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Veröffentlicht am 13.04.2018

Die Kleinarbeit eines Privatdetektivs

Zwentibolds Rache
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Der Autohausbesitzer Bernd Bödecker feiert mit seiner Frau gemeinsam mit vielen Freunden den 10. Hochzeitstag. Ein Gast, ein bekannter Autor, benimmt sich unter Alkoholeinfluss dermaßen daneben, dass ...


Der Autohausbesitzer Bernd Bödecker feiert mit seiner Frau gemeinsam mit vielen Freunden den 10. Hochzeitstag. Ein Gast, ein bekannter Autor, benimmt sich unter Alkoholeinfluss dermaßen daneben, dass der Gastgeber ihm mit Nachdruck den Ausgang zeigen muß, schließlich hatte er bereits mehrere Damen belästigt. Unter lautem Protest zieht er von dannen.

Am nächsten Tag findet man den Gastgeber schwer verletzt auf der Straße liegend - später erliegt er seinen Verletzungen. Die Polizei verdächtigt den Autor und dieser engagiert den Privatdetektiv Andreas Mücke, der mit seiner Partnerin Jessica Reinders, einer sehr guten Freundin der Bödeckers, ebenfalls an der Party teilgenommen hat.

Andreas nimmt den Auftrag an und wird fortan von der Familie gemieden, ja sogar gebeten, nicht an der Beerdigung teilzunehmen.

Es gibt im Laufe der Ermittlungen des Privatdetektivs immer mehr Verdächtige. Einer lügt mehr als der andere, wem kann man glauben? Und wer ist überhaupt Zwentibold?

Von den polizeilichen Ermittlungen erfährt der Leser kaum etwas, wohl vom Privatleben des Privatdetektivs, seinen zwei Kindern aus unterschiedlichen Ehen und natürlich von den Verdächtigen.

Der Kriminalfall, der kein Thriller ist, entwickelt sich gemächlich und man muss als Leser schon aufpassen, dass man alle Personen richtig nachverfolgt. Aber dann nimmt der Fall auch sehr schnell eine rasante Fahrt auf und bekommt ein Finale, mit dem keiner gerechnet hat.

Jürgen Schmidt hat eine flüssige Schreibe, man kann sich gut vorstellen, bei diesem Kriminalfall dabei gewesen zu sein.

Veröffentlicht am 14.09.2023

Fast zu übertrieben

Der Heimweg
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Ein schwarzes Cover, das oben in weiß unübersehbar den Namen des Autors Sebastian Fitzek zeigt, darunter "Psychothriller".
Nun folgt mittig ein weißes Viereck, in dem eine schwarz gekleidete Frau läuft, ...

Ein schwarzes Cover, das oben in weiß unübersehbar den Namen des Autors Sebastian Fitzek zeigt, darunter "Psychothriller".
Nun folgt mittig ein weißes Viereck, in dem eine schwarz gekleidete Frau läuft, darunter der Titel des Romans "Der Heimweg". Auf der eBook Ausgabe sehen wir, dass es sich um einen Spiegel Bestseller handelt, herausgegeben im Verlag Knaur.

Eine Frau ruft beim Heimwegtelefon an, sie fühlt sich verfolgt und ist verängstigt. Dem Mann am anderen Ende erzählt sie ihren Leidensweg, er drängt sie dazu, um zu verhindern, dass sie auflegt. Was sie erzählt, ist schier abstrus. Als Leser ist man vversucht, das Buch aus der Hand zu legen.

Sebastian Fitzek hat Bücher auf unterschiedliche Arten geschrieben. Sehr häufig hat das Ende die gesamte Handlung umgestoßen. Dann gab es solche, die von Anfang bis Ende logisch spannend waren. Natürlich gibt es von Fitzek auch Romane, die den Haupthandlungsstrang ad absurdum führen. Und ganz wenige las ich, von denen ich dachte, "das hat er nicht selbst geschrieben". Bei einigen ist es wichtig, das Nachwort zu lesen, um zu verstehen.

Diesen Roman sollte der interessierte Leser selbst beurteilen. Allerdings muss darauf hingewiesen werden, dass er mehr als brutal ist. Bei Fitzek war es eher bisher PSYCHOspannend, als BLUTrünstig. Ich persönlich habe andere Bücher von Fitzek lieber gelesen, deshalb gibt es von mit 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Ein Stock mit Inhalt

Waldinneres
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Das Cover ist geprägt von einem Bild von Klimt, oben quer darüber auf weiß Mónica Subietas, die Autorin, mittig auf weiß der Titel des Bildes und des Buches "Waldinneres".

Ein Schweizer hilft im Krieg ...

Das Cover ist geprägt von einem Bild von Klimt, oben quer darüber auf weiß Mónica Subietas, die Autorin, mittig auf weiß der Titel des Bildes und des Buches "Waldinneres".

Ein Schweizer hilft im Krieg einem Juden bei der Flucht. Doch dieser verletzt sich. Sein Helfer möchte Unterstützung holen, doch er findet den Flüchtenden nicht mehr vor, lediglich einen Gehstock mit einem eingerollten Bild im Inneren. Nach Jahren gibt er den Stock samt Inhalt in ein Schließfach.

Nachdem über Jahre keine Gebühren für das Schießfach mehr bezahlt wurden, werden Nachkommen des Besitzers gesucht. So kommt Gottfried Messmer an einen wahren Klimt. Sein Vater hat ihm den Auftrag gegeben, den richtigen Besitzer bzw. seinen Nachfahren zu finden. Dies gestaltet sich natürlich als sehr schwierig, denn sein Vater wußte keinen Namen und hat auch keine Hinweise hinterlassen. Gottfried betreibt das "Kafi Glück", ein Szenelokal. Das kleine Bild hängt er hier an die Wand, vielleicht findet sich ja jemand, der etwas weiß.

Rückblickend wird gezeigt, wie es in der Nazizeit in der Schweiz tatsächlich war. Gottfried lernt verspätet seine verstorbenen Eltern besser kennen. Lange Zeit meldet sich niemand für das Bild, doch dann sind da plötzlich mehrere, die einen Anspruch erheben. Spätestens jetzt wird die Geschichte dank Kommissar Zufall etwas spannender, jedoch leider nicht sehr komplex.

Man hätte richtig viel aus dieser Geschichte machen können. Ich kann mir auch vorstellen, dass es sich tatsächlich so verhalten hat, wie geschildert. Aber es wird wirklich kompliziert konstruiert, zumindest kommt es mir als Lesende so vor. Man denkt ja mit. Etliche lose Enden bleiben. Zum Glück hat die Autorin die Gabe eines angenehmen Schreibstils, so dass man das Buch problemlos zu Ende liest.

Herausgegeben im Verlag S. Fischer im April 2022

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Veröffentlicht am 07.07.2021

Die rote Couch

Die letzte Analyse
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Das Cover ist in Lindgrün und wird beherrsch von einer roten Couch. Oben sehen wir in dunklerem Grün den Namen der Autorin Amanda Cross, dann in groß den Titel "Die letzte Analyse", darunter kleiner - ...

Das Cover ist in Lindgrün und wird beherrsch von einer roten Couch. Oben sehen wir in dunklerem Grün den Namen der Autorin Amanda Cross, dann in groß den Titel "Die letzte Analyse", darunter kleiner - Ein Fall für Kate Fansler -.

Die Literaturprofessorin Kate Fansler wird von der Polizei nach einem Alibi gefragt. In der Praxis eines mit ihr befreundeten Psychoanalytikers Dr. Bauer wurde auf der Couch eine weibliche Leiche gefunden. Kate hatte der Studentin, um die es hier geht, auf Nachfrage den Tipp gegeben, zu ihm zu gehen. Das Ehepaar Bauer ist mit Kate befreundet, zudem hatte sie vor deren Eheschließung mit dem Psychoanalytiker ein Verhältnis.

Da Kate auch eine verkappte Detektivin ist, bemüht sie sich mit Hilfe eines angeheirateten Neffen in Spe, der Literatur und eines guten Freundes bei der Polizei, diesen Fall zu lösen, damit ihr Freund Dr. Emanuel Bauer und nicht zuletzt sie von jedem Verdacht befreit sind.

Diese modernere Miss Marple fesselt, wenn auch die Ausflüge in die Literatur, die den Spannungsbogen öfter mal lockern, nichts für jedermann sind.

Die Lösung des Kriminalfalls ist absolut überraschend.

Der Roman wurde aus dem Amerikanischen übersetzt von Monika Blaich und Klaus Kamberger. Der Roman wurde 2021 veröffentlicht im Verlag Dörlemann.

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Veröffentlicht am 23.08.2020

Was ist bloß in Haltern am See los?

Tot am Ring
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Auf dem Cover sehen wir eine beleuchtete Sporthallendecke, von der 2 Ringe baumeln. Darunter lesen wir in rot den Titel "Tot am Ring" und darunter den Namen des Autoren in schwarz "Wolfgang Wiesmann".

An ...

Auf dem Cover sehen wir eine beleuchtete Sporthallendecke, von der 2 Ringe baumeln. Darunter lesen wir in rot den Titel "Tot am Ring" und darunter den Namen des Autoren in schwarz "Wolfgang Wiesmann".

An der Albert-Schweitzer-Gesamtschule in Haltern am See wird eine körperbehinderte Lehrerin tot aufgefunden. Sie hängt in der Turnhalle über dem Kasten an den Ringen aufgehängt. Die Frage ist, wie soll sie da hinauf gekommen sein? Die Kommissare Fey Amber und ihr Kollege Mörris glauben einfach nicht an Selbstmord, auch wenn einiges darauf hinweist. Im Kollegium der Schule finden sie sie bei ihren Ermittlungen Neid, Missgunst und geheime Liebschaften. Auch gibt es mehrere Verdächtige.

Wolfgang Wiesmann hat einen spannenden Krimi mit sehr viel Lokalkolorit geschrieben. Menschen, die in Haltern leben oder schon mal in Haltern waren, erkennen es wieder. Leider leidet die Spannung des Romans etwas darunter. Die Angaben der Lokalitäten, in denen die beiden Kommissare ihre Pausen machen, lenken nur ab und Leser, die Haltern nicht kennen, können sich unter den Angaben gar nichts vorstellen. Dazu hätten dann auch nähere Erklärungen herhalten müssen.

Ansonsten kann ich sagen, "Tot am Ring" ist ein Kriminalroman, bei dem nichts fehlt und der dazu aktuell ist. F4F - Fridays for Fure -, eine Gruppe von Abiturienten gibt es an der Schule ebenso wie es auch in Haltern Rauschgifthandel gibt. Und dann kommt Fey einem ganz großen Deal im Hintergrund auf die Spur. Alles ist etwas verworren und dadurch bekommt der Roman im letzten Drittel zusätzliche Längen und es wird etwas verwirrend, wobei sicher das Gegenteil bewirkt werden soll.

Wolfgang Wiesmann schreibt flüssig und die Protagonisten kann man sich gut vorstellen.

Veröffentlicht wurde der Roman im Indie Verlag OCM Gmbh, Dortmund.

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