Profilbild von Irismaria

Irismaria

Lesejury Star
offline

Irismaria ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Irismaria über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2020

spannende Vorgeschichte zum Kingsbridge-Epos

Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit
0

Als ich die Ankündigung zu Ken Folletts neuestem Roman gelesen habe, der inhaltlich vor seinen Hauptwerken "Die Säulen der Erde" und "Die Tore der Welt" spielt, habe ich mich riesig auf das Buch gefreut. ...

Als ich die Ankündigung zu Ken Folletts neuestem Roman gelesen habe, der inhaltlich vor seinen Hauptwerken "Die Säulen der Erde" und "Die Tore der Welt" spielt, habe ich mich riesig auf das Buch gefreut. "Die Säulen der Erde" habe ich vor sicher schon 30 Jahren gelesen, es war einer meiner ersten historischen Romane und ich war ganz begeistert. In "Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit" geht es um England im Jahre 997. Einfälle von dänischen Wikingern bedrohen die Küstenbewohner und machen ihnen das Leben zur Hölle. So wird auch das Dorf der Hauptfigur Opfer eines solchen Überfalls: der junge Schiffsbauer Edgar verliert seinen Vater und die Existenz der Familie, die daraufhin in ein kleines Dorf umzieht. Aus diesem Dorf wird sich später Kingsbridge entwickeln. Folletts verwendet in dem gut 1000-seitigen Schmöker bekannte Elemente wie ein machtgieriger Bischof, skrupellose Regionalfürsten, die schöne und kluge Adlige Ragna aus der Normandie, den wissenshungrigen Mönch Aldred und den jungen Schiffsbauer Edgar. Auch wenn die Handlung in gewisser Weise vorhersehbar ist und die Personen sich schnell in ein gut-böse Schema einordnen lassen habe ich den Roman doch mit großen Vergnügen gelesen und mit Spannung das Schicksal der Hauptfiguren mitverfolgt. Follet schriebt einfach sehr spannend und lebendig. Interessant waren für mich auch einige historische Hintergründe aus dieser doch eher unbekannten Zeit, so etwa dass damals Sklaven gehalten wurden und Männer und Frauen mehrere Ehepartner haben konnten. Ich kann "Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit" auf jeden Fall empfehlen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Thema
Veröffentlicht am 20.02.2018

berührende Geschichte aus Kindersicht

Ich bin das Mädchen aus Aleppo
0

Das Buch "Ich bin das Mädchen aus Aleppo" hat den Untertitel "ich widme dieses Buch allen Kindern im Krieg. Ihr seid nicht allein." Die Autorin, die kleine Bana Alabed aus Syrien, ist auf dem Cover Bild ...

Das Buch "Ich bin das Mädchen aus Aleppo" hat den Untertitel "ich widme dieses Buch allen Kindern im Krieg. Ihr seid nicht allein." Die Autorin, die kleine Bana Alabed aus Syrien, ist auf dem Cover Bild groß zu sehen und so verrät das Buch schon von außen, welche Geschichte sich in ihm verbirgt. Es ist die Geschichte von Bana Alabed, einem syrischen Mädchen, das mit seiner Familie in Aleppo wohnt. Aus einem normalen und glücklichen Familienleben werden sie durch den Krieg in einer Abfolge schlimmer Ereignisse gerissen. Die Bombeneinschläge kommen immer näher und die Versorgung wird schlechter und die Familie entschließt sich, in die Türkei zu fliehen. Sie kehren zurück, weil sie hoffen, dass es in Syrien wieder sicher ist doch dann wird alles viel schlimmer und Aleppo gerät massiv unter Beschuss. Das Buch besteht abwechselnd aus Kapiteln aus der Sicht von Bana und ihrer Mutter, so hat man einen unterschiedlichen Blick von Menschen verschiedener Altersgruppen. Natürlich ist klar, dass ein Kind nicht alleine ein Buch schreiben kann und wohl auch ihr berühmt gewordener Twitter Account aus dem umkämpften Aleppo nur durch Unterstützung der Familie möglich war. Und doch ist es ein erschütterndes Zeugnis davon, dass Kinder im Krieg leider millionenfach auf dieser Welt erleben müssen. Mich hat das Buch sehr berührt, es ist ein interessant zu lesendes, wenn auch oft erschreckendes Beispiel, was Kinder im Krieg erleben. Ich wünsche diesem Buch viele Leserinnen und Leser, vor allem jetzt, wo der Krieg in Syrien langsam wieder aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit gerät.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Authentizität
  • Thema
  • Gefühl
  • Geschichte
Veröffentlicht am 13.11.2017

der Ursprung und das Schicksal der Menschheit

Origin
0

Ich war sehr gespannt auf den neuen Dan Brown, denn die Buchreihe begleitet mich seit vielen Jahren und ist immer wieder für fesselnde Leseerlebnisse gut.
Das Buch ist nach dem bewährten Muster aufgebaut, ...

Ich war sehr gespannt auf den neuen Dan Brown, denn die Buchreihe begleitet mich seit vielen Jahren und ist immer wieder für fesselnde Leseerlebnisse gut.
Das Buch ist nach dem bewährten Muster aufgebaut, Robert Langdon steht vor einem Rätsel, dessen Entschlüsselung weltweite Auswirkungen haben kann, an seiner Seite eine gut aussehende Frau, und er wird verfolgt von mächtigen Gegnern. Dieses immer gleiche Schema könnte manche stören, für mich war es o.k.
Das Thema von Origin ist nichts Geringeres als der Ursprung und das Schicksal der Menschheit. Hierüber hat der exzentrische Computerspezialist Kirsch etwas Bahnbrechendes herausgefunden und will es unter spektakulären Umständen der ganzen Welt eröffnen. Kurz davor ruft er an einem geheimen Ort Vertreter der Weltreligionen zusammen um ihnen seine Erkenntnisse vorab mitzuteilen. Die gläubigen Männer sind zutiefst schockiert und einer von ihnen kommt kurz darauf um und er bleibt nicht das einzige Opfer. Wie immer lässt Dan Brown seine Geschichte an außergewöhnlichen Orten spielen, die diesmal vor allem in Spanien liegen. Die Beschreibung etwa der Sagrada Familia oder des Museums in Bilbao sind so lebendig dass ich mir alles gut vorstellen konnte, ohne jemals dort gewesen zu sein. Auch darüber hinaus ist die Erzählkunst des Autors nicht umsonst weltberühmt und das Buch hat mir spannende Lesestunden bereitet und mich am Ende sehr überrascht zurückgelassen. Ich gebe eine absolute Leseempfehlung für "Origin".

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Tempo
  • Atmosphäre
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 19.07.2017

ein Mädchen zwischen zwei Kulturen

Die Tochter des Seidenhändlers
0

„Die Tochter des Seidenhändlers“ von Dinah Jefferies ist ein historischer Roman, der um 1950 in Vietnam spielt. Hauptfigur ist die junge Nicole, die als Tochter eines französischen Seidenhändlers und einer ...

„Die Tochter des Seidenhändlers“ von Dinah Jefferies ist ein historischer Roman, der um 1950 in Vietnam spielt. Hauptfigur ist die junge Nicole, die als Tochter eines französischen Seidenhändlers und einer Vietnamesin zwischen den Kulturen der Vietnamesen und der französischen Kolonialherren aufwächst. Zu Beginn der Story ist sie ein naives Mädchen, das für den attraktiven Amerikaner Mark schwärmt und sich mit ihrer Schwester Sylvie streitet. Nun soll sie Verantwortung lernen, indem sie in Hanoi ein Stoffgeschäft übernehmen soll. Eifrig macht sie sich an ihre neue Aufgabe und erlebt durch die Bekanntschaft mit einem Widerstandskämpfer die Ziele aber auch die brutale Vorgehensweise der Revolutionäre. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und läst sich sehr gut lesen. Die Personen sind interessant gestaltet und auch Nebenfiguren haben ein eigenes Profil. Leider konnte ich mich mit dem Handeln der Hauptfigur nicht immer anfreunden.
Neben der spannenden und überraschenden Handlung erfährt man viel über das Leben in Vietnam um 1950. So war mir die französische Herrschaft dort nicht bewusst gewesen. Das alltägliche Leben ist vor allem zu Beginn sehr lebendig dargestellt, später tritt die Handlung rund um Nicoles Schicksal in den Vordergrund. Das Ende kam für mich überraschend schnell, hier hätte ich es mir ausführlicher gewünscht.
Mein Fazit: ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen und gebe 4 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Dramaturgie
  • Figuren
  • Gefühl
Veröffentlicht am 15.09.2016

gelungenes Eintauchen in die Atmosphäre des London vor 100 Jahren

Die rubinrote Kammer
1

"Die rubinrote Kammer" von Pauline Peters ist ein historischer Krimi, der 1907 in London und Umgebung steht. Das Buch ist der Auftakt einer neuen Krimireihe, mit der jungen Victoria Bredon als Hauptfigur. ...

"Die rubinrote Kammer" von Pauline Peters ist ein historischer Krimi, der 1907 in London und Umgebung steht. Das Buch ist der Auftakt einer neuen Krimireihe, mit der jungen Victoria Bredon als Hauptfigur. Victoria ist aus gutem Hause, arbeitet als Fotografin, sympathisiert mit der Suffragettenbewegung und lebt nach dem Tod ihres Vaters mit Haushälterin und Butler. Die junge Frau erfährt von einem Adligen, Sir Francis, beunruhigende Dinge über ihre eigene Vergangenheit. Kurz darauf wird Sir Francis ermordet. Victoria geht der Sache auf den Grund, unterstützt wird sie bei ihren Ermittlungen vom Butler Hopkins, der Victorias Vertrauter ist. Daneben spielt auch die Liebe eine Rolle, so hat sich Victoria in den adligen Randolph verliebt, aber auch der Journalist Jeremy Ryder spielt eine Rolle in ihrem Leben. "Die rubinrote Kammer" ist flüssig geschrieben und man kann sich wunderbar in die damalige Zeit zurück versetzen und über die Etikette der Gesellschaft den Kopf schütteln. Geschickt baut die Autorin interessante Orte in die Handlung ein, etwa ein geheimes Nobelbordell, einen Pub, ein Herrenhaus und einen Ball mit Anwesenheit des Königs. Hier wird das Leben vor 100 Jahren lebendig. Der Fall ist lange sehr undurchsichtig, klärt sich aber am Ende, die Krimihandlung ist nicht zu brutal beschrieben. Die Figuren sind sympathisch bis skurril und bieten Potential für weitere Fälle. Spannung, Liebe, eine ungewöhnliche junge Frau als Hauptfigur und ein gelungenes Eintauchen in die Atmosphäre des London vor 100 Jahren – diese Auftakt der Krimireihe gefällt mir und ich freue mich auf weitere Abenteuer!

  • Einzelne Kategorien
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Handlung
  • Lesespaß
  • Cover