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Veröffentlicht am 07.03.2023

Klischeekeule ohne Kommunikation

The Truest Thing - Jeder Moment mit dir
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Worum geht’s?
Eigentlich könnte Emery in ihrem kleinen Büchercafé glücklich sein, gäbe es da nicht den unverschämt gutaussehenden Jack, der zwar einen furchtbaren Ruf genießt, Emerys Herz dafür aber umso ...

Worum geht’s?
Eigentlich könnte Emery in ihrem kleinen Büchercafé glücklich sein, gäbe es da nicht den unverschämt gutaussehenden Jack, der zwar einen furchtbaren Ruf genießt, Emerys Herz dafür aber umso höher schlagen lässt. Als ein Happy End für die beiden zum Greifen nah scheint, macht Jack jedoch einen unerwarteten Rückzieher – und Emery wünscht sich nichts mehr, als all die Gefühle für Jack einfach hinter sich lassen zu können.


Meine Meinung
Eigentlich bin ich ja durchaus ein Fan von Second Chance Romanzen, allerdings gibt es dafür eine ganz wichtige Voraussetzung – und die wurde hier leider so ganz und überhaupt nicht erfüllt.

Den Schreibstil an sich mochte ich abgesehen vom Schlussteil eigentlich ganz gerne, man konnte zumindest theoretisch relativ flüssig durch die Geschichte kommen und auch die Protagonisten waren in meinen Augen zunächst noch sehr vielversprechend. Was mir das Buch dann aber leider recht gründlich vermiest hat, waren zum einen der inkonsequente Handlungsbogen, zum anderen aber leider definitiv auch die Figuren und ihre mangelnde Entwicklung.

Mit den Zeitsprüngen hatte ich so meine Probleme, primär tatsächlich weil die häufig nicht unbedingt Sinn für mich ergeben haben und eher störend für meinen Lesefluss waren. Die gesamte Geschichte erstreckt sich über neun Jahre, was in meinen Augen leider deutlich zu viel des Guten war, denn richtig angekommen in der Handlung habe ich mich über das gesamte Buch hinweg so irgendwie nicht.

Auch bei den Figuren wurde meiner Meinung nach deutliches Potenzial verschenkt, was in Kombination mit einer regelrechten Klischeekeule irgendwann einfach kaum noch Spaß beim Lesen gemacht hat. Mir hat insbesondere der Funke zwischen den beiden Protagonisten gefehlt, denn ohne greifbare Anziehung konnte ich wirklich nicht so ganz verstehen, warum man sich neun Jahre lang an eine dysfunktionale Beziehung klammert, die eigentlich nicht mal wirklich existiert hat. Durch erwachsene Kommunikation hätte man hier sicherlich einige Konflikte lösen können, was den Plot natürlich entzerrt hätte – aber genau das hätte es in meinen Augen einfach gebraucht, um dieses Buch zu einer weniger enttäuschenden Lektüre für mich zu machen.


Fazit
Ich habe zwar durchaus Potenzial für diese Geschichte und ihre Protagonisten gesehen und mich eigentlich auf eine berührende Second Chance Romanze gefreut, mit der Umsetzung, dem zerstückelten Handlungsbogen und den sich nicht wirklich weiterentwickelnden Figuren konnte ich aber leider nicht besonders viel anfangen.

Von mir gibt es dafür knappe zwei Bücherstapel.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.10.2022

Interessantes Setting mit eher unsympathischen Charakteren

The School for Good and Evil, Band 1: Es kann nur eine geben. Filmausgabe zur Netflix-Verfilmung
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Worum geht’s?
Alle vier Jahre verschwinden in dem Dorf, in dem Sophie und Agatha leben zwei Kinder. Auch die beiden Freundinnen werden ausgewählt, um auf der Schule der Guten und der Schule der Bösen auf ...

Worum geht’s?
Alle vier Jahre verschwinden in dem Dorf, in dem Sophie und Agatha leben zwei Kinder. Auch die beiden Freundinnen werden ausgewählt, um auf der Schule der Guten und der Schule der Bösen auf ihre zukünftige Rolle in einem Märchen vorbereitet zu werden. Sophie träumt schon lange davon, endlich eine Prinzessin zu werden – und wird bitter enttäuscht, als ausgerechnet Agatha ihren Traum leben darf. Als sich Agatha dann jedoch sicher ist, dass die beiden gar nicht erst auf der Märchenschule hätten landen sollen, ist das Chaos perfekt – denn Sophie ist nicht bereit, ihren großen Traum so schnell aufzugeben.


Meine Meinung
Dass diese Reihe nun schon ein paar Jährchen älter ist, war mir beim Lesen tatsächlich gar nicht so richtig bewusst. Als ich dann aber ein kleines bisschen recherchiert habe, kamen mir die alten Cover doch bekannt vor – auch wenn ich die Geschichte selbst noch nicht gelesen hatte.

So richtig überzeugt hat mich diese Neuauflage leider ehrlich gesagt nicht, was meiner Meinung nach vor allem an den Protagonisten und ihrem Verhalten lag. Vor ein paar Jahren hätte ich mich vermutlich noch nicht ganz so sehr an Oberflächlichkeiten und eher stereotypischen Darstellungen gestört, mittlerweile fand ich es dann aber doch ein wenig anstrengend zu lesen, wie absurd teils Optik und Charakter gegeneinander abgewogen werden und wie wenig Neues damit in die Handlung einfloss.

Auch das Magiesystem habe ich mir ehrlich gesagt ein bisschen beeindruckender vorgestellt, denn der Klappentext klang definitiv sehr vielversprechend. Die Umsetzung hat dann in meinen Augen aber nach einer Menge Chaos und teils eher vergessen wirkenden Erzählsträngen recht schnell die Strukturen eines klassischen Märchens angenommen, was mich auf Dauer leider nur wenig überraschen oder gar fesseln konnte. Jüngere Leser mag das vielleicht eher überzeugen, ich persönlich hatte aber leider nur wenig Lust darauf, Sophie und Agatha weiterhin zu begleiten und die Reihe tatsächlich zu beenden.


Fazit
Meiner Meinung nach hatte diese Reihe auf jeden Fall ein gewisses Potenzial, das mit dieser Umsetzung aber leider wirklich nicht ausgeschöpft wurde. Wer sich an einfach, teils aber auch ganz schön chaotisch gestalteten Erzählsträngen und eher flachen, klischeehaft angelegten Charakteren nicht oder nur sehr wenig stört, dem könnte dieses Buch und möglicherweise auch die Folgebände der Reihe gut gefallen.

Von mir gibt es dafür aber lediglich knappe zwei Bücherstapel.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.08.2022

Spannende Idee mit eher langatmiger Umsetzung

Elternhaus
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Worum geht’s?
Barpianist Tobias scheint seit Jahren wie besessen von einer alten Villa in einem Hamburger Vorort zu sein. Abend für Abend schaut er zum Haus hinüber, bevor er sich wieder seinem eigentlichen ...

Worum geht’s?
Barpianist Tobias scheint seit Jahren wie besessen von einer alten Villa in einem Hamburger Vorort zu sein. Abend für Abend schaut er zum Haus hinüber, bevor er sich wieder seinem eigentlichen Leben widmet. Als Yvette und Bernhardt mit ihrer Familie in eben jeden Villa einziehen, freundet sich Tobias mit ihnen an – und dann passieren plötzlich unheimliche Dinge, die die Familienidylle empfindlich stören.


Meine Meinung
Die Grundidee dieser Geschichte hat mich auf jeden Fall direkt begeistert. Das eigene Zuhause sollte eigentlich ein Ort der Sicherheit und der Geborgenheit sein, weshalb der Gedanke des langsamen und fast schon offensichtlichen Verlusts eben jeder Sicherheit irgendwie ziemlich spannend klang.

Die Umsetzung der Geschichte hat mich leider nicht ganz so begeistern können, wie ich eigentlich vor dem Lesen des Buches gehofft hatte, was meiner Meinung nach insbesondere an der Menge irgendwie zu arg konstruierter Beschreibungen lag. Im Grunde finde ich es wichtig, mich irgendwie in der Handlung einer neuen Lektüre orientieren zu können, hier waren mir aber sowohl Orts- als auch Personenbeschreibungen relativ schnell etwas zu viel des Guten.

Der Schreibstil hat sich grundsätzlich ganz gut lesen lassen, die Handlung selbst hat dann aber für meinen Geschmack etwas zu lange gebraucht, um überhaupt richtig in Fahrt zu kommen. Da es so teilweise zu ob des Potenzials des Spannungsbogens eigentlich völlig unnötigen Längen kam, hatte ich Schwierigkeiten damit, so wirklich ins Geschehen hineinzufinden und gespannt auf die nächsten Ereignisse hin zu fiebern.

Auch mit den Figuren bin ich leider nicht so wirklich warm geworden, was mein Leseerlebnis nicht gerade angenehmer gestaltet hat. Als Charaktere sind mir weder die Nebenfiguren, noch die Protagonisten selbst irgendwie sympathisch geworden, und da selbst die interessantesten Hintergrundgeschichten irgendwie nicht so wirklich authentisch gefüllt wurden, war ich schlussendlich eher erleichtert als stark überrascht, als das Buch dann zur schlussendlichen Auflösung kam.


Fazit
Leider hat dieses Buch sein Potenzial in meinen Augen überhaupt nicht richtig ausgeschöpft, was ich sehr schade fand. Beim Lesen war ich irgendwann eher genervt als gespannt, wenn einer der Plottwistes daherkam, weshalb ich schlussendlich froh bin, die Geschichte überhaupt vernünftig beendet zu haben.

Dafür gibt es knappe zwei Bücherstapel von mir.

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Veröffentlicht am 15.08.2022

Cosy-Crime ohne großartige Spannung

Syltstille
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Worum geht’s?
Landschaftsarchitektin Anna freut sich eigentlich schon auf ihren neuesten Auftrag, als sie ausgerechnet auf ebendiesem Grundstück über eine Leiche stolpert. Nicht nur die Ermittlungen zum ...

Worum geht’s?
Landschaftsarchitektin Anna freut sich eigentlich schon auf ihren neuesten Auftrag, als sie ausgerechnet auf ebendiesem Grundstück über eine Leiche stolpert. Nicht nur die Ermittlungen zum Tod des ortsansässigen Bauunternehmers ziehen Anna mitten hinein in einen Sumpf aus Neid und Missgunst, sondern auch das Wiedersehen mit einer alten Schulfreundin, die Annas Privatleben einfach nicht in Ruhe zu lassen scheinen kann.


Meine Meinung
Sommerliche Urlaubslektüren finde ich ja grundsätzlich nett, wenn man allerdings ein eigentlich schönes Setting mit einem Krimi ohne wirklich Spannung verbindet, enttäuscht das meine Erwartungen leider schon ziemlich.

Der Sprecherin habe ich grundsätzlich ganz gerne zugehört, wobei manche Figuren mitunter irgendwie ein wenig seltsam klangen, weshalb ich mir fast schon etwas weniger Ausdrucksstärke gewünscht hätte, um stellenweise besser zuhören zu können.

In Hinblick auf die Handlung des Buches habe ich mich dann aber ehrlich gesagt schon mit dem Einstieg eher schwer getan, denn bis die Geschichte an sicher überhaupt an Fahrt aufnimmt, vergeht für meinen Geschmack einfach deutlich zu viel Zeit. Dass insbesondere Hörbücher mitunter die Illusion aufkommen lassen, besonders lange bis zum eigentlichen Beginn der Handlung zu brauchen, war mir beim Hören natürlich bewusst. Angenehmer hat das das Warten auf wenigstens etwas Spannung für mich aber leider nicht gemacht.

Die Darstellung der Figuren und der Handlung war in meinen Augen dann tatsächlich etwas zu sehr miteinander verknüpft, um wirklich Spannung aufkommen zu lassen. Private Einblicke in das Leben und die Gedanken der Ermittler mag ich zwar eigentlich in jeder Art von Spannungsliteratur, der Fokus lag mir bei dieser Geschichte aber eindeutig zu sehr auf allen Themen, nur eben nicht auf dem eigentlichen Fall, was das Buch insgesamt nicht so ganz stimmig gemacht hat. Das konnte dann auch das eigentlich recht gelungene letzte Viertel nicht mehr retten, das in der Art deutlich früher den Fokus der Geschichte hätte einnehmen sollen, um mich überhaupt ansatzweise begeistern zu können.


Fazit
Wer auf Cosy-Crime, jede Menge private Einblicke in das Leben der ermittelnden Charaktere und sehr klare Figurenzeichnungen steht, dem wird dieses Buch vielleicht eher zusagen als mir. Das Setting an sich hat mir zwar gefallen, und auch das Ende fand ich eigentlich ganz interessant, alles dazwischen hat mein Interesse aber leider kaum wecken können und das Hörbuch für mich so definitiv zu keinem Highlight gemacht.

Dafür gibt es knappe zwei Bücherstapel von mir.

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Veröffentlicht am 23.07.2022

Brutaler Thriller mit deutlichen Schwächen

Weißer Flieder
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Worum geht’s?
Als im Stadtpark von Lund die Leiche eines grausam ermordeten Mädchens gefunden wird, sind nicht nur Polizei und Presse in heller Aufregung. Als wäre eine Tote nicht schon schlimm genug, ...

Worum geht’s?
Als im Stadtpark von Lund die Leiche eines grausam ermordeten Mädchens gefunden wird, sind nicht nur Polizei und Presse in heller Aufregung. Als wäre eine Tote nicht schon schlimm genug, schlittert Kommissarin Sara Vallén aber mitten hinein in einen Albtraum – denn der Hauptverdächtige in diesem Fall ist ausgerechnet ihr Sohn Johannes, und dessen Unschuld muss sie mit ihren privaten Ermittlungen schnellstens beweisen.


Meine Meinung
Skandinavische Thriller finde ich normalerweise immer richtig spannend, so wirklich überzeugen konnte mich dieses Debüt aber leider trotz des erfolgversprechenden Settings eher nicht.

Meine Probleme mit diesem Buch fingen leider schon mit den ersten Minuten des Hörbuchs an. Die Vortragsweise der Sprecherin hat auf mich ehrlich gesagt sehr seltsam und gezwungen gewirkt, was mit der irgendwie abstrus wirkenden Aussprache von Namen angefangen und mit teils einfach identisch klingenden Figuren geendet hat. Beim Zuhören ist es mir daher leider immer wieder sehr schwer gefallen, mich überhaupt auf die Handlung zu konzentrieren und die Charaktere auseinanderzuhalten.

Die Menge an auftretenden Figuren hat da auch nicht unbedingt positiv gewirkt, denn leider blieben so ziemlich alle für die Handlung wichtigen Charaktere eher blass und deutlich zu flach für meinen Geschmack. Insbesondere mit Protagonistin Sara konnte ich mich irgendwie nicht anfreunden, denn die für einen Reihenauftakt so typischen dunklen Geheimnisse ihrer Vergangenheit werden einfach nicht ausreichend behandelt, um sie überhaupt wirklich interessant für mich zu machen.

Der Fall an sich hätte in meinen Augen durchaus Potenzial gehabt, die Umsetzung hat mich persönlich dann aber einfach nicht so wirklich überzeugen können. Brutalität und Schrecken als Stilmittel können in Thrillern durchaus funktionieren, dafür braucht es meiner Meinung nach aber auch ein gelungenes Grundgerüst mit authentischen Figuren und einem vernünftigen Spannungsbogen, die der Handlung mehr Dimensionen als bloß die von Mord, Totschlag und Missbrauch verleihen.


Fazit
Auch wenn ich die Geschichte an sich nicht furchtbar umgesetzt fand, werde ich die Reihe wohl eher nicht weiter verfolgen. Sowohl die Charaktere, als auch die Handlung haben mich persönlich einfach nicht begeistern können, und dass das Hörbuch darüber hinaus auch noch etwas seltsam vorgetragen wurde, hat es mir insgesamt leider wirklich nicht leicht gemacht, die Geschichte überhaupt bis zum Schluss zu verfolgen.

Dafür gibt es knappe zwei Bücherstapel von mir.

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