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Veröffentlicht am 24.02.2023

Im Reich der Fae

Court of Sun 1: Court of Sun
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Die Geschichte von Abriella und ihrer Schwester Jas, die von habgierigen Verwandten ausgenutzt werden, nachdem der Vater gestorben und die Mutter ins Reich der Fae geflohen ist, erinnert stark an das beliebte ...

Die Geschichte von Abriella und ihrer Schwester Jas, die von habgierigen Verwandten ausgenutzt werden, nachdem der Vater gestorben und die Mutter ins Reich der Fae geflohen ist, erinnert stark an das beliebte Aschenputtelmärchen. Es fehlt auch nicht der Ball, auf dem der Prinz eine Braut finden soll.
Doch Abriella ist nicht zum Vergnügen auf dieses Fest im Reich der Fae gegangen. Nein, ihre kleine Schwester ist von der bösen Tante an die Fae als Sklavin verkauft worden und Abriella, genannt Brie, will alles tun, um sie aus diesem furchtbaren Schicksal zu befreien. Bries Schönheit bezaubert sowohl den Prinzen des Lichts als auch den Prinzen der Schatten. Die beiden Reiche sind verfeindet und brauchen die Krone der Fae, um zu überleben.
Bries Herz schlägt für beide, und während sie Aufgaben löst, um Jas zu befreien, gerät sie immer weiter ins Netz der Intrigen, das beide Prinzen über sie werfen. Bries Sympathie, aber auch die des Lesers, wechselt ständig. Kein Wunder, denn es kommt immer nur ein Teil der Wahrheit ans Licht, und Brie hat keinen, dem sie restlos vertrauen kann und der ihr die Hintergründe erklärt.
Die Autorin vertieft sich nicht großartig in die Beschreibung der Fae-Welten. Ihr Augenmerk liegt auf dem Geheimnis der Fae-Krone und den Fae-Prinzen. Brie war in der Menschenwelt eine toughe Diebin, um zu überleben, aber jetzt in der ihr fremden Umgebung erscheint sie merkwürdig naiv. Beide Prinzen nutzen ihre Emotionen aus, um sie für ihre Zwecke einzuspannen, wohingegen Brie alles riskiert, um ihre kleine Schwester zu retten.
Der Schluss des ersten Bandes dieser Dilogie ist gut gewählt. Brie hat eine wichtige Entscheidung getroffen und konsequent durchgezogen, aber wie sich das auf ihr Leben und die Fae-Reiche auswirkt, das erfährt man erst in dem zweiten Band.
Vanida Karun als Sprecherin des Hörbuches ist einfach beeindruckend. Sie hat eine sehr schöne Stimme und versteht es meisterhaft, mit allerfeinsten Nuancen andere Charaktere sprechen zu lassen, ohne dass es künstlich klingt. Ich bin sehr beeindruckt von ihr.

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Veröffentlicht am 24.02.2023

Die Mörderhand

Wahnspiel
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In Heidelberg wurde eine junge Frau grausam getötet. Als der Mörder vorzeitig aus der Haft entlassen wird, bricht ein Online-Shitstorm los. Lukas Schneider ist von da ab seines Lebens nicht mehr sicher, ...


In Heidelberg wurde eine junge Frau grausam getötet. Als der Mörder vorzeitig aus der Haft entlassen wird, bricht ein Online-Shitstorm los. Lukas Schneider ist von da ab seines Lebens nicht mehr sicher, und tatsächlich verschwindet er spurlos. Statt seiner findet die Polizei nur seine abgetrennte, vergrabene Hand. Ein großes Rätselraten beginnt. Nach anfänglichen Zweifeln scheinen die abstrusen Theorien von Kommissar Alex Schwerdt in die richtige Richtung zu weisen. Der Täter scheint sich tatsächlich dem Okkultismus verschrieben zu haben.
Dieser Krimi ist überraschend spannend. Es gibt viele unerwartete Wendungen, aber zugleich erschreckt des Volkes Stimme, die auch in der Realität dermaßen in sozialen Medien nach Lynchjustiz rufen könnte und unliebsame Personen des öffentlichen Lebens an den Pranger stellen würde. Alles schon da gewesen.
Auch die Einblicke in eine schlagende Verbindung mit ihrem braunen Gedankengut scheinen alles andere als pure Fiktion zu sein. 
Ein absoluter Hörgenuss ist der Sprecher Johannes Steck mit seiner wohlklingenden Stimme und seinem Sprachtalent für die verschiedensten Dialekte.



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Veröffentlicht am 21.02.2023

Die Matriarchin

Männer sterben bei uns nicht
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Luise hat ihr Leben lang auf dem beeindruckenden Anwesen ihrer Großmutter gelebt. Mit ihr wohnten noch weitere Frauen dort: ihre Mutter, ihre Tante, ihre Cousine, ihre andere Großmutter und eine Haushälterin. ...

Luise hat ihr Leben lang auf dem beeindruckenden Anwesen ihrer Großmutter gelebt. Mit ihr wohnten noch weitere Frauen dort: ihre Mutter, ihre Tante, ihre Cousine, ihre andere Großmutter und eine Haushälterin. Alle wurden von Großmutter finanziert, alle mussten sich ihrer Willkür und ihren Launen unterwerfen. Jetzt jedoch ist Großmutter gestorben und die Autorin lässt den Leser am Begräbnis teilnehmen, an dem sich alle versprengten Frauen der Familie wieder treffen, und in zeitlichen Rückblenden wird Luises Leben seit ihrem zehnten Lebensjahr in Episoden erzählt.
Man lernt die Frauen sehr gut kennen. Deren Männer haben in ihren Leben keine große Rolle gespielt. Sie sind verstorben oder wohnen schon längst woanders. Je weiter man liest, umso mehr fragt man sich, warum nicht auch die Frauen sich von dieser schrecklichen Großmutter distanzieren. Aus materiellen Gründen oder aus charakterlicher Schwäche bleiben sie in der Abhängigkeit. Nur Luise fühlt sich wohl, denn sie ist Großmutters Augenstern. Sie wird vor aller Augen bevorzugt und verhätschelt, und nun steht sie als Haupterbin vor dem Grab.
Das Buch ist eine Charakterstudie, wie Frauen mit Frauen umgehen können. Oder auch, wie Geld sich auf Beziehungen auswirkt. Die einzelnen Schicksale fesseln den Leser sofort. Die Autorin leuchtet die Charaktere so aus, dass man auch nach dem Lesen über so viel vergeudete Lebenszeit nachdenkt und einem die Frauen nicht so schnell aus dem Sinn gehen.
Wer gerne über Familienschicksale liest, der ist hier genau richtig.

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Online Heiratsschwindel

Wir zerstören dich
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In diesem Krimi -Thriller finde ich in diesem Fall zu hoch gegriffen- geht es um raffinierten Online-Betrug. Die Sehnsucht nach Liebe wird vielen Usern von Online-Dating-Agenturen zum Verhängnis, wenn ...

In diesem Krimi -Thriller finde ich in diesem Fall zu hoch gegriffen- geht es um raffinierten Online-Betrug. Die Sehnsucht nach Liebe wird vielen Usern von Online-Dating-Agenturen zum Verhängnis, wenn sie an den Falschen geraten. Gerade Banden aus Osteuropa und Afrika entlocken einsamen Herzen große Geldbeträge.
Einem solchen Betrüger ist Superintendent Roy Grace auf der Spur. Opfer, die sich dem Täter widersetzen, werden brutal getötet. Richtig spannend wird dieses Buch allerdings erst im letzten Drittel. Die vielen Namen verwirren beim Lesen und zwischendurch gibt es ziemlich trockene Passagen, die über Fakten des Online-Betrugs in Großbritannien referieren. Wenn man trotzdem durchhält, wird man mit einem aufregenden Showdown belohnt.

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Veröffentlicht am 10.02.2023

Späte Rache

Brandmal
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Saana ist Online-Reporterin gewesen, aber nun zu Beginn des Sommers arbeitslos geworden. Um sich neu zu orientieren, beschließt sie, die Sommermonate abseits von Helsinki in der Provinz bei ihrer Tante ...

Saana ist Online-Reporterin gewesen, aber nun zu Beginn des Sommers arbeitslos geworden. Um sich neu zu orientieren, beschließt sie, die Sommermonate abseits von Helsinki in der Provinz bei ihrer Tante zu verbringen. Schnell ist sie von einem lange zurückliegenden Mordfall fasziniert. Sie fängt an, Material zu sammeln, um eventuell eine Reportage oder ein Buch darüber zu verfassen.
Unterdessen ist Kommissar Jan Leino in Helsinki auf der Spur eines Mörders, der sein Opfer brandmarkt. Es bleibt nicht bei einem Toten und die Ermittlungen führen auch in Saanas Ferienort. Der alte Fall und die neuen Morde scheinen in Verbindung zu stehen.
Die Handlung ist erst auf den letzten Seiten spannend und actionreich. Über weite Strecken hat man es hier eher mit einem Roman zu tun, denn man lernt sowohl Jan mit seiner Kollegin Heidi als auch Saana mit ihrer Tante sehr genau kennen. Auch einige Dorfbewohner werden detailliert beschrieben, allerdings spielen sie im weiteren Verlauf eine Rolle bei den Ermittlungen. Über allem liegt die authentische Atmosphäre des hellen finnischen Sommers. Und nicht zuletzt auch der Beginn einer Romanze zwischen zwei notorischen Einzelgängern, die noch nicht an das Glück der Liebe glauben wollen.
Die Story liest sich flüssig und angenehm, aber ich finde, es ist mehr ein normaler Krimi, denn der Nervenkitzel eines Thrillers fehlt.

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