Profilbild von buchina

buchina

Lesejury Star
offline

buchina ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buchina über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2017

Ungewöhnliches Design, ungewöhnliche Ideen

Moderne Granny Squares
0

Ich habe schon einige einfache Sachen gehäkelt. Dabei sind mir auch immer wieder Granny Squares über den Weg gelaufen, aber ich hatte mich noch nie so richtig ran gewagt. Das lag auch zum Teil daran, dass ...

Ich habe schon einige einfache Sachen gehäkelt. Dabei sind mir auch immer wieder Granny Squares über den Weg gelaufen, aber ich hatte mich noch nie so richtig ran gewagt. Das lag auch zum Teil daran, dass mir außer Kissenhüllen und Decken kein wirkliches Projekt damit einfiel. Nun bekam ich ein Leseexemplar dieses etwas anderen Granny Squares Buches. Schon allein der Aufbau des Buches ist ungewöhnlich, denn man klappt es nach oben auf und nicht von rechts nach links. Die Seiten sind schwarz gehalten und die Häkelschrift in weißer Kreideschrift gehalten. Dadurch wirkt das ganze Buch sehr modern, passend zum Titel.
Es beginnt mit einem Grundmuster eines Granny Squares. Ich habe vorher noch nie eins gehäkelt und bin sehr gut mit der bebilderten Anleitung klar gekommen. Schon im ersten Anlauf sah es fast so aus wie im Buch. Mit diesem Grundmuster folgen im Buch nun sehr verschiedene und zum Teil der ungewöhnlich Vorschläge was man mit diesen kleinen Vierecken gestalten kann. Ich war wirklich überrascht, dass z.B. so verschiedene Kleidungsstücke möglich sind. Zum Teil wirken sie etwas unförmig, was natürlich auch an der viereckigen Form der Einzelteile liegt. Mir gefielen besonders die Stulpen und Overknees.
Was ein wenig schade ist, dass man selbst sehr viel mit der Wolle und Nadelstärke experimentieren muss. Denn es gibt kaum Wollempfehlungen in Art, Größe und Verbrauch für die einzelnen Projekte. Man muss sich also durch Probesquares selbst sein Garn testen. Bei vielen Projekten ist es auch nicht so wichtig wie bei Taschen, Schals etc., aber bei den Overknees, Rock oder Mantel wäre es schon schön Garnstärke und Zusammensetzung zu kennen.
Auch wenn die Granny Squares gut mir der Anleitung zu häkeln sind, ist es meiner Meinung nicht unbedingt ein Anfängerbuch, dafür muss man sich doch zu oft sich selbst zu helfen wissen. Aber wenn man schon mal ein wenig gehäkelt hat, sind die Anleitungen in diesem Buch eigentlich kein Problem. Insgesamt ist es aber ein wirklich schönes Buch, was die Aufmachung angeht, aber auch die ungewöhnlichen Ideen. Für alle die interessant, die aus Granny Squares nicht nur eine Decke häkeln wollen.

Veröffentlicht am 16.08.2017

Ein realistischer Roman

Heimkehren
0

Diese Familiengeschichte über eine Vielzahl von Generationen hat mich zu Tränen gerührt, wütend und fassungslos gemacht und auch ein wenig enttäuscht.
Der Roman beginnt mit der Geschichte der Halbschwestern ...

Diese Familiengeschichte über eine Vielzahl von Generationen hat mich zu Tränen gerührt, wütend und fassungslos gemacht und auch ein wenig enttäuscht.
Der Roman beginnt mit der Geschichte der Halbschwestern Effia und Esi, geboren in Westafrika im 18 Jh., wissen sie nichts voneinander und haben völlig verschiedene Leben. Effia heiratet ein Europäer und lebt zwischen dem Dorfleben ihrer Eltern und dem europäischen Kolonialleben in Westafrika. Esi wird dagegen als Sklavin nach Amerika verkauft. Das Buch erzählt nun die Geschichte ihrer Nachfahren in Afrika und Amerika. Wobei die Autorin sich bei mehreren Nachkommen immer eine Person herauspickt. Anhand dieser Schicksale beschreibt sie die Entwicklungen der schwarzen Gesellschaft im späteren Ghana und der USA. Man erfährt viel über die Welt der Sklaven, ihre Freiheit, die sie nicht wirklich frei machte. Aber auch die Welt ihrer Herkunft Westafrika werden nicht vergessen, der Kampf und die Zusammenarbeit vor allem der Asante (Ethnie) mit den Koloniallisten. Besonders diesen Erzählstrang empfand ich als eine Besonderheit, denn bei dem Thema Sklaverei wird sich häufig nur auf die USA konzentriert. Die Autorin möchte aber ein großes Gesamtbild liefern, was ihr auch gut gelingt. Dadurch, dass ein langer Zeitraum und zwei große Handlungsorte Platz im Roman finden müssen, werden die Einzelschicksale gestrafft erzählt. Meist wird nur ein Teil des Lebens ausführlicher erzählt. Und das ist für mich auch der einzige Kritikpunkt des Romans. Denn gerade als ich mich in die Welt des jeweiligen Protagonisten eingelesen hatte, musste ich ihn schon wieder verlassen. Teilweise erfährt man vom Nachfahren noch etwas über das weitere Leben des vorhergehenden. Dennoch hatte ich oft das Gefühl, es fehlt etwas. Mich hätte es nicht gestört, wenn der Roman dadurch mindestens doppelt so lang geworden wäre. Die beschriebenen Schicksale sind so spannend, das hätte sicherlich funktioniert.
Trotzdem der Roman ist großartig geschrieben, ich war jedes Mal dort, ob im Asantedorf oder auf der Baumwollplantage. Ich habe mitgelitten und das ist manchmal richtig hart, denn Yaa Gyasi beschönigt nichts. Die Brutalität des Sklavenhandels ist so unfassbar, dass ich manchmal eine Pause beim Lesen brauchte.
Den Roman möchte ich sehr weiterempfehlen, denn er zeigt ein realistisches Bild der afrikanischen Bevölkerung nicht nur in den USA, sondern auch in Afrika. Gleichzeitig ist es eine spannende Familiengeschichte, die mich gefesselt hat. Nur insgesamt hätte ich mir ein längeres Verbleiben bei den einzelnen Schicksalen gewünscht.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Interessantes Setting

Stormheart 1. Die Rebellin
0

Bei diesem Roman war es nicht unbedingt die Geschichte, die mich neugierig gemacht hat, denn das eine Königstochter vor einer arrangierten Hochzeit flieht ist nicht unbedingt neu. Ganz im Gegenteil, ich ...

Bei diesem Roman war es nicht unbedingt die Geschichte, die mich neugierig gemacht hat, denn das eine Königstochter vor einer arrangierten Hochzeit flieht ist nicht unbedingt neu. Ganz im Gegenteil, ich hatte gerade mit einer anderen Jugendbuchreihe angefangen, wo genau das auch der Plot war. Was mich aber hier neugierig machte, war die Geschichte um die Beeinflussung des Wetters und das Wetterphänomene eigenständige Wesen sind mit Herzen.
Der Einstieg in den Roman verlief spannender als gedacht, was vor allem an der interessanten und vielseitigen Protagonistin Aurora lag. Die gewählte Ich-Perspektive meist aus der Sicht der Protagonistin gewährte einen tieferen Einblick in den Charakter. Und sie überraschte mich, manchmal war sie naiv, aber dann wieder mutig, dann mal jähzornig, nicht immer vorhersehbar und das hat mir gefallen. Dazu kamen interessante Nebencharaktere, vor allem bei den Sturmjägern. Gerade Lock mochte ich sehr. Bei den Szenen zwischen Aurora und Lock ging mir Aurora dann aber manchmal auf die Nerven. Da zeigten sich doch ihr Alter und ihre Naivität.
Sprachlich ist der Roman, wie die meisten Jugendromane keine große Überraschung. Er liest sich gut. Die Autorin beschreibt Auroras Welt, so dass ich sie mir sehr gut vorstellen konnte, ohne dass die Beschreibungen langatmig sind. Die Perspektivwechsel machen es abwechslungsreich und geben einen tieferen Einblick in die Gedanken nicht nur von Aurora.
Insgesamt hat der Roman einige Spannungsbögen und Geheimnisse, die gelöst werden wollen. Das machte den Roman besonders zu Beginn und Ende zu einem richtigen Pageturner. In der Mitte des Romans war es etwas langweilig, da man als Leser schon viel ahnte und die Geschichte zum Teil nur schleppend voran ging. Dennoch die Reihe verspricht sehr viel Potential, was hoffentlich in den Folgebänden genutzt wird. Ich bin jedenfalls sehr gespannt wie es weitergeht und bin traurig, dass der Folgeband noch so lange dauern wird, bis ich ihn in den Händen halte.

Veröffentlicht am 28.04.2017

Eine vielschichtige Welt

Das Herz der verlorenen Dinge
0

Ich muss zugeben, dass dies mein erster Roman von Tad Williams ist. Ich war etwas skeptisch, ob ich mich in dieser Welt, von der es schon so viele Vorgängerbände gibt, zurechtfinde. Der Anfang fiel mir ...

Ich muss zugeben, dass dies mein erster Roman von Tad Williams ist. Ich war etwas skeptisch, ob ich mich in dieser Welt, von der es schon so viele Vorgängerbände gibt, zurechtfinde. Der Anfang fiel mir auch nicht leicht. Viele Protagonisten und eine Menge Hintergrundinformationen zu den einzelnen Verflechtungen, die ich nicht so schnell durchschaute. Es fehlt eine irgendwie geartete Zusammenfassung der vorhergehenden Bände und/oder eine Erklärung der Welt von Osten Ard. So hatte ich eigentlich die ganze Zeit das Gefühl bei diesem Buch, dass mir wichtiges Vorwissen fehlt.
Das Buch beginnt zwar direkt, wo der letzte Band der Osten Ard Saga endete, aber soll gleichzeitig die neue Reihe eröffnen. Es ist sozusagen ein Bindeglied. Wie auch in den Vorgängerbänden geht es um den Kampf zwischen Menschen und Nornen. Ziel ist dieser Völker ist es immer noch sich gegenseitig zu vernichten. Dabei verschwimmt die schwarz-weiß Zeichnung, denn die Perspektive wechselt zwischen den zwei Todfeinden. Dadurch erhält man als Leser einen differenzierten Blick und lernt die Beweggründe beider Seiten kennen. Das fand ich vom Autor sehr gut gelöst. Der Autor konzentriert sich dabei sehr auf die Ausarbeitung der Charaktere, was einerseits einen tiefen Einblick über die Protagonisten gibt, anderseits geht es zu Lasten der Handlung. Für mich verlief diese teilweise sehr schleppend.
Schreibstil fand ich sehr gut, die Beschreibung der Umgebung und Schlachten ist detailliert, so dass ich mir alles bildlich sehr gut vorstellen konnte. Es liest sich insgesamt gut. Dennoch würde ich dieses Buch nur für Fans der Welt um Osten Ard empfehlen. Für Neueinsteiger wie mich fand ich es eher schwierig. Zu komplex ist die vorgestellte Welt, als dass man sie ohne wirkliche Einleitung verstehen kann. Dennoch ich habe durch dieses Buch Lust bekommen, mal in alten Bücher von Tad Williams reinzuschauen und vielleicht danach dieses Buch nochmal zu lesen. Denn die Welt, die er erschaffen hat, ist vielschichtig, interessant und kann sich wirklich mit den Fantasywelten anderer großer Autoren messen.

Veröffentlicht am 21.04.2017

British Taste

Cherringham - Folge 1 & 2
0

Auf diesen Cds sind die zwei ersten Teile einer Reihe über das britische Ermittlerpaar Sarah und Jack. Im ersten Teil treffen sie das erste Mal aufeinander. Sie, alleinerziehende Mutter in dem kleinen ...

Auf diesen Cds sind die zwei ersten Teile einer Reihe über das britische Ermittlerpaar Sarah und Jack. Im ersten Teil treffen sie das erste Mal aufeinander. Sie, alleinerziehende Mutter in dem kleinen Städtchen Cherringham und Jack, der Ex New York Polizist, der seinen Ruhestand auf einem Hausboot genießen möchte. Dann wird die Leiche von Sarahs Freundin gefunden. Die Polizei geht von einem Selbstmord aus, aber Sarah will es nicht glauben. Und auch Jack der die Ermittlungsarbeit beobachtet hat, glaubt nicht an diese Theorie. Zusammen forschen sie weiter und stoßen auf immer mehr Geheimnisse des kleinen beschaulichen Ortes.
Im zweiten Teil hat sich das detektivisches Gespür von Sarah und Jack herumgesprochen und Sarah wird direkt für Nachforschungen von einem Bekannten engagiert. Auch diesmal scheint der Tod eines Menschen durch ein Unglück geschehen zu sein, aber es gibt Zweifel, die auch Sarah und Jack nicht zur Ruhe kommen lassen.
Es sind zwei kurze unterhaltsame Krimis. Für mich gerade richtig für zwischendurch, wenn man mal etwas Anderes hören möchte, als blutige Krimis und Thriller. Ich fühlte mich schnell in die englische Kleinstadt versetzt und bekam Appetit auf schwarzen Tee und Scones. Manchmal hätte ich mehr noch eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Fall gewünscht, mehr Hintergrundinformationen etc., aber das gibt die Länge des einzelnen Krimis nicht her. Es sind wirklich kurze Fälle, die unterhalten.
Die Sprecherin bei beiden ist Sabina Godec, die ihre Sache sehr gut macht. Sie fängt die lockere, leichte Stimmung der Krimis gut auf. Ihre Betonungen und Stimmänderungen sind nicht übertrieben.

  • Einzelne Kategorien
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
  • Stimme