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Veröffentlicht am 04.01.2023

Unbedingt lesenswert

Miss Kim weiß Bescheid
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Cho Nam-Joo erzählt in acht Kurzgeschichten von Frauen aus Südkorea, die mit vielfältigen gesellschaftlich-sozialen Problemen zu kämpfen haben.

Fast alle Protagonistinnen erzählen ihre Geschichten selbst ...

Cho Nam-Joo erzählt in acht Kurzgeschichten von Frauen aus Südkorea, die mit vielfältigen gesellschaftlich-sozialen Problemen zu kämpfen haben.

Fast alle Protagonistinnen erzählen ihre Geschichten selbst in Ich-Form, wobei sie alle sehr unterschiedlich sind, da gibt es Töchter, Mütter und Großmütter, ledige, verheiratete und verwitwete Frauen, Schülerinnen und Berufstätige, alle Altersgruppen sind vertreten.

Die Erzählungen gehen oft weit in die Vergangenheit zurück, ganze Lebensläufe erfährt man da, und oft haben die Frauen immer wieder mit ähnlichen Problemen, oft, aber nicht nur, durch sie bestimmende Männer bedingt, zu kämpfen. Da gibt es die Schriftstellerin, die bekannt nun mit Hass im Internet zu kämpfen hat (was womöglich sogar autobiografisch ist), die Angestellte, schlecht bezahlt, die dennoch den Laden wuppt oder die junge Frau, die ihrem bisherigen Freund erklärt, warum sie seinen Heiratsantrag nicht annehmen will. Besonders gut gefallen hat mir die erste Erzählung, die Erzählerin besucht ihre Schwester im Pflegeheim und erinnert sich an ihre (gemeinsame) Vergangenheit. Etwas aus der Reihe fällt die letzte Erzählung, sie ist nicht in Ich-Form, und erzählt von einer Schülerin, noch ein Kind, und ihrer ersten Liebe, die durch die Corona-Pandemie auf eine Belastungsprobe gestellt wird.

Alle Geschichten sind typische koreanische Lebensläufe, die Probleme, vor die die Protagonistinnen gestellt werden, sind aber teilweise sehr global. Sexuelle Belästigung, Schlechterstellung im Beruf, familiäre Belastungen usw. treffen viele Frauen auf der ganzen Welt. Cho Nam-Joo gilt nicht umsonst als feministische Schriftstellerin.

Die Erzählweise, gerade durch die Ich-Form, ist sehr eingängig und berührend. Auch wenn ich mich nicht mit jeder Protagonistin identifizieren konnte, so habe ich doch die jeweiligen Gedanken, Emotionen und Intentionen verstehen können.

Eine Anthologie über Frauen, die immer wieder an Grenzen stoßen und/oder ausgebremst werden, ihr Leben aber dennoch meistern können – unbedingt lesenswert.

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Veröffentlicht am 29.12.2022

Gelungen

Buffy The Vampire Slayer (Staffel 8)
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Giles bittet Faith um einen Gefallen, sie soll eine der neuen Jägerinnen ausschalten, die eine große Gefahr in sich birgt.

Hatte ich mit dem ersten Band der achten Staffel noch Schwierigkeiten, hat mich ...

Giles bittet Faith um einen Gefallen, sie soll eine der neuen Jägerinnen ausschalten, die eine große Gefahr in sich birgt.

Hatte ich mit dem ersten Band der achten Staffel noch Schwierigkeiten, hat mich dieser Band sofort gepackt, hier wird eine gute Geschichte erzählt, Faith und Giles stehen im Mittelpunkt, und man erhält ein paar neue Informationen. Am Ende hat man das Gefühl, die Geschichte wird voran getrieben, und dass man sich das Ganze tatsächlich auch als TV-Show vorstellen könnte.

Die Zusatzgeschichte „Überall und nirgends“ ist wieder etwas verwirrender, hat aber auch ein paar Neuigkeiten auf Lager. Auch die Covergalerie ist wieder sehr gelungen. Die Zeichnungen sind wie beim Vorgänger okay, besonders Giles ist gut gelungen.

Der zweite Band der achten Buffystaffel hat mir sehr gut gefallen, ich freue mich auf den nächsen Band.

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Veröffentlicht am 28.12.2022

Historischer Roman mit sehr sympathischen Protagonisten

Das Gold der Mühle
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1372: Brida wohnt mit ihren Kindern seit dem Tod ihres Mannes bei ihrem Bruder in der Mühle. Nachdem sie eines Tages den schwer verletzten Ritter Ulrich von Alten mit nach Hause nimmt, und gesund pflegt, ...

1372: Brida wohnt mit ihren Kindern seit dem Tod ihres Mannes bei ihrem Bruder in der Mühle. Nachdem sie eines Tages den schwer verletzten Ritter Ulrich von Alten mit nach Hause nimmt, und gesund pflegt, dankt ihr dieser es damit, dass er mit ihrer Tochter, Ann Durt, verschwindet. Brida hat Angst um das Mädchen, und macht sich auf die Suche nach ihr.

Der Roman lag schon eine Zeit lang auf meinem Stapel ungelesener Bücher, und als ich nun noch einmal den Klappentext las, befürchtete ich fast, einen etwas kitschigen Liebesroman mit historischem Hintergrund vor mir zu haben. Und ja, Liebe kommt darin vor, aber kitschig ist es nie. Da ist zum einen die Liebe zwischen Ann Durt und Ulrich, die sich im Laufe der Geschichte ganz anders entwickelt als gedacht, vor allem Ann Durt macht eine unerwartete Entwicklung durch. Und dann ist da noch die Beziehung zwischen Brida und dem Spion Brose, für damalige Verhältnisse sind die beiden, die die Mitte ihrer 30er Jahre bereits überschritten haben, schon älter, aber was sich da zwischen ihnen anspinnt, macht richtig Spaß, die beiden haben Humor, sind nicht auf den Mund gefallen, und richtig sympathisch. Ich hatte so viel Spaß bei ihren Szenen, das hätte ich vorher nicht vermutet.

Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven. Neben den beiden Paaren gibt es noch eine Reihe anderer Charaktere, die der Autorin allesamt gut gelungen sind. Da ist zum einen Bridas Familie, zwei ihrer Kinder lernt man näher kennen als den Rest, dazu kommt noch der fahrende Krämer Valentin, der zeitweise mit Brose (und Brida) unterwegs ist. Auf der anderen Seite sind da Ulrichs Onkel Kunzmann von Alten der an seinem Zustand nicht unschuldig ist, und weitere Adelige, mit denen es vor allem Ann Durt zu tun bekommt. Und dann noch eine Tross Kriegsknechte, die sich einem der Gegner des Erbfolgekrieges um das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg anschließen wollen.

Diesen Erbfolgekrieg gab es wirklich, und auch das gefällt mir gut: Der historische Hintergrund ist einmal etwas anderes als das, was man sonst oft in historischen Romanen antrifft, er ist weniger bekannt, und ich musste erst einmal googeln, um näheres zu erfahren. In diesen Background ist die Geschichte gut eingebunden, und man trifft auch manche historische Persönlichkeit. Man erfährt aber auch einiges über die Schrecken des Krieges, nicht nur für die Kämpfenden, sondern auch für z. B. die Bauern. Auch Brida und ihre Familie erleben Unschönes.

Besonders gelungen ist auch die eingebundene Märchenadaption, die ich zumindest erst relativ spät erkannt habe, die aber dann deutlich zu erkennen ist. Ein weiterer Pluspunkt für diesen wirklich gelungenen Roman.

Nützlich sind das Personenregister und das Glossar im Anhang des Romans, ich hätte mir noch ein Nachwort der Autorin gewünscht, aber es ist hier entbehrlich.

Der Roman greift einen historischen Hintergrund auf, der weniger bekannt ist, im Vordergrund stehen aber die Protagonistin und ihre Familie, die unabhängig voneinander einiges erleben. Am Ende greift alles gut ineinander, beschert noch ein paar unerwartete Märchenmomente und lässt mich sehr zufrieden zurück. Wer gerne historische Romane liest, sollte hier zugreifen.

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Veröffentlicht am 27.12.2022

Sehr lesenswerte Anthologie

Sternenglut - Reisen ins Grenzenlose
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Die zweite Band der Sternenglut-Anthologiereihe enthält acht Geschichten. Die sieben Autor:innen des ersten Bandes sind wieder alle beteiligt, neu dazu gekommen ist Mary Stormhouse. Alle Geschichten stammen ...

Die zweite Band der Sternenglut-Anthologiereihe enthält acht Geschichten. Die sieben Autor:innen des ersten Bandes sind wieder alle beteiligt, neu dazu gekommen ist Mary Stormhouse. Alle Geschichten stammen aus dem Science-Fiction-Genre, manche greifen Geschichten wieder auf, die bereits im ersten Band erzählt wurden, andere sind alleinstehende Erzählungen, manch eine macht Lust auf weitere Geschichten aus den entsprechenden Universen.

Ich persönlich finde diesen Band besser als den ersten, der auch schon lesenswert war, aber hier übertroffen wird. Schon die erste Geschichte, R. M. Amereins „Sternenschutzprogramm“ überzeugt sofort, eine schöne Idee wird gelungen erzählt, und macht Lust auf mehr.

Auch die letzte Geschichte, Mary Stormhouses „Vergessen im Staub der Sterne“ hat mich sofort gefesselt und am liebsten hätte ich auch hiervon direkt mehr gelesen. Ein Roman dazu ist auch angekündigt, ich hoffe auf baldiges Erscheinen.

Von den sechs Geschichten dazwischen haben mich zwei weniger überzeugt, die anderen vier dafür umso mehr, so dass ich das Buch zufrieden beendet habe. Das Spektrum ist breit, die Phantasie der Autor:innen groß, die Erzählungen sind spannend, berührend, interessant und unterhalten gut.

Eine Anthologie lohnt sich nicht nur wegen der Geschichten, sondern auch, um neue Autor:innen kennen zu lernen, und so haben auch mich einige Geschichten so angesprochen, dass ich mir den einen oder anderen Roman gegönnt habe.

Die zweite Sternenglut-Anthologie hat mir sehr gut gefallen und mehr als einmal Lust auf weitere Geschichten gemacht, sehr gerne empfehle ich sie daher weiter.

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Veröffentlicht am 28.11.2022

Gelungener Abschluss des Dreiteilers

Doctor Who - Der elfte Doctor
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Alice Obiefune ist beim Kriegsdoctor gelandet, der von einem geheimnisvollen Jungen und der jungen Schildmaid begleitet wird.

Die Geheimnisse der vergangenen zwei Bände werden alle aufgelöst, manche ...

Alice Obiefune ist beim Kriegsdoctor gelandet, der von einem geheimnisvollen Jungen und der jungen Schildmaid begleitet wird.

Die Geheimnisse der vergangenen zwei Bände werden alle aufgelöst, manche sehr überraschend, so ist eine:r der Begleiter:innen nicht die/der, die/der sie/er zu sein scheint, sondern entwickelt sich zu einem der großen Feinde des Doctors.

Optisch ist der Band teilweise wieder sehr gut gestaltet, z. B. die Veränderung der/des oben Genannten. Leider ist dafür die Darstellung des Doctors und vor allem die River Songs nicht durchgehend gelungen. Die Covergalerie hat mir wieder sehr gut gefallen.

Der abschließende Band des Dreiteilers endet mit gelungenen Auflösungen und einigen Überraschungen – wie die beiden vorherigen Bände wieder sehr lesenswert.

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