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Veröffentlicht am 14.12.2022

Bestrickende Ermittlungen

Maschenmord
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Tim Wallenstein, der Ermittler aus Köln hat sich in das bayerische Hinterland in die Nähe von Murnau versetzen lassen und gleich der erste Arbeitstag fordert seinen vollen Einsatz. Er wird in das Provinzkaff ...



Tim Wallenstein, der Ermittler aus Köln hat sich in das bayerische Hinterland in die Nähe von Murnau versetzen lassen und gleich der erste Arbeitstag fordert seinen vollen Einsatz. Er wird in das Provinzkaff Madlfing berufen. Dort, gegenüber der Kirche, im „Wolllust“, soll sich ein Mord ereignet haben. Tim ist sofort alarmiert, doch das vermeintliche Puff entpuppt sich als Wollladen. Mordopfer ist Nicole, die Angestellte der Ladenbesitzerin Ariadne Schäfer. Als Mordwaffe wurde ein Laceschal benutzt.

Tim Wallenstein macht sich an die Aufklärung des Falles. Auch der MKHC, der Madlfinger Krimi- und Handarbeitsclub mischt kräftig mit. Hatte Nicole krumme Geschäfte laufen? Den Job im Wollladen hatte sie jedenfalls nicht nötig.

Das Buch ist liebevoll aufgemacht. Mir haben vor allem die einfallsreichen Kapitelüberschriften richtig gut gefallen. Der Schreibstil liest sich flott, zum Teil sogar amüsant, denn die Protagonisten geben schon was her. Ariadne, die Ladenbesitzerin mit isländischen Wurzeln, bringt zusätzliche geheimnisvolle Elemente in den Krimi mit ein. Man merkt der Autorin ihre Woll- und Strickbegeisterung an. Man möchte in der Wolle wühlen und sich selber gerne ein Wollpaket zusammenstellen, sich quasi der Wolllust hingeben.

Was eine Birkin Bag ist, weiß ich jetzt auch. Ich musste genau wie unser Kommissar Tim Wallenstein erst mal Tante Google befragen. Ich sage nur: OMG, Otto-Normal-Frau kann sich das nicht leisten. Gestört haben mich eigentlich nur die die Übergriffigkeiten der Gerichtsmedizinerin, die sie sich Tim gegenüber herausnahm. Das kann ich auch an Männer nicht ab.

Wer die Mordwaffe nachstricken möchte, findet am Ende des Buches die Anleitung. Übrigens ist Leonie Kramer das Pseudonym der Autorin Christine Ziegler.

Fazit: Ein leicht lesbarer, amüsanter Strickkrimi, der allerdings den Leser/innenkreis auch etwas einschränkt.

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Körperwahrnehmung schulen

Körpervertrauen
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Die Autorin Ruth Knaupp lädt uns ein zu einer geführten Wanderung durch die abwechslungsreichen Landschaften unseres Körpers.

Der Schreibstil macht es dem Leser leicht, der Autorin zu folgen. Die Tour ...



Die Autorin Ruth Knaupp lädt uns ein zu einer geführten Wanderung durch die abwechslungsreichen Landschaften unseres Körpers.

Der Schreibstil macht es dem Leser leicht, der Autorin zu folgen. Die Tour beginnt an der Quelle und führt uns durch Kindheit, Pubertät, Schwangerschaft und Wechseljahre. Auf unserem Weg begegnen wir auch ‚Giftpflanzen‘ (Scham, Bevormundung usw.), mit denen sich jeder von uns auseinandersetzen muss.

Die Autorin führt aus, wie das Überhören von körperlichen Signalen unser Leben in Schräglage bringen kann, aber auch wie durch das Sicheinlassen auf die körperlich fühlbare Welt unser Leben wieder farbig und aufregend werden kann.

Ein gesundes Körpervertrauen setzt voraus, dass wir unseren Körper als kostbar ansehen. Das erfordert, dass wir achtsam mit ihm umgehen. Denn unser Körper meldet jedes Ungleichgewicht in unserer Lebensführung, überhören wir es nicht! Deshalb ist es wichtig, sich in Wahrnehmung zu schulen.

Ich konnte der Autorin in fast allen Punkten zustimmen. Vermisst habe ich allerdings etwas mehr praktische Anleitung.

Fazit: Ein wertvolles Buch für Menschen, die ihr Augenmerk auf ihre körperlichen Signale richten möchten.



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Veröffentlicht am 16.11.2022

Sträter, wie wir in kennen und lieben

Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen
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Thorsten Sträter, wer kennt ihn nicht aus dem Fernsehen. Der Mann der vielen Strickmützen und Meister des Abschweifens, hat in seinem neuen Buch »Du kannst alles lassen, Du musst es nur wollen« die besten ...



Thorsten Sträter, wer kennt ihn nicht aus dem Fernsehen. Der Mann der vielen Strickmützen und Meister des Abschweifens, hat in seinem neuen Buch »Du kannst alles lassen, Du musst es nur wollen« die besten Geschichten der letzten drei Jahre versammelt.

Wer gerne lacht, ist mit diesem Buch gut beraten. Denn Sträter lässt sich nicht lumpen, er feuert ein Feuerwerk für die Lachmuskeln der Leser ab. In seinem neuesten Werk u.a. auch um die Pandemie, um die Maskenpflicht und Eigenverantwortung. In einem kleinen Zwischenkapitel schreibt Sträter über seine Depressionen. Er lässt sich aus über Redewendungen wie: ‚Da könnte ich mich reinsetzten‘ oder ‚Du, ich hab‘ ein Attentat auf dich vor.‘ Nichts Menschliches ist ihm fremd. Auch unsere Politiker bekommen ihr Fett weg, er schwadroniert über Filme die KAMMANOMMAKUCKEN. Hugo Egon Balder sagt über Sträter: »Wenn es ihn nicht gäbe, müsste man ihn erfinden!« Und … Recht hat er!

Ich habe mich köstlich amüsiert. Aber natürlich ist Thorsten Sträter auf der Bühne noch mal einen Zacken besser. Allein seine Stimme, Mimik und Gestik muss man live erleben. Das Buch kann man eigentlich nur in kleinen Portionen lesen, sonst wird einem schwindlig von den Wortspielen. Zum Glück sind die Kapitel kurz und knackig, so dass man mal eine Pause einlegen kann.

Fazit: Leg den Schalter um. Hier kommt Thorsten Sträter! Vergnügliche Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Philisophische Fragen und Denkanstöße

Geschichten, die das Denken herausfordern
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Elke Wiss ist Theatermacherin und praktische Philosophin. Sie leitet Schulungen und Workshops in praktischer Philosophie und der Kunst des Fragenstellens.

In ihrem Buch „Geschichten, die das Denken ...



Elke Wiss ist Theatermacherin und praktische Philosophin. Sie leitet Schulungen und Workshops in praktischer Philosophie und der Kunst des Fragenstellens.

In ihrem Buch „Geschichten, die das Denken herausfordern“, leitet sie den Leser mit 17 modernen Märchen über Dialog und Fragen zum Nachdenken und Philosophieren an.

Das Buch ist in zwei Teile unterteilt. Der erste Teil ist der Theorie gewidmet, in dem uns die Autorin erläutert was Philosophieren ist. Sie gibt dem Leser Werkzeuge zu den verschiedenen Techniken des Hinterfragens an die Hand. Sie erklärt, wie wir mit den Fragen zu den Geschichten arbeiten können. Der zweite Teil widmet sich der praktischen Anwendung. Hier finden wir die Geschichten, an die sich jeweils drei verschieden Arten von Fragen anschließen

Das Buch ist einfach und verständlich geschrieben und lässt sich an Hand der Beispiele gut praktisch anwenden, so dass sich jeder mit diesen Geschichten auseinandersetzen kann.

Fazit: Ein unterhaltsames Sachbuch ist für Menschen, die neugierig sind und die Lust haben, sich selbst und ihr Denken herauszufordern.

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Veröffentlicht am 03.11.2022

Familienessen

Gansltod
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Die Wiener Chefinspektoren Vogel und Walz ermitteln wieder. Die vermögende Helga Thaimer wurde von ihrem Stiefsohn Lukas tot im Bett aufgefunden. Der Arzt stellte als Todesursache Herzversagen fest. ...



Die Wiener Chefinspektoren Vogel und Walz ermitteln wieder. Die vermögende Helga Thaimer wurde von ihrem Stiefsohn Lukas tot im Bett aufgefunden. Der Arzt stellte als Todesursache Herzversagen fest. Doch Lukas glaubt an keinem natürlichen Tod und besteht auf eine Autopsie, wo sich sein Verdacht tatsächlich bewahrheitet: Helga Thaimer wurde vergiftet. Der Täter kann eigentlich nur aus der eigenen Familie kommen. Das letzte traditionelle sonntägliche Familien-Mittagessen verlief nicht gerade in großer Harmonie. Doch niemand in der Familie hat im Grunde ein echtes Motiv.

‚Gansltod‘ war für mich der erste Roman von Rupert Schöttle. Man muss nicht zwingend einen Vorgängerband gelesen haben, ich fand mich zumindest problemlos zurecht.

Der Autor schreibt pflegt einen angenehm lesbaren Stil, niemals trocken, dafür sehr humorvoll.
Die beiden Ermittler waren mir sehr sympathisch. Mitterwaldner, ihren Chef muss man nicht mögen, aber bekannt kam er mir schon vor.

Ich tappte eigentlich bis zum Schluss im Dunkeln und wurde von einer unvorhersehbaren Auflösung des Falles überrascht.

Fazit: Spannende Krimikost mit sympathischen Ermittlern und wienerischen Lokalkolorit.

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