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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2022

lesenswert

Die Welt kippt
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Ich bin eine Weile unschlüssig gewesen, ob ich das Buch lesen möchte. Der Autor ist der Gründer des größten deutschen Ökostromanbieters LichtBlick und arbeitet seit 25 Jahren im Bereich Umweltschutz und ...

Ich bin eine Weile unschlüssig gewesen, ob ich das Buch lesen möchte. Der Autor ist der Gründer des größten deutschen Ökostromanbieters LichtBlick und arbeitet seit 25 Jahren im Bereich Umweltschutz und erneuerbare Energien. Ich hatte also befürchtet, dass der Roman entweder überladen oder doch etwas eindimensional sein könnte. Aber das Thema interessierte mich einfach zu sehr, also habe ich es gewagt. Gut so, denn "Die Welt kippt" ist ein sehr unterhaltsamer und trotz der deprimierenden Grundstimmung und der frustrierenden Aussagen ein Buch, welches ich gerne gelesen habe.

Das Buch spielt 2024, also in einer greifbaren Zukunft und deshalb sind die Entwicklungen auch alle realistisch und eigentlich nicht wirklich überraschend. Man merkt den Fakten an, dass hier jemand schreibt, der viel mit der Materie zu tun hat und auch eine Grundhaltung dazu einnimmt. Da ich mit dieser weitgehend konform gehe, passte der Grundton des Buches gut für mich.

Ich kann den Roman empfehlen. Er hat viele Spannungsmomente und eine stringent erzählte Handlung. Das Thema Umweltkrise wird umfassend und realistisch behandelt.
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Veröffentlicht am 25.09.2022

Leseempfehlung

Die Wolkenstürmerin
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Der Klappentext hat mich tatsächlich in eine falsche Richtung geführt. Durch den Namen der Hauptdarstellerin dachte ich tatsächlich es gehe um eine reale Person, die in der Luftfahrt wichtig war. Aber ...

Der Klappentext hat mich tatsächlich in eine falsche Richtung geführt. Durch den Namen der Hauptdarstellerin dachte ich tatsächlich es gehe um eine reale Person, die in der Luftfahrt wichtig war. Aber es ist eine fiktive Geschichte. Auch geht es nicht nur um die Fliegerei sondern in der Hauptsache um die Liebe zwischen einer westdeutschen Fliegerin und einem ostdeutschen Ingenieur. Nachdem ich mich aber damit angefreundet habe, dass das Buch anders ist, als ich mir gedacht hatte, habe ich es durchaus gerne gelesen. Das Thema ist mir aus anderen Romanen bekannt. Die Autorin beschreibt mit angenehmer gut lesbarer Sprache. Dabei ist das Geschehen realistisch und mit einer Portion Politik. Das hat mir gefallen. Außerdem ist es spannend und unvorhersehbar genug, dass man gerne weiterliest. Der Schluss war eine Runde und überraschend postive Sache.

Mein Fazit: Anders als gedacht aber eine Leseempfehlung wert.

Veröffentlicht am 25.09.2022

anspruchsvoll

Die Mauersegler
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"Die Mauersegler" von Fernando Aramburu ist ein über 800 Seiten dicker Leseklops. Das Cover ist farblich sehr ansprechend und die Spiegelung passt gut zur Geschichte, finde ich.

Erzählt wird die Geschichte ...

"Die Mauersegler" von Fernando Aramburu ist ein über 800 Seiten dicker Leseklops. Das Cover ist farblich sehr ansprechend und die Spiegelung passt gut zur Geschichte, finde ich.

Erzählt wird die Geschichte des Lehrers Toni, der beschlossen hat, mit seinem Leben in genau einem Jahr abzuschließen. Dabei ist er nicht wirklich depressiv. Nur hat er eine zutiefst unzufriedene Grundstimmung. Er sieht keinen Sinn mehr in seinem Leben. Stück für Stück lernt man diesen Antihelden kennen. Das ist anspruchsvoll geschrieben und vor allem die Vorgeschichte, die viel Raum bekommt, fand ich interessant. Auch wenn ich an keinem Punkt seinen Todeswunsch wirklich nachvollziehen konnte. Doch dann kippt die Stimmung im Buch, wird immer positiver. Denn Toni lernt eine Frau mit Hund kennen. Und man erkennt, dass der Mann vor allem nur sehr einsam ist. Und vielleicht auch ein wenig zu intelligent für seine Umwelt und seine Schüler. Wird er es sich nochmal anders überlegen?

Für dieses Buch muss man ein wenig Zeit und Muße mitbringen. Die Sprache ist exquisit. Man kann in ihr schwelgen. Vielleicht hätte man hi und da ein wenig kürzen und straffen können. Von mir dennoch eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 25.09.2022

realistische Dystophie

Unsre verschwundenen Herzen
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Mir war gar nicht bewusst, dass ich mit dem neuen Buch von Celeste Ng „Unsere verschwundenen Herzen“ eine Dystophie in Händen halte. Das hat mich erst mal überrascht. Dann war ich aber umso neugieriger. ...

Mir war gar nicht bewusst, dass ich mit dem neuen Buch von Celeste Ng „Unsere verschwundenen Herzen“ eine Dystophie in Händen halte. Das hat mich erst mal überrascht. Dann war ich aber umso neugieriger. Es war mein erstes Buch der Autorin.

In einer sehr nahen Zukunft versucht Amerika die „amerikanische Kultur“ zu bewahren. Vor allem di asiatische Kultur wird als Bedrohung empfunden und deshalb werden Kinder ihren Eltern weggenommen und zur Adoption freigegeben. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Buch-Idee daraus entstanden ist, dass im Augenblick ja China als die größte Bedrohung in den USA gilt. Vor allem wirtschaftlich aber in diesem Roman eben auch auf andere Weise.

Im Mittelpunkt steht vor allem ein Teenager und sein Vater. Der sich auf die Suche nach seiner Mutter und seiner Identität macht. Der Erzählstil bringt uns die Gefühle der Protagonisten sehr nahe. Die Schicksale berühren und machen traurig. Ich hoffe sehr, dass so etwas nie in der Realität vorkommen wird musste allerding ans Geschichten über die ehemalige DDR denken, wo genau so etwas zu Hunderten vorgekommen ist. Also eine Geschichte, die erfunden ist aber nicht aus der Luft gegriffen. Denn so funktionieren leider oft Gesellschaften und Regierungen. Und die amerikanische Regierungsform ist im Augenblick auf einem Prüfstand und scheint mir sehr labil. Also gar nicht so unrealistisch.

Schreibstil und Plot haben mir gut gefallen. Ich kann das Buch empfehlen. Das Cover ist auch sehr schön.

Veröffentlicht am 23.08.2022

schöne Geschichte

Die versteckte Apotheke
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Was für ein wundervolles Cover dieses Buch hat. Es hat mich im Buchladen magisch angezogen. Außerdem liebe ich Bücher, in denen altes Wissen der Apotheker und eine historische Geschichte über die Heilkräfte ...

Was für ein wundervolles Cover dieses Buch hat. Es hat mich im Buchladen magisch angezogen. Außerdem liebe ich Bücher, in denen altes Wissen der Apotheker und eine historische Geschichte über die Heilkräfte der Frauen eine Rolle spielen.

Der Plot entwickelt sich etwas anders, als ich erwartet hatte. Es geht tatsächlich nicht um das Heilen und Leben retten an sich, auch nicht um Schwangerschaftsabbrüche oder ähnliches. Eigentlich geht es darum, unliebsame Männer mit Hilfe einer Apothekerin um die Ecke zu bringen. Und es gibt auch noch einen Strang in der Gegenwart, in dem eine junge Frau ein geheimnisvolles Fläschchen entdeckt und über die Apotheke der Frauen - und für die Frauen - recherchiert.

Wie oft bei zwei Handlungssträngen, hat mir vor allem der Historische Part sehr gefallen. Der Erzählstil ist eingängig und liest sich gut weg. Nicht alle Darstellerinnen sind mir gleich nahe gekommen. Und die ein oder andere Länge hatte die Story auch. Deshalb ein Sternchen Abzug. Dennoch eine schöne Geschichte.