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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2023

Emotional und berührend

Marigolds Töchter
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Marigolds Töchter" hat mich sehr berührt. Das Buch von Julia Woolf steckt voller tiefer Emotionen, die den Leser sicher nicht kalt lassen. Marigolds Schicksal, eine fortschreitende Demenz, ist schrecklich, ...

Marigolds Töchter" hat mich sehr berührt. Das Buch von Julia Woolf steckt voller tiefer Emotionen, die den Leser sicher nicht kalt lassen. Marigolds Schicksal, eine fortschreitende Demenz, ist schrecklich, das lässt sich nicht schön reden. Aber ich finde es sehr tröstend, wie sich die ganze Familie um sie sorgt. Erst war Marigold diejenige, die sich immer um alle gekümmert hat und jetzt wird es ihr zurück gegeben. Das ist wunderschön. Auch die Liebesgeschichte um ihre Tochter zeigt, das Leben geht weiter. Ein sehr emotionales Buch, das sich dem traurigen Thema Demenz gut annimmt. Der Zusammenhalt in der Familie ist bemerkenswert und enorm wichtig in einer solchen Situation. Die Autorin beschreibt das Thema sehr einfühlsam und beleuchtet es aus unterschiedlichen Perspektiven. Vielleicht geht sie manchem Leser dabei etwas zu emotional vor, aber wer sich in die Geschichte fallen lassen kann, findet hier sicher Gefallen. 

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Veröffentlicht am 14.03.2023

Ungewöhnlicher Plot mit überraschenden Wendungen

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
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Elle berichtet in ihrem True Crime Podcast über ungelöste Kriminalfälle. In ihrem neuesten Thema beschäftigt sich mit den grausamen Taten des sogenannten Countdown-Killers. Er tötet Mädchen, die immer ...

Elle berichtet in ihrem True Crime Podcast über ungelöste Kriminalfälle. In ihrem neuesten Thema beschäftigt sich mit den grausamen Taten des sogenannten Countdown-Killers. Er tötet Mädchen, die immer ein Jahr jünger sind, als die vorherige. Als eines der Mädchen entkommt, bricht die Serie ab. Doch Jahre später wird wieder ein Mädchen vermisst und Elle ist sich sicher, dass der Täter seine Taten fortsetzt.

Einen Podcast in einen Thriller zu integrieren ist eine sehr interessante Idee und wie ich finde, der Autorin in ihrem Debüt sehr gut gelungen. Anfangs hatte ich einige Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Besonders der Wechsel zwischen Podcast (Den man übrigens per QR-Code sogar als Audiodatei zur Verfügung hatte. Ich habe das leider erst zu spät bemerkt und diese Funktion nicht ausprobiert) und normaler Erzählung war etwas verwirrend. Aber ist es nicht Thema eines Thrillers, erst Verwirrung zu stiften und dann Faden für Faden aufzudröseln und so allmählich Licht ins Dunkel zu bringen? Genau das hat Amy Suiter Clarke mit ihrem Buch geschafft. Je weiter ich in der Geschichte vorankam, desto spannender wurde es und desto mehr Probleme bekam ich, das Buch zur Seite zu legen. Die letzten Kapitel habe ich geradezu inhaliert, um endlich Gewissheit zu bekommen. Der angenehme und leichte Schreibstil sorgt ebenfalls für einen schnellen Lesefluss. Als Leser erfährt man nicht nur die Gedanken der Protagonistin, sondern auch die des Täters, die so unvorstellbar waren, dass mir oft eine Gänsehaut über den Rücken zog. Ein wirklich gelungenes Debüt, das mir große Spannung bereitet hat.

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Veröffentlicht am 14.03.2023

Ein schöner Roman

Die Zeit der Kirschen
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Nicolas Barreaus erster Roman hat nicht nur mich begeistert. Die wundervolle Geschichte um Aurélie und André hat schnell, und das zu Recht, sehr viele Anhänger gefunden. Mit "Die Zeit der Kirschen" ist ...

Nicolas Barreaus erster Roman hat nicht nur mich begeistert. Die wundervolle Geschichte um Aurélie und André hat schnell, und das zu Recht, sehr viele Anhänger gefunden. Mit "Die Zeit der Kirschen" ist dem Autor in meinen Augen eine charmante und authentische Fortsetzung gelungen, die wieder Lust auf das Leben und die Liebe macht. Anfangs plätschert die Geschichte leise dahin und führt auch den Leser, der den Vorgängerroman nicht kennt, geschickt in das Geschehen ein. Dann nimmt der Roman allmählich Fahrt auf und man ist gefangen von den kleinen Irrungen und Wirrungen, die das Leben so mit sich bringt. Gespickt von zahlreichen witzigen Details, die manchmal vielleicht für ein gutes Buch ein wenig zu überspitzt waren (oder schon im Hinblick auf eine weitere Verfilmung absichtlich so gewählt wurden?), ist die Geschichte aber am Ende doch rund und harmonisch geworden und hat mich zufrieden zurück gelassen. Insgesamt ein schöner Roman für Romantiker, der fast keine Wünsche offen lässt.

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Veröffentlicht am 14.03.2023

Solider Krimi mit viel Lokalkolorit

In einer stillen Bucht
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In einer stillen Bucht" von Luva Ventura ist der dritte Band einer Reihe um die beiden Inselpolizisten Enrico Rizzi und Antonia Cirillo. Für mich war es das erste Buch des Autoren und obwohl es manchmal ...

In einer stillen Bucht" von Luva Ventura ist der dritte Band einer Reihe um die beiden Inselpolizisten Enrico Rizzi und Antonia Cirillo. Für mich war es das erste Buch des Autoren und obwohl es manchmal vielleicht besser gewesen wäre, die ersten beiden Bücher zu kennen, hat mich der Krimi gut abgeholt. Das Setting ist grandios. Die Trauminsel Capri, wer würde da nicht sein wollen. Und so geht es dem Leser natürlich auch. Man bekommt direkt Lust, sofort nach Italien zu fahren. Der Fall ist interessant und solide geschildert und das Buch ist so gar nicht typisch für einen Krimi. Denn Ventura schreibt sehr literarisch, so dass man manchmal denkt, man liest einen Roman und ab und zu vergisst man sogar, dass es sich hier um einen Krimi handelt. Dafür sorgt auch die anspruchsvolle Thematik, die den Plot zudem sehr spannend macht. Die beiden Protagonisten waren mir gleich sehr sympathisch und sind sehr lebensnah gezeichnet. Ein paar offene Fragen werde ich wohl nach der Lektüre von Band 1 und 2 beantworten können. Die sind auf jeden Fall ganz oben auf meiner Leseliste gelandet, denn Capri ist immer eine Reise wert.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Wieviel München braucht ein Münchner Wohlfühlroman?

Das kleine Buchcafé an der Isar
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Da ich in München lebe, freue ich mich natürlich immer über Romane, die in meiner schönen Heimatstadt spielen. Wenn es sich, wie bei dem "kleinen Buchcafe an der Isar", dann noch um eine "Wohlfühl-Liebesgeschichte ...

Da ich in München lebe, freue ich mich natürlich immer über Romane, die in meiner schönen Heimatstadt spielen. Wenn es sich, wie bei dem "kleinen Buchcafe an der Isar", dann noch um eine "Wohlfühl-Liebesgeschichte mit ganz viel Münchner Charme" handelt, musste ich einfach zugreifen. Das Buch liest sich auch wirklich sehr schön und es erfüllt alle Grundvoraussetzungen für einen richtigen Wohlfühlroman. Und auch wenn ich manche Verhaltensweisen von Johannes nicht immer nachvollziehen konnte, hat sich die Geschichte zwischen Marlene und ihm sehr schön entwickelt und es wurden alle meine Erwartungen erfüllt. Ebenso die interessanten Ideen, was Marlene mit dem Café gemacht hat und ihre zukünftige Berufsentscheidung kann ich gut nachvollziehen. Diese Ereignisse geben der Geschichte eine interessante und authentische Grundlage und machen den Roman insgesamt rund und lesenswert. Ich hätte mir allerdings, aufgrund der Ansage, noch etwas mehr Münchner Lokalkolorit gewünscht und leider ist das wenige, was erwähnt wird auch nur fiktiv und entspricht oft nicht den tatsächlichen Verhältnissen vor Ort. Natürlich ist es für den Roman nicht relevant, aber mich stört das doch sehr. Es tut mir sehr leid, dass ich das anmerken muss, denn gerade weil die Charaktere so liebevoll und realistisch gezeichnet sind, hätte ich mir das für mein München auch gewünscht. So wird in meinen Augen das Gesamtpaket ein wenig gestört. Ich hatte aber trotzdem große Freude an der Geschichte um Marlene. Denn die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der sich schnell und leicht liest. Die Charaktere sind detailliert beschrieben und kommen sehr authentisch daher, mit all ihren Ecken und Kanten. Sehr schön gefallen hat mir vor allem Amelie, von deren Lebensmut sich so mancher ein Stück abschneiden könnte. Sie ist eine ganz besondere Figur geworden und dadurch bekommt der Roman eine besondere Tiefe und wirkt niemals kitschig, was bei Büchern dieser Art doch ab und zu das Problem ist. So konnte ich mich dann doch mit dem Buch versöhnen und es letztendlich sogar genießen.

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