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Veröffentlicht am 12.02.2023

Zwischen Tradition und Liebe

Bissle Spätzle, Habibi?
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Die marokkanische Familie von Amaya möchte sie endlich mit einem muslimischen Mann verheiratet sehen. Besonders ihre Mutter lässt nichts unversucht, um ihr einen geeigneten Heiratskandidaten zu präsentieren. ...

Die marokkanische Familie von Amaya möchte sie endlich mit einem muslimischen Mann verheiratet sehen. Besonders ihre Mutter lässt nichts unversucht, um ihr einen geeigneten Heiratskandidaten zu präsentieren. Aber Amaya hat sich in einen schwäbischen Atheisten verliebt und damit beginnt ihr Dilemma.

Die Autorin Abla Alaoui hat marokkanische Wurzeln und sie hat ihre Kenntnisse dieser Kultur gut in diesem Roman mit einfließen lassen. Ich konnte Amayas Zerrissenheit zwischen ihrem Pflichtgefühl ihrer Familie gegenüber und ihrer Liebe zu Daniel spüren. Aber ich habe mehr mit Daniel gelitten, den sie ständig verleugnet. Seine Situation fand ich einfach schrecklich. Amayas Versuch es jedem recht zu machen, kann gar nicht gelingen. Für sie selbst ist dieser Zustand ja auch nicht befriedigend.

Aufgrund des lockeren Schreibstils kann das Buch zügig gelesen werden. Eine nette, teilweise humorvolle Liebesgeschichte, bei der ich aber mehr Tiefgang erwartet hätte.

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Veröffentlicht am 03.02.2023

Allzu offenes Ende

Luna und Sunny
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Luna nimmt an einem Schüleraustausch in England teil, aber der verläuft völlig anders als sie sich das vorgestellt hat. Zuerst geht ihr Koffer verloren und dann begegnet ihr ihre Gastschwester Sunny auch ...

Luna nimmt an einem Schüleraustausch in England teil, aber der verläuft völlig anders als sie sich das vorgestellt hat. Zuerst geht ihr Koffer verloren und dann begegnet ihr ihre Gastschwester Sunny auch noch mit unverhohlener Abneigung und Misstrauen. Außerdem sieht und hört sie merkwürdige Dinge.

Der Klappentext versprach ein magisches Abenteuer mit den Protagonistinnen Luna und Sunny. Leider konnte die Geschichte meinen Vorstellungen davon nicht gerecht werden. Den Charakteren fehlte es für mich an Tiefe. Lediglich der kleine Sperlingskauz Flum konnte mich überzeugen und war mein Lieblingsdarsteller. Die Geschehnisse waren oft vorhersehbar und erinnerten mich an einigen Stellen an Harry Potter.

Der einfache Schreibstil stellt auch jüngere Leser vor keine Probleme, lediglich die englischen Ausdrücke dürften hier Hilfe erforderlich machen. Die Kapitel enden jeweils an einer spannenden Stelle, so dass man unbedingt weiterlesen möchte. Das Ende ließ mich aber etwas ratlos zurück, denn es wurden sehr viele Fragen nicht beantwortet. Ein Cliffhanger am Ende, der einen voller Ungeduld auf die Fortsetzung zurücklässt, ist okay, aber hier war mir das Ende zu offen.

Die kleinen und feinen Zeichnungen zu Beginn jedes Kapitels, passen zum jeweiligen Inhalt und haben mir gut gefallen.

Schade, denn den Beginn der Geschichte fand ich gut und überzeugend, aber dann wurde sie für meine Begriffe bei dem angezogenen Tempo zu oberflächlich, daher gibt es von mir nur drei Sterne.

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Da arbeiten, wo andere Urlaub machen ....

Canaria Mortal
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… das hört sich für Felix Faber so gut an, dass er seinen Wirkungskreis vom eher regnerischen Deutschland nach Gran Canaria verlegt. Allerdings hat er sowohl von der Insel als auch von seinem Job bei der ...

… das hört sich für Felix Faber so gut an, dass er seinen Wirkungskreis vom eher regnerischen Deutschland nach Gran Canaria verlegt. Allerdings hat er sowohl von der Insel als auch von seinem Job bei der aufstrebenden Zeitung La Vida eine andere Vorstellung gehabt. Sein neuer Chef verlangt direkt eine weitreichende Entscheidung von ihm, die ihn in einen Interessenkonflikt bringt.

Der Charakter des Felix Faber konnte mich nicht überzeugen. In meinen Augen verhält er sich eher wie ein noch unreifer junger Mann. Als er auf eigene Faust in dem Mordfall zu ermitteln beginnt, geht er recht unbedarft und planlos einfach drauf los.

Der Charakter der Ermittlerin Ana Montero ist nicht ganz so flach dargestellt. Aber bei wirklicher Ermittlungsarbeit trifft man sie kaum an, eher beim Essen oder kiffen. Außerdem unternimmt sie einige Alleingänge und begibt damit nicht nur sich in Gefahr.

Häufige Perspektivwechsel und kurze Kapitel, die des öfteren mit einem kleinen Cliffhanger enden, sorgen für Abwechselung und eine gewisse Spannung.

Das plötzliche Ende hat mich überrascht und lässt mich mit einigen losen Enden etwas unzufrieden zurück. Außerdem hatten die Themen wie Flüchtlinge, Geldwäsche und Korruption deutlich mehr Potential, das Daniel Verrano leider nicht genutzt hat.

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Veröffentlicht am 20.11.2022

Verwirrender Agenten-Thriller

EAST. Welt ohne Seele
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Ich mochte die Oxen-Reihe von Jens Henrik Jensen sehr. Das war der einzige Grund warum ich mich an diesen Thriller gewagt habe, denn normalerweise mag ich Agenten-Thriller nicht. Und so war es leider auch ...

Ich mochte die Oxen-Reihe von Jens Henrik Jensen sehr. Das war der einzige Grund warum ich mich an diesen Thriller gewagt habe, denn normalerweise mag ich Agenten-Thriller nicht. Und so war es leider auch bei dieser Geschichte.

Nach einem persönlichen Verlust verliert CIA-Agent Jan Jordi Kazanski den Boden unter den Füßen und wird aufs Abstellgleis geschoben. Plötzlich erfolgt eine Reaktivierung und er bekommt einen Auftrag in Krakau. Und nun beginnt das Verwirrspiel. Agenten des CIA, von Europol, aus Russland und dazu noch kriminelle Bandenmitglieder spielen mit. Wem kann man noch trauen? Ich jedenfalls habe zwischendurch immer mal wieder den Durchblick verloren.

Seine Protagonisten hat der Autor sehr stimmig und vielschichtig angelegt. Er lässt uns in ihre Seelen und Abgründe blicken, was auch die Agenten ein Stück weit menschlich macht und eine gewisse Nähe zum Leser schafft.

Jensens Schreibstil ist unbestritten eine Extraklasse und er führt souverän durch seine Geschichte. Ich weiß nicht warum, aber bei mir wollte sich nicht wirklich Spannung einstellen, obwohl es ja durchaus Szenen gibt, die eine solche aufkommen lassen könnten.

Ich hatte mir nach der Oxen-Reihe mehr von dieser neuen Serie versprochen, aber die Fortsetzung werde ich mir ersparen.

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Veröffentlicht am 02.11.2022

Alte Kamellen

Herzschuss
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Dies ist bereits der 10. Fall für Kriminalhauptkommissar Wallner und Polizeihauptmeister Kreuthner. Obwohl ich nicht alle Vorgänger gelesen habe, sind mir die Protagonisten größtenteils gut bekannt.

Auch ...

Dies ist bereits der 10. Fall für Kriminalhauptkommissar Wallner und Polizeihauptmeister Kreuthner. Obwohl ich nicht alle Vorgänger gelesen habe, sind mir die Protagonisten größtenteils gut bekannt.

Auch wenn mir bekannt war, dass in Miesbach die Polizei mal fünfe gerade sein lässt, so habe ich mich dieses Mal doch schwer mit den gesetzwidrigen Handlungen insbesondere von Kreuthner getan. Er entwickelt schon ziemlich viel kriminelle Energie.

Mit der neuen Chefin von Wallner ging es mir ähnlich wie ihm auch. Zu Beginn fand ich sie ziemlich unsympathisch und übereifrig, aber im weiteren Verlauf konnte sie insbesondere mit ihrer Ironie und ihrem Humor punkten.

Überzogene Darstellungen gehören zu Andreas Föhrs Schreibstil genauso dazu wie der spezielle Humor. Mit seinen Landschaftsbeschreibungen und den teilweise im bayrischen Dialekt erfolgten Dialogen schafft er es, seinen Regionalkrimis das entsprechende Flair des Handlungsortes mitzugeben.

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