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Veröffentlicht am 05.07.2017

Auf großartige Weise seltsam, kreativ und wunderbar..

Magonia
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Inhalt:
„Ich weiß, jeder träumt mal davon zu fliegen, aber das hier ist kein Traum vom Fliegen. Es ist ein Traum vom Schweben, und der Ozean, der mich trägt, besteht nicht aus Wasser, sondern aus Wind.“ ...

Inhalt:
„Ich weiß, jeder träumt mal davon zu fliegen, aber das hier ist kein Traum vom Fliegen. Es ist ein Traum vom Schweben, und der Ozean, der mich trägt, besteht nicht aus Wasser, sondern aus Wind.“ (S. 7)

Aza leidet an einer seltsamen Lungenkrankheit. Die Ärzte sind erstaunt, dass sie so lange durchgehalten hat. Ihrer neuen Prognose nach, wird Aza noch vor ihrem 16. Geburtstag sterben. In den Wochen vor ihrem Geburtstag nimmt Aza seltsame Phänomene wahr. Sie sieht ein Schiff in den Wolken, hört Stimmen, die aus dem Himmel kommen und ihren Namen rufen. Nur ihr langjähriger bester Freund Jason glaubt ihr, dass sie diese Dinge wirklich gesehen bzw. gehört hat. Auch zwischen ihnen verändert sich in dieser Zeit etwas, aber bevor Aza genau herausfinden kann, ob zwischen Jason und ihr mehr als nur Freundschaft sein könnte, überschlagen sich die Ereignisse. Plötzlich befindet Aza sich in Magonia, einer Welt über den Wolken. Dort kann sie endlich wieder richtig atmen und nicht nur das, sie soll auch über eine magische Gabe verfügen, mit der sie das Schicksal Magonias und das der Menschen auf dem Boden für immer verändern könnte..

Meinung:
Das Buch ist seltsam. Ich liebe es. Die Autorin kreiert in diesem Buch eine neue, kreative und interessante Welt. Sie verbindet Elemente des Himmels, wie Wolken und Gewitter mit Elementen des Meeres, woraus dann so wunderschöne Geschöpfe wie „Sturmwale“ entstehen. Auch andere Elemente des Meeres wie Schiffe und Piraten sind in Magonia zu finden. Die Bewohner Magonias sind auch keine normalen Menschen und sie sehen auch nicht wie welche aus. Ich möchte die Überraschung nicht vorwegnehmen und lasse das jetzt einfach so stehen. Ich liebe das Meer und fand es deshalb großartig, dass die Autorin ein „Meer im Himmel“ kreiert hat.

Den Schreibstil der Autorin fand ich sehr gut, besonders gefallen haben mir spezielle Elemente des Layouts, die immer mal wieder im Buch auftauchten. Zum Beispiel erstrecken sich Wörter in einer "Spirale" über eine Seite hinweg. Wirklich ganz toll. Ich liebe es, wenn Bücher so kleine Spielereien enthalten.

Die beiden Hauptprotagonisten, Aza und Jason, schließt man schnell ins Herz.
Aza ist eine Kämpferin, schlau, empathisch, sarkastisch und schlagfertig. Sie lässt sich von ihrer Krankheit nicht unterkriegen. Nach einem tragischen Ereignis erwacht sie in einer ganz neuen Welt und dieser Umstand verändert Aza natürlich auch etwas. Sie ist vielleicht nicht mehr ganz so selbstsicher wie am Anfang, denn ihre neue Situation und Magonia verunsichern sie. Sie weiß nichts über die Leute, die sie dort trifft oder über Magonia und auch nicht mehr, wer sie eigentlich ist. Vielleicht stellt sie, für den Geschmack einiger Leser, zu wenig Fragen, aber ich denke, wenn man sich auf die Geschichte einlässt und einfach die Schönheit dieser neuen Welt genießt, kann man darüber hinwegsehen.
Jason ist sehr schlau, liebenswürdig, ein echter Freund. Jason muss man einfach gern haben. Es gibt einige Kapitel aus seiner Sicht und diese Kapitel sind, gerade am Anfang, sehr intensiv. Jason weiß sehr viel und ich liebe es wie all dieses Wissen in dieses Buch eingebaut wurde. Ich liebe die Gespräche am Anfang zwischen ihm und Aza.
Es gibt viele weitere tolle Protagonisten und Geschöpfe im Buch. Die Sturmwale erwähnte ich ja bereits. Sie machen/sind die Wolken, die Magonia vor den Augen der Menschen verbergen. Ich liebe sie. Wie genial ist die Idee bitte? Und sie sind nicht die einzige großartige Erfindung der Autorin.

Das Buch ist an manchen Stellen vielleicht etwas verwirrend, oder gar seltsam, aber das hat mir in diesem Fall sehr gut gefallen. Ich gebe zu, am Anfang habe ich vielleicht die Hälfte vom Buch nicht verstanden, aber das war gar nicht schlimm. Die Hälfte, die ich verstanden habe war einfach wahnsinnig gut. Vielleicht lag es auch daran, dass ich unbedingt weiterlesen wollte und mir deshalb nicht genügend Zeit genommen habe um alles richtig zu verarbeiten. Ich bin sowieso der Meinung, dass dies eines der Bücher ist, die beim zweiten Mal lesen noch besser sind als beim ersten.

Wie schon erwähnt geschieht nach einigen Kapiteln etwas, wodurch Aza in Magonia landet. Die ersten Kapitel des Buches lassen darauf schließen, dass es sich um ein gewöhnliches Jugendbuch handeln könnte, doch das stimmt nicht. Ab dem Zeitpunkt in dem Aza in Magonia aufwacht, ändert sich auch das Buch. Genauso, wie sich auch Azas Leben verändert hat. Darauf muss man sich als Leser einlassen können, ansonsten sollte man die Finger von dem Buch lassen. Wenn man sich darauf einlassen kann, dann erwartet einen eine wirklich tolle Zeit im Himmel. Zum Ende hin, geschieht alles ziemlich schnell. Der wichtigste Punkt, auf den die Geschichte zusteuert, wird meiner Meinung nach, vielleicht etwas zu schnell abgehandelt, aber man kann definitiv damit Leben. Auch das Ende hat mir sehr gut gefallen.
Einziger Wermutstropfen ist, dass die Geschichte in Magonia ausschließlich auf einem Schiff spielt und man keinen Einblick in die Städte im Himmel und das Leben dort erlangt hat. Aber es gibt zum Glück noch einen weiteren Band, in dem man darüber vielleicht mehr erfährt.

Sehr gut gefallen hat mir auch, dass in Magonia nicht alles nur schön und gut ist. In Magonia gibt es Probleme, die es uns erlauben Parallelen von Magonia zu unserer Welt zu ziehen. Die Autorin schafft es Themen wie Unterdrückung, Gier/Konsum, Arm/Reich und den nicht immer guten Umgang der Menschen miteinander sowie mit Tieren oder der Umwelt dezent in die Welt Magonias einzubauen. Durch all die fantastischen Elemente wird man als Leser nicht direkt mit diesen Problemen belastet, aber sie sind da und unbewusst merkt man vielleicht, dass die Autorin nicht einfach nur eine tolle Geschichte erzählen wollte, die uns unterhält, sondern einen vielleicht auch etwas zum Nachdenken anregt.

Fazit:
Wer sich auf ein etwas anderes Buch, mit vielen speziellen Stilmitteln einlassen kann, der wird seine Freude mit diesem Buch haben. Wer das Meer liebt, wird Magonia lieben. Wer nicht alles bis ins kleinste Detail beschrieben haben muss, sondern sich auch einfach gerne die “fehlenden“ Details selbst dazu denkt, dem wird das Buch gefallen. Wer sich darauf einlassen kann, plötzlich aus einer relativ normal verlaufenden Geschichte gerissen zu werden, um dann in einer neuen “Welt“ aufzuwachen und diese gemeinsam mit der Protagonistin entdecken zu müssen, der wird keine Probleme mit diesem Buch haben. Wer von der ersten bis zur letzten Seite mit sorgfältig und liebevoll ausgewählten Worten verzaubert und in den Bann gezogen werden will, der muss Magonia lesen.

Besonders. Wundervoll. Ich liebe es.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Eine überzeugende Lebensgeschichte..

Joli Rouge
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Inhalt:
„Ich bin Blut, Wind und Meer und ich atme die Freiheit.“ (Zitat aus dem Buch)

Jacquotte Delahaye ist eine Frau. Die Welt, in der sie lebt, wird jedoch von Männern dominiert und Frauen spielen ...

Inhalt:
„Ich bin Blut, Wind und Meer und ich atme die Freiheit.“ (Zitat aus dem Buch)

Jacquotte Delahaye ist eine Frau. Die Welt, in der sie lebt, wird jedoch von Männern dominiert und Frauen spielen dort nur eine geringe Rolle. In dieser Welt, scheint ihre Zukunft die einer Ehefrau zu sein, doch Jacquotte hat ganz andere Pläne: Sie möchte frei sein und selbst über ihr Leben bestimmen. Sie möchte der Bruderschaft der Küste beitreten und ihr Glück auf dem Meer finden. Doch die Bruderschaft der Küste lebt nach ihren eigenen Regeln und eine davon besagt, dass Frauen der Zugang zur Bruderschaft verwehrt ist. Jacquotte Delahaye möchte ihren Traum von Freiheit verwirklichen, doch welchen Preis ist sie bereit dafür zu zahlen?

Meinung:
Das Buch erzählt eine super interessante Lebensgeschichte. Vor allem, dass Jacquotte Delahaye wirklich gelebt hat, macht dieses Buch noch interessanter, als es sowieso schon ist. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm. Man merkt, dass sie sehr viel über die damalige Zeit recherchiert hat, da auch viele Ausdrücke aus der Zeit verwendet werden. Vor allem, wenn die Männer über Frauen reden, muss man sich als (weiblicher) Leser oft einen empörten Aufschrei verkneifen. Da hilft oft nur sich zu sagen: „Andere Zeiten, andere Sitten“ und kopfschüttelnd weiterzulesen.

Da das Buch eine große Zeitspanne abdecken muss, liegen zwischen den Kapiteln schon mal mehrere Jahre. Als Leser muss man sich damit abfinden, dass man nicht jede Einzelheit ausführlich erzählt bekommt, sondern manchmal auch nur aus Erinnerungen von Protagonisten erfährt, was in der Zwischenzeit passiert ist. Dies ist aber auf jeden Fall völlig ausreichend, um den Geschehnissen folgen zu können.

Die Protagonisten sind sehr liebevoll gestaltet. Viele von ihnen schließt man als Leser schnell ins Herz und bei anderen ist man einfach froh, nicht zu dieser Zeit gelebt zu haben. Viele der im Buch erwähnten Personen, haben auch tatsächlich gelebt und sind historisch belegt. Für die vielen (französischen) Namen gibt es hinten im Buch ein Personenverzeichnis, das dem Leser hilft den Überblick zu behalten. Die Hauptperson Jacquotte, ist eine sehr mutige und willensstarke Frau, die man gerne auf ihrer Reise begleitet. Ihr Leben ist ein Abenteuer und als Leser leidet, lacht und freut man sich mit ihr. Die Erzählperspektive wechselt in den Kapiteln manchmal, sodass man die Geschichte nicht nur von Jacquotte selbst erzählt bekommt, sondern auch von anderen Protagonisten die Gedanken erfährt.

Jacquottes Leben ist sehr aufregend und die Spannung im Buch nimmt mit jedem Kapitel zu. Da es sich um eine Piratengeschichte handelt, gibt es einige (blutige) Kampfszenen im Buch, aber auch die „sanfteren“ oder emotionalen Momente kommen im Buch nicht zu kurz. Insgesamt ist es eine sehr gute Mischung und man erlebt viele verschiedene Emotionen während des Lesens.

Fazit:
Das Buch hat mich wirklich überzeugt und es geschafft mich in die Welt der Piraterie zu entführen. Jacquotte Delahaye hat mich inspiriert und ich bewundere sie für ihren Mut. Auch wenn dieses Buch nicht eins zu eins die Geschichte der wahren Jacquotte Delahaye erzählt, erzählt es auf jeden Fall eine Geschichte, die glaubhaft ist und sich genauso wirklich hätte zutragen können.

Jedem, der Lust auf ein spannendes Abenteuer hat, kann ich dieses Buch nur empfehlen. Lasst euch entführen in das Leben der Jacquotte Delahaye und in die Welt der Bruderschaft der Küste. Yo ho ho.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Ein spannender Einblick in das Leben der nordischen Götter..

Nordische Mythen und Sagen
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Inhalt:
Warum bebt die Erde? Wie entstanden Ebbe und Flut? Wie kam die Poesie in unsere Welt?

Neil Gaiman entführt uns in diesem Buch in die Welt der nordischen Mythen und Sagen. Er erzählt uns wie alles ...

Inhalt:
Warum bebt die Erde? Wie entstanden Ebbe und Flut? Wie kam die Poesie in unsere Welt?

Neil Gaiman entführt uns in diesem Buch in die Welt der nordischen Mythen und Sagen. Er erzählt uns wie alles begann, wie die Götter lebten und womit sie sich die Zeit vertrieben. Er erzählt von Odin, Thor, Loki und vielen weiteren mythologischen Gestalten. Wir erfahren, wie die Götter unsere Welt geprägt haben, denn es gibt einen Grund für Ebbe und Flut, für Erdbeben und dafür, dass Autoren und Dichter so gut mit Worten umgehen können. Neil Gaiman erzählt uns ihre Geschichten und diese sind voller Abenteuer, Intrigen und Verrat.

Meinung:
Durch den Aufbau und die Auswahl der Sagen, bietet das Buch einen hervorragenden ersten Einblick in die Welt der nordischen Mythen. Mein Vorwissen zu diesem Buch beschränkte sich auf die Inhalte der Marvel-Filme und somit waren eigentlich alle Geschichten in diesem Buch neu für mich.

Der Aufbau des Buches ist sehr gelungen. Zunächst gibt es ein sehr schönes Vorwort vom Autor in dem er dem Leser seine Begeisterung für die nordischen Sagen schildert und seine Intentionen hinter diesem Buch erklärt. Danach folgt eine kurze Beschreibung der Hauptpersonen Odin, Thor und Loki. Dadurch, dass es sich um einzelne Sagen handelt, hängen die Geschichten nicht direkt zusammen, aber die Anordnung im Buch scheint schon in gewisser Weise chronologisch zu sein. Man könnte die Kurzgeschichten aber auch durchaus durcheinander lesen. Die ausgewählten Sagen sind sehr spannend, meistens eher kurz und lesen sich daher sehr schnell.

Der Schreibstil ist eher besonders und man muss sich zunächst etwas daran gewöhnen. Es gibt manchmal einige Wiederholungen z.B. wird etwas beschrieben und dann einige Sätze später das gleiche in ähnlichen Worten nochmal erwähnt. Dies lässt sich am besten damit beschreiben, dass man sich vorstellt man liest die Geschichte nicht, sondern bekommt sie von jemandem (an einem schönen Lagerfeuer) erzählt. Der Schreibstil lässt die Geschichten sehr lebendig erscheinen und man kann sich als Leser alles richtig gut vorstellen. Die Art und Weise der Erzählung erinnert eher an ein Kinderbuch, die Thematik jedoch kaum, da die Götter durchaus sehr skrupellos sind und es somit einige grausame Szenen im Buch gibt.

Auf die Charaktere im Buch hatte der Autor nun ja keinen Einfluss, sondern musste mit dem arbeiten, wie sie in den Sagen beschrieben werden. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Götter keine so netten Gesellen waren.
Näher eingehen möchte ich auf Thor, der mich im Buch negativ überrascht hat. Den Thor aus den Marvel-Filmen mag ich sehr gern, den Thor aus diesem Buch dagegen fand ich furchtbar. Er ist wahnsinnig dumm, was durchaus zu einigen Lachern führt, aber ich war darüber sehr überrascht. Außerdem ist er ziemlich mordlustig und tötet auch gerne mal ohne jeglichen Grund.
Dann wäre da noch Loki. Loki mein “Lieblingsbösewicht“ und da möchte ich gerne die Worte des Autors im Vorwort aufgreifen: „Und Loki war keineswegs böse, auch wenn er gewiss nicht für das Gute kämpfte. Loki war … kompliziert.“ Und das stimmt. Er ist auch nach diesem Buch noch immer mein Liebling, auch wenn er einige Dinge tut, die nicht sehr „nett“ sind. Aber „nett“ ist sowieso kein Wort, dass ich im Zusammenhang mit den Personen und ihren Handlungen in diesem Buch verwenden würde.

Auch wenn ich mit den Handlungen der Götter meistens nicht einverstanden war, haben mir die Geschichten trotzdem sehr gut gefallen. Da die Sagen doch eher kurz sind, ist auch das Buch schnell beendet. Ich glaube, das Buch hätte ruhig noch die ein oder andere Geschichte mehr enthalten können, ohne, dass es langweilig geworden wäre.

Fazit:
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, es gab sowohl leichte, lustige Momente als auch traurige oder grausame Szenen. Neil Gaiman präsentiert hier eine hervorragende Auswahl an Mythen und sein lockerer Schreibstil trägt dazu bei, dass dieses Buch zu keinem Zeitpunkt langweilig oder trocken ist. Das Buch hat mein Wissen über die nordischen Mythen sehr vergrößert und vieles davon wird sicher lange in meinem Gedächtnis haften bleiben.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Guter Auftakt mit sympathischen Protagonisten

Der Kuss der Lüge
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Inhalt:
Sie ist Lia, Königstochter von Morrighan.

Lia ist 17 und die erste Tochter der Königsfamilie von Morrighan. Sie soll, um eine Allianz zwischen den Königreichen Morrighan und Dalbreck zu schaffen, ...

Inhalt:
Sie ist Lia, Königstochter von Morrighan.

Lia ist 17 und die erste Tochter der Königsfamilie von Morrighan. Sie soll, um eine Allianz zwischen den Königreichen Morrighan und Dalbreck zu schaffen, den Prinzen von Dalbreck heiraten. Die arrangierte Ehe gefällt Lia überhaupt nicht, da sie sich den Prinzen als alten, hässlichen Mann vorstellt und sich wünscht jemanden heiraten zu dürfen, den sie tatsächlich liebt. Sie entschließt sich dazu am Tag ihrer Hochzeit zu fliehen und ihr alten Leben hinter sich zu lassen. Lia heuert in einer Taverne an und versucht sich ein neues Leben aufzubauen. Als eines Tages 2 junge Männer die Taverne betreten, ahnt Lia nicht, dass beide, aus ganz unterschiedlichen Gründen, nach ihr gesucht haben und sich ein altes Leben nicht so leicht abschütteln lässt..

Meinung:
Das Buch erzählt die Reise eines Mädchens, dass dafür kämpft selbst über ihr Leben bestimmen zu dürfen. Den Klappentext des Buches finde ich etwas irreführend, da ich dadurch erwartet hatte, dass Lia magischen Kräfte besitzt („Ein Befehl, und das Licht gehorcht. Ein Wink von ihr, und Sonne, Mond und Sterne fallen auf die Knie und erheben sich wieder“). Aber Lia hat eindeutig keine magischen Kräfte, sie kann zwar manchmal Gedankenfetzen in ihrem Kopf hören oder hat Vorahnungen, aber das war es dann auch. Vielleicht kommt dazu noch etwas in den weiteren Teilen der Reihe? Ich bin gespannt. Vorne und hinten im Buch ist eine Karte, die die drei Königreiche zeigt. Die Karte gefällt mir äußerst gut und mit ihr lässt sich Lias Reise noch besser verfolgen.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte war flüssig zu lesen und die Seiten flogen nur so dahin. Besonders gefallen hat mir, dass es zwischendurch Sätze oder Wörter in anderen (ausgedachten) Sprachen gab. Die Kapitel sind durch Zitate aus Liedern, Büchern oder Geschichten aus den Königreichen voneinander getrennt, was mir sehr gut gefallen hat. Die meiste Zeit wird aus der Sicht von Lia erzählt aber es gibt auch Kapitel aus der Sicht von Rafe, Kaden, dem Prinzen, dem Attentäter und Pauline. Dieser Wechsel zwischen den Personen hat mir sehr gut gefallen, es hat definitiv zum Spannungsaufbau beigetragen.

Die Charaktere haben mir insgesamt gut gefallen. Lia ist manchmal etwas naiv, aber sie hat das Herz am rechten Fleck. Sie ist keine typische Prinzessin, sondern weiß sich auch zu wehren und ist sich nicht zu schade für richtige Arbeit. Lia ist mutig und tapfer, fürsorglich und meistens sehr klug.
Rafe und Kaden sind durchaus sympathisch, (meistens) nett und hilfsbereit. Durch die Kapitel aus ihrer Sicht lernt man sie und ihre Beweggründe besser kennen. Sie halten beide ihre Identität vor Lia lange verborgen, der Eine aus gutem Grund, der Andere, meiner Meinung nach, länger als es eigentlich nötig gewesen wäre.
Es gibt einige Nebenfiguren, die man besser kennenlernt und mir auch durchweg gut gefallen haben. In Lias Umfeld gibt es eine gute Mischung aus liebenswerten und weniger liebenswerten Personen. Einige Handlungen der Nebenfiguren ergeben am Ende des Buches noch keinen richtigen Sinn, bzw. bleiben einige Fragen was sie betrifft offen. Ich denke, diese werden aber im Verlauf der Reihe noch erklärt bzw. beantwortet.

Gut gefallen hat mir, dass es in dem Buch nicht überwiegend um Liebe ging. Natürlich gibt es, wie im Klappentext angedeutet, Schwärmereien zwischen den 3 Hauptpersonen, aber diese stehen im Buch nicht direkt im Vordergrund. Es geht mehr um Lia selbst, um ihre Reise in ein neues Leben, den Gefahren, denen sie ausgesetzt ist und wie sie diese bewältigt.

Fazit:
Die Geschichte an sich ist jetzt keine absolute Neuheit, aber durchaus sehr spannend. Das Buch hat ein offenes Ende, das auf jeden Fall neugierig auf den nächsten Band macht. Die Protagonisten sind toll und insgesamt ist das Buch ein gelungener Auftakt und ich bin gespannt auf die nachfolgenden Bücher.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Überzeugendes Debüt

Witch Hunter
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Inhalt:
Sie ist die gefährlichste Hexenjägerin des Landes - und wird selbst der Hexerei angeklagt ...
Wer ist Freund? Wer ist Feind?

Elizabeth ist ein junges Mädchen, der man nicht ansehen würde, wie ...

Inhalt:
Sie ist die gefährlichste Hexenjägerin des Landes - und wird selbst der Hexerei angeklagt ...
Wer ist Freund? Wer ist Feind?


Elizabeth ist ein junges Mädchen, der man nicht ansehen würde, wie stark und mutig sie ist. Sie ist eine Hexenjägerin. Ihr bester Freund Caleb und sie sind ein gutes Team und helfen die Gesetze Anglias, wo Magie verboten ist, durchzusetzen. Bis zu dem Tag, an dem sie selbst der Hexerei angeklagt und ins Gefängnis geworfen wird. Sie ist fest davon überzeugt, dass ihr bester Freund sie retten wird, doch ihr Retter ist jemand anderes: Nicholas Perevil, der mächtigste und meistgesuchte Magier Anglias und Erzfeind aller Hexenjäger. Er nimmt sie auf und pflegt sie, doch Elizabeth ahnt, dass er dies nicht einfach so tut. Elizabeth erfährt Dinge, die ihre Einstellung ins wanken bringen könnte. Sie muss sich fragen, wem kann sie trauen und wer sagt die Wahrheit?

Meinung:
Endlich wieder ein Buch, das mich bis in die frühen Morgenstunden wach gehalten hat. Der Schreibstil der Autorin ist recht einfach gehalten und flüssig zu lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin. Die Erzählung aus der Ich-Perspektive ist gut gewählt, so kann sich der Leser noch besser in die Hauptperson einfühlen.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, die meisten haben eine Hintergrundgeschichte, die sie dem Leser näher bringt. Ich finde auch die meisten, außer natürlich die, die nicht sympathisch sein sollen, sind sehr sympathische Charaktere. Die Hauptperson wird vielleicht nicht allen Lesern durchweg gefallen, da man ihr schon einige "nervige" Charaktereigenschaften wie zB Naivität zuschreiben kann. Hält man sich beim Lesen aber die Vergangenheit von Elizabeth vor Augen, dann wirken ihre Handlungen/Reaktionen/Einstellungen nachvollziehbarer und nicht nervig.

Die Emotionen lösen sich im Buch sehr gut ab, es gibt sowohl traurige Stellen, als auch humorvolle. Die Geschichte ist durchweg spannend. Es kommt eigentlich keine Langeweile auf, bzw. gibt es keine unnötigen Längen. Deshalb ist es auch schwer das Buch aus der Hand zulegen, wenn man einmal angefangen hat zu lesen.

Das Ende ist überwiegend zufriedenstellend. Viele Dinge, die im Laufe der Geschichte etwas offen gelassen wurden, werden irgendwann im Verlauf auch aufgeklärt. Da es noch einen weiteren Band gibt, der im November erscheint, ist es nachvollziehbar, dass nicht alle Handlungsstränge am Ende abgeschlossen sind. Jedoch finde ich persönlich, dass der "Cliffhanger" nicht zu schlimm ist. Man kann gut damit Leben, aber natürlich freue ich mich auf den nächsten Teil. :)

Fazit:
Ein durchaus gelungenes Debüt der Autorin. Es ist kein anspruchsvolles Buch, aber es unterhält einen gut. Das Buch hat mich auf jeden Fall überzeugt und sich den Platz in meinem Regal verdient. :)