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Veröffentlicht am 17.04.2023

Ein bewegendes Familiendrama

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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~ Jedes Jahr wieder ist Silvester ein Wendepunkt im Leben. Neue Vorsätze - neue Hoffnung, dass alles irgendwie besser wird. Doch nicht in diesem Jahr, nicht für Lollo. Denn ihre Tochter Jennifer verschwindet ...

~ Jedes Jahr wieder ist Silvester ein Wendepunkt im Leben. Neue Vorsätze - neue Hoffnung, dass alles irgendwie besser wird. Doch nicht in diesem Jahr, nicht für Lollo. Denn ihre Tochter Jennifer verschwindet in der Silvesternacht spurlos. Was ist ihr zugestoßen? Und haben die Freunde, mit denen Jennifers Eltern ins neue Jahr feierten, etwas mit dem Verschwinden zu tun? ~

Eins vorweg: „Happy New Year“ hat mir wirklich gut gefallen. Doch sucht man hier den Thriller vergebens. Es handelt sich eher um ein bewegendes Familiendrama voller trauriger und schockierender Geheimnisse. Nach und nach kommt die Wahrheit ans Licht und der Autorin ist es gelungen, mich immer wieder zu überraschen. Ein toller Roman für zwischendurch. Wer allerdings einen spannenden Thriller lesen möchte, wird von diesem Buch eher enttäuscht sein.

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Eine unglaubliche Reise, auf der Suche nach Menschlichkeit in einer unmenschlichen Zeit.

Wo vielleicht das Leben wartet
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Kasan 1923: Ein Zug macht sich auf den Weg nach Samarkand. An Bord befinden sich fünfhundert Kinder, elternlos, von Krieg und Hungersnot gebeutelt, ausgemergelt und krank. Dejew wagt das Unmögliche, um ...

Kasan 1923: Ein Zug macht sich auf den Weg nach Samarkand. An Bord befinden sich fünfhundert Kinder, elternlos, von Krieg und Hungersnot gebeutelt, ausgemergelt und krank. Dejew wagt das Unmögliche, um sie vor dem sicheren Hungertod zu retten. Ohne Proviant, Kleidung, Heizmaterial für die Lokomotive und ohne Medikamente fährt er los, einer ungewissen Zukunft entgegen.

Puh, „Wo vielleicht das Leben wartet“ von Gusel Jachina ist harte Kost. So ein wichtiges und spannendes Thema, aber eben auch schwer verdaulich. Nicht nur die teils dramatischen Ereignisse während der Zugfahrt und der Rückblenden, auch die extremen Längen im Buch, waren für mich eine Herausforderung. Es gibt Momente, die sind so großartig geschrieben, dass sie Jahreshighlight-Qualität haben. Und dann gibt es wieder so extreme Längen, dass man den Roman am liebsten abbrechen würde. Aber es lohnt sich, durchzuhalten. Auch wenn ich mich an vielen Stellen echt gequält habe, bin ich froh über dieses Buch gestolpert zu sein. Es ist erschreckend, verstörend, dramatisch, tragisch und traurig, aber es schenkt auch die Hoffnung, dass selbst in den ausweglosesten Situationen, in den dunkelsten Zeiten, irgendwo noch Menschlichkeit auf einen wartet.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Ein solider Thriller

Stille blutet
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Die Wiener Nachrichtensprecherin Nadine Just hat eine besondere Botschaft an ihre Zuschauer: Schon bald wird sie tot sein. Nur zwei Stunden später wird sie tatsächlich ermordet aufgefunden. Und sie bleibt ...

Die Wiener Nachrichtensprecherin Nadine Just hat eine besondere Botschaft an ihre Zuschauer: Schon bald wird sie tot sein. Nur zwei Stunden später wird sie tatsächlich ermordet aufgefunden. Und sie bleibt nicht das einzige Opfer. Die Wiener „Mordgruppe“ um die Ermittlerin Fina Plank hat schon bald einen Hauptverdächtigen: Nadines Ex-Freund Tibor Glaser. Doch dieser beteuert seine Unschuld.
Hier hatte Ursula Poznanski mal eine besonders originelle Thrilleridee. In „Stille blutet“ wirft sie den Leser direkt in einen abstrusen Mordfall, der sowohl den Hauptverdächtigen als auch die Ermittler in den Wahnsinn treibt. Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung, worauf das Ganze hinaus läuft. Die kleinen Längen zwischendurch stören das Lesevergnügen nicht wesentlich. Der tolle Schreibstil trägt einen weiter durch die Geschichte. Einzig das Ende hat mich wirklich irritiert. Es ist schwer zu erklären, ohne zu spoilern. Ihr müsst es einfach selber lesen. So viel sei gesagt: Plötzlich, quasi mit einem Augenaufschlag, sind die Morde aufgeklärt. Das war etwas unglaubwürdig. Ein oder zwei Kapitel mehr hätten an dieser Stelle nicht geschadet.
Sehr gut gelungen ist wiederum die Stimme aus dem „Off“, die Lust auf den nächsten Teil macht.
Kurz: Ein solider Thriller, der die Spannung, auch über das Ende des Buches hinaus, aufrecht hält.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Ein tolles Jugendbuch voller Fantasie und Zauber

Dark Sigils – Was die Magie verlangt
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Rayne hat nur einen Wunsch. Sie möchte aus den Armenvierteln Londons fliehen. Ihre einzige Chance ist die Magie, mit der sie in Arenen um ihr Leben kämpft. Doch schon bald merkt sie, wie düster und gefährlich ...

Rayne hat nur einen Wunsch. Sie möchte aus den Armenvierteln Londons fliehen. Ihre einzige Chance ist die Magie, mit der sie in Arenen um ihr Leben kämpft. Doch schon bald merkt sie, wie düster und gefährlich die magische Kraft der Sigils sein kann. Als der Lord der Mirrorwelt auf sie aufmerksam wird, muss sie sich entscheiden. Entweder sie bindet ihr Leben an die Dark Sigils oder die dunkle Magie in Raynes Adern wird sie töten.

„Dark Sigils“ von Anna Benning ist eine gut gelungene Mischung aus „Die Tribute von Panem“ und „Die Bestimmung“, gewürzt mit einer Prise „Fate – The Winx Saga“. Wer diese Geschichten mag, wird sich in Londons Mirrorwelt ebenfalls sehr wohl fühlen. Ich habe mit großer Spannung Raynes Reise verfolgt und freue mich schon sehr auf die nächsten Teile. Denn dann werden wir vielleicht endlich erfahren, wer in der Geschichte zu den Guten gehört und wer zu den Bösen. Und für welche Seite sich die toughe Rayne entscheidet.

Ein tolles Jugendbuch voller Fantasie und Zauber, mit einer starken Protagonistin, die mutig genug ist, eine Gesellschaft im Kern zu hinterfragen.

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Veröffentlicht am 01.09.2022

Ein toller Wohlfühlkrimi mit wenig Spannung, dafür aber ganz viel Wohlfühlen.

Prost, auf die Wirtin
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„Ein bisserl Menschlichkeit hat noch nie geschadet. Verstehen Sie das? Bürgernähe zeigen und nicht gleich den Amtsschimmel herauskehren! Haben wir uns?“

Gerade erst im idyllischen Brunngries angekommen, ...

„Ein bisserl Menschlichkeit hat noch nie geschadet. Verstehen Sie das? Bürgernähe zeigen und nicht gleich den Amtsschimmel herauskehren! Haben wir uns?“

Gerade erst im idyllischen Brunngries angekommen, geht es für Hauptkommissar Tischler gleich so richtig los. Als wären seine kauzigen Kollegen nicht schon Herausforderung genug, muss er auch noch den Mord an der bezaubernden Wirtin der Gaststätte „Zum Brunnen“ aufklären. Schon bald fängt die freundliche Fassade des Dorfes an zu bröckeln.

Ich mache es kurz: Auch wenn man die Spannung in „Prost, auf die Wirtin“ von Friedrich Kalpenstein vergeblich sucht, so überzeugt der Provinzkrimi durch absolut sympathische und drollige Charaktere, die einfach Spaß machen. Und so manch einer hat es dann doch faustdick hinter den Ohren. Ich habe mich zwar nicht gegruselt, aber dafür herzlich gelacht. Und gerne hätte ich den einen oder anderen aus Brunngries einmal fest in die Arme genommen. Ein toller Wohlfühlkrimi mit wenig Spannung, dafür aber ganz viel Wohlfühlen.

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