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Veröffentlicht am 27.05.2023

Tot in der Schlucht – spannender Regionalkrimi mit offenem Ende

Bärentritt
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In Davos findet das alljährliche WEF statt und es wurden alle möglichen Sicherheitskräfte aufgeboten. Allegra möchte ausgerechnet in dieser Woche Ferien in Davos verbringen, kommt aber bereits bei ihrer ...

In Davos findet das alljährliche WEF statt und es wurden alle möglichen Sicherheitskräfte aufgeboten. Allegra möchte ausgerechnet in dieser Woche Ferien in Davos verbringen, kommt aber bereits bei ihrer Anreise kurz nach Landquart in eine Sicherheitskontrolle. Da beschleicht sie das Gefühl, dass ihr unangenehme Ferien bevorstehen werden und sie dafür definitiv den falschen Zeitpunkt ausgewählt hat. Am Abend verschlägt es sie in das Postillion, wo sie auf den charmanten Araber Kahlid trifft. Im Laufe des Abends erscheinen alte Bekannte von Allegra ebenfalls in der Bar und wollen anschliessend weiter zu einer privaten Party ziehen. Allegra und Kahlid tanzen zusammen und geniessen die Party. Am nächsten Morgen erwacht sie bei Dario im Bett. Wie ist sie dahin gekommen? Sie hat einen kompletten Filmriss und weiss nicht mehr was zwischen Mitternacht und drei Uhr morgens passiert ist. Als Kahlid vermisst wird und kurz später ermordet in der Bärentritt-Schlucht aufgefunden wird, gerät sie in Verdacht etwas damit zu tun haben. Doch sie kann sich einfach nicht erinnern was passiert ist. Sie ist einmal mehr gefordert ihre Unschuld zu beweisen und greift in die polizeilichen Ermittlungen ein.

‘Bärentritt’ ist der dritte Teil rund um Allegra Cadisch. Die Geschichte liest sich sehr spannend und das Thema WEF ist gut in Szene gesetzt. Als Leser kann man sich die Schauplätze gut vorstellen und versteht auch das Unbehagen von Allegra bzgl. den vielen Sicherheitskräften. Das sie diesmal selbst verdächtigt wird etwas mit dem Fall zu tun zu haben, macht die Geschichte noch spannender. Sie versucht mit allen Mitteln ihre Unschuld zu beweisen, was die polizeilichen Ermittlungen teilweise untergräbt und sie selbst in grosse Gefahr bringt. Das Ende bleibt leider eher offen, man kann sich als Leser denken wer dahinter steckt, bestätigt wird es jedoch nicht.

Die Entwicklung von Allegra ist rasant weitergegangen. Endlich hat sie ihr Studium erfolgreich beendet und hat auch mit Tomasz abgeschlossen. Nach langer Zeit lässt sie sich nun auf Dario ein. Dies hatte man ja schon in den Vorgängerbüchern gehofft, das knistern war immer vorhanden. Auch Valerio scheint endlich seinen Platz im Leben gefunden zu haben und bricht seine Zelte ab. Auch Ursina taucht wieder auf, sie hat sich überhaupt nicht verändert und lebt immer noch im selben Trott wie vor einem Jahr.

Wiederum ein sehr spannender Regionalkrimi mit Allegra in der Hauptbesetzung. Leider lässt das offene Ende einen fahlen Beigeschmack da.

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Veröffentlicht am 21.05.2023

Fall geklärt– oder doch nicht? – interessante Fortsetzung der Reihe

Mattawald
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Allegra möchte eigentlich ein paar ruhige Tage in Davos verbringen. Sie sollte dringendst für ihren Master lernen, doch irgendwie kann sie sich nicht dazu überwinden. Ihre ehemalige Schulkollegin Ursina, ...

Allegra möchte eigentlich ein paar ruhige Tage in Davos verbringen. Sie sollte dringendst für ihren Master lernen, doch irgendwie kann sie sich nicht dazu überwinden. Ihre ehemalige Schulkollegin Ursina, bittet sie um Hilfe. Ihre Schwester soll sich selbst umgebracht haben und deshalb hat die Polizei die Ermittlungen eingestellt. Doch Ursina glaubt nicht an einen Selbstmord und auch bei Allegra kommen Zweifel auf. Auf eigene Faust stellt sie Nachforschungen an und lässt sich im Hotel Promenade anstellen. Gerade in der Weihnachtszeit ist in Davos mit dem Spengler Cup einiges los und ihre Hilfe kommt zur richtigen Zeit. Der dortige Hotelmanager scheint Lara näher gekannt zu haben, ja sogar eine Affäre gehabt zu haben. Allegra glaubt, dass sie durch ihre Anstellung an weitere Informationen gelangt und den Tod von Lara aufklären kann. Sie begibt sich durch ihre Nachforschungen selbst in grosse Gefahr und wird sogar verfolgt. Ruhige Tage sehen definitiv anders aus, doch Allegra ist voll in ihrem Element und lässt ihr Studium links liegen. Wird ihre Spurensuche erfolgreich sein?

Mit dem zweiten Band rund um Allegra Cadisch ist wiederum ein spannender Regionalkrimi entstanden. ‘Mattawald’ entführt den Leser in das winterliche Davos während der Weihnachtszeit und dem legendären Spengler-Cup. Der Leser lernt Davos und die Umgebung noch näher kennen und die Schauplätze werden so dargestellt, dass man sich diese bildlich vorstellen kann. Während dem Lesen gehen einem viele Gedanken durch den Kopf und hinterfragt auch mal die Ergebnisse von Allegra, der eigene Ermittlerinstinkt wird definitiv geweckt.

Wiederum steht Allegra im Mittelpunkt, immer noch am studieren und auch ihre Spürnase ist nach wie vor da. Mit Tomasz hat sie nun eine Beziehung angefangen, welche aber nicht unter einem guten Stern zu stehen scheint. Die Arbeit nimmt Tomasz vollständig ein und es bleibt wenig Zeit zu zweit. Entsprechen lässt sich Allegra leicht von Dario, ihrem ehemaligen Schulkollegen und Ortspolizisten, beeinflussen und unternimmt einiges mit ihm zusammen. Es scheint als ob Allegra ihren Platz noch nicht ganz gefunden hat und ihre Zukunft noch sehr offen ist. Ursina, die ehemalige Schulkollegin von Allegra ist ein sehr spezieller Charakter. Mal scheint sie die arme, graue Maus zu sein und dann doch wieder die brillante junge Dame. Mit ihr bin ich während des ganzen Buches nicht so zurecht gekommen.

Die Fortsetzung hat mir gefallen und ich werde mich nun an den dritten Band machen. Für Liebhaber von Regionalkrimis, ein Buch das ins Leseregal gehört.

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Veröffentlicht am 02.05.2023

Ein lang gehütetes Geheimnis – spanender Fall im Winzerdorf

Mörderfinder – Mit den Augen des Opfers
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Max Bischoff staunt nicht schlecht als er von Polizeirätin Eslem Keskin um Hilfe gebeten wird. Sie kann Max absolut nicht leiden und umso verwunderlicher ist es, dass sie ausgerechnet ihn als Ex-Polizisten ...

Max Bischoff staunt nicht schlecht als er von Polizeirätin Eslem Keskin um Hilfe gebeten wird. Sie kann Max absolut nicht leiden und umso verwunderlicher ist es, dass sie ausgerechnet ihn als Ex-Polizisten und Privatdetektiv um Hilfe bittet. Also verschlägt es Max für seinen dritten Fall in das beschauliche Winzerdörfchen Klotten an der Mosel. Dort ist vor kurzem Eslem’s Kollegin Melanie gestorben und hat ein Tagebuch hinterlassen, in dem es undurchschaubare Hinweise auf einen Vermisstenfall von vor über 20 Jahren gibt. Eslem hat die Hoffnung, dass Max etwas mit diesen Hinweisen anfangen kann und dem ungelösten Geheimnis auf die Spur kommt. Doch seine Nachforschungen dauern noch nicht lange und es gibt einen tragischen Mord. Wieso wird Melanie’s Tochter ermordet, wusste sie allenfalls etwas über den alten Vermisstenfall? Nun ist Max nicht mehr alleine in Klotten und die Kripo schlägt ihre Zelte auf. Der Kommissar ist ein sehr unangenehmer Zeitgenosse und scheint auch etwas zu verbergen. Was war der Grund dafür wieso er plötzlich aus den Ermittlungen im alten Vermisstenfall, vor 20 Jahren abgezogen wurde? Viele Fragen gilt es zu klären, eine echte Herausforderung und auch eine grosse Portion Risiko ist notwendig.

Ein spannender Krimi, der sich in einem idyllischen Winzerdorf abspielt, wo nichts so ist wie es scheint. Als Leser ist man mitten in der Geschichte drin und kann sich die Schauplätze sehr gut vorstellen. Ohne die beiden vorherigen Bücher gelesen zu haben, habe ich mich sehr gut zurechtgefunden und hatte nie das Gefühl Informationen zu vermissen. Die Auflösung gegen Schluss bringt einige Überraschungen mit denen nicht gerechnet wird, der Autor versteht es den Leser in die Irre zu führen. Spannend sind die Gedankeneinschübe einer Person, wo bis zum Schluss nicht klar war um wen es sich handelt. Leider ziehen sich einige Passagen dahin, was die Spannung ein bisschen zum negativen beeinträchtigt.

Max als Hauptfigur fand ich sehr sympathisch. Er geht seinen Weg und sagt was er denkt. Die Dialoge mit Eslem lassen einen schmunzeln, den Max ist um kein Wort verlegen und teilt seine Gedanken ohne gross nachzudenken. Er und Marvin Wagner harmonieren sehr gut miteinander und die beiden würden ein gutes Team abgeben. Hier bin ich gespannt wie sich das in einem nächsten Buch weiterentwickeln wird. Die Bewohner von Klotten sind eher sehr verschlossene Leute und fühlen sich auch schnell bedroht. Doch Max gelingt es die Personen zu knacken, um doch noch an Informationen zu gelangen.

Ich fand es ein spannendes Buch, wobei einige Passagen ohne Probleme gekürzt werden könnten, um den Spannungsbogen noch mehr aufrechtzuerhalten. Es war für mich sicherlich nicht das erste Buch rund um Max Bischoff, mein Interesse für weitere Fälle ist geweckt.

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Veröffentlicht am 28.01.2023

Spannendes Buch über eine wahre Geschichte und eine mutige Frau

Die Wagemutige
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Die Widerstandskämpferin Lisa Fittko flüchtet vor den Nazis nach Frankreich. Doch als diese dort einlaufen, gerät ihr Leben in Gefahr: gelangt sie in deren Hände, wird sie nicht mehr lange leben. Als sie ...

Die Widerstandskämpferin Lisa Fittko flüchtet vor den Nazis nach Frankreich. Doch als diese dort einlaufen, gerät ihr Leben in Gefahr: gelangt sie in deren Hände, wird sie nicht mehr lange leben. Als sie in ein Lager in Gurs gesteckt wird, gibt sie nicht so leicht auf. Zusammen mit ihrer Freundin Paulette versucht sie das Beste daraus zu machen und den anderen Frauen Mut zuzusprechen. Gemeinsam entwickeln sie eine Idee wie sie aus dem Lager entkommen können. Doch auch ausserhalb des Lagers ist das Leben risikobehaftet und die Frauen müssen aufpassen, dass sie nicht erwischt werden. Gross ist die Sehnsucht von Lisa nach ihrem Partner Hans und sie macht sich auf die Suche. Die Freude ist gross, als die beiden in Marseille zusammenfinden. Doch auch im Süden Frankreichs sind die beiden nicht sicher, die Gefahr entdeckt zu werden wird immer grösser und zusammen müssen sie einen Weg finden um das Land verlassen zu können. Aber dies ist gar nicht so einfach ohne Ausreisevisum und erfordert einiges an Fantasie. Werden es die beiden in Sicherheit schaffen oder ist ihre Geschichte in Marseille zu Ende?

Mit ‘Die Wagemutige’ ist Caroline Bernard ein eindrücklicher Roman gelungen. Beruhend auf einer wahren Geschichte wird dem Leser die Situation dieser Menschen näher gebracht und lassen einen einmal mehr sprachlos zurück. Die fiktiv eingearbeiteten Elemente passen sehr gut in die Geschichte und lassen sowohl die Protagonisten, wie auch den Leser auf andere Gedanken kommen. Einzig die kleinen Ungereimtheiten wie beispielsweise dass man es sich trotz Geldnot in einem Restaurant gut gehen lassen kann oder sich einen Coiffeurbesuch leisten kann, geben einen fahlen Beigeschmack.

Die Geschichte dreht sich mehrheitlich um Lisa Fittko, eine sympathische und sehr mutige Frau, welche sich nicht so schnell unterkriegen lässt. Der Titel dieses Buches passt sehr gut zu ihrem Charakter. Sie kämpft für sich, ihre Familie aber auch ihre Freunde. Meist kommen sie bevor sie sich um sich selbst kümmert. Mit Hans hatte ich jedoch zu Beginn Mühe. Er kommt als eher arrogante Person rüber, der nur an sich denkt. Doch mit der Zeit wird er weicher und kümmert sich auch rührend um Lisa, was das Bild von ihm um 180 Grad dreht.

Ein spannendes Buch über eine wahre Geschichte, das mich beeindruckt hat und ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 22.11.2022

Interessanter Einstieg in die Trilogie

Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen Schein
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Völlig überraschend erhält Adelheid auf Schloss Liebenberg eine Anstellung als Stubenmädchen. Einen Einstieg in einer solch hohen Position ist für eine Tochter eines Taglöhners nicht vorgesehen und entsprechend ...

Völlig überraschend erhält Adelheid auf Schloss Liebenberg eine Anstellung als Stubenmädchen. Einen Einstieg in einer solch hohen Position ist für eine Tochter eines Taglöhners nicht vorgesehen und entsprechend hat sie viele Neider. Doch für Adelheid und ihre Familie ist es ein grosser Glücksfall, da sie nun Geld verdient und so ihre Eltern und ihre Geschwister ernähren kann. Denn als Tagelöhner haben sie kein regelmässiges Einkommen und haben nicht den Luxus jeden Tag genügend Essen zu haben. Adelheid hat jedoch gegen viele Vorurteile und Intrigen anzukämpfen und muss regelrecht um ihre Stellung zittern. Nach einem Vorfall wird sie zum Hausmädchen degardiert und verdient ab nun auch weniger. Ihre Familie wird darunter leiden müssen, doch nun hat Adelheid endlich Ruhe und kann getrost ihrer Arbeit nachgehen. Auf den Diener Viktor hat Adelheid ein besonderes Augenmerk gelegt. Der junge Mann hat es ihr angetan und sie möchte gerne mehr mit ihm zu tun haben. Aber als ein Skandal das Fürstenhaus erreicht, wächst die Unsicherheit und die Angestellten bangen um ihre Stellen. Schafft es Adelheid sich in der grossen Welt zu behaupten und ihre Familie über die Runden zu bringen?

Mit ‘Schloss Liebenberg -Hinter dem hellen Schein’ beginnt die Trilogie rund um die Fürstenfamilie von Eulenburg und Adelheid, der Tochter eines Taglöhners. Es ist spannend geschrieben und spiegelt die damalige Zeit sehr glaubhaft wieder. Leider sind einige Abschnitte sehr in die Länge gezogen, worunter die Spannung leidet.

Adelheid steht im Mittelpunkt der Erzählung. Die junge Frau hat eine grosse Last auf der Schulter und der Arbeitseinstieg gestaltet sich auch nicht gerade leicht. Ständig hofft man als Leser, dass sich alles zum Guten wendet und sich die Neider nicht durchsetzen können. Man hofft, dass sie nicht in einen grossen Fettnapf tritt und sie ihre Stellung verliert. Denn dadurch müsste ihre Familie wieder hungern und jeden Groschen mehrfach umdrehen. Eine andere Frau die mich als Leser beeindruckt hat, ist Constance die Gouvernante. Ein nicht einfacher Job bei drei jungen Komtessen, welche alle ihren eigenen Kopf haben.

Ein durchaus interessanter Auftakt in die Trilogie, wo man gespannt sein darf wie es weitergeht. An einigen Orten hätte das Geschehen abgekürzt werden kann, was die Spannung während des ganzen Buches aufrechterhalten hätte.

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