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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2023

Mathematische Begabung

Der Stockholm-Code - Die erste Begegnung
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Das Buch spielt im Jahr 1940 in Schweden. Signe und Iris versuchen sich ein neues Leben in Stockholm aufzubauen und treffen auf Elisabeth. Die drei Frauen sind sehr unterschiedlich, aber sie haben eines ...

Das Buch spielt im Jahr 1940 in Schweden. Signe und Iris versuchen sich ein neues Leben in Stockholm aufzubauen und treffen auf Elisabeth. Die drei Frauen sind sehr unterschiedlich, aber sie haben eines gemeinsam, ihr Talent mit Zahlen. Aufgrund ihrer mathematischen Begabung werden sie ausgewählt, an einem geheimen Projekt teilzunehmen. Sie sollen die verschlüsselten Funknachrichten der Nazis dechiffrieren.

Die Geschichte wird abwechselt von den drei Frauen erzählt, so dass man ihre Gedanken und Handlungen hautnah erleben kann. Im ersten Moment habe ich einen spannenden Spionageroman erwartet, aber dieses war nicht so. Bisher ist noch nicht klar, welches Geheimnis die Frauen verbergen. Trotzdem fand ich es unterhaltsam wie die Frauen ausgewählt werden und sich langsam anfreunden. Da das Buch mit einem Cliffhanger endet, muss ich unbedingt die Fortsetzung lesen.

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Serienmörder in Göttingen

Tödliches Ritual
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Obwohl ich die beiden ersten Bände von Marina Heib „Weißes Licht“ und „Eisblut“ über den Sonderermittler Christian Beyer bisher noch nicht kannte, habe ich mich sehr schnell in das Buch einlesen können, ...

Obwohl ich die beiden ersten Bände von Marina Heib „Weißes Licht“ und „Eisblut“ über den Sonderermittler Christian Beyer bisher noch nicht kannte, habe ich mich sehr schnell in das Buch einlesen können, da es nur wenig Hinweise auf die vorherigen Fälle gab.
Hauptkommissar Markus Lorenz, ein Mann mit einem Alkoholproblem, erfährt in seiner Stammkneipe, dass sich an einem Teich im Botanischen Garten von Göttingen, ein brutaler Mord ereignet hat. Er eilt zum Tatort, um sich die Frauenleiche anzusehen und trifft dort auf die Göttinger Oberbürgermeisterin Marlene Falck. Ein Wort gibt das andere und ohne, dass Markus Überlegungen anstellt, gibt er der Oberbürgermeisterin eine Ohrfeige. Die Presse freut sich, denn sie hat ein fantastisches Foto im Kasten.
Ein weiterer Frauenmord geschieht und bisher wurden die beiden Verbrechen noch nicht in einem Zusammenhang gesehen. Markus bittet seinen langjährigen Freund Christian Beyer, Chef eines Sonderkommandos für Serientäter aus Hamburg, um Hilfe, da er fristlos gekündigt hat. Dieses geschieht inoffiziell, da Christian keinen Auftrag hat. Doch dann wird die Tochter der Oberbürgermeisterin von Göttingen ermordet. Markus wird wieder eingestellt und Christian darf offiziell ermitteln. Zum Zeitpunkt der Morde geschehen auch mehrere Vergewaltigungen in Göttingen. Es stellt sich Fragen, ist der Mörder auch der Vergewaltiger. Welche Rolle spielt die Göttinger Burschenschaft Herculania? Die Ermittler tappen im Dunkeln, doch dann entdeckt Christians Freundin Anna, eine Psychologin, dass die Morde an keltischen Feiertagen stattfinden.
Bisher war mir Marina Heib noch nicht bekannt und ich war erstaunt, dass es so eine gute Krimiautorin in Deutschland gibt. Auch als Schauplatz Göttingen auszuwählen, hat mir gefallen, denn viele Orte waren mir vertraut.
Der Schreibstil ist flüssig und die Geschichte wird spannend erzählt. Die Charaktere der Beteiligten werden gut beschrieben. Die Ermittler sind menschlich mit ihren Stärken und Schwächen und wirken dabei sehr sympathisch. Man kann sich die Personen und Situationen bildhaft vorstellen. Interessant fand ich auch die eingefügten Tagebucheinträge des Mörders, die einem die Gründe für seine anormalen Handlungen näher brachten. Gestört hat mich zu Beginn, dass etwas rätselhafte Anfangskapitel, doch schnell war man darüber hinweg und konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Für mich ein lesenswerter deutscher Krimi.

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Veröffentlicht am 02.03.2023

Eine ungewöhnliche Freundschaft

Frau Ella
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„Was brauche ich noch zwei Augen auf meine letzten Tage“. Doch die Ärzte waren anderer Meinung und so lag Frau Ella im Krankenhaus und wartete auf ihre Augenoperation. Ein Wasserschaden war der Grund, ...

„Was brauche ich noch zwei Augen auf meine letzten Tage“. Doch die Ärzte waren anderer Meinung und so lag Frau Ella im Krankenhaus und wartete auf ihre Augenoperation. Ein Wasserschaden war der Grund, dass sie in ein anderes Zimmer verlegt wurde. Sascha, ein junger Mann, der bereits seine Augenoperation hinter sich hatte, kam nach einem Besuch in der Caféteria zurück in sein Krankenzimmer und entdeckte sie schnarchend im Nachbarbett. Wütend darüber, dass man ihm eine alte Schachtel auf sein Zimmer gelegt hatte, nahm er gegenüber Frau Ella anfangs eine deutliche Abwehrhaltung ein. Doch im Laufe des Tages bekam Sascha das Gefühl, dass sein Verhalten zu wünschen übrig ließ. Als dann Ella am Abend die Verzichtserklärung vor Operationen unterschreiben sollte und es mit der Angst bekam, nach dem sie sich den Zettel durchgelesen hatte, bat sie Sascha um Hilfe. Kurz entschlossen verließ er heimlich mit Frau Ella das Krankenhaus und quartierte sie für eine Nacht in seine Wohnung ein. Doch schnell wurden daraus gemeinsam mit Saschas Freunden einige erlebnisreiche Tage.
Für mich ein lesenswertes Buch. Der Autor hat es auf einfühlsame Weise geschafft, einem die handelnden Personen sehr nahe zu bringen mit all ihren kleinen Macken und Eigenheiten. Schnell ist man im Geschehen und kann sich alles sehr bildhaft vorstellen. Interessant fand ich die Erzählweise aus unterschiedlichen Perspektiven - einmal aus Sicht von Sascha und dann aus Sicht von Frau Ella. Der Reiz daran war, dass beide aus unterschiedlichen Generationen stammen und doch Verständnis für einander aufbringen und voneinander lernen können.
Der Sprachstil ist sehr abwechslungsreich. Stellenweise ist das Buch sehr humorvoll geschrieben ohne platt zu wirken, dann wieder unverblümt und drastisch. Zwischendurch gibt es immer wieder Gedankengänge, die sehr zum Nachdenken anregen.
Fazit am Ende des Buches: Durch die Kraft der Menschlichkeit, des Gefühls, des Humors und der Liebe werden die Grenzen (des Alters) überwunden.

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Ostfriesenkrimi

Ostfriesengier
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Während der Antrittsrede der neuen Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz explodiert mit einem lauten Knall im Innenhof der Polizeistation das Auto des BKA-Beamten Dirk Klatt. Die neue Chefin fragt sich, ...

Während der Antrittsrede der neuen Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz explodiert mit einem lauten Knall im Innenhof der Polizeistation das Auto des BKA-Beamten Dirk Klatt. Die neue Chefin fragt sich, ob dieser Anschlag ihr gegolten hat, doch bald wird Klatt erschossen aufgefunden. Anstatt in dem Fall mit den Ermittlungen zu beginnen, spielt Elisabeth Schwarz mit Ann Kathrin Klaasen erst eine Partie Schach, um sie besser kennen zu lernen.
Währenddessen befindet sich Weller auf Juist und kümmert sich um eine verschwundene Kellnerin, die erpresst wird.

Den 17. Fall um Anne Kathrin Klaasen von Klaus-Peter Wolf habe ich in einer ungekürzten Autorenlesung gehört. Da der Autor die Hörbücher selbst spricht, werden sie dadurch für mich zu etwas Besonderen und man hat den Eindruck einer persönlichen Autorenlesung. Beim Hören bin ich schnell mitten im Geschehen, treffe alte Bekannte wieder und fühle mich dazu gehörig.

Der Erzählstil hat mir wieder gut gefallen. Gekonnt spielt Klaus-Peter Wolf mit Worten und äußert Gesellschaftskritik. Bei der Ermittlungsarbeit habe ich diesmal das Gefühl, dass nicht als Team agiert wird, sondern alle getrennt ihre Arbeit verrichten. Mein Kopfino wird bei vielen Passagen des Krimis aktiviert und entlockt mir ein Schmunzeln, aber ich hätte mir doch mehr Spannung gewünscht. Trotzdem hat mir das Hörbuch wieder wunderbare Stunden bereitet.

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Es begann als Spiel

Rauhnacht
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Freude über Freude, der Roman um den schrulligen Kommissar Kluftinger ist da. Rauhnacht – damit sind die Nächte zwischen Weihnachten und dem 6. Januar gemeint. Dem Aberglauben nach werden an diesen Tagen ...

Freude über Freude, der Roman um den schrulligen Kommissar Kluftinger ist da. Rauhnacht – damit sind die Nächte zwischen Weihnachten und dem 6. Januar gemeint. Dem Aberglauben nach werden an diesen Tagen die normalen Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt.
Kommissar Kluftinger, seine Frau Erika und das befreundete Ehepaar Annegret und Martin Langhammer, sind von der Ex-Skiläuferin und Hotelbesitzerin Julia König zur Neueröffnung ihres Hotels in den Allgäuer Bergen über das Wochenende eingeladen worden. Im Hotel angekommen, stellen sie fest, dass sie nicht die einzigen Gäste sind, die auf „Kosten des Hauses“ eingeladen wurden. Als Werbegag soll abends ein Krimispiel stattfinden. Damit das Spiel authentischer wirkt, erhalten die Mitspieler Kostüme. Klufti erhält das Kostüm von Hercule Poirot und fühlt sich wohl in seiner neuen Rolle. Beim Abendessen fehlt ein Gast und noch ehe das Krimispiel begonnen hat, passiert tatsächlich ein Mord.
Das Mordopfer wird in einem von innen verschlossenen Zimmer gefunden. Klufti bleibt nichts anderes über als ohne Hilfe von seinen Allgäuer Kollegen zu ermitteln, da zwischenzeitlich durch starken Schneefall und Lawinengefahr das Hotel von der Außenwelt abgeschnitten wurde. Dr. Martin Langhammer im Kostüm von Dr. Watson stellt sich ihm als Assistent einschließlich seines Detektivspielkoffers für Kinder zur Verfügung. Kommissar Kluftinger ist nicht gerade begeistert davon.
Schnell war ich von dem Buch gefangen. Es ist eine unterhaltsame, humorvolle Lektüre und gleichzeitig ein spannender Krimi ohne blutfließende Details. Sehr amüsant und aus dem Leben gegriffen fand ich einige Szenen, zum Beispiel wie Klufti mit sich zu Rate geht, welches die richtige Höhe des Trinkgeldes für den Hoteldiener ist und wie er durch das Badezimmer streift, um alle kleinen Fläschchen – Gastgeschenke des Hotels wie er meint – in den Kulturbeutel räumt.
Genau wie der schrullige Kluftinger und der prahlerische Dr. Langhammer sind die Personen gut beschrieben, dass man sie sich bildhaft vorstellen kann. Beim Lesen fühlt man sich ins eingeschneite Hotel versetzt und kann die Kälte und Atmosphäre spüren.
Man erkennt Parallelen zu Agatha Christie, die aber bewusst eingeflossen sind. Alle Gäste sind verdächtig und haben ein Motiv. Doch wer ist der Täter?

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