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Veröffentlicht am 15.09.2016

Tage der Furcht / Roxane Gay 3,5/5

Tage der Furcht
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Nachdem mich in diesem Jahr noch kein Buch richtig von der ersten Seite an fesseln konnte, dachte ich sofort beim Beginn dass sich dies nun ändert und sich das Buch zu einem Highlight entwickelt.
Mireille ...


Nachdem mich in diesem Jahr noch kein Buch richtig von der ersten Seite an fesseln konnte, dachte ich sofort beim Beginn dass sich dies nun ändert und sich das Buch zu einem Highlight entwickelt.
Mireille reist mit ihrem Mann Michael und Sohn Christoph aus Amerika in ihr Heimatland Haiti um dort ihre Eltern zu besuchen. Als die drei zum baden an den Strand wollen, wird ihr Auto gestoppt und Mireille wird entführt. Da dies in Haiti an der Tagesordnung ist, macht sie sich zunächst nicht so viele Gedanken da ihr Vater reich ist und schnell das geforderte Lösegeld zahlen wird.
Da hat sie sich aber getäuscht, denn dieser denkt gar nicht daran den Entführern Geld für Null Arbeit in den Rachen zu werfen und er ist fest davon überzeugt das seine Tochter bald frei gelassen wird wenn die Entführer merken das nichts zu holen ist.
Mireille verbringt 13 schlimme Tage in den Händen der Entführer, die sie aufs schlimmste misshandeln und vergewaltigen, sie aber nie zeigt wie sehr sie darunter leidet, denn dies gönnt sie ihren Peinigern nicht.
Gleich zu Beginn ging es richtig zur Sache und die Entführung wurde sehr gut und spannend geschildert, leider ging es danach in eine ganz andere Richtung. Mireille, die in der Ich Form berichtet, erzählt viel zu den Unterschieden zwischen Haiti und Amerika, ebenso gibt es Rückblenden auf das kennenlernen zwischen ihr und ihrem Mann Michael. Zunächst fand ich es ganz interessant, wurde mir dann aber zu ausführlich und ich gebe zu das ich in diesen Abschnitten viel überlesen habe.
Wie zum Ausgleich wurden die Abschnitte der Entführung und des Leidens von ihr äußerst grausam widergegeben und es viel schon manchmal schwer weiter zu lesen und dies zu verarbeiten.
Ein gutes bis sehr gutes Schicksalsdrama / Erfahrungsbericht, aber auf keinen Fall ein Thriller, denn dafür fehlte es an Spannung. Gefallen hat mir das Buch dennoch weil alles realistisch, mit gut gewählten Worten, geschildert wurde. Ich finde es immer ärgerlich wenn Leser mit Angabe eines falschen Genres in die "Falle" gelockt werden und schon einmal deshalb bekommt das Buch von mir Sterneabzug und nicht die normalerweise vergebenen 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Amy Snow / Tracy Rees

Die Reise der Amy Snow
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Amy Snow / Tracy Rees 3,5/5
Amy wird nackt im Schnee ausgesetzt und von Aurelia, der Tochter der reichen Vennaways gefunden. Nur widerwillig darf sie bei der Familie bleiben und wird zur besten ...

Amy Snow / Tracy Rees 3,5/5
Amy wird nackt im Schnee ausgesetzt und von Aurelia, der Tochter der reichen Vennaways gefunden. Nur widerwillig darf sie bei der Familie bleiben und wird zur besten Freundin von Aurelia.
Auf Grund eines Herzfehlers verstirbt Aurelia viel zu jung und hinterlässt Amy einen Brief, mit sie ihre Freundin quer durch England auf Schatzsuche schickt. Am Ende ihrer langen Reise ist sie ein anderer Mensch geworden und ein Geheimnis wird gelüftet.
Ich war von dem Cover so gefesselt das ich sofort eine Leseprobe gelesen habe, die mir sehr zugesagt hat. Ich mag Bücher aus dem frühen England und Familiengeheimnisse sind immer ein Grund die Seiten eines Buches zu verschlingen.
Tracy Rees hat ein beachtenswertes Debüt abgeliefert, die Sprache ist einfach nur wunderschön und sie beschreibt alles in so vielseitigen Worten das nie Langeweile aufkommt.
Amy erzählt von ihrer langen Reise und zwischendurch erinnert sie sich immer an die Zeit bei den Vennaways, wie grausam sie dort behandelt wurde, aber auch an die schönen Zeiten und die Liebe zu Aurelia. Amy war ein graues Mäuschen und deshalb wusste Aurelia ganz genau was sie mit ihrer Schnitzeljagd bezweckt denn sie hat Amy zu Menschen geschickt bei denen sie sich sicher war dass sie Amy mögen. So hat diese nach und nach mehr Selbstbewusstsein bekommen und die Leser konnten verfolgen wie sie langsam an Stärke gewonnen hat und zu einer selbstständigen Frau herangereift ist.
Mit ihrer Art Personen zu beschreiben hat die Autorin großes Geschick gezeigt, es gibt kein schwarz und weiß, alle sind sehr vielsichtig charakterisiert.
An manchen Stellen hätte ich mir ein schnelleres Vorankommen gewünscht, da wurde es mir ein wenig zu ausführlich, ansonsten habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt. Am meisten begeistert hat mich jedoch die Sprache, die man so nur ganz selten in einem Buch finden kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Strömung / Cilla Börjlind, Rolf Börjlind

Die Strömung
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Ein kleines Mädchen wird im Sandkasten ermordet als die Großmutter nur ganz kurz zum telefonieren in die Küche geht. Als sie zurückkommt steht ihr Schwiegersohn, der gerade zurückgekommen ist, mit seiner ...



Ein kleines Mädchen wird im Sandkasten ermordet als die Großmutter nur ganz kurz zum telefonieren in die Küche geht. Als sie zurückkommt steht ihr Schwiegersohn, der gerade zurückgekommen ist, mit seiner toten Tochter auf dem Arm da.
Nur kurz darauf wird ein Junge auf die gleiche Art und Weise ermordet. Beide Kinder keine Schweden. Haben die beiden Morde einen rassistischen Hintergrund?
In einem weiteren Handlungsstrang geht es um einen alten Fall aus den 70ern in einer Kommune.
Dies ist bereits der dritte Band um das Ermittlerduo um Olivia Röming und Tom Stilton, was ich aber erst während des Lesens erfahren habe. Man kann also das Buch gut lesen ohne die Vorgänger zu kennen. Die beiden Autoren verstehen ihr Handwerk und wissen genau wie sie ihre Leser bei der Stange halten. Die Protagonisten sind alle sehr gut beschrieben, haben Tiefe und man kann sich gut in sie hineinversetzen.
Die Story ist gut und logisch aufgebaut, schreitet Stück für Stück voran, ohne von Beginn an zu viel zu verraten.
Normalerweise mag ich kurze Kapitel sehr, da sie mich immer weiter lesen lassen. Hier waren sie mir aber zu Beginn zu kurz, die Perspektiven haben zu schnell gewechselt und ich hatte Schwierigkeiten richtig in die verschiedenen Handlungsstränge einzutauchen. Es war auch nicht immer deutlich um was es gerade geht und bis man sich richtig eingelesen hatte, ging es schon wieder um den nächsten Handlungsstrang. Dazu gekommen ist noch das man sich sehr viele Personen einprägen musste, die immer wieder eine Rolle gespielt haben.
Mit fortschreiten der Handlung wurden die Kapitel länger, da wiederum wurde es manchmal langatmig da zu viel beschrieben wurde was für die Handlung nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Weniger Seiten hätten dem Buch gut getan.
Mit ihrem Roman haben die beiden Autoren ein Thema aufgegriffen, welches durch die Flüchtlingspolitik nicht aktueller hätte sein können und ein Blick auf die rechts radikale Szene ist unverkennbar. Somit ich dieses Buch sehr politisch.
Insgesamt hat es mir gut gefallen, aber nicht so dass ich grenzenlos begeistert bin.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Überzogene und wirre Handlung

Shopaholic & Family
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Im achten Buch von Sophie Kinsella geht es darum das sie ihren Vater wieder findet. Die Suche nach im führt sie von LA nach Las Vegas. In diesem Band geht es ausnahmsweise einmal nicht ums shoppen, was ...

Im achten Buch von Sophie Kinsella geht es darum das sie ihren Vater wieder findet. Die Suche nach im führt sie von LA nach Las Vegas. In diesem Band geht es ausnahmsweise einmal nicht ums shoppen, was aber nichts damit zu tun hat das mich dieses Buch in keinster Weise überzeugen konnte. Alles war stark überzeichnet und sehr oft wirkte die Handlung an den Haaren herbei gezogen. Ich fand die Geschichte einfach nur nervig. Manchmal ist es eben doch besser auf einen weiteren Band zu verzichten wenn dem Autor nichts mehr einfällt und Seiten nur mit sinnlosem und langweiligem füllt. Mit drei Sternen ist das Buch noch gut bewertet.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Amerikanisches Justizsystem kennen lernen

Der Gerechte
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Als Grisham Fan kaufe ich Bücher von ihm schon bevor ich den Klappentext gelesen habe, was mich in diesem Fall aber auch nicht vor einem Fehlkauf gerettet hätte. Leider ist es mir schon mit seinen letzten ...

Als Grisham Fan kaufe ich Bücher von ihm schon bevor ich den Klappentext gelesen habe, was mich in diesem Fall aber auch nicht vor einem Fehlkauf gerettet hätte. Leider ist es mir schon mit seinen letzten Büchern ergangen und ich habe das Gefühle dass er mehr und mehr nachlässt.
"Der Gerechte" ist in zwei Teile gegliedert, wobei der erste Teil einer Sammlung von Kurzgeschichten gleicht. Interessant ist in diesem Teil zu erfahren wie das amerikanische Rechtssystem funktioniert, nicht die einzelnen Fälle an sich. Beweise werden manipuliert und Recht gebeugt damit es einem anderen dient und hier kommt der engagierte Rudd zum Einsatz, der versucht dies mit allen Mitteln zu verhindern.
Im zweiten Teil geht es viel um Rudds Privatleben, um Personen, die ihm und seiner Familie nicht wohlgesonnen sind, aber auch die einzelnen Fälle aus dem ersten Teil laufen nach und nach zusammen. Hier kam dann auch endlich Spannung auf, für mich aber ein wenig zu spät.
Flüssig und locker sein Schreibstil, wie man es gewohnt ist, mit einer Prise Humor. Erschreckend wie das amerikanische Justizsystem dargestellt ist, man kann nur hoffe dass es so nicht ganz den Tatsachen entspricht und Grisham sich da einige Freieheiten genommen hat.
Ein Thriller ist es für mich jedenfalls nicht, eher ein Lehrbuch über die amerikanische Justiz, das man lesen kann wenn man sich dafür interessiert, ansonsten sollte man lieber zu anderen Büchern greifen, die mehr Spannungspotential haben.