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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2023

unverarbeitete Lasten

Siegfried
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Die Ich-Erzählerin beschreibt zu Beginn des Buches „Siegfried“ von Antonia Baum ihren Weg in die Psychiatrie, die sie zur Einweisung nach einem Streit mit ihrem Partner aufsucht. Während ihres Aufenthaltes ...

Die Ich-Erzählerin beschreibt zu Beginn des Buches „Siegfried“ von Antonia Baum ihren Weg in die Psychiatrie, die sie zur Einweisung nach einem Streit mit ihrem Partner aufsucht. Während ihres Aufenthaltes im Warteraum gibt sie den Leser*innen einen Einblick in ihre Kindheit und den Einfluss von unterschiedlichen Familienmitgliedern. Hierbei schildert sie auch die fehlende Bindung zur Mutter sowie ihre Beziehung zu ihrem Mann. Die Szenen wechseln zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Die Erlebnisse der Kindheit in prekären Verhältnissen zwischen Gewalt und Vernachlässigung sind nicht angenehm zu lesen und schonungslos dargestellt. Beim Lesen kommt eine beklemmende und bedrückende Stimmung auf, da sich das Bild einer unsicheren Person abbildet, die versucht ihren Weg zu gehen und sich immer wieder mit den Schatten der Vergangenheit auseinandersetzen muss.

Der Roman ist tiefgründig und berührend, da es das Leiden von Kindern in schwierigen Lebenssituationen sehr eindrücklich darstellt.

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Veröffentlicht am 27.02.2023

Der seidene Faden

Jetzt ist Sense
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Hans Rath beschreibt in seinem Buch „Jetzt ist Sense“ das Leben von Olivia Bentele, die überraschend von dem sogenannten Sensenmann an ihrem 50. Geburtstag besucht wird. Dieser möchte aber nicht zu ihr, ...

Hans Rath beschreibt in seinem Buch „Jetzt ist Sense“ das Leben von Olivia Bentele, die überraschend von dem sogenannten Sensenmann an ihrem 50. Geburtstag besucht wird. Dieser möchte aber nicht zu ihr, sondern sucht die Nachbarin auf. Kurze Zeit nach der ersten Begegnung trifft sie erneut auf ihn. Da teilt er mit, dass sein Name Thanatos und er der altgriechische Gott des Todes ist. Olivia ist im Kontext ihres Berufes der Auffassung einen neurotischen Mann vor sich zu haben, dem sie therapeutische Hilfe anbietet. So ergibt sich ein interessanter Austausch zwischen den Beiden.

Der Schreibstil des Autors ist humorvoll und locker, gleichzeitig wird das Thema Tod zum Nachdenken anregend behandelt. Die Kapitel sind eher kurzgehalten und das Lesen gestaltet sich somit angenehm.

Ich habe das Buch trotz des doch ernsten Themas sehr genossen und kann es nur wärmstens weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Freundschaft fürs Leben?

Der ehrliche Finder
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Im Roman „Der ehrliche Finder“ beschreibt die Autorin Lize Spit die Freundschaft zwischen Jimmy und Tristan. Jimmy ist Einzelgänger und fühlt sich nach der Scheidung seiner Eltern allein und verlassen. ...

Im Roman „Der ehrliche Finder“ beschreibt die Autorin Lize Spit die Freundschaft zwischen Jimmy und Tristan. Jimmy ist Einzelgänger und fühlt sich nach der Scheidung seiner Eltern allein und verlassen. Tristan wiederum ist mit seiner Familie aus dem Kosovo geflohen und versucht sich in Belgien ein neues Leben aufzubauen. Sie lernen sich dann im schulischen Kontext kennen und freunden sich an, wobei beide unterschiedlich auf diese Beziehung blicken, und verschiedene Erwartungen hegen.
Das Buch lässt sich durch den klaren Schreibstil recht schnell lesen und gibt spannende Einblicke, insbesondere in Bezug auf die Themen Abschiebung und Flucht, aber auch (Dorf)-gemeinschaft und Alltagsrassismus. Die Handlung ist hierbei relativ vorhersehbar, sodass das harte Ende auch keinen großen Überraschungsmoment auslöst.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Dazugehörig oder nicht?

Kosakenberg
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In diesem Roman geht es um Kathleen und ihren verlorenen Bezug zu dem Ort ihrer Geburt und Heranwachsens, Kosakenberg. Sie hat sich mittlerweile in London ein neues und erfolgreiches Leben aufgebaut, welches ...

In diesem Roman geht es um Kathleen und ihren verlorenen Bezug zu dem Ort ihrer Geburt und Heranwachsens, Kosakenberg. Sie hat sich mittlerweile in London ein neues und erfolgreiches Leben aufgebaut, welches ihr zu einer neuen Identität verhalf. Während ihrer Aufenthalte in der besagten Provinz wird ihr immer wieder deutlich, dass bei ihr kein Gefühl von Zugehörigkeit aufkommt, was wiederum schmerzt, da sie sich mit ihren Wurzeln verbunden fühlen möchte. Themen wie Entwurzelung und Heimatsgefühl werden aus Kathleens Perspektive geschildert.
Der Lesefluss ist angenehm sowie sachlich gehalten und man wird bereits nach wenigen Seiten in die Geschichte verwickelt. Die Entwicklung Kathleens fand ich ebenfalls spannend mitzuverfolgen und ich habe mich tatsächlich gut in ihre Gefühlswelt hineinversetzt, da ich Rückschlüsse auf meine eigene Biografie ziehen konnte.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

(un)geordnete Abhängigkeiten

Geordnete Verhältnisse
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Lana Lux schreibt in diesem Roman von der Beziehung zwischen Philipp und Faina, die sich in der Grundschule begegnen und Freunde werden. Die Kapitel sind aus der Perspektive der beiden geschrieben und ...

Lana Lux schreibt in diesem Roman von der Beziehung zwischen Philipp und Faina, die sich in der Grundschule begegnen und Freunde werden. Die Kapitel sind aus der Perspektive der beiden geschrieben und die Leser erhalten Einblick in die jeweils schwierigen Lebensverhältnisse. Im Laufe des Erwachsenwerdens verlieren sie sich aus den Augen, als Faina eines Tages überraschend bei Philipp auftaucht. Sein Verhalten ihr gegenüber nimmt verheerende Ausmaße an und die Situation zwischen beiden spitzt sich zu, als Faina sogar gerichtlich gegen ihn vorgehen möchte.
Der Roman zeigt eine realitätsnahe zwischenmenschliche Beziehung und ist wirklich lesenswert. Zudem wird man zum Nachdenken angeregt, inwiefern der Einfluss von gewissen Kindheitserfahrungen und Verhaltensmustern einen Menschen sonderbar machen oder ob diese nicht als Argument herhalten dürfen bzw. können.

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