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Veröffentlicht am 28.12.2022

✎ Malin Stehn - Happy New Year

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Da ist sie wieder: Meine Suche nach einem richtig guten Thriller. Leider muss ich weiter suchen ...

"Happy New Year" sollte für mich ein spannender Jahresabschluss werden. Ich hoffte auf Intrigen, Geheimnisse, ...

Da ist sie wieder: Meine Suche nach einem richtig guten Thriller. Leider muss ich weiter suchen ...

"Happy New Year" sollte für mich ein spannender Jahresabschluss werden. Ich hoffte auf Intrigen, Geheimnisse, Spannung, Verwirrungen meinerseits. Doch ich habe eine abgelutschte Story bekommen, die es so oder so ähnlich da draußen schon mehrfach gibt.

Keiner der Charaktere konnte mich überzeugen. Niemand, der wirklich Tiefgang hatte. Niemand, der überraschen konnte.
Stattdessen hat sich Malin Stehn eine 0815-Geschichte ausgedacht, die den Namen 'Thriller' nicht verdient.

Anfangs klang das Setting sehr interessant, ermüdete mich dann jedoch durch die ganzen Nebenschauplätze. Zum Ende hin hätte es nochmals einen Plottwist geben können, den die Autorin in meinen Augen aber nicht genug herausgearbeitet hat.

Von mir gibt es keine Hörempfehlung, da: zu seicht und zu vorhersehbar.

©2022 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 02.11.2022

✎ Diane Kruger - Dein Name

Dein Name
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Namen sind eine kleine Leidenschaft von mir. Ich liebe es, in Namensbüchern zu stöbern und Bedeutungen von Vornamen herauszufinden. Schon früh begann ich, mir Rufnamen aufzuschreiben, die ich meinem Kind ...

Namen sind eine kleine Leidenschaft von mir. Ich liebe es, in Namensbüchern zu stöbern und Bedeutungen von Vornamen herauszufinden. Schon früh begann ich, mir Rufnamen aufzuschreiben, die ich meinem Kind gerne geben wollen würde. Vor 4 Jahren wurde ich dann endlich Mama und es ist ein ganz anderer Name geworden.

Wenn ich erfahre, dass jemand ein Kind erwartet, dann würde ich am liebsten direkt nach dem Namen fragen. Ich weiß, dass manche ihn nicht vorher nennen möchten und so halte ich mich mit meiner Frage bis nach der Geburt zurück.

Leider machen einige unschöne Erfahrungen mit ihren Namen - so auch Diane Kruger.
In "Dein Name" erzählt sie ihre Geschichte und die Geschichte des Namens ihrer Tochter.

Ich war sooo gespannt ... und wurde sooo arg enttäuscht ...

Die Mutter erklärt Diane, was ihr Name bedeutet und meint, dass auch sie ihre Einzigartigkeit erkennen wird. Im Verlauf der Erzählung wird dann erläutert, wie die Schauspielerin zu ihrem Berufswunsch kam. Was genau der Zusammenhang dieser beiden Sachen (Name - Beruf) ist, erschließt sich mir leider nicht, da es nichts miteinander zu tun hat.
Am Schluss wird beschrieben, wie sie den Namen ihrer Tochter auswählte und dass sie hofft, dass "auch sie ihre Einzigartigkeit entdecken wird."

Bedauerlicherweise hatte ich mich zu sehr am Titel des Werkes orientiert und dachte, dies(er) stehe im Mittelpunkt. Stattdessen ist es eher ein Mutmach-Buch, welches Kinder dazu inspirieren soll, an sich zu glauben.

In meinen Augen ist dieses Bilderbuch nichts Halbes und nichts Ganzes. Mein Kind und ich haben es einmal zusammen gelesen, doch bereits da merkte ich, dass sie an der Geschichte kein rechtes Interesse hat. Sie kennt die Bedeutung ihres eigenen Namens schon sehr lange. (wobei ich davon überzeugt bin, dass sie das mit ihren 4 Jahren noch nicht (recht) versteht) Dies bot uns also kaum neuen Gesprächsstoff. Und dass sie ihre Interessen verfolgen darf/kann, lernt sie in anderen Kinderbüchern besser.
Mit ziemlicher Sicherheit wird sie diese Lektüre daher nicht nochmal aus dem Regal ziehen.

Ich sehe derzeit zudem keine Möglichkeit, diesen Text Kindergartenkindern - die Zielgruppe - nahe zu bringen. Es ist zu viel, was man erklären muss.

Einen Pluspunkt bekommt das Buch jedoch: Christa Unzer hat wundervolle Illustrationen geschaffen!

Von uns gibt es keine Vorleseempfehlung, denn "Dein Name" wurde von Diane Kruger für ihre Tochter geschrieben - und dort sollte/wird es auch ein zu Hause finden.

©2022 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 31.10.2022

✎ Stephen King - Bill Hodges 1 Mr. Mercedes

Mr. Mercedes
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Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll..

Früher habe ich schon ein paar King-Bücher gelesen, die mich wirklich gefesselt haben. Wenn ich an "Regulator" oder "Carrie" oder "Todesmarsch" von ihm denke, ...

Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll..

Früher habe ich schon ein paar King-Bücher gelesen, die mich wirklich gefesselt haben. Wenn ich an "Regulator" oder "Carrie" oder "Todesmarsch" von ihm denke, von denen ich damals wirklich begeistert war, kann ich das irgendwie nicht ganz verstehen, dass er auch dieses Buch geschrieben haben soll.

Manche nennen es einen Krimi, ich habe - wie es auch auf dem Cover steht - höchstens die Bezeichnung "Roman" für ihn übrig. (auch wenn er laut Wikipedia die meisten Kriterien für einen Krimi erfüllt) Wenn ich dieses Buch gelesen hätte, hätte ich es sicher abgebrochen, aber da ich mir diesen Titel als Hörbuch besorgt hatte, habe ich es mir halt neben der Hausarbeit genehmigt..

Der Anfang, der auch im Klappentext beschrieben wird, war noch ok, er ließ etwas Spannendes ahnen, aber der Rest der Handlung war einfach nur runtergeschrieben. Bei mir hat sich nie, wirklich nie Spannung aufgebaut. Selbst, als es hätte spannend werden sollen. Und auch unerwartete Wendungen gab es für mich nicht, weil man alles schon im Voraus wusste (weil King es gesagt hat) oder zumindest geahnt hat.

Jedes Klischee, was der Autor gefunden hat, wurde hier bedient. Es kommt überhaupt nichts Neues zum Einsatz. Ich hatte hier das Gefühl, Stephen King gehen die Ideen aus.

Schade. Ich konnte der Geschichte wirklich nichts abgewinnen, auch wenn der Realitätsfaktor wirklich hoch ist.

Das Ende ist natürlich ein Cliffhanger und ich bin gespannt, inwiefern dieser noch im zweiten Teil zur Sprache kommt, denn den habe ich auch schon hier und da werde ich ihn mir auch anhören..

©2016 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 27.09.2022

✎ Daniela Dröscher - Lügen über meine Mutter

Lügen über meine Mutter
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Ich habe "Lügen über meine Mutter" in einer kleinen Leserunde gehört. Die meisten (alle?) waren begeistert von dem Buch. Mich konnte es nicht überzeugen.

Die Autofiktion soll vermitteln, wie es einigen ...

Ich habe "Lügen über meine Mutter" in einer kleinen Leserunde gehört. Die meisten (alle?) waren begeistert von dem Buch. Mich konnte es nicht überzeugen.

Die Autofiktion soll vermitteln, wie es einigen Frauen in den 80ern ergangen ist. Zumindest hatte ich diesen Eindruck während des Hörens. Doch eigentlich hatte ich mich auf einen Roman gefreut, in dem sich die Charakter entwickeln, in dem aus Rollenklischees vielleicht sogar ausgebrochen wird. All dies geschieht leider überhaupt nicht. Die Geschichte wird ständig wiederholt, ist stumpfsinnig und inhaltsleer.
Was also genau ist die Intension der Autorin gewesen, diese Zeilen niederzuschreiben?

"Ihr gelingt ein ebenso berührender wie kluger Roman über subtile Gewalt, aber auch über Verantwortung und Fürsorge. Vor allem aber ist dies ein tragik-komisches Buch über eine starke Frau, die nicht aufhört, für die Selbstbestimmung über ihr Leben zu kämpfen." (Klappentext)

Diese zwei Sätze waren es, die mich das Werk zur Hand nehmen ließen. Doch genau das fehlt dem Geschriebenen:
- berührender wie kluger Roman: ja, berührt hat mich das Schicksal des kleinen Mädchen; nein, Klugheit konnte ich bei keiner Person feststellen.
- Verantwortung und Fürsorge: wird von keinem übernommen.
- starke Frau: kann ich nicht erkennen, wenn sie so lange bei einem Mann bleibt, der sie durchweg beleidigt. (obwohl sie später die finanziellen Mittel dazu hatte)
- die nicht aufhört, für die Selbstbestimmung über ihr Leben zu kämpfen: sie hat sich zwar teilweise dagegengestemmt, doch für mich war kein echter Kampf sichtbar.

Daniela Dröscher kann sich weiterhin Hoffnungen auf den Deutschen Buchpreis machen, denn ihr Titel ist auf der Shortlist gelandet. Warum?

©2022 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 15.09.2022

✎ Felicity Brooks - Mein erstes Stickerbuch 39 Mein Körper

Mein erstes Stickerbuch: Mein Körper
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Ich bin enttäuscht von diesem Stickerbuch.

Usborne ist ein Verlag, in dem Bücher erscheinen, die sehr divers sind. Sie bilden die unterschiedlichsten Menschen ab und machen dies zum Alltag.

"Mein erstes ...

Ich bin enttäuscht von diesem Stickerbuch.

Usborne ist ein Verlag, in dem Bücher erscheinen, die sehr divers sind. Sie bilden die unterschiedlichsten Menschen ab und machen dies zum Alltag.

"Mein erstes Stickerbuch - Mein Körper" beinhaltet sehr wenige PoC oder Kinder anderer Nationalitäten, nur 1 Kind im Rollstuhl und ansonsten sehr viel Stereotype. Außerdem schließt es Kinder mit (körperlichen) Behinderungen/Krankheiten oft aus.

Zuerst war meine 4-Jährige begeistert, als ich ihr zeigte, dass wir ein neues Stickerbuch haben. Im Schrank stehen bereits "Mein Immer-wieder-Stickerbuch 29 Magische Regenbogenwelt" & "Mein Immer-wieder-Stickerbuch 28 Die Welt des Turnens", welche von Zeit zu Zeit heraus geholt werden.

Nach einer kurzen Vorbereitung meinerseits - Seite heraustrennen und den Rand ab machen - legte sie auch direkt los. Doch das erwies sich als gar nicht so einfach. Bei den anderen Stickerbüchern konnte sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Hier muss sie sich an Schatten orientieren, die Präzision voraussetzen. Das führte manchmal zu Frust, da sie sehr genau sein wollte, die Sticker sich jedoch nicht immer wieder so leicht ablösen ließen.
Selbst kleine Sticker (Spielzeug zum Beispiel) mussten an einen bestimmten Ort geklebt werden. Da hätte ich mir ein wenig mehr Freiraum gewünscht. Zum Glück gab es Schmetterlinge, Blumen, Sterne und Bienen, deren Platz meine Tochter wählen konnte.

Ich habe versucht, bei jeder Seite, die sie beklebte, über das Gesehene zu sprechen. Manchmal hat das gut funktioniert, manchmal wollte sie einfach nur kleben. Bei manchen Aufklebern ist leider nicht direkt ersichtlich, welcher Körperteil gemeint ist. (ohne den dazugehörigen Text zu lesen)
Es funktioniert also sowohl gemeinsam als auch alleine.

Der Usborne Verlag ist für mich normalerweise ein Garant für Diversität in seinen Werken, doch in diesem finden kranke und/oder behinderte Menschen keinen Platz.
Rennende Kinder mit Prothesen? Fehlanzeige!
Werfende Kinder im Rollstuhl? Keine in Sicht!
Blinde Kinder, die ein Buch lesen? Nicht vorhanden!

Meine Tochter ist privilegiert. Sie ist gesund. Alles, was im Buch dargestellt wird, kann sie ohne Probleme ausführen. Klettern, hüpfen, rennen, Seil springen, hören, sehen, ... Für mein Kind ist es normal, all dies machen zu können, doch ich möchte ebenso, dass sie sieht, dass auch behinderte/kranke Menschen vieles machen können. Oder eben, dass manches anders/nicht funktioniert.

Mit diesem Stickerbuch hat sich der Herausgeber leider nicht hervorgehoben. Im Gegenteil: Hier werden ganz klar Menschengruppen ausgeschlossen, die zu unserem Alltag gehören.
Von mir kann es daher an dieser Stelle leider keine Empfehlung geben.

©2022 Mademoiselle Cake