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Veröffentlicht am 24.08.2017

Kurzgeschichte mit Schwächen

Auf den Wellen des Glücks
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„Auf den Wellen des Glücks“ ist eine Kurzgeschichte von Petra Schier, ein Prequel zu dem Roman "Körbchen mit Meerblick", der mir sehr gut gefallen hat und auf dessen Fortsetzung ich hoffe.
In der Kurzgeschichte ...

„Auf den Wellen des Glücks“ ist eine Kurzgeschichte von Petra Schier, ein Prequel zu dem Roman "Körbchen mit Meerblick", der mir sehr gut gefallen hat und auf dessen Fortsetzung ich hoffe.
In der Kurzgeschichte erzählt die Autorin die Geschichte von Mels Mutter, der Protagonistin aus „Körbchen mit Meerblick“ die einen reichen, gutaussehenden Unternehmer auf einer Kreuzfahrt kennen lernt, sich verliebt und ihn binnen Monatsfrist heiratet.
Der Roman ist flüssig und leicht lesbar geschrieben, doch mag es der Kurzgeschichte geschuldet sein, die handelnden Charaktere sind sehr oberflächlich, realitätsfremd und voller Klischees.
Ich glaube für mich sagen zu können, dass ich mit Ü50 einer Generation angehöre, die sich beim ersten Kennenlernen nicht mit einem, wenn auch gut aussehenden Mann auf Deck eines Kreuzfahrtschiffes einlassen würde und einer Heirat binnen Monatsfrist zustimmen würde.
Auch von einem Liebesroman als Kurzgeschichte erwarte ich mehr als einige Seiten detaillierter Erotikbeschreibungen eines nahezu perfekten, gut aussehenden, reichen Mannes mit einer Vorliebe für Frauen mit Cinderella-Komplex.
Schade, die Kurzgeschichte konnte mich so überhaupt nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 17.07.2017

konnte mich nicht so überzeugen

Das Efeuhaus
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Klappentext: Die junge Schauspielerin Helena ist auf dem Weg in die Berge. Als sie in einen Schneesturm gerät, kommt sie mit ihrem Auto von der Straße ab. Schutz findet sie in einem alten Jagdschloss, ...

Klappentext: Die junge Schauspielerin Helena ist auf dem Weg in die Berge. Als sie in einen Schneesturm gerät, kommt sie mit ihrem Auto von der Straße ab. Schutz findet sie in einem alten Jagdschloss, das seit Jahren leer steht – ein verwunschenes Gebäude, das von einstiger Pracht kündet. In der Nacht wird Helena von seltsamen Träumen heimgesucht. Als sie das Tagebuch der Marietta von Ahrensberg findet, versucht sie, mehr über das Schicksal der jungen Frau zu erfahren. Warum ist die Baronin im Jahr 1922 so jung gestorben, am selben Tag wie ihr kleiner Sohn? Gemeinsam mit dem attraktiven Nachfahren der Familie Moritz von Ahrensberg kommt Helena einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur …



Ein schönes Cover, mit Efeuranken und Rosen um ein altes Fenster, geben ihm einen Hauch Romantik, der Blick durch das Fenster ist dem Betrachter verwehrt.

Der Roman spielt in zwei verschiedenen Handlungssträngen auf zwei Zeitebenen: 1906 bis 1929 und in der Gegenwart. Der Handlungsort ist ein altes in der Gegenwart verfallenes Jagdschloss in Niederösterreich und der Stadtvilla in Wien, dessen Eigentümer die adlige Familie von Ahrensberg ist.

Der Schreibstil von Sophia Cronberg ist sensibel und einfühlsam, dennoch auch leicht und flüssig, ein gehobenes Sprachniveau. Die Autorin versteht es, die Charaktere sehr authentisch und lebensecht darzustellen, besonders der Erzählstrang in der Vergangenheit mit Marietta ist sehr eindrucksvoll und beschreibt sehr anschaulich ihre innere Zerrissenheit, ihre Depression, das fehlt hingegen dem Erzählstrang der Gegenwart, ich empfinde ihn als zu seicht, zu oberflächlich und sehr klischeehaft.

Interessant auch die Einblicke in Anfänge der Psychoanalyse nach Sigmund Freud, die ersten Forschungen, die Psychiatrie, die Anfang der 20iger Jahre noch in den Kinderschuhen steckte, wurde sehr gut in den Erzählstrang der Vergangenheit mit eingewoben.

In meinen Augen fehlt dem Ganzen doch ein wenig der Tiefgang, der Roman ist zu oberflächlich, zwar eine interessante und spannende Familiengeschichte, aber nicht genügend ausgearbeitet, die Gegenwart fast ausschließlich vorhersehbar, mir fehlt das Nachhallen bei einem solchen Thema.

Veröffentlicht am 06.06.2017

Seichter Roman für zwischendurch

Unser Haus am Meer
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Klappentext: Statt politische Skandale zu recherchieren, wird die Reporterin Josefine von ihrem Chef nach Usedom verbannt. Sie soll einen Kapitän interviewen – den Autor eines Glücksratgebers. Der erweist ...

Klappentext: Statt politische Skandale zu recherchieren, wird die Reporterin Josefine von ihrem Chef nach Usedom verbannt. Sie soll einen Kapitän interviewen – den Autor eines Glücksratgebers. Der erweist sich als überraschend attraktiv, allein sein Bruder raubt Josefine mit seiner nordischen Dickfelligkeit den letzten Nerv. Dennoch beginnt sie schon bald die Schönheit der Ostseeküste für sich zu entdecken und kommt dabei einem Geheimnis um das alte Kapitänshaus der Brüder auf die Spur…
Die Protagonistin des Romans Josefine lebt für ihre Arbeit als Journalistin und ist ziemlich enttäuscht, als sie, anstatt politische Skandale in Washington zu recherchieren nach Usedom geschockt wird, sie soll dem Glücksratgeber Autoren , einem Kapitän, auf den Zahn fühlen, denn um diesen Roman ist momentan ein ziemlicher Hype. So interessant und attraktiv der Kapitän ist, geht der Bruder des Kapitäns Josefine ziemlich auf die Nerven, denn er ist weder besonders redselig, eher störrisch und dickfellig. Bei ihren Recherchen stößt sie auf ein Geheimnis und ist nun nicht mehr zu bremsen….
Leicht und locker geschrieben, das Cover passt haargenau, liest sich die Geschichte sehr gut, allein die Protagonistin ist Klischee und Stereotyp einer Karrierefrau, die nur ihren Job und die weitere Karriereleiter im Auge hat. Insgesamt sind die Charaktere schon recht seicht, passen damit allerdings vollkommen ins Bild. Erst zum Ende hin entwickelt sich Josefine ein wenig, kann aber trotzdem nicht so recht überzeugen. Leider empfinde ich auch das Ende als recht überstürzt und es fehlt ein wenig Spannung.
Ein seichter Roman zum Relaxen und nicht-nachdenken…..sondern einfach treiben-lassen.

Veröffentlicht am 22.05.2017

verwirrende Familiengeschichte

Die verbotene Geschichte
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Klappentext: Als sie die Einladung zur Beerdigungszeremonie einer gewissen 'Miti' auf Papua-Neuguinea erhält, ahnt die Ärztin Katja nicht, dass ihre Reise Licht in die dunkelsten Geheimnisse ihrer Familie ...

Klappentext: Als sie die Einladung zur Beerdigungszeremonie einer gewissen 'Miti' auf Papua-Neuguinea erhält, ahnt die Ärztin Katja nicht, dass ihre Reise Licht in die dunkelsten Geheimnisse ihrer Familie bringen und ihr eigenes Leben für immer verändern wird. Geschickt verwebt Annette Dutton die Geschichte zweier Frauen aus unterschiedlichen Jahrhunderten, beschwört die dramatische Geschichte Papua-Neuguineas und lässt schillernde historische Figuren wie die berühmt-berüchtigte Queen Emma lebendig werden…

Die Protagonistin des Romans Katja, eine Ärztin aus gutem Hause, hat vor drei Jahren ihren Mann bei einem Hubschrauberabsturz in Tasmanien verloren, hat sich in Arbeit gestürzt, um zu vergessen. Gleichzeitig mit einer Einladung zur Geburtstagsfeier ihres Großvaters erhält sie eine Einladung in das entfernt gelegene Papua-Neuguinea zur Umbettung von Phebe Parkinson in das Grab ihres ebenfalls verstorbenen Mannes. Sie entscheidet sich, in die Südsee zu fliegen, flüchtet damit vor der Geburtstagsfeier und einem Zusammentreffen mit ihrer Familie, die in ihren Augen disharmonisch verlaufen könnte. Leider ist ihre Reise nach Papua-Neuguinea schwieriger als geplant, denn sie wird dort nicht nur mit offenen Armen empfangen, einige der Inselbewohner bringen ihr gegenüber ihre Abneigung offen zum Ausdruck und entfachen damit ihre Neugierde, sie möchte wissen, warum und was hin dahinter steckt und fängt an, die Geschichte zu ergründen…
Spannend und flüssig geschrieben, leicht zu lesen, mit verschiedenen Erzählsträngen in der Vergangenheit und Gegenwart, manchmal haben mich jedoch die Zeitsprünge ein klein wenig irritiert, gerade zu Beginn waren sie für mich nicht immer so ganz nachvollziehbar, das ein oder andere Mal haben sich meiner Erachtens auch kleinere Namensverwechselungen eingeschlichen, so wird aus Michael plötzlich Martin? Die beschriebene Problematik zwischen Katja und ihrer Familie waren für mich nicht so unbedingt nachvollziehbar, ich empfand die Schilderung ein wenig zu oberflächlich, ebenso wie die Geschichte mit Mara, die passte in meinen Augen nicht so ganz.
Alles in allem hat mir der Roman recht gut gefallen, die geschichtliche Entwicklung von Papua-Neuguinea während der Kolonialzeit bis hin zu den 1940iger Jahren und der japanischen Besetzung während des zweiten Weltkrieges waren sehr gut beschrieben.

Veröffentlicht am 20.05.2017

konnte mich nicht so ganz überzeugen

Die Himmelsbraut
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Klappentext: Südbaden 1520, am Vorabend der Reformation. Antonia verlebt eine unbeschwerte Kindheit auf dem Gestüt der Ritter von Holderstein. Doch dann trifft ein schwerer Schicksalsschlag ihre Familie, ...

Klappentext: Südbaden 1520, am Vorabend der Reformation. Antonia verlebt eine unbeschwerte Kindheit auf dem Gestüt der Ritter von Holderstein. Doch dann trifft ein schwerer Schicksalsschlag ihre Familie, und Antonia wird zur Schwester in ein Kloster im Schwarzwald geschickt. Dort führt die Priorin ein hartes Regiment und verbreitet Angst und Schrecken. Auch dass sie ihren Jugendfreund Phillip nie mehr wiedersehen soll, schmerzt Antonia sehr. Dann erheben sich die geknechteten Bauern im Lande, plündern Kirchen und Klöster. Und Philipp, der Anhänger des neuen Glaubens, macht sich auf, seine Antonia zu retten…
Ich muss gestehen, dass ich mit diesem Roman anfängliche Schwierigkeiten hatte, mich in die Handlung einzufinden. Der Roman nimmt seinen Anfang zur Zeit der beginnenden Reformation 1520 und den daraus resultierenden Glaubensaufständen, erzählt die Geschichte von Antonia und Philipp, die sich während dieser Zeit aus den Augen verlieren, nachdem Antonia sich entscheidet, ins Kloster zu gehen, um nicht zwangsverheiratet zu werden. Als die Forderungen des Reformators Martin Luthers laut werden, erheben sich die Bauern gegen die Großgrundbesitzer und die Kirche, die sie jahrzehntelang ausgebeutet haben, kämpfen um ihre Freiheit und auch darum, dass die Predigten in der Kirche in deutscher Sprache abgehalten werden sollten und nicht in Latein, der Studiersprache der Kleriker.
Der Roman ist wie immer flüssig und leicht lesbar geschrieben, ich hatte ein wenig mehr Informationen über die Reformation und die Bauernkriege erwartet, es gab aber durchaus interessante Einblicke in das Klosterleben der damaligen Zeit, von den unterschiedlichen Gepflogenheiten in den verschiedenen Klöstern.
Sehr gut beschrieben ist das Schicksal von Antonia, einem eher freiheitsliebenden jungen Mädchen, das sich anfangs im Kloster sehr schwertut, die zwar gottgläubig ist, die sich aber nie mit Haut und Haaren dem Klosterleben verschreiben wollte. Astrid Fritz schildert sehr gut die inneren Kämpfe von Antonia, die dann letztendlich aufgibt und sich mit ihrem Schicksal abfindet und das Klosterleben akzeptiert und dann die verachtet, die die strengen klösterlichen Regeln brechen.
Ein interessanter Roman, von dem ich persönlich ein wenig mehr versprochen habe.