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Veröffentlicht am 15.12.2021

Lasst uns mit Drachenwein anstoßen und uns an Einhornfleisch erfreuen

Flame & Arrow, Band 1: Drachenprinz
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Inhalt

Nachdem Drachenaktivitäten außerhalb ihres Territoriums gemeldet wurde, wird die Fae Kylie an das Trinity College in Dublin geschickt, um dort den Drachenprinzen Aiden auszuspionieren.


In Kürze

Es ...

Inhalt

Nachdem Drachenaktivitäten außerhalb ihres Territoriums gemeldet wurde, wird die Fae Kylie an das Trinity College in Dublin geschickt, um dort den Drachenprinzen Aiden auszuspionieren.


In Kürze

Es fehlt an Spannung, Logik und Gefühlen. Alles wirkt sehr "Mittel-zum-Zweck" und wenig durchdacht. Für mich leider ein Flop.


Meinung

Dieses Buch war leider so gar nicht, was ich erwartetet hatte. Ich hatte mich auf ganz viele amüsante Wortgefechte gefreut, auf spannende Kämpfe und romantische Szenen. All das habe ich leider vergeblich in diesem Buch gesucht. Stattdessen ist "Flame & Arrow: Drachenprinz" ein Buch voller Logiklücken und simplen Lösungen.

Die Handlung beginnt mit mehreren Kapiteln fast reinem Informationsabladen. Es passiert nicht viel, als Leser ist man damit beschäftigt, die vielen Details zu verarbeiten, die später nicht relevant sind, über Dinge wie "Einhornfleisch" und "Drachenwein" zu stolpern und sich zu fragen, ob man ein Kinderbuch liest. Erfreulicherweise kommt die versprochene Handlung dann aber doch schneller in Gang, als befürchtet, sodass man auf das erste Treffen von Aiden und Kailey nicht ewig warten muss. Allerdings zeichnet sich die Handlung auch hier weiter durch Langsamkeit aus. Es passiert sehr lange gar nichts. Aiden und Kailey wechseln bis knapp zur Hälfte des Buches vielleicht drei Worte miteinander und sind nie alleine. Immer ist einer der etwas nervigen Nebenfiguren dabei. Vermeintlich intimere Momente wirken erzwungen und unecht. Nicht verwunderlich war dann für mich, dass die Liebesgeschichte überhaupt nicht bei mir ankam. Gefühle kamen bei mir keine auf, was vielleicht auch daran liegt, dass sich Aiden und Kailey die Aufgabe der Hauptfigur noch mit Sharni, Aidens Schwester, teilen müssen, die überraschenderweise nach ein paar Kapiteln einen eigenen Erzählstrang in der Ich-Perspektive erhält. Spannender hat das das Buch für mich leider nicht gemacht. Die ganze Handlung wirkt unglaublich konstruiert und gezwungen, dabei sind die Ideen an sich gar nicht schlecht.

Der Stil hat insgesamt auch dafür gesorgt, das mir alles ziemlich egal war. Während Kailey relativ gefühlskalt aus der Ich-Perspektive erzählt und Sharni sich ihr nach einer Weile in gleichem Stil anschließt, begleitet man Aiden völlig unvermutet aus der dritten Person. Den Sinn dahinter habe ich bis jetzt nicht begriffen. Weder erhält man so einen anderen Blickwinkel, noch kommen mehr Gefühle auf. Es scheint einzig und allein den Zweck zu erfüllen, erkenntlich zu machen, dass hier die Perspektive gewechselt wurde. Gut, kann man machen, hat mich allerdings immer ziemlich aus der Geschichte gerissen und Aiden noch unnahbarer gemacht.

Genauso unauffällig wie der Stil, sind auch die Figuren. Alle scheinen sie nur aus einigen wenigen Charaktereigenschaften zu bestehen. Tiefe sucht man hier vergeblich. Stattdessen sind die Charaktere allesamt auf ihre Art nervig. Kailey denkt nicht selber, Aiden vertraut allen und Sharni prügelt auf alles ein, was nicht schnell genug ausweicht. Dann gibt es da natürlich auch noch die Bösen und ein paar, die sich erst mal neutral positionieren, weil... ähm... weil eben. Man braucht ja noch jemand anderen, es können ja nicht alle in den Krieg ziehen. Ein paar erzwungene "Wendungen" später endet das Buch in einem noch erzwungenerem Cliffhanger, mit dem ich das Buch aufatmend beenden konnte.


Fazit

Für mich leider kein Buch, das ich empfehlen kann. Und nachdem ich die Inhaltsangabe des zweiten Bandes gelesen habe, auch keine Reihe, die ich weiterverfolgen werde. Der Klappentext erzählt mir nämlich nichts, was ich nicht schon längst vermutet habe.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Drama, Baby, Drama

Kissing in the Rain
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Inhalt

Cam verliert kurz vor der Hochzeit ihrer Schwester ihren Job, Freund und die Wohnung. Ohne Freund kann sie jedoch nicht auf der Hochzeit auftauchen, da sie sonst von ihrer Familie dauerhaft Kommentare ...

Inhalt

Cam verliert kurz vor der Hochzeit ihrer Schwester ihren Job, Freund und die Wohnung. Ohne Freund kann sie jedoch nicht auf der Hochzeit auftauchen, da sie sonst von ihrer Familie dauerhaft Kommentare zu hören bekommen würde. Kurzerhand beschließt sie, ihren Jugendfreund Troy als festen Freund auszugeben.


Kurzmeinung

Gezwungene Charaktere in einem unoriginellen Setting ohne Gefühl. Konnte mich leider gar nicht überzeugen.


Die Details

Ich habe wirklich gar nichts gegen Klischees in Liebesromanen. Tatsächlich habe ich dieses Buch angehört, weil mich der Klappentext gereizt hat und das obwohl diese Geschichte schon so oft erzählt wurde. Leider ist dies eine weniger gelungene Version. Es geht schon gleich mit übertriebenem Drama los. Cam verliert nicht nur ihren Job, ihr Freund geht auch noch fremd und trennt sich von ihr und als Sahnehäubchen wird sie aus der Wohnung geworfen. Alles sehr dramatisch. Das schlimmste ist natürlich, dass sie nun ohne Freund auf der Hochzeit ihrer Schwester auftauchen muss. Das ist nachvollziehbar. Job und Wohnung sind ja auch eher zweitrangig. Prioritäten muss man klar setzen.

Während Cam im Buch also von allen dauerhaft fertig gemacht wird, sich dabei selbst bemitleidet und auch sonst alles über sich ergehen lässt, hat auch Troy sein Päckchen zu tragen, das beim Lesen alles andere als überzeugend war. Da kam kein Gefühl auf. Die beiden verlieben sich dann quasi direkt, brauchen aber geschlagene 9 Stunden Hörbuch, um das zu begreifen und zuzulassen. Und das obwohl bei der Hälfte alles hätte geklärt sein können.

Neben der Haupthandlung, die sich um das Verlieben der beiden dreht, hat Troy außerdem noch eine Liste angefertigt, mit der er Cam aus ihrem Schneckenhaus locken möchte, damit sie wieder so wird wie früher. Denn um sich zu verlieben, muss sich die Person ja auch erst einmal ändern. Also bitte. Dieser Handlungsstrang wirkte gezwungen und platt, die Ideen (z.B. im Regen tanzen, sich etwas von den Sternen wünschen) unoriginell und schon zu oft benutzt. Cam wird zu all diesen Aktionen mehr oder weniger genötigt, denn macht sie nicht, was Troy möchte, dann schnappt er sie sich einfach und trägt sie an ihren Bestimmungsort. Er ist nämlich so schön männlich und muskulös. Daran wird man auch in aller Regelmäßigkeit erinnert. Auch die erotischen Szenen wollten nicht so recht auf mich wirken. Sie waren weder sexy, noch romantisch. Stattdessen wirkten auch sie wie ein Copy and Paste mit Namensänderung.

Für mich war dieses Buch leider sehr enttäuschend. Nach der Hälfte habe ich Einiges übersprungen, denn auf das Drama und die Schwierigkeiten, die erst noch überwunden werden mussten, konnte ich gerne verzichten. Alles wirkt so gezwungen und vieles an Drama einfach unnötig. Ich kann dieses Buch nicht weiterempfehlen. Da gibt es deutlich bessere New Adult Literatur auf dem Markt.

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Spionieren übt sie noch

Die Saphirkrone
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Inhalt

Prinzessin Gemma ist eine Spionin. Nach außen gibt sie die oberflächliche Prinzessin, doch heimlich begibt sie sich auf Missionen. So wie jetzt. In einer Miene in Blauberg möchte sie herausfinden, ...

Inhalt

Prinzessin Gemma ist eine Spionin. Nach außen gibt sie die oberflächliche Prinzessin, doch heimlich begibt sie sich auf Missionen. So wie jetzt. In einer Miene in Blauberg möchte sie herausfinden, wer den wertvollen Zährenstein stielt, der seit einiger Zeit dort verschwindet. Dabei deckt sie eine große Verschwörung auf, die sie an den feindlichen Königshof von Morta und in die Arme eines Prinzen schickt.


Meinung

Puh, das waren mal harte Lesestunden. Nachdem ich mich durch den Informations-Dschungel des ersten Drittels gekämpft hatte, habe ich auf Besserung gehofft, die sich aber nicht wirklich eingestellt hat. Dieses Buch ist ein Musterbeispiel dafür, wie man sehr viel erklären und nichts passieren lassen kann.

Man beginnt mit Gemmas Spionagemission in Blauberg. Während sie aus der Ich-Perspektive seitenlange Erklärungen darüber abgibt, wer sie ist, was sie tut und wie ihre Welt funktioniert, begleitet man sie bei ihrer Arbeit, bei der sie nicht wirklich spioniert und vor allem auch alles andere als unauffällig ist. Zudem wundert es mich gewaltig, dass sie nicht längst tot ist, so wenig, wie sie nachdenkt. Aber gut.

Aus eher fadenscheinigen Gründen rettet sie dann ihren Erzfeind, Prinz Leonidas aus Morta, der dann später sie rettet und an seinen Königshof mitnimmt. Weil... ja ähm... Geheimnis. Gemma stört das nicht wirklich, denn sie sieht ihre Chance und erklärt einmal mehr lang und breit, warum sie unbedingt am feindlichen Königshof bleiben muss. Auf mich wirkten diese Begründungen, die sie dann noch einmal für ihren Vater und ihre Leibwächterin wiederholt (man liest sie als Leser also im Endeffekt dreimal), eher wie ein Mittel zum Zweck, das die Autorin nutzt, damit die Geschichte so weiter geht, wie sie es sich vorstellt.

Also spioniert Gemma dann am Königshof, wo sie natürlich auch einige Intrigen aufdeckt. Wirklich umsichtig geht sie dabei nicht vor und obwohl es die eine oder andere spannende Stelle gab, habe ich nie mitgefiebert.

Auch hier erklärt die Autorin lieber noch einmal, als dass sie ihre Figuren handeln lässt. So wird zum Beispiel bei jeder Begegnung des Prinzen erwähnt, dass Gemma ihn irgendwie anziehend findet, er aber ihr Erzfeind ist und sie verraten hat und sie ihn deshalb nicht mögen darf. Oder es gibt eine Handlung, die dann im Nachhinein noch erklärt wird, anstatt sie einfach wirken zu lassen. Lieber erklärt die Autorin, wie gut Gemma doch als Spionin ist, wie nett jene Person ist und wie loyal die andere. Ich hätte mir gewünscht, dass ich das durch die Handlungen der Figuren nachvollziehen kann.

Dieser Stil ist das größte Problem, das ich mit dem Buch hatte und das dafür gesorgt hat, das ich es nicht gerne gelesen habe. Die vielen Erklärungen und Beschreibungen sorgten bei mir für Langeweile und haben mich immer wieder aus dem Geschehen gerissen. Anstatt bei einer spannenden Stelle dranzubleiben, kommt man trotz Ich-Perspektive plötzlich in die Position eines Beobachters und wird so auf Abstand genommen, während Gemma einem alles noch einmal erklärt. Ihre Gefühle, die Gefühle der anderen und natürlich die Geschehnisse.

Von einiger Entfernung aus betrachtet man dann auch die Figuren, denen es an Tiefe fehlt. Die Autorin war darum bemüht, keine einfachen Bösewichte in die Geschichte zu setzen, sondern ihnen Grauabstufungen zu geben, die bei mir jedoch nicht wirklich angekommen sind. Dafür haben sie zu viele grausame Dinge getan, als dass sie dann mit einer freundlicheren Handlung plötzlich nicht mehr ganz so Böse wirken. Eigentlich schade, denn der Ansatz, die "Bösen" nicht nur böse sein zu lassen, gefällt mir gut und bringt interessante Aspekte in ein Buch. Hier es es nur leider nicht gelungen. Am Ende hat es dazu geführt, dass mir keine der Figuren so wirklich sympathisch war.


Fazit

Mir hat "Die Saphirkrone" nicht gefallen und ich kann es auch nicht weiterempfehlen. Der Klappentext klingt super und die Idee ist eigentlich toll. Leider ist die Umsetzung das genaue Gegenteil. Ausschweifende Erklärungen machen das Geschehen unnahbar und oft auch redundant, denn auf jede Handlung folgt noch die passende Erklärung, sodass es keinen Spielraum für die eigene Fantasie oder Interpretation gibt. Muss man nicht gelesen haben.

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