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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zu hohe Erwartungen

Verschwörung
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Ich habe die Millennium-Trilogie von Stieg Larsson vor einigen Jahren geradezu verschlungen. Die Geschichte war für mich zwar gut beendet, dennoch war es natürlich schade, dass es keine weiteren Bücher ...

Ich habe die Millennium-Trilogie von Stieg Larsson vor einigen Jahren geradezu verschlungen. Die Geschichte war für mich zwar gut beendet, dennoch war es natürlich schade, dass es keine weiteren Bücher des Autors mehr geben wird.

Als dann „Verschwörung“ herauskam, war ich ziemlich neugierig, was ein anderer Autor aus den Figuren machen und wie er eine Fortsetzung schaffen wird.

Das Buch habe ich also direkt nach Erscheinen gespannt begonnen – und wieder abgebrochen. Der Beginn war dermaßen langweilig und uninteressant, ich konnte mich nicht überwinden, weiterzulesen.

Irgendwann, Monate später, habe ich dem Buch dann doch nochmal eine Chance gegeben, mich noch einmal durch den zähen Anfang gekämpft, mich großteils von meinen Erwartungen gelöst und so getan, als wäre es eine völlig neue Geschichte, als hätte es keine Vorgeschichte gegeben. Und so ging es dann. Der Anfang war zwar immer noch nicht spannender, aber nachdem ich da mal durch war, gefiel mir das Buch zunehmend besser, die Spannung erhöhte sich, das Tempo nahm zu.

Die Charaktere erreichen allerdings das ganze Buch hindurch nicht die alte Form und konnten mich nicht mehr überzeugen wie in den Ursprungsbänden. Mikael Blomkvist ist ein Schatten seines früheren Selbst, Lisbeth Salander hingegen inzwischen eher ein weiblicher James Bond, selbst schwer verletzt gelingt ihr immer noch alles.

Die Story, die sich nach und nach enthüllt, hat mich nicht wirklich fesseln können, auch wenn der Autor versucht hat, aktuelle Themen einzubauen. Das ganze technisch-mathematische ist einfach nicht mein Ding.

Das Ende lässt vermuten, dass hier durchaus noch weitere Fortsetzungen auf uns zukommen könnten – ich persönlich muss diese aber nicht unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Deutlich weniger spannend als erwartet

I Saw a Man
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Michaels Frau Caroline ist bei einem tragischen Unglück ums Leben gekommen. Sie war als Journalistin in Afghanistan unterwegs und wurde durch einen Drohnenangriff irrtümlich getötet.
Michael ist verzweifelt. ...

Michaels Frau Caroline ist bei einem tragischen Unglück ums Leben gekommen. Sie war als Journalistin in Afghanistan unterwegs und wurde durch einen Drohnenangriff irrtümlich getötet.
Michael ist verzweifelt. In ihrem gemeinsamen Haus hält ihn nichts mehr und er zieht in eine Wohnung in London. Obwohl er eigentlich keinen Kontakt zu anderen Menschen sucht, freundet er sich mit der Familie Nelson, seinen Nachbarn, an. Josh, Samantha und ihre beiden kleinen Töchter bieten ihm Freundschaft ohne Vorbelastungen und er fühlt sich wohl in ihrem Kreis. Doch eines Tages geschieht etwas Schreckliches.

Soweit zur Handlung. Es gibt noch einen weiteren Handlungsstrang, der sich mit dem amerikanischen Soldaten Daniel McCullen beschäftigt, der die verhängnisvolle Drohne gesteuert hat.

Das Buch wird als „atemberaubendes Drama“ beschrieben. Drama gibt es auf jeden Fall genug, atemberaubend fand ich es allerdings gar nicht. Die Handlung verläuft ziemlich schleppend, daran ändern auch die verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen nichts. Nachdem klar wurde, was genau im Haus der Nelsons passiert ist, fragte ich mich die ganze weitere Zeit, ob es das nun gewesen ist oder ob noch etwas kommt. Bis zu diesem Punkt baut sich noch eine gewisse Spannung auf, die dann aber ziemlich wirkungslos verpufft.

Geradezu mit dem Holzhammer zeigt der Autor, wie kleinste Entscheidungen und Zufälle das Leben ändern und beeinflussen können, sei es das eigene Leben, das von Menschen in der nächsten Nachbarschaft oder über Kontinente hinweg. Schuld und Verantwortung sind die großen Themen der Geschichte. Daraus hätte man so viel machen können, aber für mich ist es in diesem Buch nicht gelungen, ich habe irgendwann nur noch quergelesen, immer in der Hoffnung, dass noch etwas passiert, aber da kam nichts. Für mich daher leider eine Enttäuschung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schöne Sommerunterhaltung, aber mehr nicht

Die Inselfrauen
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Nina ist ausgebrannt und braucht dringend eine Auszeit. So beschließt sie, die kommenden Wochen in der Pension auf Borkum zu verbringen, in der sie als junge Frau vor vielen Jahren den besten Sommer ihres ...

Nina ist ausgebrannt und braucht dringend eine Auszeit. So beschließt sie, die kommenden Wochen in der Pension auf Borkum zu verbringen, in der sie als junge Frau vor vielen Jahren den besten Sommer ihres Lebens erlebt hat.
Wie es aussieht, wird dies nun auch der letzte Sommer der alten Pension werden, denn die Inhaberin Tante Theda kann nicht mehr und will verkaufen. Doch nun steht noch einmal Seele baumeln lassen und wieder zu sich finden auf dem Programm für Nina.

Ihre Nichte Rosalie arbeitet in der Pension und unterstützt Theda. Die drei Frauen aus drei Generationen verstehen sich gut. Nach und nach kitzelt Rosalie aus Nina heraus, was damals im Sommer 1967 passiert ist, eine Zeit, an die sich Nina anfangs nicht gerne erinnert, war es doch der schönste Sommer ihres Lebens und endete doch so fürchterlich!
Nebenbei schreibt Rosalie eine Arbeit für ihr Studium und beschäftigt sich hierfür mit Frauenschicksalen auf Borkum. Immer wieder fließen so weitere Randgeschichten in die eigentliche Handlung mit ein.

Mir persönlich hätten aber auch die Geschichten der 3 Frauen gereicht, die Zusatzinformationen waren interessant, mir hätte aber auch nichts gefehlt, wenn sie nicht im Buch gewesen wären. Rosalie, Nina und Theda erleben in der Gegenwartshandlung genug, außerdem gibt es ja noch das Rätsel um den Sommer 1967 und was damals geschehen ist.

Ich habe schon mehrere Bücher von Sylvia Lott gelesen, mein Favorit ist und bleibt „Die Glücksbäckerin von Long Island“. „Die Inselfrauen“ ist ebenfalls eine schöne Geschichte, mir an einigen Stellen aber zu vorhersehbar gewesen und zwar durchaus eine angenehme Unterhaltung, aber ohne das gewisse Extra, das ich mir erhofft hatte!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolle Grundidee, Umsetzung leider nicht überzeugend

Pandora - Wovon träumst du?
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Wir befinden uns einige Jahre in der Zukunft. Die Weiterentwicklung von Smartphones sind Smartports, Chips, die ins Gehirn implantiert werden und somit eine direkte Verbindung ins Internet ohne lästige ...

Wir befinden uns einige Jahre in der Zukunft. Die Weiterentwicklung von Smartphones sind Smartports, Chips, die ins Gehirn implantiert werden und somit eine direkte Verbindung ins Internet ohne lästige Zusatzgeräte erlauben.

Sophie hat lange für ihren Chip gespart, schließlich haben alle coolen Teenager so ein Gerät. Allerdings kann sie sich trotzdem nur die günstigere Version leisten, was bedeutet, dass ihr über ihren Chip auch Werbung eingespielt wird. Sophie denkt sich nichts dabei, Werbung ist ja grundsätzlich nichts Schlimmes. Doch ist es wirklich nur Werbung?

Sophies Leben wird auf den Kopf gestellt, als sie nach einem mysteriösen Notartermin herausfinden muss, dass sie adoptiert ist, eine ihr bisher unbekannte Zwillingsschwester hat und es ein finsteres Geheimnis um ihre Eltern und deren Tod gibt. Und als wäre all das noch nicht genug, bekommt sie nachts auf einmal schreckliche Alpträume!

Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht der beiden unterschiedlichen Schwestern erzählt. Sophie ist sehr bodenständig aufgewachsen, während Liz ein Leben in Luxus und Reichtum führt. Als die beiden sich begegnen, dauert es zuerst seine Zeit, bis sie miteinander warm werden. Doch dann beschließen sie, sich kennenzulernen und dem Rätsel um ihre Eltern auf die Spur zu gehen. Doch damit fängt der Ärger erst richtig an!

Eine spannende Idee und gar nicht mal so abwegig, diese Zukunftsversion der Autorin. Wieviel Jahre sind wir wohl in der Realität noch von solchen Chips und einer derart vernetzten Welt entfernt? Wenn man sich überlegt, welche technischen Entwicklungen in den letzten 10-20 Jahren stattgefunden haben, klingt so ein Chip auf einmal gar nicht mehr so sehr nach Science-Fiction, sondern durchaus vorstellbar.

Die Grundidee und das Setting haben mir also schon einmal gut gefallen. Leider konnte mich das Buch im weiteren Verlauf nicht ganz so begeistern. Über weite Strecken fand ich es nicht besonders spannend, die Handlung plätscherte so vor sich hin und viele Dinge waren doch recht vorhersehbar, die beiden Protagonistinnen blieben mir relativ fern und zu klischeehaft.
Gar nicht gefallen hat mir die Liebesgeschichte, auf die hätte ich hier wirklich verzichten können, das war mir zu kitschig.
Ich lese gerne Jugendbücher und beziehe in meine Bewertung durchaus ein, dass ich der Zielgruppe altermäßig schon eine Weile erwachsen bin, aber dieses Buch konnte mich einfach nicht überzeugen.

Das Cover, durch das ich ursprünglich auf das Buch aufmerksam geworden bin, ist zwar optisch wunderschön, hat aber eigentlich keinen Bezugspunkt zur Handlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Rasanter Thriller mit mystischen Elementen

Das Mona-Lisa-Virus
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Ein Bus voller Schönheitsköniginnen wird entführt. Das Alte Rathaus in Leipzig wird gesprengt. Ein Computervirus greift Bilddateien an. Ein rätselhaftes Bienensterben bedroht die ganze Welt. Die Tochter ...

Ein Bus voller Schönheitsköniginnen wird entführt. Das Alte Rathaus in Leipzig wird gesprengt. Ein Computervirus greift Bilddateien an. Ein rätselhaftes Bienensterben bedroht die ganze Welt. Die Tochter einer Neurowissenschaftlerin verschwindet, ebenso wie ein alter, steinreicher IT-Experte. Hängen all diese Ereignisse zusammen?

Helen Morgan weiß erst einmal nur, dass ihre Tochter verschwunden ist, von den anderen Ereignissen bekommt sie nur am Rande etwas mit. Sie folgt einigen vagen Hinweisen und landet in Europa. Die Spur führt sie über Warschau nach Madrid und schließlich nach Paris.

Gleichzeitig bemerkt ein FBI Agent sonderbare Zusammenhänge und macht sich ebenfalls auf die Suche.

Das Tempo der Erzählung ist hoch, die Verwirrung zumindest anfangs ebenfalls.

Auf den ersten Seiten werden all diese Handlungsstränge und noch einige mehr eingeführt. Als Leser muss man hier gut aufpassen, um nicht direkt zu Beginn den Anschluss zu verlieren. Die Kapitel sind kurz, die Szenenwechsel dementsprechend häufig. Es dauert eine Weile, bis sich hier erste Zusammenhänge ergeben.
Außerdem gibt es auch noch immer wieder mysteriöse Einschübe aus der Zeit Leonardo da Vincis zu der Zeit, als die Mona Lisa entstand. Mit diesen hatte ich allerdings das ganze Buch hindurch so meine Probleme, denn eigentlich hatte ich einen Thriller ohne phantastische bzw. mysteriöse Elemente erwartet. Diese Erwartung musste ich korrigieren, zumindest bleiben am Ende einige Fragen offen, die sich nicht logisch erklären lassen. Das allein stört mich aber dann auch gar nicht mehr so sehr, nachdem ich die erste Überraschung über diese Einschübe dann mal verdaut hatte.

Der Rest der Handlung war nach dem unübersichtlichen Beginn dann zwar schon recht spannend durch das hohe Tempo, andererseits aber auch irgendwie in vielen Dingen vorhersehbar.

Ein rasanter Thriller mit mystischen Elementen, der einige Stunden gute Unterhaltung bietet, aber auch nicht mehr.