Profilbild von MichaelaG

MichaelaG

Lesejury Profi
offline

MichaelaG ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MichaelaG über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein gelungener Drittband

Miss Wattenmeer singt nicht mehr
0

Kurzbeschreibung
Aleke Dönnerschlag wird auf ihrer Fischfarm ertränkt, als währenddessen in Greetsiel am Strand, die „Ostfriesische-Schlickrennen-Wältmeisterschaft“ stattfindet. Alekes Mann hat ein Alibi ...

Kurzbeschreibung
Aleke Dönnerschlag wird auf ihrer Fischfarm ertränkt, als währenddessen in Greetsiel am Strand, die „Ostfriesische-Schlickrennen-Wältmeisterschaft“ stattfindet. Alekes Mann hat ein Alibi und die Kripo Wittmund hat schnell einen Schuldigen parat. Doch das ostfriesische Trio Henner, Rudi und Rosa haben wieder einmal ihre Zweifel …

Eindruck
Da es sich hier um den dritten Band einer Reihe handelt, sind Spoiler zu den vorherigen Bänden möglich. Ich versuche aber in meiner Rezension weniger auf den Inhalt einzugehen als mehr auf den Handlungsaufbau selbst.
Der dritte Band der beiden Autorinnen startet wieder sehr turbulent und witzig. Der Mord geht ziemlich schnell vonstatten und wird auch sofort entdeckt und damit stellt sich bereits die Frage, wer könnte einen Grund gehabt haben die gute Aleke zu ertränken?
Sofort ist man animiert gemeinsam mit den Figuren zu ermitteln, wird dabei aber immer wieder von einer gelungenen Situationskomik unterbrochen, die zum Lachen animiert, denn Humor ist in dieser Geschichte ebenfalls wieder vorhanden.
Doch dieser Krimi wäre kein regionaler Krimi, wenn er nicht eine wunderbar gelungene Schauplatzbeschreibung bieten würde, die sich fast ausschließlich in Neuharlingersiel abspielt.
Regionale Lokalitäten werden zahlreich erwähnt, sodass man den Ort wirklich bildlich vor sich sehen kann.
Und wie es sich für einen guten Krimi gehört, ist auch der Fall solide aufgebaut, bietet mit einigen überraschenden Wendungen auch etwas Spannung und lädt den Hörer ein, den Fall mit aufzudröseln.

Figuren
Da es sich ja wie erwähnt um den dritten Band handelt, sind mir die Figuren natürlich bereits bekannt. Umso erfreuter bin ich, da sie sich weiterentwickelt haben. Zwar sind ihre Charakterzüge gleich geblieben, sodass man eigentlich im Vorfeld ganz genau weiß wie sind handeln (vor allem bei Rosa mit ihrer Miss Marple Manier), dennoch gehen sie meines Erachtens noch mehr in die Tiefe.
Auch die Nebenfiguren sind gut gelungen und sorgen für Überraschungen.

Sprecher
Oliver Kalkofe konnte mich erneut begeistern. Ich mag einfach die Art, wie er verschiedene Emotionen überträgt und sich in die Figuren hineinversetzt. Seine ruhige und lässige Art das Hörbuch vorzutragen, passt für mich zu dieser Geschichte.

Fazit
„Miss Wattenmeer singt nicht mehr“ ist ein gut gelungener Drittband, der Unterhaltung und Spannung bietet. Auch wenn man eigentlich problemlos in diese Reihe einsteigen kann, empfehle ich dennoch, die anderen beiden Bänder vorher zu hören oder zu lesen, um das Trio schon im Vorfeld besser kennenzulernen.
Ich fühlte mich wieder einmal sehr gut unterhalten, bekam Fernweh nach Neuharlingersiel und Umgebung und freue mich sehr auf den nächsten Band.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Unterhaltungsroman der viel zu bieten hat

Ist das jetzt schon Liebe?
0

Kurzbeschreibung
Nachdem Juli das alte Haus und einen Brief ihrer Mutter geerbt hat, kehrt sie zurück zu den Wurzeln ihrer Kindheit, vor denen sie in die USA floh. Im Brief wirft ihre Mutter ihr vor, nicht ...

Kurzbeschreibung
Nachdem Juli das alte Haus und einen Brief ihrer Mutter geerbt hat, kehrt sie zurück zu den Wurzeln ihrer Kindheit, vor denen sie in die USA floh. Im Brief wirft ihre Mutter ihr vor, nicht glücklich zu sein und sich vor dem Leben zu verstecken. Juli ist erschüttert, denn sie ist der Meinung, alles richtig gemacht zu haben. Wie sieht Glück denn aus? Gemeinsam mit ihrer Freundin Mo macht sie sich auf die Suche und erkennt, dass auch Jan, der einst verhasste Schulkamerad, gar nicht mal so übel ist.

Eindruck
Christina Beuther beschreibt in einer herrlich leichten und unterhaltsamen Art, die Geschichte einer jungen Frau, die zurück in den Ort ihrer Kindheit kehrt, vor dem sie geflohen ist, um im Leben etwas zu erreichen.
Sie hat genau einen Monat Zeit um ihre Angelegenheiten in diesem Dorf zu regeln, bevor es für sie zurück in die USA geht.
Wer jetzt denkt, dieser Roman wäre aufgrund des Todes der Mutter tieftraurig, der irrt gewaltig!
Denn diese Geschichte ist trotz des traurigen Themas sehr fröhlich und thematisiert weniger die Trauer als Jules Einstellung zu ihrem Leben und ihrem Kindheitsort!
Es ist zwar ziemlich klischeehaft beschrieben, dass in dem Dorf dort jeder jeden kennt, alles über den anderen weiß und dank „Kleinstadtdenken“ den Menschen, vor allem Juli, ziemlich schnell verurteilt doch der witzige Schreibstil der Autorin gleicht dies direkt wieder aus.
Denn die Handlung hat mehr zu bieten als Klischees. Sie überzeugt mit liebevollen Kindheitserinnerungen an Julis Großmutter, Beziehungsängsten und Sorgen um die eigene Zukunft und ganz viel Chaos von verdrängten Gefühlen. Dadurch bekommt die Geschichte sehr viel Tiefe und ich konnte gar nicht anders als immer weiterlesen.
Die Dialoge sind mit viel Humor ausgestattet, sodass der Leser auch ordentlich lachen kann.
Aufgebaut ist die Geschichte in kurzen Kapiteln, die jeweils mit dem Datum versehen sind und zum Schluss befinden sich noch einige leckere Rezepte, die sich nachkochen lassen.

Figuren
Vor allem die Beschreibung der Figuren fiel mir hier positiv auf.
Es spielen natürlich mehrere Personen mit und allesamt sind ausreichend und sehr lebensecht beschrieben. Gerade die Nachbarschaft fand ich sehr gelungen dargestellt in ihrer Neugier und ihren fest verwachsenen Prinzipien. Man könnte meinen, man hätte den einen oder anderen darin wiedererkannt.
Doch auch Juli konnte mich als Protagonistin überzeugen. Ihre Art wirkte auf mich authentisch, und auch wenn sie nicht immer leicht war, ich mochte sie.

Schreibstil
Die Autorin besitzt einen sehr detaillierten und vor allem humorvollen Schreibstil, der es ermöglicht die Geschichte zügig zu lesen.
Ihre bildhafte Beschreibung der Personen und Schauplätze ist genau richtig um das eigene Kopfkino auszulösen und die Geschichte noch fesselnder und interessanter zu machen.

Fazit
„Ist das jetzt schon Liebe?“ ist ein toller Unterhaltungsroman, der mir sehr viel Spaß gemacht hat.
Liebenswerte Figuren, witzige Szenen und dann noch Tiefgang in der Handlung konnten mich begeistern und den Roman zu einem Pageturner werden lassen.
Die Rezepte werde ich mit Sicherheit bald ausprobieren und auch weitere Romane der Autorin im Auge behalten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ruhig und dennoch fesselnd

Die Witwe
0

Kurzbeschreibung
Als die zweijährige Bella Elliott aus ihrem Vorgarten verschwindet, ist ganz England in Aufruhr. Wie kann ein kleines Mädchen einfach so verloren gehen?
Detective Bob Sparks ist ratlos, ...

Kurzbeschreibung
Als die zweijährige Bella Elliott aus ihrem Vorgarten verschwindet, ist ganz England in Aufruhr. Wie kann ein kleines Mädchen einfach so verloren gehen?
Detective Bob Sparks ist ratlos, bis er plötzlich dem Lieferfahrer Glen Taylor auf die Spur kommt. Dessen Frau Jeanne ist fassungslos, ihr Mann war doch ihr Held?!
Auch wenn er nächtelang vorm Computer saß …
Vier Jahre nach Bellas Verschwinden stirbt Glen, als er von einem Bus erfasst wird. Bob Sparks lässt der Fall nicht los und er will unbedingt herausfinden, was damals mit Bella geschah.
Doch Glens Witwe schweigt beharrlich. Was weiß sie und ist sie wirklich die untröstliche Witwe?

Eindruck
„Die Witwe“ ist eine an sich recht ruhige aber sehr packende Geschichte.
Aufgrund der vorhandenen Tiefe, die sich definitiv auf einer psychologischen Ebene abspielt, dem interessanten Perspektivwechsel zwischen mehreren Personen, der überraschenden Wendungen und Ereignisse kommt die Handlung aber auch mit einem geringen Spannungsbogen aus und bleibt trotzdem sehr fesselnd.
Denn vielmehr lebt die Erzählung von Glens Frau Jeanne und dem Detecive Bob Sparks, die beide immer wieder aufeinandertreffen. Sie, die ihren Mann zu schützen versucht, nicht glauben will und kann, wofür Glen beschuldigt wird und Bob Sparks, der ihren Mann jagt und versucht, Jeanne aus der Reserve zu locken.
Zunächst wir die Geschichte in der Zeit erzählt, in der Glen noch lebt und von Jeanne vergöttert wird.
Es gibt viele Andeutungen und Anhaltspunkte, doch nie schafft man es ganz, hinter Glens Fassade zu schauen.
Vielmehr beobachtet man, wie Jeanne, die auch „Die Witwe“ genannt wird, über sich hinauswächst, erträgt und beschützt aber auch einen weiteren Blickwinkel bekommt.
Und doch scheint sie stets beherrscht und unerschütterlich. Doch auch der Detective Bob, sowie Bellas Mutter Dawn und die Journalistin Kate, haben ihre Geschichte zu erzählen und so wird man Stück für Stück an jenen Tag herangeführt, an dem die kleine Bella verschwand und erfährt, was wirklich mit dem Kind geschah.

Figuren
Oft habe ich das Gefühl, wenn mehrere Personen wichtig für den Handlungsstrang sind, bleiben sie in den Details auf der Strecke.
Die kann ich in dieser Geschichte aber nicht bestätigen. Im Gegenteil, gerade hier fand ich die Charakterzeichnung bei allen Personen sehr gelungen.
Vor allem die Darstellung von Jeanne hat mich sehr beeindruckt. Ihr Charakter faszinierte mich, denn sie ihre Stärken und Schwächen bleiben oft undurchschaubar und das Gefühl zwischen Mitgefühl und Frustration schwankte oft bei mir.
Doch auch alle anderen Personen überzeugten mich mit ihren tief gezeichneten Charakteren, denn ich hatte eigentlich bei allen Figuren das Gefühl, das ich es nie ganz schaffte, hinter ihre Fassaden zu blicken, obwohl sie doch im Gegenzug recht viel von ihren Gefühlen und Gedanken preisgaben.

Sprecher
Das nächste Lob geht definitiv an die Sprecherauswahl. Eine Geschichte, die mit mehreren Personensträngen erzählt wird, braucht eine gute Sprecherauswahl um die verschiedenen Personen zu vertonen und durch ihre Stimme leben zu lassen.
Dies ist mit Andrea Sawatzki, Uve Teschner, Tanja Geke, Monika Oschek und Dietmar Wunder perfekt gelungen.
Vor allem Andrea Sawatzki, die ihre Stimme „der Witwe“ leiht, sorgte bei mir für absoluten Hörgenuss, weil ihre Stimme so perfekt in diese Rolle passte.
Sie vertonte „Jeanne“ sehr eindringlich aber auch einfühlsam und ließ die Geschichte umso fesselnder werden.
Auch Tanja Geke, die mir als deutsche Synchronstimme aus der Serie „Rizzoli & Isles“ bekannt war und hier den Part der Journalistin Kate übernimmt, konnte mich komplett überzeugen und so war es auch bei dieser Figur ein Leichtes, sie sich bildlich vorzustellen und mit ihr zu sympathisieren.
Doch wie bereits oben erwähnt, passten auch alle anderen Sprecher sehr gut zu den mitspielenden Personen.

Fazit
„Die Witwe“ ist an sich eine sehr ruhig verlaufende aber dennoch sehr fesselnde Geschichte. Sie besitzt zwar deutliche Züge eines Kriminalromans und dreht sich um die Auflösung des Verschwindens eines kleinen Mädchens, bleibt aber in erster Linie eine Erzählung. Das wirklich fesselnde an dieser Geschichte sind die überzeugenden Figuren, die überraschenden Wendungen und die mitreißenden Sprecher, die dafür sorgen, dass man unbedingt erfahren will, was „Die Witwe“ wirklich weiß.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unheimlich und mysteriös

Tag Vier
0

Kurzbeschreibung
Am vierten Tag einer Kreuzfahrt auf dem Golf von Mexico, steht das Schiff „Beautiful Dreamer“ plötzlich still. Die Maschinen und auch der Strom fallen aus, das Funknetz funktioniert nicht ...

Kurzbeschreibung
Am vierten Tag einer Kreuzfahrt auf dem Golf von Mexico, steht das Schiff „Beautiful Dreamer“ plötzlich still. Die Maschinen und auch der Strom fallen aus, das Funknetz funktioniert nicht mehr und weder Passagiere noch die Crew können Rettung anfordern. Die Situation verschlimmert sich und eskaliert, als eine junge Frauenleiche auf dem Schiff entdeckt wird. An Bord befindet sich ein Mörder und dann passieren noch mysteriösere Dinge und bald wünschen sich alle, es wäre nur ein Mörder unter ihnen.

Eindruck
Für mich muss ein Thriller dieser Art, von seiner spannenden und unheimlichen Atmosphäre leben und da mich diese bereits bei „Die Drei“ von Sarah Lotz begeistern konnte, war ich sehr gespannt auf „Tag Vier“.
Auch hier schaffte es die Autorin mich von den ersten Seiten an, mit einer unterschwelligen Spannung die überwiegend bis zum Schluss erhalten blieb, durch die Geschichte zu treiben.
Obwohl dieser Thriller eigenständig ist, findet der Leser immer wieder Bezug zu „Die Drei“ – dass für mich natürlich die Handlung umso interessanter werden ließ.
Der Erzählstrang bietet vier verschiedene Perspektiven. In vielen kurzen Kapiteln wird aus der Sicht der jeweiligen Person erzählt, deren Handlungsstränge miteinander verwoben werden.
Die Geschichte lebt von ihren mysteriösen Ereignissen, Andeutungen auf Ereignisse und den ausgesprochen interessanten Charakteren, die für eine gewisse Dramatik und Spannung sorgen.
Auch das Ende konnte mich überzeugen, denn meiner Meinung nach lässt es genügend Raum für die eigene Fantasie und im Grunde genommen war ich noch so mitgerissen von der unheimlichen und fesselnden Atmosphäre, dass ich mir am liebsten den nächsten Thriller der Autorin geschnappt hätte.

Figuren
Die Charaktere finde ich sehr gut gelungen. Sie sind überzeugend und sehr interessant beschrieben. Man kann sie zwar relativ leicht durchschauen aber die Auswahl und Konstellationen der Personen sind dermaßen gut getroffen, dass dem Leser recht schnell bewusst wird, dass die Situation auf dem Schiff eskalieren muss und wird.
Gerade weil jeder dort sein eigenes Süppchen kocht, wird die Handlung noch fesselnder.

Schreibstil
Auch bei diesem Thriller bin ich wieder völlig begeistert von dem Schreibstil. Die Autorin ermöglicht einen schnellen Lesefluss und schafft es, selbst Situationen in denen im Grunde genommen nicht viel passiert, spannend und unheimlich werden zu lassen. Die Schlüsselszenen wirken fesselnd, sind sehr bildhaft beschrieben und regen die eigene Fantasie an.
Auch die Beschreibung der Handlungskulisse ist sehr gut gelungen. Ich hatte absolut keine Probleme, mir das Kreuzfahrtschiff und seine Passagiere vorzustellen. Im Gegenteil, ich fühlte mich schon fast als wäre ich mit an Bord.

Fazit
Mit „Tag Vier“ konnte mich die Autorin mit ihrer unheimlichen und mysteriösen Geschichte erneut in ihren Bann ziehen. Wenig Blut, dafür aber genau dieses Kopfkino, die eigene Fantasie anzuregen, diese leicht gruselige Atmosphäre, ist es, was ich von einem guten Mystery-Thriller erwarte.
Ich bin sehr gespannt welche Geschichte sich Sarah Lotz als nächstes einfallen lässt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine großartige und weise Erzählung der Zeit

Die Autobiographie der Zeit
0

Eindruck
Lilly Lindners Wortgewalt ist mir bereits durch ihre anderen Romane bekannt gewesen und ich war wieder einmal sehr gespannt auf ihr neuestes Werk.
Diesmal lässt sie die vier Mächte der Welt erzählen:
Den ...

Eindruck
Lilly Lindners Wortgewalt ist mir bereits durch ihre anderen Romane bekannt gewesen und ich war wieder einmal sehr gespannt auf ihr neuestes Werk.
Diesmal lässt sie die vier Mächte der Welt erzählen:
Den Raum namens Kevin, die Beständigkeit mit dem namens David, den Abgrund namens Shay, und die Zeit.
Aufgebaut ist die Handlung mit einem Prolog und Epilog, drei Teilen, vielen kurzen Kapiteln und bunten Illustrationen von Lisa Wöhling.
Zwar befinden sich meiner Meinung nach in diesem Roman nicht mehr ganz so viele Wortspiele wie in ihren anderen Werken, was auch an der geringen Seitenzahl liegen mag, dafür überzeugt sie hier mit einer enormen Tiefe zwischen den Zeilen und regt mit sehr vielen philosophischen Zügen zum Nachdenken an.
Denn sie lässt in der Ich-Perspektive die Zeit erzählen. Von der Erde, der Dummheit der Menschen, von Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, Mut und Angst und der Sehnsucht zurück nach „Winter“ zu kehren.
Von der Frustration der Mächte, der Menschheit sinnlos dabei zuzuschauen wie sie sich selbst zugrunde richtet.
Teilweise erschreckend brutal beschrieben, können ihre Worte gleichzeitig mildern und besänftigen.

Figuren
Die vier Mächte werden sehr faszinierend beschrieben. Vor allem Shay, die den Abgrund darstellt, fand ich sehr beeindruckend, da sie verschiedene Emotionen in mir wecken konnte.
Mal fand ich sie abstoßend und schrecklich, doch oft fühlte ich mit ihr mit. So erging es mir allerdings auch mit den anderen drei Mächten.
Das größte Verständnis konnte ich jedoch tatsächlich für die Zeit aufbringen.

Schreibstil
Wer bereits Werke der Autorin kennt, wird mir wahrscheinlich zustimmen wenn ich schreibe, das Lilly Lindners Stil sehr poetisch und kunstvoll ist. Sie spielt mit Worten und Sätzen und kann Szenen wunderschön und grausam zugleich beschreiben.
Zwischen den Zeilen besitzen selbst die kürzesten Passagen Tiefgang.

Fazit:
„Die Autobiographie der Zeit“ hat mich sehr beeindruckt und es ist ziemlich schwer, diesen Eindruck in Worte zu fassen. Es ist eine großartige und weise Erzählung, die trotz der fantasievollen Handlung erschreckend realistisch wirkt und mich mit viel Tiefgang überzeugen konnte.
Poetisch erzählt, regt sie zum Nachdenken an und lässt innehalten um über die Zeit nachzudenken.