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Veröffentlicht am 24.02.2023

Kein Ende in Sicht

Der Pfad der Adlerkrieger
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Zum Inhalt:
Wieder einmal begibt sich der Kung-Fu-Kämpfer Guo Jing von einer Gefahr in die Nächste. Endlich hat er die Hand seiner Angebeteten Huang Rong gewonnen, indem er drei Prüfungen bestanden hat. ...

Zum Inhalt:
Wieder einmal begibt sich der Kung-Fu-Kämpfer Guo Jing von einer Gefahr in die Nächste. Endlich hat er die Hand seiner Angebeteten Huang Rong gewonnen, indem er drei Prüfungen bestanden hat. Doch es gibt keine Ruhe für die Liebenden. Erst überstehen sie einen gefährlichen Hinterhalt auf hoher See. Dann lauern nach ihrer Rettung aufs Festland die nächsten Feinde auf sie. Der Jin-Prinz Wanyan Hoglie rückt mit seinen Truppen immer näher. Um die Mongolen zu besiegen, benötigt er ein bestimmtes Buch, das Neun-Yin-Handbuch. Guo Jing und Huang Rong müssen es unbedingt vor dem Jin-Prinzen finden. Doch ihr Weg ist mit jede Menge Lektionen und Kämpfen gepflastert...

Meine Leseerfahrung:
Auch "Der Pfad der Adlerkrieger" beginnt im rasanten Tempo wie auch die Vorgänger. Durchweg wird gekämpft und intrigiert. Die Protagonisten schleppen sich von Abenteuer zu Abenteuer, so dass konstante Spannung garantiert ist. Wie auch bei den ersten beiden Bänden war ich zunächst verwirrt und brauchte einige Seiten, um bei all den asiatischen Namen und Kampftechniken durchzublicken. Aber in jedem Buch gibt es ein Personenverzeichnis, das ich persönlich sehr dankbar angenommen habe. Bei den Kampftechniken allerdings habe ich es mittlerweile aufgegeben, sie mir zu merken, geschweige denn zu begreifen. Die einzelnen Ausführungen werden jedoch so spektakulär und bildgewaltig beschrieben, dass man sich einfach zurücklehnen und genießen sollte.

Der dritte Band dreht sich vermehrt um Guo Jing und seine Angebetete Huang Rong. Einige Charaktere aus den ersten Büchern habe ich tatsächlich vermisst. Auch fehlte mir eine tiefergehende Ausarbeitung der Hauptcharaktere, was vielleicht vom Autor so gewollt ist, um den Fokus auf den Kung-Fu zu legen. Davon hingegen mangelt es eindeutig nicht. Auch geizt der Autor nicht mit zahlreichen Gefahrensituationen und Feindbildern. Die Hauptfiguren entwickeln sich vielleicht nicht auf persönlicher Ebene, dafür verbessern sie aber zunehmende ihre Kampffertigkeiten, was sie in zahlreichen Kämpfen zur Schau stellen.

Trotz aller historischen Elemente bleibt die Reihe stark im Fantasy-Bereich, weswegen ich bereits seit dem ersten Buch so begeistert bin. Der Vergleich mit Tolkien hinkt ein wenig, da Jin Yongs Erzählstil mE viel flüssiger und leichter zu lesen ist. Vielleicht ist aber auch die hervorragende deutsche Übersetzung ein erheblicher Faktor hierbei. Auch wenn die Geschichte sich schnell lesen lässt, sollte man als Leser vielleicht in Erwägung ziehen, keine allzu langen Lesepausen zwischen den Bänden einzulegen und die Bücher bestenfalls in einem Rutsch zu lesen. Ich musste krankheitsbedingt leider eine große Lesepause einlegen und hatte deutlich Schwierigkeiten, wieder in die Story zu gelangen. Dennoch hat mich auch der dritte Teil wieder voll abgeholt. Da ich bisher nichts Vergleichliches gelesen habe, ist diese Reihe für mich einzigartig und faszinierend.

Fazit:
Die Saga um die Adlerkrieger von Jin Yong erhält auch mit dem dritten Teil eine gebührende Fortsetzung der Geschichte um die Kung-Fu-Helden. Der Klassiker der chinesischen Romane ist ohne Seinesgleichen und zählt verdient zu den großen Meisterwerken der Weltliteratur. Sehr zu empfehlen für diejenigen, die auf der Suche nach einer 'anderen' Art von Fantasy sind!

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Veröffentlicht am 11.11.2022

Es wird wieder spannend in Kophusen

Elbpakt
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Zum Inhalt:
Kommissar Philip Goldberg und sein Kollege Hauke Thomsen gehen einem von einer betagten Dame, Ursula Neumann, eingegangenen Notruf wegen Einbruchs nach. Doch als sie bei ihr angekommen sind, ...

Zum Inhalt:
Kommissar Philip Goldberg und sein Kollege Hauke Thomsen gehen einem von einer betagten Dame, Ursula Neumann, eingegangenen Notruf wegen Einbruchs nach. Doch als sie bei ihr angekommen sind, lässt Frau Neumann die Polizeibeamten nicht ins Haus, und zwar mit der Begründung, dass sie sich getäuscht hätte. Während Philip und sein Team noch über den seltsamen Vorfall grübelt, werden sie zum Altenheim gerufen, wo eine Spaziergängerin ein Grabkreuz entdeckt hat. Was darunter vergraben wurde ist sehr verstörend und wirft weitere Fragen auf. Als dann noch ein zweites Grab auftaucht und Frau Neumann spurlos verschwindet, ist für das Ermittlerteam klar, dass sie schnell handeln müssen.

Meine Leseerfahrung:
Ich freue mich jedesmal riesig, wenn ein neues Buch aus der Elb-Reihe erscheint. Nicole Wollschlaeger hat mit ihren Protagonisten ein durchweg sympathisches und humorvolles Ermittlerteam gezeichnet, das dem Leser ans Herz gewachsen ist.

Überhaupt zeigt die Autorin, dass es nicht viel braucht, einen guten kurzweiligen Krimi zu schaffen, der sowohl spannend als auch unterhaltsam ist. Der flüssige, ungezwungene Schreibstil ist einer der Gründe, weshalb ich diese Reihe gerne lese. Die Dialoge sind wie immer köstlich und haben mir oft ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Man hat den Eindruck, als würde man die Kophusener Polizisten auch im wahren Leben kennen, die ganze Krimireihe vermittelt eine total familiäre Atmosphäre.

Auf der anderen Seite verarbeitet die Autorin auch immer ein ernstes Thema in jedem Band. Diesmal geht es, ohne viel Spoilern zu wollen, um Kinderkurheime in der deutschen Historie sowie die Vergangenheitsbewältigung betroffener Kurkinder. Ein Thema, das nicht wirklich leicht verdaulich ist, und eine zeitlang in den Medien auch aufgegriffen wurde, weswegen ich bereits etwas Vorkenntnis darüber hatte.

Ich finde es enorm wichtig, dass gesellschaftskritische Themen in Büchern behandelt werden, weil es zum Nachdenken anregt und möglicherweise zum Umdenken bewegen kann. Wie sowas auch in einem Krimi funktioniert, zeigt uns Nicole Wollschlaeger mit jedem Band aus der Elb-Reihe. Ich kann es kaum erwarten, noch viele weitere Bände mit Goldberg und seinem Team zu lesen.

Fazit:
Auch mit dem siebten Teil hat Nicole Wollschlaeger eine unterhaltsame Episode mit dem Kophusener Ermittlertrio abgeliefert. "Elbpakt" hat Spannung, Unterhaltung und viel Humor zu bieten und reißt gleichzeitig ein ernstes gesellschaftliches Thema der deutschen Nachkriegsgeschichte an. Absolute Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 02.11.2022

Klassische türkische Küche mal fett- und zuckerarm

Leichte türkische Küche
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Zum Inhalt:
Ayşe Tunçöz aka Ayşenputtel hat mittlerweile ihr zweites Kochbuch veröffentlicht, das viele türkische Rezepte beinhaltet, die sie für eine kalorienarme Ernährungsweise angepasst hat. In "Leichte ...

Zum Inhalt:
Ayşe Tunçöz aka Ayşenputtel hat mittlerweile ihr zweites Kochbuch veröffentlicht, das viele türkische Rezepte beinhaltet, die sie für eine kalorienarme Ernährungsweise angepasst hat. In "Leichte türkische Küche" zeigt sie uns, dass die klassische türkische Küche auch zucker- und fettreduziert funktioniert. Zusätzlich gibt sie humorvolle Einblicke in ihre Kultur und liefert interessante Informationen zu einzelnen Rezepten.

Meine Leseerfahrung:
Als Deutschtürkin koche ich oft auch türkisch, wobei ich mich selten an Originalrezepte halte. Vielmehr passe ich die Menüs unserem Geschmack an und achte sehr darauf, nicht zu viel Fett zu verwenden. Persönlich war ich auch oft auf der Suche nach einem türkischen Kochbuch, das ernährungstechnisch Tipps bietet und Alternativen aufzeigt. Ayşe Tunçöz hat da genau einen Nerv bei uns getroffen.

Das Kochbuch beginnt sie zunächst mit der Vorstellung bestimmter Zutaten aus der türkischen Küche, was ich trotz Vorwissen sehr begrüße. 1-2 Infos waren selbst für mich neu. Auch die Seiten über kalorienfreie bzw. -reduzierte Zuckerersatzstoffe fand ich durchaus interessant, wobei ich selbst aus vielerlei Gründen nicht zu Stevia greifen würde, wie die Autorin es öfter tut. Hier hätte ich mir mehr Alternativen gewünscht, wobei ich dazu sagen muss, dass ich bei Zucker und Gewürzen meist immer nach Gefühl dosiere.

Desweiteren finde ich den klassischen Aufbau des Buches sehr gut gelungen und absolut übersichtlich: zunächst Basics & Brote, Snacks & Fingerfood sowie Salate & Beilagen, danach folgen Vor-, Haupt- und Nachspeisen. Die einzelnen Rezepte sind für Ordnungsliebhaber wie mich ebenfalls sehr übersichtlich verfasst. Seitlich sind die notwendigen Zutaten aufgelistet, dann recht kurz und kompakt die Zubereitungsweise, und schließlich erhält man noch kurz einige Tipps zum Rezept, wie man es beispielsweise alternativ kochen könnte. Überdies ist bei jedem Rezept auch die Nährwertsangaben zu finden. Ein ganz besonderes Lob geht an die Umschlaggestaltung und Layout sowie die tollen Fotos, die zum Kochen anregen.

Ich habe bereits viele Rezepte schon nachgekocht (auch mit Eigeninterpretation) und werde das Buch auch weiterhin als Inspiration nutzen.

Fazit:
Ayşe Tunçöz bietet mit "Leichte türkische Küche" eine große Auswahl an einfach nachzukochenden Rezepten und eine Inspiration für alle Liebhaber/innen der türkischen Esskultur. Hier werden sogar Vegetarier fündig.

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Veröffentlicht am 14.10.2022

Atmosphärisch und düster

Feindesopfer
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Zum Inhalt:
Einer der bekanntesten Industriebosse Finnlands, Eliel Zetterborg, wird tot in seiner alarmgesicherten Wohnung aufgefunden. Ihm wurde ein Messer präzise ins Herz gestoßen und wieder herausgezogen. ...

Zum Inhalt:
Einer der bekanntesten Industriebosse Finnlands, Eliel Zetterborg, wird tot in seiner alarmgesicherten Wohnung aufgefunden. Ihm wurde ein Messer präzise ins Herz gestoßen und wieder herausgezogen. Da Jessica auf Grund psychischer Probleme beurlaubt ist, muss ihr Kollege Jusuf den Fall als Hauptermittler übernehmen. Ein mysteriöses Puzzle, ein Foto mit zerkratzten Gesichtern und zahlreiche Verdächtige machen den Fall zunehmend komplizierter. Jusuf braucht Jessicas Hilfe, doch die wird von den Dämonen ihrer eigenen Vergangenheit heimgesucht....

Meine Leseerfahrung:
Seit dem ersten Buch bin ich ein Fan der Niemi/Pepple-Reihe, die wohl ursprünglich als Trilogie geplant war, nun aber doch fortgesetzt werden soll, worüber ich sehr froh bin. "Feindesopfer" ist genauso spannend und düster wie die beiden Vorgänger. Nachdem wir vorher viel über Jessica und ihre Vergangenheit erfahren haben, übernimmt Jusuf im dritten Teil die Hauptrolle als Ermittler und zeigt sich sowohl von seiner starken als auch schwachen Seite. Jessica arbeitet zunächst im Hintergrund an einem eigenen privaten Fall und kommt nur sporadisch zum Vorschein.

Erst als Jusuf bei den Ermittlungen ins Stocken gerät und sie um Hilfe bittet, rückt Jessica etwas mehr in den Vordergrund. Und dann kommt richtig Fahrt in die Story, die ohnehin spannend angefangen hat. Eine zweite Spannungsebene wird mit einem Rückblick ins Jahr 1990 erzeugt, die langsam eine beklemmend düstere Atmosphäre aufkommen lässt und allmählich Licht ins Dunkel bringt. Diese atmosphärische Spannungserzeugung gilt mittlerweile als Markenzeichen von Seeck, womit er mich bereits mit "Hexenjäger" fasziniert hatte. Beim ersten Band hatte ich noch moniert, dass er viel zu viele mystische Elemente einsetzen würde, die die Handlung absolut nicht braucht. Beim dritten Band habe ich diese allerdings wieder vermisst. Nachdem sich Jessica ihren Dämonen gestellt hat, machen die mystischen Abschnitte zuvor endlich Sinn. Auch wenn die Bücher für sich abgeschlossen sind, würde ich dennoch empfehlen, beim ersten Buch zu beginnen, damit man den Leidensweg von Jessica richtig begreift und die Geschehnisse in den richtigen Kontext setzen kann.

Am Schluss hat mich Seeck wieder mit einer unvorhersehbaren Wendung überrascht. Gerade wenn man denkt, dass man den Fall gelöst hat, kommt der Autor mit etwas Unerwartetem um die Ecke. Auch das ist ein rares Talent bei Thrillerautoren. Kein Wunder, dass Seeck in so kurzer Zeit Beliebtheit erlangt hat.

Fazit:
Max Seeck schafft es auch mit dem 3. Teil, seine Leser zu fesseln. "Feindesopfer" ist genauso atmosphärisch düster und hochspannend wie die Vorgänger und sollte unter den Besten des skandinavischen Thrillers nicht fehlen.

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Veröffentlicht am 23.09.2022

Hochspannend und schockierend brutal

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
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Zum Inhalt:
Melissa Hawthorne kommt eines Nachts torkelnd von einer Party nach Hause und erhält kurz daraufhin verstörende Nachrichten von einem Unbekannten. Am nächsten Tag wird sie von ihrer Schwester ...

Zum Inhalt:
Melissa Hawthorne kommt eines Nachts torkelnd von einer Party nach Hause und erhält kurz daraufhin verstörende Nachrichten von einem Unbekannten. Am nächsten Tag wird sie von ihrer Schwester tot aufgefunden. Die Leiche der jungen Frau ist brutal zugerichtet und hängt an einem übergroßen Angelhaken von der Decke herunter. Die Ermittler Robert Hunter und Carlos Garcia werden auf Grund der extremen Brutalität des Tatortes auf den Fall angesetzt und müssen bald feststellen, dass der Killer mit dem Morden noch nicht fertig ist. Er verfolgt beharrlich einen Plan...

Meine Leseerfahrung:
Bei jedem Buch der Reihe um Hunter und Garcia bin ich überzeugt, dass es das Beste von Chris Carter ist. Ich bin schon seit Langem ein Fan seiner Bücher und kann mich stets darauf verlassen, dass Carter mit jedem neuen Thriller ein Wahnsinnswerk voller blutiger Details, schockierender Brutalität und konstanter Spannung abliefert. Auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Ich empfand "Blutige Stufen" sogar etwas tiefsinniger, wenn man es denn im Thriller-Genre so nennen darf.

Das Besondere an diesem Band ist, dass die Person des Serienmörders nicht wirklich in die Kategorie psychopathischer Serienkiller eingeordnet werden kann. Der Killer geht hier sehr strategisch vor und verfolgt offensichtlich ein bestimmtes Ziel. Die Opfer (ja, es kommen noch einige hinzu) sind nicht wahllos ausgesucht worden. Sie werden auf ihren Tod "vorbereitet", belehrt und dienen als Opfer für einen ganz bestimmten Zweck.

Aber Achtung: Die Darstellungen der Tatorte sind unverschönt, äußerst präzise und schwer zu verdauen. Nur wer blutige Thriller gewohnt ist, kommt hier voll auf seine Kosten. Für sensible Leser dürfte die nackte Grausamkeit eher bedenklich sein. Ich habe jedenfalls die durchgehende Spannung und den Nervenkitzel bis zum Schluss sehr genossen und kann dem nächsten Band der Hunter/Garcia-Reihe ungeduldig entgegenfiebern.

Fazit:
Chris Carter enttäuscht seine Leser nie. Auch "Blutige Stufen" reiht sich perfekt in die Riege der erstklassigen Thriller ein und begeistert bis zur letzten Seite. Ein genial verstrickter Fall, der nichts für schwache Nerven ist!

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