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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2022

Queere RomCom

Royal Blue
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Inhalt

Alex ist der Sohn der amtierenden Präsidentin der USA. Als er seinem Erzfeind Henry, dem Prinz von England, begegnet, fliegen die Funken...äh... Fetzen. Henry erweckt ungeahnte Gefühle in Alex. ...

Inhalt

Alex ist der Sohn der amtierenden Präsidentin der USA. Als er seinem Erzfeind Henry, dem Prinz von England, begegnet, fliegen die Funken...äh... Fetzen. Henry erweckt ungeahnte Gefühle in Alex. Doch können sie ihnen in ihren Positionen nachgeben?



Meinung

Mit viel Vergnügen habe ich die Geschichte um Alex und Henry verfolgt. Das Buch greift zwar recht tief in die Klischee-Kiste, doch meiner Meinung nach gibt es noch viel zu wenig queere Klischee-Romanzen. Mich hat das also nicht sonderlich gestört.

Alex ist eine sympathische Hauptfigur, der sehr impulsiv handelt und dafür mehr als einmal ins Fettnäpfchen tritt. Seine Art zu leben hat etwas inspirierendes. Er denkt weniger nach, ohne jedoch völlig kopflos draufloszurennen. Er ist ein Draufgänger, ohne den Abenteuer-Kick in gefährlichen Manövern zu suchen. Er ist offen und lässt sich auf Dinge ein, ohne diese zu zerdenken. Da ich eher das Gegenteil bin, hat mich Alex' Art mehrfach angeregt, selbst ein wenig lockerer zu werden und einfach mal zu machen.

Der Chaot Alex trifft dann auf den zugeknöpften Prinz Henry, der alles bis ins Kleinste plant, überdenkt und generell zurückhaltend und vorsichtig durchs Leben geht.

Was die beiden verbindet? Die zum Teil schwierigen Familienverhältnisse, in denen sie leben. Die Suche nach einem festen Halt, nach einer Person, bei der sie sein können, wie sie sind, eine Person, die sie auffängt.

Das ist eines der Hauptthemen dieses Buches. Ja, es geht auch um Liebe, aber viel mehr geht es darum, jemanden zu haben beziehungsweise zu finden, mit dem man Sorgen und Ängste teilen kann. Eine Person, die einem zur Seite steht, wenn schwierige Aufgaben anstehen. Die einem den Rücken stärkt.

Glücklicherweise stützt sich diese Suche nicht ausschließlich auf die Liebe für's Leben, sondern auch auf die anderen Menschen, mit denen Alex und Henry zu tun haben. Auf Alex Seite sind das seine geschiedenen Eltern, eine wahnsinnig coole Schwester, sowie eine grandiose beste Freundin. Auf Henry's Seite ist es seine Schwester.

Alle diese Nebenfiguren schillern farbenfroh und bereichern den Roman ungemein. Sie sind zwar nicht wahnsinnig tiefgründig, doch ihre Persönlichkeiten treten deutlich hervor und tragen zu diesem Wohlfühlroman bei.

Anzumerken ist, dass sich handlungstechnisch insgesamt eher wenig tut. Alles dreht sich um den Wahlkampf von Alex' Mutter, wenn nicht gerade die Beziehung von Alex und Henry im Fokus steht. Das hat manchmal zu kleineren Längen geführt.

Glücklicherweise hat der Stil für den nötigen Schwung gesorgt, sodass man auch durch langatmigere Stellen schnell durchgekommen ist.

Das Drama ist hart und heftig, aber auch recht schnell gelöst, sodass man als Leser nicht ewig auf die Folter gespannt wird.



Fazit

Durch die ernergiegeladene Hauptfigur Alex hat dieses Buch viel Schwung. Die Nebenfiguren überzeugen ebenso, wie die zuckersüße und extrem kitschige Liebesgeschichte. Mich hat der Roman gut unterhalten und ich kann ihn nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Eine Schurkin im Ballkleid

Wie man sich einen Lord angelt
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Inhalt

Kitty Talbots Familie steht vor dem Ruin. Ihr verstorbener Vater hat ihr und ihren vier Schwestern einen Berg aus Schulden zurückgelassen. Die einzige Möglichkeit, ihre Familie zu retten besteht ...

Inhalt

Kitty Talbots Familie steht vor dem Ruin. Ihr verstorbener Vater hat ihr und ihren vier Schwestern einen Berg aus Schulden zurückgelassen. Die einzige Möglichkeit, ihre Familie zu retten besteht für Kitty in der Heirat mit einem wohlhabenden Mann. So macht sie sich auf den Weg nach London, wo sie schnell einen geeignete Kandidaten ins Auge gefasst hat. Archie de Lacy ist jung, naiv und beeinflussbar. Perfekt, wäre da nicht sein misstrauischer älterer Bruder James, Lord Radcliffe.


Meinung

Für historische Liebesgeschichten bin ich eigentlich immer zu haben, vor allem, wenn die Hauptfigur Pepp hat.

Und das hat Kitty in diesem Buch definitiv. Und das Beste daran: sie ist nicht unbedingt Sympathieträgerin Nummer eins. Sie hat klare Ziele und verfolgt diese ohne Rücksicht auf die Gefühle der Menschen, die sie manipuliert. Um jeden Preis möchte sie ihre Schwestern vor dem Ruin bewahren.

In der Leserunde wurde diese Charaktereigenschaft von ihr oft kritisiert und diskutiert. Mir hat sie sehr gut gefallen. Kitty kann nicht weiter von der üblichen ich-bin-total-rebellisch-aber-weiß-in-Wirklichkeit-nichts-Protagonistin entfernt sein. Kitty ist das Gegenteil von naiv und lässt sich auch von nichts und niemandem beeinflussen. Auch nicht, wenn irgendjemand ihr schöne Augen macht. Sie zieht ihren Plan durch. Mir hat das gefallen, auch wenn es sie stellenweise unsympathisch macht.

Positiv überrascht war ich auch von der Handlung, die immer einmal wieder eine Wendung nahm, die ich so nicht erwartet hätte. Ich meine damit jetzt keine Plot-Twist, sondern eher eine neue Richtung, die die Geschichte deutlich von anderen des Genres abhebt. Auch wird mit unnötigen Missverständnissen und unausweichlichen Geheimnissen gespart. Besser gesagt, es gibt sie nicht. Ohne unnötiges Drama bleibt es trotzdem spannend.

Der Klappentext berichtet nämlich nur den Anfang der Geschichte.

Das macht den Roman zusätzlich unterhaltsam und sorgt dafür, dass man sich beim Lesen nicht langweilt. Und dann ist da natürlich noch die Dynamik zwischen Kitty und Lord Radcliffe, die sich langsam entwickelt und deren Wortgefechte viel Spaß machen.

Die Bezeichnung als "Mischung zwischen Jane Austen und Bridgerton" trifft es zudem ganz gut, finde ich. Es gibt keine expliziten Szenen, dafür ist der Roman Dialog-lastiger, was tatsächlich ein bisschen an Jane Austen erinnert, genauso, wie die dickköpfige, eigenwillige und doch unglaublich liebenswürdige Protagonistin.


Fazit

Unterhaltsamer, entspannter historischer Liebesroman, der so manches Klischee des Genre umgeht und mit einer ungewöhnlich starken Protagonistin aufwartet. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der dieses Genre gerne liest.

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Veröffentlicht am 01.10.2021

Traumhaft

Jane & Miss Tennyson
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Inhalt

Devon Tennyson absolviert das letzte Jahr ihrer Highschool und ist ein großer Jane Austen Fan. Mit Bedauern muss sie aber feststellen, dass ihr Leben so gar nicht wie einer ihrer geliebten Romane ...

Inhalt

Devon Tennyson absolviert das letzte Jahr ihrer Highschool und ist ein großer Jane Austen Fan. Mit Bedauern muss sie aber feststellen, dass ihr Leben so gar nicht wie einer ihrer geliebten Romane verläuft. Zum einen weiß sie nicht, was sie nach der Highschool mit ihrem Leben anfangen möchte. Zum anderen zieht auch noch ihr Cousin bei ihnen ein und bringt ihr gemütliches Einzelkind-Leben gehörig durcheinander. Und dann ist da auch noch der verschlossene und unsympathische Ezra Linley, der Football-Star der Highschool, dem sie ständig über den Weg läuft.



Kurzmeinung

Einfach wundervoll. Unaufgeregt und voller Humor mit viel Tiefgang erzählt. Eine perfekte gemütliche Highschool-Liebesgeschichte. Unbedingt Lesen!



Meinung

Haaaach. So ein schönes Buch. Das beginnt schon beim Cover, das (bis vielleicht auf das Gesicht vorne) wirklich ein Traum ist. Und es verpackt eine Geschichte, die mindestens genauso wunderschön ist.

In Devon Tennyson kann sich, glaube ich, jeder Bücherwurm wieder erkennen. Sie lebt ein kleines bisschen in ihrer Welt, hält sich an ihr gemütliches, altbekanntes Leben und schmachtet heimlich ihrem besten Freund hinterher. Dass diese heile Welt durch ihren Cousin gestört wird, geht ihr gewaltig auf die Nerven. Dabei ist auch der einfach nur großartig. Mit ganz viel Liebe und Geduld hat Emma Mills hier einzigartige und authentische Figuren gezeichnet, die man alle einfach nur gernhaben muss.

Und obwohl nicht wirklich etwas "passiert", habe ich das Buch in wenigen Tagen verschlungen. Der Stil und die Geschichte nehmen einen mit. Vor allem Devons Entwicklung zu beobachten war perfekt. Die Geschwindigkeit war genau richtig, sie ändert auch ihren Charakter nicht, sondern erkennt lediglich, dass man die Welt auch aus einem anderen Blickwinkel wahrnehmen kann. Gewürzt wird das Ganze mit kleinen, aber feinen Wahrheiten, die einen als Leser noch ein bisschen weiter begleiten. Es geht um erste Eindrücke, um das "in Schubladen stecken" von Personen, um Offenheit, Ehrlichkeit und Freundschaft. Und natürlich Liebe. Und obwohl das so einige Themen sind, war das Buch nicht überladen. Stattdessen konnte man sich in die Geschichte so richtig einkuscheln und darin wohlfühlen. Und das solltet ihr auf jeden Fall auch tun, wenn euch der Inhalt angesprochen hat.



Fazit

Für mich ein perfektes, kuscheliges und einfühlsames Wohlfühlbuch, das ich definitiv in naher Zukunft noch einmal lesen werde. Ich kann es wirklich jedem empfehlen, dem der Inhalt zuspricht. Lest es! Es gehört zu meinen Highlights.

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Veröffentlicht am 28.07.2021

Auf Undercover-Mission

Krähenzauber (Die zwölf Kasten von Sabor 2)
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(Achtung: Spoiler zu BAND 1 - nicht weiterlesen, wenn du den ersten Teil nicht gelesen hast!)

Inhalt

Ein Monat ist vergangen, seit Stur mit ihrer Rotte von Trikovoi aufgebrochen ist und wieder ihrer ...

(Achtung: Spoiler zu BAND 1 - nicht weiterlesen, wenn du den ersten Teil nicht gelesen hast!)

Inhalt

Ein Monat ist vergangen, seit Stur mit ihrer Rotte von Trikovoi aufgebrochen ist und wieder ihrer Wege zieht. Doch das Unheil wartet nicht lange. Als der König stirbt, beschuldigt die machthungrige Rhusana die Krähen. Sie werden nun nicht mehr zu den Seuchenkranken gerufen und müssen den Hungertod, sowie Angriffe der Oleander-Junker fürchten. Das kann Stur nicht hinnehmen und versucht zusammen mit Prinz Jasimir und Tavin, die Pläne von Rhusana zu durchkreuzen. Das führt die Freunde in die Höhle des Löwen, den Königshof.


Kurzmeinung

Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Erzählgeschwindigkeit von Band eins wird beibehalten. Die Geschichte ist von Höhepunkten durchsetzt. Lediglich eine der Auflösungen war mir schon sehr früh klar. Trotzdem ein großartiger zweiter Band. Ich liebe diese Dilogie!


Meinung

Nachdem man in Band eins nur so durch die Seiten geflogen ist, habe ich nach einer kurzen Atempause direkt zum zweiten Teil gegriffen. Auch da lässt die Spannung nicht lange auf sich warten und es geht in gewohnter Geschwindigkeit weiter. Wie es die Autorin schafft, die Spannung aufrecht zu erhalten, ohne das die Handlung zu atemlos und hektisch wird, ist genial. In der Hinsicht ist diese Geschichte genau nach meinem Geschmack. Es kommt zu keinen Längen und trotzdem muss man die Tiefe von Figuren und Handlung nicht vermissen.

Wieder darf man, obwohl es viel Action gibt, mitverfolgen, wie die Figuren wachsen und reifer werden. Vor allem Stur ist für mich eine der besten Protagonistinnen der letzten Zeit. Sie ist stark, mutig und doch nicht unfehlbar. Sie kämpft für das, was sie will und was sie liebt, ohne dabei zu einem übermenschlichen Wesen zu werden. Und das tollste daran: Tavin nimmt dabei eine Rolle auf Augenhöhe ein. Er ist nicht derjenige, der Stur die ganze Zeit rettet oder mit der Stimme der Vernunft in die richtige Richtung weist. Hier hat Stur die Hosen an. Das geht manchmal ein bisschen auf Kosten von Tavins Charakter, der im Vergleich zu ihr und Jas doch etwas zurückbleibt, was die Tiefe angeht. Aber es ist so schön, dass es mal nicht nur darum geht, die Geheimnisse eines Love-Interest zu erforschen, die Liebesgeschichte rückt beim Kampf um den Thron in den Hintergrund und spielt doch gleichzeitig eine Rolle. Für mich die perfekte Balance.

So habe ich dann ein wenig traurig das Buch am Ende geschlossen, weil die Geschichte nun fertig erzählt ist und ich die Welt und ihre Figuren vermissen werde. Zurück bleibt zum einen die Freude, dass es doch noch Autor*innen gibt, die in zwei Büchern eine Handlung zufriedenstellend beenden können. Zum anderen ein heftiger Buchkater, denn ich bin jetzt definitiv verwöhnt, was Fantasy-Romane angeht. So schnell findet man eine solch besondere Geschichte mit starker Protagonistin nicht wieder. Deshalb werde ich vielleicht erst mal zu einem anderen Genre greifen, um mich da ein wenig zu entwöhnen und meine Ansprüche wieder zu normalisieren.

Ein großes Lob an dieser Stelle auch an die beiden Übersetzerinnen, die meiner Meinung nach wirklich tolle Arbeit geleistet haben, um die Stimmung des Buches auch in die Deutsche Version zu übertragen.

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Ungewöhnliche Fantasy

Knochendiebin (Die zwölf Kasten von Sabor 1)
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Inhalt

Stur und ihre Rotte sind Krähen. Sie sind die unterste Kaste, die dafür zuständig ist, Menschen, die an der Sündenseuche leiden von ihrem Leiden zu erlösen und die Leichen zu verbrennen. Als sie ...

Inhalt

Stur und ihre Rotte sind Krähen. Sie sind die unterste Kaste, die dafür zuständig ist, Menschen, die an der Sündenseuche leiden von ihrem Leiden zu erlösen und die Leichen zu verbrennen. Als sie den toten Prinzen und seinen Leibwächter mitnehmen, um sie zu verbrennen, erleben sie eine Überraschung. Die beiden haben die Krähen als Fluchtmanöver benutzt und bitten sie um Hilfe. Die Königin plant die Macht an sich zu reißen und den Prinzen zu töten. Die Krähen sollen die beiden jungen Männer quer durch das Land zu ihren verbündeten bringen. Stur sieht in diesem Auftrag die Chance, endlich Gerechtigkeit für die Krähen-Kaste einzufordern.


Kurzmeinung

Ein etwas anderer Fantasy Roman, der mir sehr gut gefallen hat. Er meidet einige Romantasy Klischees und wartet dafür mit einer starken Protagonistin auf. Figuren, Handlung und Welt sind sehr gut ausgearbeitet und erfreuen mit sehr viel Tiefe und wenig schwarz-weiß-Malerei. Gekrönt wird das ganze von einer schnellen Erzählgeschwindigkeit.


Meinung

Ich bin eigentlich immer auf der Suche nach ein bisschen außergewöhnlicher Fantasy oder Romantasy-Literatur. Nach Büchern, in denen nicht die unbedarfte, naive Protagonistin vom muskulösen und unglaublich gutaussehenden Bad Boy erst mies behandelt wird und sein mansplaining ertragen muss, um ihm dann am Ende um den Hals zu fallen und gleichzeitig doch irgendwie die Heldin der Geschichte zu werden.

Mit Stur hat man in "Knochendiebin" so ziemlich das Gegenteil. Sie weiß von Anfang an genau, was sie will und scheut sich auch nicht, das zum Ausdruck zu bringen und entsprechend zu handeln. Und weil Margaret Owen etwas von Charakterbildung versteht, ist Stur sehr vielschichtig und überrascht einen immer wieder mit ihren Entscheidungen. Relativ schnell in der Geschichte stoßen dann noch Prinz Jasimir und sein treuer Leibwächter Tavin zur Reisegruppe. Da sie aus dem Adel stammen fliegen hier relativ schnell die Funken. Doch auch hier beweist die Autorin Gespür, denn keinesfalls ist der Adel hier nur Böse und die Krähen nur gut. Das ganze Buch hindurch wird deutlich, wie viel Mühe sie in die einzelnen Protagonisten gesteckt hat. Hier wird man nicht einfach mit Gut und Böse, Schwarz und Weiß abgespeist. So vielschichtig wie seine Figuren ist eben auch die Handlung und die ganze Welt, die Margaret Owen erschaffen hat.

Ich mag es besonders, wenn sich Bücher am Anfang nicht lange mit Welt-Erklärungen aufhalten, sondern diese immer wieder an passender Stelle in die Geschichte einfließen lassen. Das macht auch die Autorin von "Knochendiebin" so. Es ist quasi "learning while reading" und trotzdem hat man zu keiner Zeit das Gefühl, zu wenig zu wissen. Außer vielleicht was es genau mit der Sündenseuche auf sich hat. Das ist der einzige Punkt, an dem es zu wenige Informationen gab, störte aber nicht weiter, denn die Handlung war trotzdem verständlich. Besonders gelungen ist das Magiesystem in dieser Welt. Zwar ist es an sich keine neue Idee, aber die Rolle der Krähen in diesem System ist doch eine schöne Abwechslung.

Etwas gewöhnungsbedürftig mögen vielleicht die Namen der Krähen sein, aber man stört sich relativ schnell nicht mehr daran. Denn die Handlung ist wirklich durchweg spannend und das Erzähltempo recht straff. Es passiert eigentlich fast immer etwas und trotzdem gibt es auch die eine oder andere Verschnaufpause sowohl für den Leser, als auch die Protagonisten. Und für das Romantikerherz gibt es auch noch eine kleine Liebesgeschichte am Rande, die jedoch glücklicherweise auf schmachtende Blicke und schwülstige Dialoge verzichtet. Das würde auch gar nicht zu Stur passen.

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