennoch war die Handlung stellenweise einfach zu träge.
Insgesamt eine nette Urlaubslektüre, die den Leser zum Lachen bringt und unterhält, einen tiefgreifende Krimi darf man nicht erwarten, eher Klamauk. Das Buch endet mit einem deutlichen Hinweis auf die Fortsetzung, ich bin nicht sicher, ob ich diese noch verfolgen möchte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.11.2022

Lebensgeschichten

Café Leben
0

Durch das schöne Cover wurde mein Interesse an diesem Buch geweckt. Der Klappentext ist interessant. Die Idee Lebensgeschichten Todkranker zu bewahren und damit bleibende Erinnerungen zu schaffen, kenne ...

Durch das schöne Cover wurde mein Interesse an diesem Buch geweckt. Der Klappentext ist interessant. Die Idee Lebensgeschichten Todkranker zu bewahren und damit bleibende Erinnerungen zu schaffen, kenne ich aus einer Hamburger Klinik. Eine sehr schöne Maßnahme, um Trauer zu begegnen. Hier wurde die tolle Idee leider nicht so gut umgesetzt. Die Arbeit an den Lebensgeschichten tritt hinter Henriettas Neugier über einen angeblichen Unfalltod zurück, über den ihr berichtet wird. Sie verliert sich immer wieder in den Detektivarbeiten. Im Fokus steht eigentlich nur eine Patientin, das ist schade. Über Parallelen zu ihr kann auch Henrietta eine große Baustelle in ihrem Leben aufarbeiten.
Sowohl Henrietta als auch Annie hatten es schwer, sehr bewegende Geschichten wurden hier gut konstruiert, die jedoch aufgrund der auktorialen Erzählperspektive an Emotionen verlieren. Dadurch verliert die Geschichte sehr an Kraft. Auch dass Henriettas Eltern, eigentlich Christen, nicht in dem Aufarbeitungsprozess vorkamen fand ich schade.
Insgesamt blieb ich aufgrund meiner hohen Erwartungen an dieses Buch etwas enttäuscht zurück, so dass es nur für 3 Sterne und eine eingeschränkte Leseempfehlung reicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.09.2022

Fantasy auf Märchenbasis

The School for Good and Evil, Band 1: Es kann nur eine geben. Filmausgabe zur Netflix-Verfilmung
0

Sophie und Agatha leben in dem Dorf Gavaldon. Alle paar Jahre kommt ein Schulmeister und entführt zwei Kinder. Diese kommen dann auf eine spezielle Schule für Gute und Böse und tauchen später in einem ...

Sophie und Agatha leben in dem Dorf Gavaldon. Alle paar Jahre kommt ein Schulmeister und entführt zwei Kinder. Diese kommen dann auf eine spezielle Schule für Gute und Böse und tauchen später in einem Märchen als entsprechende Besetzung wieder auf. Die Menschen dort wollen ihre Kinder schützen, aber Sophie möchte Prinzessin werden und hat sich lange auf den Tag vorbereitet. Ihre guten Taten verübt sie an der vermeintlichen Freundin Agatha, in der alle eine Hexe sehen. Der Schulmeister entführt tatsächlich diese beiden Kinder, aber Sophie kommt zu den Bösen und Agatha zu den Guten.
Als Leser hat mich das nicht überrascht, da die selbstsüchtige Sophie nichts besseres zu verdienen schien. Die Handlung spielt dann viel mit Märchen und Klischees, wobei mir zu viel Wert auf Äußerlichkeiten liegt. Mir fehlt die Entwicklung bei den Figuren, vieles bleibt oberflächlich. Das Potential der guten Grundidee wird hier leider nicht ausgeschöpft, da wäre mehr gegangen. Evtl. kommt der gute Twist in den Folgeromanen, denn dies ist ein Reihenauftakt. Ob ich noch zum Folgeband weiß ich noch nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.08.2022

Lust auf Essen

Nadiyas Lust- & Laune-Küche
0

Nadiya hat ihr neues Kochbuch nach Geschmacksrichtungen unterteilt. Wenn man also Lust auf eine bestimmte Richtung hat, kann man direkt in dem Kapitel nachschlagen und sich inspirieren lassen. Zu finden ...

Nadiya hat ihr neues Kochbuch nach Geschmacksrichtungen unterteilt. Wenn man also Lust auf eine bestimmte Richtung hat, kann man direkt in dem Kapitel nachschlagen und sich inspirieren lassen. Zu finden sind hier folgende Rubriken: Kräuteriges, Würziges, Cremig-Käsiges, Nussiges, Zitroniges, Rustikales, Fruchtiges und Süßes. In jedem Kapitel gibt es dann Rezepte zum jeweiligen Thema, das kann Fisch, Fleisch, vegetarisch, Frühstück, Kuchen, ein Salat o.a. sein. Das Buch ist wertig gemacht, mit sehr schönen appetitlichen Fotos und Leseband. Die Rezepte sind gut und nachvollziehbar beschrieben. Zu jedem Rezept gibt es eine kleine EInleitungsgeschichte und eine Zutatenliste. Auf Nährwertangaben wurde verzichtet, aber Vorbereitungs- und Zubereitungszeiten sind angegeben, sowie die Personenanzahl, für die die angegebene Menge ausreicht.

Die Rezepte sind teils schnell, teils aufwendig in der Zubereitung. Die Zutaten sind fast alle gut erhältlich, es gibt aber auch schon mal speziellere Dinge, zu diesen ist allerdings meist auch eine gut erhältliche Alternative genannt.

Von mir gibt es nur eine eingeschränkte Empfehlung, da mich ein Teil der Rezepte leider gar nicht anspricht oder schon Bestandteil meines Repertoires ist. Die Autorin wollte hier bewußt ungewöhnliche Kombinationen vorstellen, keine schlechte Idee, für neue Geschmackserfahrungen bin ich immer zu haben. Reiseis oder gebratene Bananenschale waren mir aber zu experimentell und viele Backrezepte waren zu zuckerhaltig. Die Rezepte, die wir ausprobiert haben, waren aber sehr lecker. Dreimal Ofenkäse mit drei verschiednen Käsesorten, Kartoffeln und Zwiebeln gibt es jetzt öfter, ebenso die Gnocchi mit Salbei Zwiebel-Sauce und das Hähnchen mit 30 Knoblauchzehen.

Ein schönes Kochbuch für Fans von Nadiya und alle die gerne ungewöhnliche Kombinationen mit exotischem Touch ausprobieren wollen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 03.08.2022

Verdrängung rächt sich

Die Ewigkeit ist ein guter Ort
0

Die junge Pastorin Elke leidet plötzlich an "Gottdemenz", d.h. sie kann nicht mehr beten, kann auswendig ritualisierte Texte nicht mehr rezitieren, selbst das Vorlesen aus der Bibel klappt nicht mehr. ...

Die junge Pastorin Elke leidet plötzlich an "Gottdemenz", d.h. sie kann nicht mehr beten, kann auswendig ritualisierte Texte nicht mehr rezitieren, selbst das Vorlesen aus der Bibel klappt nicht mehr. Ihr Förderer reagiert mit Unverständnis, ihr Freund, der einer ganz anderen Gedankenwelt entstammt kann ihr nicht helfen. Sie versucht sich neu zu orientieren, geht andere Wege und findet hier leider auch keine Weiterentwicklung oder Lösung. Schließlich kehrt sie zurück in die Heimat zu ihren Eltern, die gerne möchten, dass sie als Pastorin in die Fusstapfen des Vaters tritt. Dort angekommen offenbart sich, dass die Familie einen schweren Verlust nicht aufgearbeitet hat.

Das Thema des Buches und das schöne Cover ließen mich zu diesem Buch greifen. Leider gefiel mir die Umsetzung nicht ausreichend, dies lag teils an den hölzern wirkenden Figuren, aber auch an der Schlagartigkeit, mit der die Probleme hier plötzlich ohne Vorwarnung oder Trigger auftraten. Das Verdrängung, mangelnde Kommunikation und Selbstreflexion zu Problemen führen, ist nachvollziehbar und sollte gerade einer angehenden Seelsorgerin klar sein. Ich fand Elkes Lebenseinstellung, ihr Verhalten, ihre mangende Offenheit ihrem Partner gegenüber und einige Aktionen wenig glaubwürdig.
Insgesamt ein gutes Thema, das gestrafft besser gewirkt hätte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere