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Veröffentlicht am 02.10.2022

London Rules

London Rules
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"London Rules" (Ein Fall für Jackson Lamb 5) von Mick Herron ist ein würdiger weiterer Nachfolge in Sachen humorvolle, schwarzhumorig und tiefgründig geschriebene Spionage-Thriller der bisher erschienenen ...

"London Rules" (Ein Fall für Jackson Lamb 5) von Mick Herron ist ein würdiger weiterer Nachfolge in Sachen humorvolle, schwarzhumorig und tiefgründig geschriebene Spionage-Thriller der bisher erschienenen Bände, die vom Englischen von Stefanie Schäfer ins Deutsche übersetzt wurden. Erschienen ist die Reihe um die "Abservierten" im Slough House, Finsbury, Aldersgate Street (als ungeliebter Ableger des Geheimdienstes MI5), London im Verlag Diogenes, Zürich (brosch., TB, 2022).


Da Mick Herron ausser viel Spannung und wendungsreiche Plots auch ein Faible für Poesie zu besitzen scheint, führt den geneigten Leser (zu denen ich mich seit Bd. 1 zähle) dieses Mal die Morgendämmerung ins Slough House: So schweben wir durch den Flur mit dieser in die Büros von Jackson Lamb, Catherine Standish (trockene Alkoholikerin), River Cartwright (Enkel des 'Old Bastard', der inzwischen in einem speziellen Pflegeheim lebt, nachdem klar ist, dass er nicht mehr weiß, welche Wahrheiten er verschweigt und welche Lügen er verbreitet), Luisa Guy, Shirley Dander, Roddie Ho und J.K. Coe. Letzterer ist noch nicht lange in der Truppe, die allesamt einen Fehler machten und daher ins Slough House abserviert wurden; wobei die Dogs um Whelan (Leiter des MI 5) und dessen Stellvertreterin Lady Di (Diana Taverner) allesamt hoffen, dass einer nach dem anderen freiweillig kündigt, um der stupiden Langeweile im Slough House zu entgehen. Doch sie haben nicht damit gerechnet, dass unsere schlauen und ehrgeizigen "Slow Horses" sich nicht so schnell verdrängen lassen; Jackson Lamb schon überhaupt nicht, "regiert" er doch das Slough House, nachdem er einst ein "Joe" war....


So hat unsere Truppe es schon bald mit einer Reihe von Attentaten zu tun: Eine Söldnergruppe mäht ein englisches Dorf nieder; ein Pinguingehege fliegt durch eine Rohrbombe in die Luft, in einem Zug explodiert eine Bombe (zum Glück ohne Todesopfer) und ein Attentat wird auch auf den IT-Nerd Roddie Ho verübt, der dank dem blitzschnellen Eingreifen Shirley Dander's (die gerade eine Therapie durchführt, um ihre Aggressionen besser im Griff zu haben) vereitelt wird. Was haben diese Vorgänge gemeinsam und wie kann (wenn auch widerwillig, Ho ist nicht sehr beliebt in der Truppe), Ho vor weiteren Anschlägen auf sein Leben geschützt werden?


Diesen Fragen stellen sich die Slow Horses und es stellt sich heraus, dass der MI5 alle Gründe hat, einiges unter den Teppich zu kehren, da es sonst auf Fehler des Geheimdienstes selbst zurückzuführen sein könnte. Hier schafft Mick Herron wiederum amüsante und sehr realistische Einblicke in die Realpolitik, wo Intrigen, Missgunst u.a. vorherrschen und jeder auf der Abschussliste des anderen steht. So ist nicht nur der Premierminister, sondern auch Whelan als Chef des MI5 mehr als bedacht, bloß keinen Fehler zu begehen...


Wir lernen "zwielichtige" Freundinnen kennen (besonders jene von Roderick Ho) wie auch zwielichtige Politiker, wie Zafar Jaffrey, der alles dafür unternimmt, Bürgermeister zu werden. Auch die Selbstverliebtheit wird aufs Korn genommen, die so manchen Politiker umgibt; hier in persona von Gimball: Sowohl der MI5 als auch die Slow Horses befürchten, dass einer dieser beiden zu Tode kommen könnte und so kommt es zum showdown, als klar wird, dass eine mächtige Organisation dahinter stecken könnte, die ein weiteres Attentat "vor laufender Kamera" verüben könnte: River und Coe 'sichten das Gelände' eines möglichen Tatorts, während Shirley und Louisa nach Birmingham fahren (wobei alle nicht interessiert, dass sie offiziell im "Lockdown" sein sollen). Einer der Agenten, bisher noch blass und sehr "maulfaul", hat jedoch den richtigen Riecher und eine Vergangenheit als "Wiesel", so dass er eins und eins zusammenzählen kann - und mehr redet als im Band zuvor.


Wenn ich es richtig sehe, könnte eine sehr clevere, wenn auch gehandicapte Person des MI5, die durch das "Mistvieh" - die Mutter aller Datenbanken - demnächst ihre Stelle verlieren soll, im Slow House einziehen: Lamb gelingt es in einem "Gentleman agreement" mit Lady Di, dieser den Weg in die Chefetage durch gewisse Informationen zu ebnen; als Gegenleistung will er Molly Doran.


Nach einem spannenden und verzwickten weiteren Fall und sehr schwarzhumorigen Passagen; das Markenzeichen von Mick Herron, die er meisterlich beherrscht, verabschieden wir uns mit der Abenddämmerung (der Zwillingsschwester der Morgendämmerung, die sich jedoch niemals treffen) aus Slough House: Auf Wiedersehen in Band 6, auf den ich mich bereits jetzt sehr freue! Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und 5 *

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Fragmente und Spuren eines jüdischen Lebens

Isidor
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"Isidor" - Ein jüdisches Leben - von Shelly Kupferberg erschien (HC, geb.) im Diogenes-Verlag, Zürich (2022).


Es ist nicht der einzige Roman, den ich über Schicksale jüdischer Mitbürger - hier eines ...

"Isidor" - Ein jüdisches Leben - von Shelly Kupferberg erschien (HC, geb.) im Diogenes-Verlag, Zürich (2022).


Es ist nicht der einzige Roman, den ich über Schicksale jüdischer Mitbürger - hier eines österreichischen Juden - gelesen habe, da die millionenfachen Opfer des Holocausts dadurch "Gesichter" bekommen: So würde ich "Isidor" als weiteren (literarischen) Stolperstein betrachten, die nicht übersehen oder in diesem Falle ungelesen bleiben sollten, um die Vergangenheit nicht zu vergessen.


Shelly Kupferberg führt ihre LeserInnen durch das schillernde Leben ihres Großonkels Isidor (einst Israel, der Vater war Talmudgelehrter), das als Kind armer Eltern in Galizien begann. Wir begeben uns mit der Autorin auf eine Zeit- und auch Geschichtsreise nach Galizien, Lemberg und Wien in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts: Auf den Spuren des Großonkels und auf Pfaden, die stilistisch sehr gut und spannend zu lesen sind.


Die Autorin nutzt für ihre Recherchen Archive, Akten, Fotos und Briefe sowohl in Österreich als auch in der Wohnung des Großvaters Walter in Tel Aviv (Walter sollte es im Gegensatz zu Isidor gerade noch gelingen, Europa zu verlassen....


Isidor ist bereits als Kind allem Kulturellen sehr zugeneigt, intelligent und will es einmal zu etwas bringen in seinem Leben: Er folgt seinen Brüdern nach Wien, studiert Jura und wird Kommerzialrat; finanziell gelingt es ihm, steinreich zu werden und kann später von den Zinsen leben wie auch seine Familie unterstützen. Er ist Gastgeber von Herrenklubs in der wohlangesehen Canovagasse in Wien, besucht für sein Leben gerne Caféhäuser (in denen sich Intellektuelle und KünstlerInnen gerne trafen), Opern und Konzerthäuser und liebt die kulturelle Vielfalt und das Angebot in der Metropole Wien. Anders als viele andere Juden verharmlost er jedoch lange Zeit das Aufkommen des Antisemitismus (bereits zur Jahrhundertwende gab es diesen bereits; besonders die jüdischen Einwanderer aus Russland berichteten zu dieser Zeit Schlimmes!); verkennt die Zeichen der Zeit und kann Europa demzufolge nicht mehr rechtzeitig verlassen: Die Vorstellung, dass auch ihm Furchtbares widerfahren könne, muss abseits seiner Gedankenwelt gelegen haben. Dies hat mich sehr betroffen gemacht, zumal Isidor Geller, einst Kommerzialrat und durch Fleiß wie auch Intelligenz zu Ruhm und Ehre gekommen, enteignet wurde von den Nationalsozialisten und krank sowie mittellos starb (1938).


Shelly Kupferberg hat anhand von Fragmenten und großer Recherchearbeit in der eigenen Familie wie auch in Archiven Spurensuche betrieben. Sie hat dafür gesorgt, dass eine wirklich interessante Persönlichkeit einen literarischen Stolperstein erhält, der ihm gebührt. Ich kann diesen auf wahren Hintergründen beruhenden Roman allen LeserInnen mehr als empfehlen, die sich für Zeitgeschichte und Einzelschicksale im letzten Jahrhundert, besonders jüdischer Familien, interessieren und vergebe 5* mit großem Dank an die Autorin!

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Dem Glück eine Chance geben!

Das Glück auf der letzten Seite
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"Das Glück auf der letzten Seite" von Cathy Bonidan wurde in deutscher Übersetzung von Ina Kronenberger im Verlag Zsolnay, Wien (HC, geb., 269 S.) veröffentlicht: Der Roman ist für mich einer der schönsten ...

"Das Glück auf der letzten Seite" von Cathy Bonidan wurde in deutscher Übersetzung von Ina Kronenberger im Verlag Zsolnay, Wien (HC, geb., 269 S.) veröffentlicht: Der Roman ist für mich einer der schönsten Briefromane, die ich bisher lesen durfte und sei jedem Leser ans Herz gelegt, der jemanden kennt - oder selbst "ein Zeichen braucht", um das Leben wieder positiver zu gestalten!

Inhalt:

Der geneigte Leser/die Leserin findet hier eine ausgefallene, frische und sehr lebendige Romanidee in Briefform, in dem ein vor 30 Jahren verschollenes Manuskript (das überdies von zwei verschiedenen AutorInnen zu stammen scheint!) die Hauptrolle spielt: Anne-Lise Briard, eine Literaturagentin aus Paris, die gerade bei ihrer besten Freundin Maggy in der schönen Bretagne weilt, findet per Zufall in ihrem Hotelzimmer (genauer gesagt in der Nachttischschublade in No. 128 des Beau Rivage) ein Manuskript, das sie liest und das sie sehr berührt: Da sie nicht weiß, von wem diese zeitlosen und wundervollen Zeilen, "die ein Leben verändern können", wie wir erfahren, stammen, macht sie sich gemeinsam mit Maggy auf die Suche nach dem Autor.....

Meine Meinung:

Die beiden Freundinnen Anne-Lise und Maggy stehen bei der Suche in regem Briefaustausch mit allen, die das Manuskript besessen und gelesen haben - was jedoch trotz aller Beharrlichkeit kein leichtes Unterfangen ist. Umso vergnüglicher, berührender, menschlicher ist die Freude, all' die Briefe, die Korrespondenz zwischen den auftauchenden ProtagonistInnen William Grant, David, Nahima, Roméo, Sylvestre, Elvire und Claire zu lesen, die sehr humorvoll, aber auch mit viel Tiefgang und seitens Anne-Lises großer Beharrlichkeit geschrieben sind!

Wie ein Ariadne-Knäuel entwirrt sich nach und nach der Faden zu den Anfängen des besagten Manuskripts, dessen Seiten einer der ProtagonistInnen lediglich bis Seite 156 schrieb und alle mehr und mehr rätseln, wer den Rest "hinzukritzelte"; so dass der Roman ein Ganzes ergab. Als LeserIn dieser Korrespondenz ist es spannend und teils köstlich, sowohl Maggy als auch William und Sylvestre, ganz besonders aber Anne-Lise, die man einfach sofort (durch ihre Offenheit, Unverblümtheit, aber auch Ehrlichkeit und Neugierde sowie durch die Freude, die sie daran empfindet, anderen Menschen zu helfen, diese auch mal zu analysieren) immer besser kennenzulernen. Auch ihren jeweiligen persönlichen Hintergrund, der selten ohne Narben verläuft. So bleibt die Suche nach den/r "Urhebern" des Manuskripts durch den Briefwechsel mehr als spannend und man freut sich, wie sich einige menschenscheue Personen allmählich zu öffnen beginnen, deren Verhalten zuvor wie einer verschlossenen Auster war. Die "Recherche-Reise" geht von Paris über die Bretagne bis ins Lozére und nach Montpellier; auch machen wir einen kleinen Abstecher nach London (William Grant) und Schottland sowie nach Montréal in Kanada. Zum Schluss wohnen wir dem Fest bei, das Sylvestre im Lozère organisiert und an dem alle Menschen, die das Manuskript gelesen haben, anwesend sind.

Dieser (Brief)roman ist ein Appell:

Da es ein Leben ohne Narben (zumeist) nicht gibt, geht es darum, sich dennoch immer wieder Neuem zu öffnen, sich nicht zu verschließen oder gar zu verbittern: Wenn das Glück an die Türe klopft, sollte man es hereinbitten!

Fazit:

Eine Hommage an die Freundschaft, an das Briefe schreiben und an Bücher, die Literatur selbst, die zuweilen in der Lage ist, ein Leben zu verändern; oftmals zum Positiven! Ein grandioser, lebensbejahender und humorvoller Briefwechsel, den ich zu meinen Buchhighlights 2022 hinzufüge (zugegeben, ich liebe Briefromane sehr und bedingungslos weiterempfehlen möchte: Meine Wertung ist daher die Bestnote und 5*!

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Veröffentlicht am 08.08.2022

Eine alte Fehde - und ein neues Bündnis auf der Isle of Skye

Das Geheimnis von Ardmore Castle
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"Das Geheimnis von Ardmore Castle" von Constanze Wilken erschien (TB, 477 S.) im Goldmann-Verlag, München, 2022. Auch hier weiß die Autorin, die ich sehr schätze, ihre LeserInnen auf beste Weise und mit ...

"Das Geheimnis von Ardmore Castle" von Constanze Wilken erschien (TB, 477 S.) im Goldmann-Verlag, München, 2022. Auch hier weiß die Autorin, die ich sehr schätze, ihre LeserInnen auf beste Weise und mit gewohntem Tiefgang wie auch historischen Hintergründen zu unterhalten:

"Mit gemischten Gefühlen kehrt die Versicherungsdetektivin Ivy Ferguson auf die Isle of Skye zurück, wo sie ihre Kindheit verbrachte. Auf Ardmore Castle soll sie die Echtheit eines alten Möbelstücks klären, der bärbeißige Schlossherr Ross MacKenzie ist ihr jedoch keine Hilfe. Einziger Lichtblick auf der Burg ist MacKenzies Neffe Calum, zu dem sich Ivy schon bald hingezogen fühlt. Doch dann fördern ihre Recherchen ein ungeheuerliches Geheimnis zu Tage, das ihrer aller Leben für immer verändern wird."

(Quelle: Buchrückentext)

Meine Meinung:

In diesem atmosphärischen und geheimnisumwitterten Roman begleitet man Ivy Ferguson nach Ardmore Castle, nicht wissend, welche alte Geschichte zwischen ihrer Familie und der des alten Lairds Ross MacKenzie steht. Ivy arbeitet in London und wird von ihrem Versicherungsbüro, das eine Kunstauktion mit einem antiken Möbelstück von Ross durchführte und dessen Echtheit prüfen lassen will, beauftragt, sich auf Ardmore Castle umzusehen, da dort eine Expertin gesucht wird, die die Antiquitäten, die weiterhin wie auch das Schloss selbst, veräußert werden sollen. Ivy nimmt den Job an und hat aus guten Gründen vom alten Burgherrn kaum Hilfe zu erwarten; diese jedoch bietet ihr Calum, der Neffe an, der vom ersten Augenblick an ein Auge auf diese toughe Frau geworfen hat.... Es geht auch im Roman um den Mord an Kirsty MacKenzie; Ross' Ehefrau, der damals in den 80er Jahren beschuldigt wurde, sie getötet zu haben. War er der Mörder von Kirsty? Das muss der geneigte Leser selbst herausfinden.

Spannend, tragisch und auch bedrückend ist die Geschichte um Angus Ferguson, einem Vorfahr von Ivy und anderen Crofter-Familien, die jahrhundertelang Land von den Lairds pachteten, um dieses u.a. mit Schafzucht und Landwirtschaft zu bewirtschaften: Im Jahre 1879 gibt es ein dunkles Kapitel schottischer Geschichte, als die Lairds ihre Pächter, die Crofter, einfach von ihrem Haus und Land vertrieben, um das Land wohlhabenden Engländern zu verpachten. Ich wusste bereits um die Crofter, diese Geschichte hier im Roman wirkt jedoch ebenfalls sehr authentisch, was der Recherche von C. Wilken geschuldet ist: Mit beklemmenden Gefühlen erfahren wir von der Armut und dem sozialen Elend, in dem diese Familien leben mussten, von denen nicht wenige um diese Zeit (ebenso wie viele Iren) nach Amerika und Kanada auswanderten, um einem Hungertod zu entkommen.

Die wunderschöne Insel Isle of Skye wird sehr atmosphärisch beschrieben und soviel ich hörte (ich war selbst leider noch nicht dort, sondern nur im südlichen Schottland) soll sie "Schottland im Kleinen" geologisch abbilden. Sowohl Ivy als auch Calum waren mir auf Anhieb sympathisch und auch die anderen Charaktere (Ross MacKenzie; Ivys Eltern, Calums Eltern etc.) waren sehr gut ausgeleuchtet und stimmig: Die Wechsel in der Zeitebene (1879 und die Gegenwart) erhöht oftmals die Spannung eines Romans; so auch hier und das Nachwort der Autorin erklärt auch vieles an Historie und gibt Tipps und Hinweise zu Orten und Museen, die man sicher besuchen sollte, wenn man in Schottland und auf dieser schönen Insel ist.

Fazit:

Ein von Geheimnissen umwitterter Ausflug auf zwei Zeitebenen auf eine fiktive schottische Burg auf der Isle of Skye, denen man unbedingt auf den Grund gehen sollte. Gerne empfehle ich den Roman weiter und weise auch auf die "Wales-Reihe" der Autorin hin, die mich ebenfalls sehr begeistern konnte, zumal Constanze Wilken selbst eine Weile dort lebte und ihre Romane unterhaltsam, spannend und sehr gut recherchiert sind.

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Veröffentlicht am 27.07.2022

Spannende literarisch-musikalische Zeitreise durch 60 Jahre Bandgeschichte der legendären Rolling Stones

Rolling Stones - Alle Songs
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"Rolling Stones - Alle Songs - Die Geschichten hinter den Tracks" mit informativen, sensationellen, prall-gefüllten Hintergründen und Infos zu allen Stones Songs sowie zahlreichen Fotos erschien (2022, ...

"Rolling Stones - Alle Songs - Die Geschichten hinter den Tracks" mit informativen, sensationellen, prall-gefüllten Hintergründen und Infos zu allen Stones Songs sowie zahlreichen Fotos erschien (2022, broschiert, Softcover, 759 Seiten) im delius-klasing-Verlag.

Philippe Margotin und Jean-Michel Guesdon setzen hier in hervorragender, ultimativer, spannender und sehr interessant zu lesender Machart einen weiteren (Meilen-)"Stein" zur Geschichte dieser legendären Rockband, die inzwischen seit ihrer Gründung (1962) um den charismatischen Mick Jagger seit nunmehr 60 Jahren um die Welt "tourt" - und seit 1965 Hits landete, die wochen- und monatelang in den internationalen Charts waren. Die "Rolling Stones" haben - in Abgrenzung zur Beatmusik ("The Beatles") eher die dunkel-aggressive Seite des Rock and Roll "bedient", mit denen sie Fans auf der ganzen Welt seither begeistern konnten: Ebenso legendär sind ihre zahlreichen Tourneen, die nicht selten mit einem Feuerwerk endeten. Die "Stones" prägten die musikalische Ära des Rock and Roll seit Mitte der 60er Jahre und werden auch heute noch dem Image der "Rebellen" gerecht: Im Gegensatz vieler anderer Bands aus den 60er und 70er Jahren, die sich längst auflösten, sich zerstritten, sind die Rolling Stones - trotz des frühen Todes von Brian Jones und des Verlusts des Schlagzeugers Charlie Watts (2021) - bestehen geblieben: Sie sind seit 1989 bereits der "Rock and Roll Hall of Fame" angehörig; Mick Jagger wurde von der Queen geadelt und - wie es scheint- sind die heute fast 80jährigen Bandmitglieder Mick Jagger, Keith Richards und Ron Wood - unsterblich und gerade wieder auf Tournee!

Mich persönlich begleiten ihre Songs seit meiner frühen Kindheit/Jugend und so bin ich - geprägt von meinem älteren Bruder, der die Charts auf einem Cassettenrecorder mitschnitt - ebenso Fan ihrer Musik geworden wie er es war: "Dandelion", "Satisfaction" und "Get off of my cloud" gehören zu den ältesten Songs, an die ich mich erinnern kann - und die ich sogar heute noch sehr gerne höre (wie viele andere spätere Songs der Rolling Stones). Nun die spannenden Anekdoten zu lesen und die Entstehungsgeschichten der Songs, dazu die tollen Fotos anzusehen, schickt einen schon auf eine literarisch-musikalische Reise in die Vergangenheit, die bis zur Gegenwart reicht! Chapeau an die beiden Autoren für das Füllhorn an fulminanter Recherche zu den Songs der "Rolling Stones", die man staunend liest. Der interessierte Stones-Fan hat bei diesem prächtigen Werk keine Mühe, den ggf. gesuchten Song zu finden: Ein Register, ein Glossar und eine Bibliographie machen dies am Buchende möglich! Auch die Übersichtlichkeit zu den einzelnen Songs fand ich sehr gut: Links die Musiker und technischen Daten; danach Vorgeschichte und Aufnahme mit detaillierten Informationen!

Fazit:

Ein fulminantes Feuerwerk spannender Anekdoten, Hintergrundinformationen und Fotos zu allen Songs der unsterblichen Rocklegende "The Rolling Stones"! Ein must-have für Fans und solche, die es werden sollten: Von mir eine absolute Empfehlung und 5* plus!

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