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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2023

Eine düstere Fantasy-Mär ganz nach meinem Geschmack!

Tenebrae. Band 1
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Meine Meinung

Ein düsteres Comic-Märchen gefällig? Dann ist »Tenebrae« von Hubert & Vincent Mallié die richtige Adresse.
Hier geht es um einen Ritter, eine Prinzessin in Gefahr, Hexen, einen König und ...

Meine Meinung

Ein düsteres Comic-Märchen gefällig? Dann ist »Tenebrae« von Hubert & Vincent Mallié die richtige Adresse.
Hier geht es um einen Ritter, eine Prinzessin in Gefahr, Hexen, einen König und dessen neue Frau und finstere Ränkespiele. Soweit die Zutaten des herkömmlichen Märchens, doch in diesem Band verdreht Hubert die ein oder andere Schraube und kreiert damit ein herrlich düsteres Gesamtkunstwerk.

Arzuhr ein waschechter Trunkenbold mag vor langer Zeit ein angesehener Mann gewesen sein, doch ein Held sieht wahrlich anders aus. Als ihm drei alte Frauen begegnen und ihm ein Angebot machen, dass seine Ehre wiederherstellt, kann er natürlich nicht widerstehen. Er soll lediglich eine Prinzessin aus ihrer Gefangenschaft befreien und zu ihrem Vater zurückbringen und dafür reichlich belohnt werden.

Islen ist jedoch nicht die Jungfrau in Nöten, sondern eine starke junge Frau, die ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt. Das erste Aufeinandertreffen könnte keinen schwierigeren Start haben, denn Azuhr tötet die jegliche Kreaturen in der Annahme, diese würden die Prinzessin gefangen halten und bedrohen. Allerdings handelt es sich dabei um Islens einzige Freunde in der Isolation.

Trotzdem schließt sich Islen ihrem „Retter“ auf dem Weg zum Hofe ihres Vaters an. Die ungleichen Weggefährten ahnen dabei noch nicht, dass die alten Frauen etwas ganz anderes im Schilde führen und auch im Reich des Königs Gefahr droht.

Ich mochte es, wie man sich in diese märchenhafte und fantasievolle Geschichte fallen zu lassen, an deren Ecken überall Düsteres lauert. Perfekt in Szene gesetzt wird die Story von Vincent Mallié mit seinen atmosphärischen Illustrationen, die voller Ausdruckskraft sind. Besonders gut gefallen hat mir die Rückblende zur Geschichte des Königs und Islens Mutter.

Das actionreiche Ende dieses ersten Bandes macht auf jeden Fall sehr neugierig auf die weitere Entwicklung. Wird es Islen gelingen, sich der dunklen Macht zu entziehen?

Fazit

Eine düstere Fantasy-Mär ganz nach meinem Geschmack!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 28.01.2023

Veröffentlicht am 16.02.2023

Eine zauberhaft warme Weihnachtsstory über eine Maus, die ihren Platz noch finden muss (und natürlich ganz viel Käse)!

Eine Weihnachtsmaus namens Miika
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Beschreibung

Einst kleinste und schwächste Maus des ganzen Wurfs, ist Miika ein ungesehener Teil seiner Mäusefamilie und so macht sich der Mäuserich auf in die weite Welt und landet schließlich an einem ...

Beschreibung

Einst kleinste und schwächste Maus des ganzen Wurfs, ist Miika ein ungesehener Teil seiner Mäusefamilie und so macht sich der Mäuserich auf in die weite Welt und landet schließlich an einem Ort namens Wichtelgrund. Dort führt er ein wesentlich angenehmeres Leben unter Wichteln, Pixies und dann ist da auch noch seine Mäusefreundin Künna die Kühne. Als Miika eines schönen Tages verdrumwickt wird und fortan eine magische Maus ist, beginnt ein käsereifes Abenteuer…

Meine Meinung

Weihnachten steht vor der Tür? Dann sind die weihnachtlichen Kinderbücher von Matt Haig genau die richtige Lektüre. Nachdem mir »Das Mädchen, das Weihnachten rettete« so gut gefallen hat, habe ich mich schon sehr auf den neuen Titel »Eine Weihnachtsmaus namens Miika« gefreut.

Die Maus Miika spielt bereits in »Ein Junge namens Weihnacht« eine Rolle, doch um die Geschichte genießen zu können, sind keine Vorkenntnisse aus diesem Band notwendig, da es sich jeweils um eine in sich geschlossene Geschichte handelt.

Das winterliche Setting in der kleinen Ortschaft Wichtelgrund mit seinen kleinen Bewohnerinnen und Bewohnern, darunter auch eine Wahrheitselfe und eben unser Held der Geschichte, Miika versprüht eine tolle Atmosphäre, welche durch die schwarz-weiß Illustrationen von Chris Mould unterstützt wird.

Der Beginn gestaltet sich mit der Einführung der Charaktere gemächlich, erst als Miika verdrumwickt wird und fortan über magische Kräfte verfügt, kommt Tempo, Spannung und ein Hauch Abenteuer mit hinzu. Von seiner einzigen Mäusefreundin Künna der Kühnen beschwatzt, lässt sich Miika auf einen gefährlichen Plan ein, um den leckersten und stinkendsten Käse überhaupt zu klauen, machen sich die Mäuse auf zu den Trollen.

Miika ist von Anfang an unwohl bei der ganzen Geschichte, möchte seine Freundschaft zu Künna jedoch nicht aufs Spiel setzen. Ob das gutgehen wird? Das findet man am besten selbst heraus und wird dabei mit tollen Botschaften zum Thema Freundschaft, Akzeptanz und Zugehörigkeit belohnt.

Fazit

Eine zauberhaft warme Weihnachtsstory über eine Maus, die ihren Platz noch finden muss (und natürlich ganz viel Käse)!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 24.12.2022

Veröffentlicht am 16.02.2023

Liest sich wie ein 70er-Jahre Horror-Splatter-Streifen und verbirgt dabei durchaus tiefgründiges zwischen den Zeilen.

Insel der Meerjungfrauen
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Beschreibung

Die Bewohnerinnen und Bewohner des kleinen Inseldorfs Siren Coven sind in Gefahr, denn die dort lebenden Meerjungfrauen machen Jagd auf die Männer der Dorfgemeinschaft. Doktor Black wird ...

Beschreibung

Die Bewohnerinnen und Bewohner des kleinen Inseldorfs Siren Coven sind in Gefahr, denn die dort lebenden Meerjungfrauen machen Jagd auf die Männer der Dorfgemeinschaft. Doktor Black wird von seinem Arbeitgeber, einem Konzern für menschliches Ersatzfleisch ausgesandt, um herauszufinden, warum sich das Fressverhalten Meerjungfrauen geändert hat. Bei seinen Nachforschungen enthüllt er die schrecklichen Folgen des Eingreifens in die Natur der Meeresbewohner…

Meine Meinung

Seit Jahren ist Carlton Mellick III für mich der Garant für kuriosen und abgefahrenen Lesestoff der Güte ›Bizarro Fiction‹. In seinem Roman »Insel der Meerjungfrauen« verpasst er den prinzessinenhaften Mythen über die magischen Meeresbewohner seinen ganz eigenen Schliff.

Nie zuvor habe ich eine Geschichte über Meerjungfrauen gelesen, die so makaber, monströs und fesselnd ist, wie diese. Die Meerjungenfrauen in Mellicks Story lassen sich überhaupt nicht mit der Disney-Version von Arielle vergleichen, denn bei seinen männnerfleischfressenden Meerjungfrauen werden keine Prinzen gesucht. Damit nicht genug – natürlich steht die Spezies unter strengstem Naturschutz, was das Geschäft für menschliches Ersatzfleisch ankurbelt.

Bekanntschaft mit dieser ganz speziellen Meeresbewohner-Spezies macht man an der Seite des Doktor Black, welcher von seiner Firma nach Siren Coven gesandt wird, um das Problem mit dem Fleischersatz auf den Grund zu gehen. Viel mehr sei an dieser Stelle nicht verraten, denn über die bizarren Entdeckungen des schwer erkrankten Doktor Black liest man am allerbesten selbst.

Ich habe die wundersame Story über eine monochromfarbene Inselgemeinschaft und menschenfressende Meerjungfrauen, mit allen Absonderlichkeiten und schrägen Einfällen Mellicks, sehr genossen. Dieses ganz besondere Leseerlebnis möchte ich jedem empfehlen, der etwas abseits des Mainstreams lesen möchte und dabei den Genres Horror und Fantasy nicht ganz abgeneigt gegenübersteht.

Fazit

Mellicks ›Insel der Meerjungfrauen‹ liest sich wie ein 70er-Jahre Horror-Splatter-Streifen und verbirgt dabei durchaus tiefgründiges zwischen den Zeilen.


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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 09.12.2022

Veröffentlicht am 22.11.2022

Nicht nur ein optischer Hingucker, sondern bringt auch die Magie der verschiedenen Orte zum Strahlen.

Magische Orte
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Meine Meinung

Das große Format des Sachbilderbuchs »Magische Orte: Von Atlantis bis Stonehenge« von Volker Mehnert mit Illustrationen von Claudia Lieb zieht sofort die Blicke auf sich und entführt die ...

Meine Meinung

Das große Format des Sachbilderbuchs »Magische Orte: Von Atlantis bis Stonehenge« von Volker Mehnert mit Illustrationen von Claudia Lieb zieht sofort die Blicke auf sich und entführt die Leserschaft an mystische und sagenumwobene Orte auf den unterschiedlichen Kontinenten und reich sogar bis zur Milchstraße in unserer Galaxie.

Bevor die magische Weltreise startet, bekommt man die Ansicht einer kompletten Weltkarte präsentiert, auf der die insgesamt achtzehn Ziele mit kleineren Zeichnungen markiert sind, womit man sich einen guten ersten Eindruck verschaffen kann.

Los geht es mit einem jahrhundertealten Mythos über die versunkene Stadt Atlantis, von der niemand so genau weiß, ob es diese überhaupt jemals gegeben hat und wenn ja, wo sie liegt. Volker Mehnert hat daher die unterschiedlichsten Mythen darüber zusammengetragen. Nach diesem wunderbaren Einstieg verläuft die Reise über Island, Schottland, Deutschland, Griechenland nach Afrika, Ägypten, Israel, China, Japan, Australien, Peru, Mexiko, USA und sogar ins Weltall.

Die kurzen textlichen Ausführungen zu den spannenden Zielen bringen die Geheimnisse bekannter Sehenswürdigkeiten wie Stonehenge, der Loreley, des Orakels von Delphi und Machu Picchu näher, befassen sich aber auch mit weniger geläufigen Orten wie dem Brandberg in Namibia oder dem beeindruckenden Mesa Verde Nationalpark in den USA. Mit historischen Fakten gespickt wird die Faszination dieser magischen Orte vermittelt und durch die großartigen Bilder von Claudia Lieb werden die magischen Orte lebendig. Jedoch greifen die Ausführungen nicht zu tief, sodass sich das Buch gut zum gemeinsamen Entdecken mit Kindern eignet und gegebenenfalls die Neugier auf weiterreichende Lektüre zu den einzelnen Zielen weckt.

Fazit

»Magische Orte: Von Atlantis bis Stonehenge« ist nicht nur ein optischer Hingucker, sondern bringt auch die Magie der verschiedenen Orte zum Strahlen.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 09.11.2022

Veröffentlicht am 22.11.2022

Mit magischem Realismus erzählt Stefanie vor Schulte von Verlust und Trauer.

Schlangen im Garten
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Beschreibung

Der Verlust von Johanne lastet schwer auf Familie Mohn, denn die Trauer um die geliebte Mutter und Ehefrau ist erdrückend. Vater Adam gelingt es kaum den Alltag am Laufen zu halten, der älteste ...

Beschreibung

Der Verlust von Johanne lastet schwer auf Familie Mohn, denn die Trauer um die geliebte Mutter und Ehefrau ist erdrückend. Vater Adam gelingt es kaum den Alltag am Laufen zu halten, der älteste Sohn Steve kehrt vom Studium heim, um dort unter die Arme zu greifen, wo Hilfe gebraucht wird, Micha versinkt in seiner Traumwelt und in Linne wird die Wut groß. Die Nachbarn und das Traueramt werfen der Familie Tauerverschleppung vor, denn diese findet nicht so recht ins System zurück und wollen ihre Erinnerungen an Johanne nicht verlieren. Dabei treten auch neue Menschen in ihr Leben, wie der Schwäne fütternde Brassert, die Obdachlose Bille und Ginster, der fähigste Mitarbeiter des Traueramts.

Meine Meinung

In ihrem zweiten Roman, »Schlangen im Garten«, befasst sich Stefanie vor Schulte mit dem schwerwiegenden Thema Trauer und Trauerbewältigung und obwohl dieses Thema sehr bedrückend und schwarz erscheint, gelingt es der Autorin mit ihrer phantastischen und poetischen Erzählweise, eine Leichtigkeit und auch Humor einfließen zu lassen, die das Gelesene besser verdaubar machen.

Stefanie vor Schulte kleidet das Loch, dass Johanne in ihrer Familie hinterlässt in gefühlvolle Bilder voller Seele und beschreibt die greifbare Angst des Vergessens und lockt dagegen mit Erinnerungen, welche die Mohns aus Johannes Tagebüchern zu sich nehmen. Dabei lesen sie die Tagebücher nicht etwa, nein sie reißen sie in kleine Streifen und essen sie.

Jedes Familienmitglied geht anders mit dem tragischen Verlust um, und die Welt um sie herum beginnt zu klagen. Über die Art und Weise wie die Mohns trauern und noch keinen Weg zurück in den Alltag gefunden haben. Damit rückt Stefanie vor Schulte die unerfüllbaren Erwartungen der Gesellschaft an Menschen in den Fokus, die am besten kurze Zeit nach ihrem Verlust wie gewohnt funktionieren sollen. Dass dies nicht möglich ist und jedem die eigene Art und Weise der Trauerbewältigung zugestanden werden sollte, wird hierbei deutlich.

Stefanie vor Schulte ist eine Meisterin im Erschaffen von eindrucksvollen Bildern, Szenerien und hier im Roman besonders von Räumen. Ein kreativer und phantastischer Umgang mit diesem schweren Thema, der vor allem durch viele kleine Besonderheiten im Kopf hängen bleibt. So habe ich es wirklich sehr genossen, wie Brassert und die Obdachlose Bille in die Welt der Mohns eintauchen und ein Teil davon werden, sogar Ginster kann sich der Magie dieser Familie nicht entziehen.

Aber am besten liest man selbst, was es mit Picknicken auf dem Friedhof, heiseren Stiften und Telefonnummern auf Armen auf sich hat.

Noch nie habe ich ein so schönes und phantasievolles Buch über den Umgang mit Trauernden gelesen, daher lege ich »Schlangen im Garten« wirklich jedem ans Herz.

Fazit

Poesie in Romanform. Mit magischem Realismus erzählt Stefanie vor Schulte von Verlust und Trauer.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 04.11.2022