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Veröffentlicht am 20.06.2023

Das Geheimnis von Artemis

Der Riss
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Der Wissenschaftsjournalist Thilo Winter beschreibt in seinem Debütroman mit vielen authentischen Hintergrundinformationen die Ängste vor einer Umweltkatastrophe, die verheerende Folgen für das Weltklima ...

Der Wissenschaftsjournalist Thilo Winter beschreibt in seinem Debütroman mit vielen authentischen Hintergrundinformationen die Ängste vor einer Umweltkatastrophe, die verheerende Folgen für das Weltklima hätte.

Dafür hat er sich die Erfahrungen von Dr. Klaus Guba, Leiter der Station Neumayer III in den Jahren 2019/20 zu Nutzen gemacht.

Die Westarktis ist mit einer Fläche von vierzehn Millionen Quadratkilometern fast zweimal so groß wie Australien und zugleich der unerforschteste Kontinent der Erde. Dieses Gebiet enthält die reichsten Bodenschätze der Welt: Gold, Diamanten, Erdöl und vieles mehr. Im Antarktisvertrag von 1956 und dem Madrider Protokoll von 1991 hatten sich 45 Staaten dazu verpflichtet, dort keine Bodenschätze zu fördern. Inzwischen wird der Vertrag von 55 Staaten anerkannt.

Zum fiktiven Teil des Buches:
Unter dem Eis der Westantarktis ist ein riesiges Vulkanfeld mit 91 Vulkanen entdeckt worden. Da die Eisdecke permanent abnimmt und bereits ein großer Riss entstanden ist will man untersuchen, ob die Vulkane möglicherweise aktiv sind bzw. ob ein Ausbruch bevorstehen könnte.

Aber in diesem Thriller geht es auch um die Gier nach Reichtum und damit um die Suche und Bergung nach Diamanten.

Seit vier Wochen sind die Geologen Pietro Malatesta und Emilio Rauwolf seit einer Erkundungstour verschollen. Deshalb fordert die Forschungsstation Neumayer III Ersatz an. Die Vulkanologin Antonia Rauwolf tritt die Reise zur Forschungsstation an nicht zuletzt mit dem Hintergedanken, ihren verschollenen Bruder Emilio zu finden.

Sie findet ihn tatsächlich und er lebt noch, was ich für unmöglich halte. Kein Mensch überlebt in einem abgestürzten Flugzeugwrack in der eiskalten Arktis.

Einem weiteren Fantasieprodukt entspringt die Suche nach Artemis, auf dessen Spuren sich schon die Eltern von Emilio und Antonio begeben hatten, bevor sie im „ewigen Eis“ zu Tode kamen.

Was bezweckt der Autor mit der Einbindung einer Göttin aus der griechischen Mythologie? Mit Artemis kann man angeblich Zellen erneuern und Kranke heilen. Das ist ziemlich abstrus.


Fazit:

Um den beschriebenen Wahrheitsgehalt des Buches herum hat Winter einen spannungsgeladenen Thriller entstehen lassen, der es zuweilen mit der Fiktion und der Action übertreibt und im Schlussdrittel überladen ist. Beim Lesen habe ich mir mehrmals die Frage gestellt, welchem Genre dieses Buch zuzuordnen ist, wenn man es von der fiktiven Seite aus betrachtet – Fantasy, Horror, Action, Thriller? Letztlich habe ich mich dazu durchgerungen, es in der Sparte Thriller anzusiedeln.

Man darf gespannt sein, was der zweite Thriller „Der Stich“ für den Leser bereithält, der im Januar 2024 erscheinen soll. Ich würde mir mehr Ausgewogenheit wünschen.

Wer spannungsgeladene Action mag und über einige Ungereimtheiten hinwegsehen kann, dem kann man dieses Buch empfehlen. Mich hat es nicht richtig überzeugt, deshalb von mir nur knappe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 06.06.2023

Ein Virus als tödliche Waffe

Patientin Zero
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Nach seiner über Jahre hinweg erfolgreichen Serie um Ryan Drake von einer geheimen Eingreiftruppe der CIA, hat Will Jordan seinen ersten Stand Alone Thriller mit dem kryptischen Titel Patientin Zero veröffentlicht.

Zunächst ...

Nach seiner über Jahre hinweg erfolgreichen Serie um Ryan Drake von einer geheimen Eingreiftruppe der CIA, hat Will Jordan seinen ersten Stand Alone Thriller mit dem kryptischen Titel Patientin Zero veröffentlicht.

Zunächst seien mir einige Sätze zum authentischen Teil der Story gestattet. In der Vergangenheit wurden schon Anschläge mit Biowaffen verübt. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an einen Salmonellenanschlag einer Bhagwan-Kommune im Jahre 1984 in zehn verschiedenen Restaurants in den USA oder die Anthrax (Milzbrandsporen)-Anschläge auf Politiker in den USA 2001. Zum Glück gab es in beiden Fällen keine Todesopfer und es konnten bisher auch keine flächendeckenden Anschläge mit Hilfe von biologischen Waffen registriert werden.

Nach dem Einführungstext in Form eines Prologs, der zunächst zusammenhanglos zum Folgegeschehen steht, wird beim Weiterlesen klar, um was es dem Autor geht.

Für Cameron Becker von der Sicherheitsfirma PMC (Private Military Company)
und der Epidemiologin Lori Dalton der WHO (Weltgesundheitsorganisation) beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Sie wollen verhindern, dass russische Extremisten ein tödliches Virus einsetzen, um große Teile der Bevölkerung weltweit zu vernichten.

Und dabei sind Becker und Dalton von Anfang an näher am Geschehen, als es sie erahnen lässt.

Nachdem die Terroristen das Virus bereits in einem türkischen Flüchtlingslager mit Hilfe einer funkgesteuerten Drohne und eines Aerosolspenders erfolgreich versprüht haben, gehen Sie über zum finalen Schritt. Vier Flughäfen in Washington, Dubai, Peking und London sind ihr Ziel.

Die Zeit wird knapp auf der Suche eines wirksamen Gegenmittels. Becker und Dalton machen sich mit einer kleinen Expedition auf den Weg ins Ural-Gebirge. Und jetzt spannt sich der Bogen zum Prolog. Vor ca. 60 Jahren brach eine Gruppe von Universitätsstudenten zu einer Wandertour durch das Ural-Gebirge auf, die nie ihr Ziel erreicht hat und die man Wochen später erfroren gefunden hat. Auf ihrer Tour fanden sie zuvor eine tote Frau, die in eine Höhle gestürzt war und sich nicht mehr retten konnte. Sie zwar mit dem Djatlow-Virus infiziert, aber aufgrund von Antikörpern immun gegen das Virus (Anm.: Die Patientin Zero lt. Buchtitel). Und diese Frau suchen nun Becker und Dalton. Dalton will Gewebeproben entnehmen, um mit deren Hilfe ein Gegenmittel gegen die Seuche zu entwickeln.


Mein Fazit:

Schon auf dem schlicht gestalteten Cover mit der Abbildung des Symbols für biologische Waffen und der Blutspur auf schwarzem Hintergrund wird klar, dass es um den Einsatz von Massenvernichtungswaffen geht.

Dem Autor geht es m.E. um eine spannungsgeladene Story von Anfang bis Ende, die für den Leser zwar einige Überraschungen bereithält, aber ziemlich unauthentisch daherkommt, in vielen Passagen zu klischeehaft ist. Allein die Tatsache von der Existenz einer Frau, die gegen das Virus immun ist, ist mehr als fragwürdig in seiner Beschreibung.

Beim Lesen dieses Buches stellte ich mir einige Male die Frage, welches Genre hier bedient werden soll – Fantasy, Science-Fiction, Horror oder doch einen Katastrophen-Thriller, wo es um den Einsatz von Biowaffen geht?

Das Buch liest sich flüssig ohne langweilige Passagen oder Fülltexte. Wem es einzig und allein um kurzweilige Unterhaltung geht, ist mit diesem Buch gut beraten. Da dem Buch die Spannung nicht in Abrede gestellt werden kann, finde ich 3 von 5 Sternen passend.

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Die Zeit zurückgedreht

TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?
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Die Schulpsychologin Nicolette (Nic) Farell hat vor zehn Jahren ihre kleine Heimatstadt Cooley Ridge in North Carolina verlassen. Damals ist ihre Schulfreundin Corinne Prescott verschwunden und nie wieder ...

Die Schulpsychologin Nicolette (Nic) Farell hat vor zehn Jahren ihre kleine Heimatstadt Cooley Ridge in North Carolina verlassen. Damals ist ihre Schulfreundin Corinne Prescott verschwunden und nie wieder aufgetaucht.
Ihre Mutter ist mittlerweile verstorben und ihr Vater leidet an einer vaskulären Demenz und wird deshalb in einem Heim betreut.
Als er ihr die Botschaft „Dieses Mädchen. Ich habe es gesehen“ zukommen lässt und da das Haus der Farells verkauft werden soll, fährt sie in ihre alte Heimat. Sie will Gewissheit haben, ob diese Aussage von ihrem Vater ernst zu nehmen ist und will ihrem Bruder Daniel beim Verkauf des Hauses helfen.
Und plötzlich verschwindet Annaleise Carter von der alten Clique aus Jugendtagen.

Mein Fazit:
Wenn man einzelne Rezensionen liest, so reicht die Palette von spannend bis langatmig. Ich zähle mich zu der zweiten Kategorie. Eine umgekehrte Erzählweise ist nicht alltäglich und m.E. auch schwierig nachzuvollziehen. Das Buch liest sich nicht einfach. Spannung kommt in diesem Plot kaum auf. Ständig springen die Handlungsorte und die Zeit zwischen dem Jetzt und dem Zeitpunkt von vor zehn Jahren.

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Veröffentlicht am 27.11.2022

Vom Gejagten zum Jäger wider Willen

Die Hank-Thompson-Trilogie
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Hank Thompson hat als Jugendlicher eine sportliche Karriere als Baseballspieler vor sich, als ein Beinbruch dem ein Ende setzt.
Aktuell arbeitet er als Barkeeper in der Lower East Side von New York und ...

Hank Thompson hat als Jugendlicher eine sportliche Karriere als Baseballspieler vor sich, als ein Beinbruch dem ein Ende setzt.
Aktuell arbeitet er als Barkeeper in der Lower East Side von New York und ist meistens betrunken.
Als ihn sein Nachbar Russ Miner bittet, vorübergehend auf seine Katze aufzupassen, da er dringend verreisen muss, ahnt Hank zunächst nicht, auf was er sich da einlässt. Denn in dem Katzenkäfig befindet sich ein Schlüssel, hinter dem jede Menge obskure Gestalten her sind.
In der Bar, wo er arbeitet, wird er verprügelt und so übel zugerichtet, dass ihm anschließend eine Niere entfernt werden muss. Nach seinem Krankenhausaufenthalt kommt er nicht zur Ruhe. Immer wieder tauchen diese Typen auf und verlangen diesen ominösen Schlüssel von ihm.
Bei der Jagd danach eskaliert die Gewalt und es kommt zu Todesopfern, wofür die Polizei Hank Thompson verantwortlich macht. Er soll der Sündenbock, sozusagen der „Prügelknabe“ für die Handlungen sein.

Mein Fazit:
In dieser Rezension habe ich lediglich den ersten Teil der Hank Thompson-Trilogie „Der Prügelknabe“ bewertet, da ich alle drei Bände als einzelne Bücher habe.
Der Erzählstil ist ohne viel Umschreibungen und Schnörkel. Die Handlungsabläufe reihen sich aneinander wie eine Kettenreaktion, alles Schlag auf Schlag. Wer eine solch lakonische Schreibweise mag, ist hier genau richtig.
Spannung hat sich mir beim Lesen nicht aufgebaut. Die zum Teil vulgäre Schreibweise ist ebenfalls nicht mein Stil.

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Veröffentlicht am 11.10.2022

Nicht jeder Psychopath ist ein Mörder

P.S. Morgen bist du tot
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Chloe Sevres ist eine von sieben diagnostizierten Psychopathen an der John Adams University in Washington. Nur Prof. Leonard Wyman und einige Mitarbeiter der Universität wissen, dass es sich um Psychopathen ...

Chloe Sevres ist eine von sieben diagnostizierten Psychopathen an der John Adams University in Washington. Nur Prof. Leonard Wyman und einige Mitarbeiter der Universität wissen, dass es sich um Psychopathen handelt, auch die Betroffenen untereinander nicht.
Prof. Wyman leitet das Programm – eine Längsschnittstudie zur Psychopathie. Wyman ist angeblich ein Experte in der Erforschung von Psychopathen, von Personen, die kein Gewissen und keine Empathie haben und er hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Psychopathen zu therapieren.
Chloe nimmt aus einem anderen Grund an der Studie teil. Nach 60 Tagen – einige Kapitelüberschriften werden dazu schrittweise nach unten gezählt - will sie Rache nehmen an jemandem, der ihr im Kindesalter übel mitgespielt hat.
Dann geschehen zwei Morde an Teilnehmern der Studie und Chloe versucht, die übrigen Teilnehmer:innen der Studie herauszufinden, um sich zu schützen und nicht ins Visier des Mörders zu gelangen.

Mein Fazit:
Auf dem Cover wird das Universitätsgebäude sehr eindrucksvoll in einer gruseligen Ansicht dargestellt.
Die Schreibweise im Debütroman von Vera Kurian, einer studierten Psychologin, schlägt sich auch in der Handlung nieder. Man muss sich auf dieses Buch einlassen und konzentrieren, damit man nicht den Faden verliert. Die Spannung leidet darunter. Einige Kapitel werden aus der Sicht von Chloe, der Protagonistin der Handlung, erzählt.
Für weitere Romane von V. Kurian ist noch Luft nach oben.

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