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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2023

Leben in zwei Welten

Ziemlich beste Freundinnen
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Das Buch „Ziemlich beste Freundinnen“ handelt von zwei Frauen, die in unterschiedlichen Welten leben und in der Reha-Klinik sich ein Zimmer teilen müssen.

Konstanze ist Ärztin, Mutter, Ehefrau und eine ...

Das Buch „Ziemlich beste Freundinnen“ handelt von zwei Frauen, die in unterschiedlichen Welten leben und in der Reha-Klinik sich ein Zimmer teilen müssen.

Konstanze ist Ärztin, Mutter, Ehefrau und eine Frau der Tat, die immer ihre To-do-Liste für ihr privates und berufliches Umfeld im Kopf hat. Effizienz ist eines ihrer Lieblingswörter. Doch dann passiert es, sie stürzt im Krankenhaus die Treppe hinunter und erleidet einen komplizierten Beinbruch. Nach Wochen im Krankenhaus kommt sie in die Reha-Klinik, doch die geplante Unterbringung in einem Einzelzimmer ist nicht möglich, deshalb muss sie sich ein Zimmer mit Jacqueline teilen. Jacqueline ist etwas chaotisch. Als alleinerziehende Mutter mit drei Kindern und verschiedenen Jobs schlägt sie sich so durchs Leben. Sie hat ihren Freund Mike vor die Tür gesetzt, der sie mit einer Kollegin betrogen hat. Nun will sie noch die letzten Spuren von ihm beseitigen und schon ist es passiert, sie kann sich nicht mehr bewegen und muss sich in die Reha begeben. Doch wie werden diese beiden unterschiedlichen Frauen miteinander klar kommen?

Der Schreibstil von Astrid Ruppert ist angenehm und flüssig zu lesen. Auch die Sprache ist ausgezeichnet, gewürzt mit einer Prise Humor und passt perfekt in die Geschichte. Neben den heiteren Passagen finden sich aber auch Abschnitte, die zum Nachdenken anregen. Gut kann ich mir die beiden Frauen vorstellen und erkenne einige Details, die mir selbst bekannt vorkommen. „Ziemlich beste Freundinnen“ ist eine leichte angenehme Lektüre, die mir schöne Lesestunden bereitet hat und es fühlte sich wie eine wohlverdiente Auszeit an.

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Veröffentlicht am 13.04.2023

Spannender Sylt-Krimi

Zornige Flut
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Nach einem nächtlichen Brandanschlag im Kapitänshaus der drei Lammers Frauen, kehrt Liv in den Dienst zurück und wird sogleich nach Sylt beordert. Karlpeter Botersen-Evers, Chef der Kriminaltechnik der ...

Nach einem nächtlichen Brandanschlag im Kapitänshaus der drei Lammers Frauen, kehrt Liv in den Dienst zurück und wird sogleich nach Sylt beordert. Karlpeter Botersen-Evers, Chef der Kriminaltechnik der Polizeidirektion Flensburg, hatte in einer Fastenklinik auf Sylt eingecheckt. Als KP sich nachts auf die Suche nach was Essbaren macht, stößt er an das große Aquarium im Aufenthaltsraum. Dieses gerät aus den Fugen und schwemmt einen Schädel auf den Boden. Erste Ermittlungen weisen auf eine Sylter Galeristin, die sich seit Monaten nicht mehr bei ihren Freunden gemeldet hat. Während die Untersuchung der Polizei auf Hochtouren läuft, wird ein Anschlag auf Liv verübt. Will jemand die Nachforschungen verhindern?

Auch der siebte Band von Sabine Weiß um die Kriminalkommissarin Liv Lammers konnte mich wieder begeistern. Wie schon in den vorherigen Büchern ist der Schreibstil flüssig und angenehm zu lesen. Das Privatleben von Liv spielt wieder eine Rolle. Die Mischung zwischen Kriminalfall und Privatleben ist ausgewogen und gelungen. Viele Kapitel enden mit einem Cliffhanger, so dass man unbedingt immer weiterlesen möchte. Von Beginn an ist die Spannung gegeben und reißt zu keinem Zeitpunkt ab, sie steigert sich am Ende zu einem tollen Finale. Überraschende Wendungen, neue Spuren und Verwicklungen finden sich, so dass ich bis zum Schluss mit rätseln konnte, denn das Ende war für mich nicht vorhersehbar. Mir hat dieser Ausflug nach Sylt wieder sehr gefallen und spannende Lesestunden bereitet.

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Veröffentlicht am 07.04.2023

Getrennt durch die Mauer

Geteiltes Land – Zwischen Angst und Freiheit
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Lotte Richter lebt als alleinerziehende Mutter mit ihren zwei großen Töchtern in Ostberlin. Als die 19jährige Gesine nach Westberlin fährt, um ihren Vater zu besuchen, trifft sie auf den jungen Studenten ...

Lotte Richter lebt als alleinerziehende Mutter mit ihren zwei großen Töchtern in Ostberlin. Als die 19jährige Gesine nach Westberlin fährt, um ihren Vater zu besuchen, trifft sie auf den jungen Studenten Peter. Beide verlieben sich in einander. Gesine hatte lange gezögert, um in den Westteil der Stadt zu ziehen, weil sie Peter erst so kurz kannte und sie ihre Ausbildung beenden wollte. Doch dann war es zu spät, der Mauerbau kam dazwischen. Gesine war im Osten und Peter im Westen. Was sollte geschehen? Gesine fasst den Entschluss zu fliehen und ahnt nicht wie hoch der Preis sein wird.

Das Buch umfasst die Zeit von 1960 bis 1963. Farina Eden hat sehr gekonnt die damalige Zeit zum Leben erweckt. Sie wurde inspiriert von wahren Begebenheiten und der eigenen Familiengeschichte. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Durch die Kapitelüberschriften ist gut erkennbar, wer gerade erzählt. Ich erlebe Gesine, ihren Freund Peter und ihre Tante Elise hautnah. Dieser sehr emotionale Roman über ein wichtiges Stück DDR-Geschichte hat mir sehr gut gefallen und wirkt noch lange nach.

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Besondere Einblicke

Die Reporterin - Zwischen den Zeilen
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Der Traum von Marie Graf war es Journalistin zu werden. Sie wollte den vorgeplanten Weg ihrer Eltern nicht gehen und so bewarb sie sich heimlich an einer Journalisten-Schule. Leider wurde sie nicht angenommen ...

Der Traum von Marie Graf war es Journalistin zu werden. Sie wollte den vorgeplanten Weg ihrer Eltern nicht gehen und so bewarb sie sich heimlich an einer Journalisten-Schule. Leider wurde sie nicht angenommen und so versuchte sie ein Volontariat bei verschiedenen Zeitungen zu bekommen. Marie konnte ihr Glück kaum fassen, als man ihr bei der neugegründeten Zeitung Der Tag ein Praktikum anbietet. Hier beginnt sie im Sportresort. Bei ihrem ersten Interview muss sie ins kalte Wasser springen und das im Bereich Fußball. Da sie eine Frau ist, wird sie nicht für voll genommen. Stück für Stück muss sie sich ihre Erfolge erkämpfen und erkennt schnell, dass das Leben ihr nicht nur schöne Seiten beschert, sondern es auch Schattenseiten gibt. Dieses gilt nicht nur für ihren Beruf, sondern auch im privaten Bereich wartet noch ein Familiengeheimnis auf sie.

Ich konnte Marie Graf bei ihrer Arbeit begleiten, war dabei als sie Schauspielgrößen wie Pierre Brice und Hildegard Knef kennenlernte und wie sie sich langsam zur Gesellschaftskolumnistin Malo Graf entwickelte. Dazu kommt der perfekt recherchierte historische Hintergrund, der mit der Geschichte verwoben war, so dass ich mehr mittendrin steckte als nur dabei. Einige Schlagertexte haben mich beim Lesen zum Mitsummen verleitet oder entwickelten sich zum Ohrwurm.

Der fesselnde Schreibstil von Teresa Simon hat mich sofort wieder eingefangen. Durch die bildhaften Beschreibungen fühlte ich mich oft vor Ort. Sehr gekonnt war der Wechsel von den schönen Seiten des Lebens zu den Schattenzeiten beschrieben. Der Roman umfasst die Zeit von 1962-1965. Er fängt den damaligen Zeitgeist perfekt ein und hat mich auf eine Zeitreise in meine Jugend mitgenommen. Mir hat dieser Ausflug in die jüngste Vergangenheit gefallen und ich bin gespannt auf die Fortsetzung, da dieser Band mit einer überraschenden Wendung und einem Cliffhanger endet.

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Einblicke in die Geschichte des KaDeWe

KaDeWe. Haus der Träume
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Käthe Krause hat im KaDeWe eine gutbezahlte Stellung als Leiterin der Reinigungskolonne. Ihre Tochter Rieke ist überglücklich, als sie dort einen Job als Verkäuferin antreten darf. Rieke fühlt sich von ...

Käthe Krause hat im KaDeWe eine gutbezahlte Stellung als Leiterin der Reinigungskolonne. Ihre Tochter Rieke ist überglücklich, als sie dort einen Job als Verkäuferin antreten darf. Rieke fühlt sich von dem Glanz und Luxus fast erschlagen, während dieses für Judith Bergmann fast selbstverständlich ist, da ihr Vater als Justiziar im Kaufhaus arbeitet und ein enger Freund des Gründers Adolf Jandorf ist. Judith soll Harry, den einzigen Sohn der Familie Jandorf, heiraten. Doch dann setzt der erste Weltkrieg ein und danach hat sich vieles verändert, so dass Rieke und Judith neue Wege gehen müssen.

Auch dieser historische Roman von Marie Lacrosse konnte mich wieder begeistern und hat mich von der ersten Seite in seinen Bann gezogen. Es hat mich fasziniert mit welchen detaillierten Beschreibungen die Autorin die damalige Zeit wieder aufleben lässt. Dies weist auf gut recherchierte Kenntnisse hin. Gekonnt hat sie historische Ereignisse mit Fiktion verwoben und dabei einen spannenden historischen Roman geschrieben. Durch die Erzählweise wird der Zeitausschnitt in seiner politischen Entwicklung und den Folgen auf das Alltagsleben der Menschen hautnah spürbar.

Es hat mir wieder viel Freude bereitet in die Anfänge vom KaDeWe abzutauchen. Nun freue ich mich schon auf die Fortsetzung.

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