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Veröffentlicht am 04.12.2022

Der Fluch von High Place

Der mexikanische Fluch
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Ein verstörender Brief ihrer frisch verheirateten Cousine führt die junge Noemi von der Stadt zu einem entlegenen Haus in den mexikanischen Bergen. High Place ist der Sitz der englischen Familie Doyle, ...

Ein verstörender Brief ihrer frisch verheirateten Cousine führt die junge Noemi von der Stadt zu einem entlegenen Haus in den mexikanischen Bergen. High Place ist der Sitz der englischen Familie Doyle, die einst ihren Reichtum aus den nahegelegenen Silberminen geschöpft hat, welche jedoch seit Generationen nicht mehr ertragreich sind. So hat auch der einstige Prunk der Familie deutlich an Glanz verloren. Hier trifft Noemi auf die neue Familie ihrer Cousine: ihren Ehemann Virgil, dessen Charme nur Fassade zu sein scheint, seiner Tante Florence und den Patriarchen Howard Doyle, der das Haus trotz seiner Gebrechlichkeit mit eiserner Hand regiert. Nur Florence Sohn Francis scheint an diesem verkommenen Ort ein wenig Freundlichkeit für den Neuankömmling übrig zu haben. Doch nach und nach entdeckt Noemi, dass diese Familie mehr grausame Geheimnisse verbirgt, als sie vermutet hat und verfängt sich selbst in diesem Netz aus Gewalt und Finsternis.

Die Handlung nimmt sehr schnell Fahrt auf. Noemi reagiert sehr schnell auf den verstörenden Brief ihrer Cousine und begibt sich nach High Place. Die Atmosphäre dieses Ortes vor allem dessen Verfall und Düsternis werden durch den Schreibstil der Autorin gut eingefangen. Noemi ist ein fröhlicher und lebensbejahender Charakter, der so gar nicht in diese Umgebung zu passen scheint. Ihr eigentlich sprunghafter und vergnügter Charakter wird hier auf eine harte Probe gestellt. Ich brauchte eine Weile, um mich mit ihrem spielerischen Auftreten anzufreunden, aber mit der Liebe zu ihrer Cousine und ihrem Verhalten gegenüber Francis, hat sie mich dann doch von sich überzeugen können. Die Familie Doyle ist das genaue Gegenteil von Noemi, was zu einigen Reibereien führt. Vor allem Virgil fand ich von Anfang an unheimlich und sein Auftreten und seine Freundlichkeit aufgesetzt. Er ist ein sehr manipulativer Mensch, der sich zu verstellen weiß. Allein Francis war mir aus dieser Familie sympathisch, was auch Noemi dankenswerterweise sehr schnell klar geworden ist. Ich mochte es, wie natürlich sich die Beziehung zwischen den Beiden entwickelt hat. Auch wenn ich die Geschichte durchaus unheimlich fand, hatte ich doch einen deutlich höheren Gruselfaktor erwartet. Die Auflösung der Geheimisse um High Place ist durchaus ungewöhnlich, trotzdem hatte ich mir ein wenig mehr von der Geschichte erhofft. Trotzdem wurde ich gut unterhalten und konnte mit den Protagonisten mitfiebern. Eine schaurig schöne Geschichte für Leser, die sich gerne ein wenig gruseln wollen.

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Veröffentlicht am 02.11.2022

Eine Lady auf der Flucht

Der Fall der eleganten Eskapade
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Enolas neuster Fall führt sie mal wieder in die High Society von London. Lady Cecily Alistair, Enolas einzige wirkliche Freundin in London, ist mal wieder in Schwierigkeiten. Nach ihren letzten Beiden ...

Enolas neuster Fall führt sie mal wieder in die High Society von London. Lady Cecily Alistair, Enolas einzige wirkliche Freundin in London, ist mal wieder in Schwierigkeiten. Nach ihren letzten Beiden Eskapaden und der geplatzten Hochzeit hat ihr Vater nun beschlossen sie völlig von der Außenwelt zu isolieren und schließt sie in ihr Zimmer ein. Auch ihre Mutter scheint wehrlos gegen ihren herrischen Ehemann. Um Cecily zu retten, ersinnt Enola eine waghalsige Flucht, die nicht nur Cecilys Vater, sondern auch Enolas Bruder Sherlock zu vereiteln versuchen.

Der mittlerweile achte Krimi um Sherlocks kleine Schwester Enola Holmes führt sie erneut zu Cecily Alistair, die bereits in zwei anderen Büchern aufgetaucht und Enolas Freundin geworden ist. Auch dieses Mal muss Enola der jungen Lady aus der Patsche helfen und dabei noch ihren Bruder überzeugen, sie nicht direkt wieder ihrer Familie auszuliefern. Ich bin ein großer Fan von Enola und vor allem ihre Auseinandersetzungen mit ihrem Bruder bringen mich regelmäßig zum Schmunzeln, trotzdem erscheinen die Ereignisse um Cecily immer einem bestimmten Muster zu folgen, dass sich wiederholt und damit etwas an Reiz verliert. Auch der detektivische Aspekt kommt mir in diesem Buch etwas zu kurz, da hauptsächlich Cecilys Schicksal im Fokus steht. Dass die Frauen in dieser Geschichte jedoch mehr Handlungsspielraum bekommen und eindeutig eine Menge Mut und Courage beweisen, hat mir wiederum sehr gut gefallen.

Wenn auch nicht der originellste Band der Enola Holmes Reihe, so konnten mich die Geschichte und die Charaktere dennoch wieder überzeugen. Eine wunderschöne, witzige Detektivgeschichte für Zwischendurch.

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Veröffentlicht am 02.11.2022

Cold Cases

Im Auftrag der Toten
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Axel Petermann ist einer der wenigen und besten Profiler Deutschlands. Seit seinem Ruhestand beschäftigt er sich auf Bitten von Straftätern und Angehörigen mit ungelösten Fällen und Wiederaufnahmeverfahren. ...

Axel Petermann ist einer der wenigen und besten Profiler Deutschlands. Seit seinem Ruhestand beschäftigt er sich auf Bitten von Straftätern und Angehörigen mit ungelösten Fällen und Wiederaufnahmeverfahren. In diesem Buch werden 3 Fälle vorgestellt in denen Petermann in den letzten Jahren ermittelt hat und bei denen es sich um Cold Cases handelt, das heißt Verbrechen, die teilweise schon Jahrzehnte zurückliegen. Diese große Zeitspanne macht es beinahe unmöglich neue Erkenntnisse zu liefern und die Mörder noch zur Verantwortung zu ziehen. Dabei beschreibt der Autor detailliert seine Vorgehensweise und verweist auf Versäumnisse und Fehler der damaligen Ermittlungen, wobei er versucht eine objektive Sicht auf die Dinge zu wahren. Das Buch schildert auf imposante Weise das logische Vorgehen bei Ermittlungen zu Straftätern und beschäftigt sich, ganz im Sinne des Profilings, vor allem auch mit der Psyche des Täters und seinen Entscheidungen. Mir hat diese logische Vorgehensweise sehr gut gefallen und oft habe ich mich gefragt, warum die damaligen Ermittlungen nicht detaillierter und genauer abgelaufen sind. Die damaligen Fehler beziehungsweise Versäumnisse bei der Spurenermittlung können im Nachhinein nicht mehr ausgeglichen werden und stellen somit ein Hindernis für die weiteren Ermittlungen dar. Aufgrund der großen Zeitspanne der Morde lassen sich leider nur spekulative Angaben über die damaligen Ereignisse machen. Ich fand es ein wenig schade, dass die Lösung der Fälle dadurch ausblieb, was aber verständlich ist und bei True Crime sehr häufig vorkommt. Trotzdem blieb mir immer dieses nagende Gefühl eines fehlenden Abschlusses.

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Veröffentlicht am 02.11.2022

Ich lebe

Die Mitternachtsbibliothek
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Nora Seed hat genug vom Leben. Ihre Eltern sind bereits vor einiger Zeit gestorben, ihr Bruder redet nicht mehr mit ihr, aus ihrem Job wird sie gefeuert und nun wurde auch noch ihre Katze überfahren. In ...

Nora Seed hat genug vom Leben. Ihre Eltern sind bereits vor einiger Zeit gestorben, ihr Bruder redet nicht mehr mit ihr, aus ihrem Job wird sie gefeuert und nun wurde auch noch ihre Katze überfahren. In ihrer Verzweiflung entscheidet sich Nora dazu ihr Leben zu beenden und landet in der Mitternachtsbibliothek. Dieser Ort zwischen Leben und Tod beherbergt all die Leben die Nora nie gelebt hat. An diesem Ort voller Möglichkeiten kann Nora nun endlich herausfinden, was passiert wäre, wenn sie andere Entscheidungen getroffen hätte. Auf der Suche nach dem perfekten Leben fängt Nora an zu begreifen, dass sie zu viel Zeit mit Reue verschwendet hat. Doch welches Leben ist wirklich perfekt und kann Nora wirklich im Leben einer anderen glücklich werden?

Nora Seed ist eine sehr unsichere und ängstliche Protagonistin, die viele Entscheidungen ihres Lebens bereut und von Depressionen geplagt wird. In einer besonders düsteren Episode ihres Lebens beschließt sie sich umzubringen und landet in der Mitternachtsbibliothek, einem Ort voller Möglichkeiten. Die Geschichte behandelt ein sehr wichtiges Thema und vermittelt eine grundlegende Botschaft: Das man das Leben genießen sollte und es eben nicht perfekt ist. Die Geschichte ist insgesamt schon etwas vorhersehbar, vor allem deren Ausgang. Auch fand ich es schade, dass Noras verschiedene Leben sich schon drastisch voneinander unterscheiden und es keine wirklich wiederkehrenden Figuren außer Nora und Mrs. Elm gibt. Trotzdem finde den Umgang mit Depression und Selbstmord relativ gelungen, da es nicht verharmlost wird. Auch die zentrale Botschaft des Buches unterstützt dies. Es ist eine Geschichte, die das Leben feiert.

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Veröffentlicht am 02.11.2022

Die Geheimnisse einer ganzen Stadt

Dark and Shallow Lies: Von seichten Lügen und dunklen Geheimnissen
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Grey verbringt ihre Sommer seit jeher im winzigen Dörfchen La Cachette in den Sümpfen von Louisiana bei ihrer Großmutter. Denn La Cachette wird nicht umsonst die Hauptstadt des Übersinnlichen genannt. ...

Grey verbringt ihre Sommer seit jeher im winzigen Dörfchen La Cachette in den Sümpfen von Louisiana bei ihrer Großmutter. Denn La Cachette wird nicht umsonst die Hauptstadt des Übersinnlichen genannt. Jeder ihrer Bewohner besitzt eine Gabe, ob Hellseherei, Translokation oder Empathie. Nur Grey scheint die Fähigkeiten ihrer Familie nicht geerbt zu haben, bis ihre beste Freundin Elora verschwindet. Während ihrer Nachforschungen zu Eloras Verschwinden wird Grey von merkwürdigen Visionen geplagt und trifft auf einen unbekannten Fremden. Auf ihrer Suche nach der Wahrheit stößt Grey auf die Geheimnisse einer ganzen Stadt, die finsterer und unheimlicher sind, als Grey jemals zu träumen gewagt hat.

Als Erstes fällt das wundervoll düstere Cover des Buches ins Auge, welches sehr passend zum Inhalt gestaltet ist. Die Geschichte gehört eigentlich in das Genre Jugendbuch, ich würde es allerdings auch in die Kategorie Mysterythriller einordnen, da es einige unheimliche und düstere Wendungen nimmt und Mord und Totschlag einen Großteil der Geschichte ausmachen. Die Handlung nimmt wirklich überraschende Wendungen, leider erschienen mir aber viele Passagen etwas langatmig, da erst ganz am Schluss, die Geheimnisse des Buches wirklich aufgelöst werden. Die Sümpfe Louisianas sind als Setting wirklich gut gewählt und unterstützen die unheimliche Atmosphäre. Grey als Hauptcharakter habe ich sehr gemocht und konnte ihre Emotionen vor allem im Bezug zu ihrer vermissten Freundin gut nachvollziehen. Hart konnte ich dagegen lange nicht einschätzen. Sein Verhalten ist oft nicht nachvollziehbar und fast cholerisch. Ich hätte es ebenfalls sehr schön gefunden, wenn die übersinnlichen Fähigkeiten der anderen Bewohner noch mehr im Fokus gestanden hätten.

Trotz einiger Längen hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Vor allem die unheimliche Atmosphäre und die vielen Geheimnisse haben mich mitreißen und sogar überraschen können.

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