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Veröffentlicht am 27.03.2023

Morde im Theatermilieu

Böses Licht
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Broschiert: 400 Seiten
Verlag: Knaur HC (1. März 2023)
ISBN-13: 978-3426227831
Preis: 16,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Morde im Theatermilieu

Inhalt:
Während einer Vorstellung wird ...

Broschiert: 400 Seiten
Verlag: Knaur HC (1. März 2023)
ISBN-13: 978-3426227831
Preis: 16,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Morde im Theatermilieu

Inhalt:
Während einer Vorstellung wird der allseits beliebte Garderobier Ulrich Schreiber auf einem Thron sitzend von der Unterbühne hochgefahren. Der Mann ist tot. Während noch alle seinen Tod betrauern und rätseln, wer dafür verantwortlich sein könnte, geschieht schon der nächste Mord …

Meine Meinung:
Dies ist der 2. Band der Reihe um die Wiener Kommissarin Fina Plank. Man kann ihn gut ohne Vorkenntnisse lesen, da der Kriminalfall abgeschlossen ist.

Band 1 mit dem Titel „Stille blutet“ hatte mich total begeistert. „Böses Licht“ fand ich nicht ganz so berauschend, aber dennoch unterhaltsam und spannend. Der Kriminalfall ist ziemlich undurchsichtig. Als Täter kommen einige Personen in Frage, die Verdachtsmomente führen mal in die eine, dann wieder in die andere Richtung. Am Ende hatte ich den Täter zwar nicht sicher erraten, aber überrascht hat mich die Auflösung auch nicht.

Die Protagonistin Fina hat mir wieder sehr gut gefallen. Ihre Arbeitsweise ist zielgerichtet und auch immer wieder erfolgreich. Leider muss sie ihre Kräfte an anderen Fronten vergeuden. Zum einen macht ihr mobbender Kollege Oliver ihr schwer zu schaffen, und dann quartiert sich auch noch ihre Schwester Calli bei ihr ein und zerstört jegliche Privatsphäre.

Sehr gefreut habe ich mich über das Auftauchen der Salzburger Kollegen Bea Kaspary und Florin Wenninger, die Stammlesern aus einer anderen Krimireihe von Ursula Poznanski bekannt sind.

Die Reihe:
1. Stille blutet
2. Böses Licht

★★★★☆

Veröffentlicht am 23.03.2023

Ein ruhiger und fesselnder Roman

Melody
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Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
Diogenes (22. März 2023)
ISBN-13: 978-3257072341
Preis: 26,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ein ruhiger und fesselnder Roman

Inhalt:
Alt-Nationalrat Dr. Peter ...

Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
Diogenes (22. März 2023)
ISBN-13: 978-3257072341
Preis: 26,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ein ruhiger und fesselnder Roman

Inhalt:
Alt-Nationalrat Dr. Peter Stotz ist über 80 und todkrank, als er den jungen Anwalt Tom Elmer einstellt, um seine Papiere für die Nachwelt zu ordnen. Dieser dringt dabei immer weiter in das Leben des alten Herrn vor. Besonders fasziniert ist er von einer jungen Frau, Melodiy, deren Bilder im ganzen Haus hängen. Und Dr. Stotz erzählt Tom bereitwillig von Melody, seiner Verlobten, die drei Tage vor der geplanten Hochzeit plötzlich verschwand und die er nun seit über vierzig Jahren sucht …

Meine Meinung:
„Melody“ lässt sich sehr gut lesen und ist von Anfang an einigermaßen unterhaltsam. Allerdings kommt die Story zunächst doch für meinen Geschmack ein wenig zu behäbig daher. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, im ersten Viertel passiert irgendwie gar nichts. Doch dann nimmt die Handlung Fahrt auf. Stotz erzählt Tom, wie er Melody kennenlernte, wie er sich verliebte, wie die Hochzeit geplant wurde und über die Steine, die dem Paar dabei in den Weg gelegt wurden. Und wie Melody eines Tages einfach verschwunden war.

Als Leser rätselt man genau wie Tom, was wohl geschehen ist. Möglichkeiten gibt es viele. Und kaum hat man sich für eine entschieden, wirft der weitere Verlauf diese Vermutung wieder über den Haufen. Plötzlich geht die Sache in eine ganz andere Richtung. Und dann wieder in eine andere. Martin Suter versteht es wirklich, die Lesenden durch diese Wendungen zu überraschen.

Das Buch entwickelte so von Seite zu Seite einen immer größeren Sog auf mich, sodass ich es schließlich kaum noch aus der Hand legen wollte.

Die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet. Sie wirken authentisch und dreidimensional. Die Protagonist*innen sind sympathisch, sodass man gerne an ihrer Seite versucht, die Geheimnisse zu lüften.

Wer sich gerne auf einen ruhigen, aber trotzdem fesselnden Roman einlassen will, darf hier gerne zugreifen.

★★★★☆

Veröffentlicht am 22.03.2023

Bronski in Nöten

BILDRAUSCHEN
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Broschiert: 288 Seiten
Verlag: btb (22. März 2023)
ISBN-13: 978-3442759934
Preis: 17,00 €
auch als E-Book erhältlich

Bronski in Nöten

Inhalt:
Um mal wieder zu sich selbst zu finden, will der Pressefotograf ...

Broschiert: 288 Seiten
Verlag: btb (22. März 2023)
ISBN-13: 978-3442759934
Preis: 17,00 €
auch als E-Book erhältlich

Bronski in Nöten

Inhalt:
Um mal wieder zu sich selbst zu finden, will der Pressefotograf David Bronski ein paar einsame Tage in den Tiroler Bergen verbringen. Doch natürlich kommt es ganz anders: Bronski findet beim Spaziergang die Leiche einer jungen Frau, die kurz darauf wieder spurlos verschwunden ist. Hat er sich die Leiche nur eingebildet? Die Polizei kann wegen heftigen Schneefalls und Lawinengefahr nicht kommen. Also macht Bronski sich selbst zu Fuß auf die Suche und trifft auf fünf junge Leute in einem Luxuschalet. Ist einer von ihnen ein Mörder?

Meine Meinung:
Dies ist der 4. Band der David Bronski-Reihe. Der Fall ist in sich abgeschlossen; daher muss man die Vorgänger nicht unbedingt kennen. Allerdings spielen die psychischen Befindlichkeiten von Bronski ein große Rolle und man wird sie vielleicht nur mit Vorkenntnissen ausreichend nachvollziehen können.

Da ich die Bücher von Bernhard Aichner liebe, habe ich natürlich auch die drei bisherigen Bronski-Bände gelesen und war von allen durchweg begeistert. „Bildrauschen“ empfinde ich als etwas schwächer, aber trotzdem noch klasse. Mir ist einfach das Setting „eingeschneit in den Bergen“ zu wenig originell. Und Bronski gibt in diesem Fall eine leicht jämmerliche Figur ab. Er hätte ein paar ruhige Tage zur Entspannung wirklich brauchen können ;) So macht er dumme Fehler und verstrickt sich selbst immer mehr in dem Schlamassel.

Die Erzählung wechselt zwischen Bronskis Ich-Perspektive und reinen Dialog-Kapiteln zwischen Bronski und verschiedenen anderen Personen. Ich finde beides klasse. Bei Ersterem ist man ganz nah am Protagonisten dran und erlebt alles hautnah mit, Die Dialoge sind sehr dynamisch, knallhart oder auch mal zum Schmunzeln. Bernhard Aichners Schreibstil ist sehr eigen und damit gewöhnungsbedürftig und wird sicher nicht von allen Lesenden gutgeheißen. Ich finde diese kurzen, prägnanten Sätze, in denen kein Wort zu viel ist, aber jedes hundertprozentig an seinem Platz sitzt, einfach genial.

Die Reihe:
1. Dunkelkammer
2. Gegenlicht
3. Brennweite
4. Bildrauschen

★★★★☆

Veröffentlicht am 08.03.2023

Ein Paradebeispiel für Nicht-Kommunikation

Morgen, morgen und wieder morgen
1

Inhalt:
Sadie und Sam lernen sich als Kinder in einem Krankenhaus kennen, wo sie gemeinsam gegen die Langeweile anzocken. Es entsteht eine innige Freundschaft, die jedoch einer Zerreißprobe nicht standhält. ...

Inhalt:
Sadie und Sam lernen sich als Kinder in einem Krankenhaus kennen, wo sie gemeinsam gegen die Langeweile anzocken. Es entsteht eine innige Freundschaft, die jedoch einer Zerreißprobe nicht standhält. Als die beiden sich in den 1990er Jahren als Studenten zufällig wieder treffen, geben sie ihrer Freundschaft noch mal eine Chance. Das Gamen ist immer noch ihre Leidenschaft, und so entwickeln sie zusammen ein Videospiel, das der Grundstein für ihren beruflichen Erfolg ist. Es könnte alles so schön und einfach sein. Doch immer wieder muss die Freundschaft der beiden auf den Prüfstand, nichts läuft glatt …

Meine Meinung:
Ich gehöre sicherlich nicht zur Zielgruppe dieses Buches und habe mit Videospielen nichts am Hut. Einige der in dem Roman erwähnten kenne ich von meinen Kindern, aber selbst habe ich kaum mal gespielt. Und es interessiert mich auch nicht wirklich. Trotzdem hat mich dieses Buch fasziniert. Die Autorin geht ein bisschen in die Tiefe, was die Entwicklung eines Games betrifft und beschreibt das auch für mich als absoluten Laien sehr fesselnd und informativ.

Natürlich hat mich aber die Beziehung zwischen Sadie und Sam (und ihrem gemeinsamen Freund Marx) viel mehr interessiert. Diese entpuppt sich als Achterbahn der Gefühle. Es geht auf und ab, hin und her. Man ahnt selten im Voraus, wie es auf der nächsten Seite zwischen den Beteiligten stehen wird. Das macht die Sache so spannend.

Gelungen ist hier auch der Erzählstil. Es gibt so viele verschiedene Arten, wie Gabrielle Zevin erzählt, über verschiedene Perspektiven, verschiedene Medien. Das ist total bunt und abwechslungsreich.

Mir ist nur eines sauer aufgestoßen: Die ganze Geschichte beruht im Prinzip darauf, dass die Protagonist*innen nicht ehrlich bzw. gar nicht miteinander kommunizieren. Dadurch jagt ein Missverständnis das andere, eine Fehlinterpretation reiht sich an die vorhergehende. Das mag menschlich und realistisch sein, aber hier empfand ich das als zu geballt. Hinzu kommt, dass die Charaktere sich in dieser Hinsicht kein Stück weiterentwickeln und mit Mitte dreißig noch genauso dämlich reagieren wie mit zehn.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 20.02.2023

Fesselnde Familiengeschichte

Männer sterben bei uns nicht
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Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Verlag: Hanser Berlin (20. Februar 2023)
ISBN-13: 978-3446275874
Preis: 23,00 €
auch als E-Book erhältlich

Fesselnde Familiengeschichte

Inhalt:
Unter der Herrschaft der ...

Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Verlag: Hanser Berlin (20. Februar 2023)
ISBN-13: 978-3446275874
Preis: 23,00 €
auch als E-Book erhältlich

Fesselnde Familiengeschichte

Inhalt:
Unter der Herrschaft der Großmutter lebt Luise mit ihrer Mutter, ihrer Schwester Leni, ihrer anderen Großmutter Vera, ihrer Tante Marianna, ihrer Cousine Olga sowie der Haushälterin Justyna auf einem Anwesen am See. Die Männer der Familie, sofern sie mal vorhanden waren, sind den Frauen abhanden gekommen, worüber niemand besonders traurig zu sein scheint. Doch auch das Zusammenleben der Frauen und Mädchen ist nicht eitel Sonnenschein. Nach dem Tod der Großmutter gibt es einiges aufzuarbeiten …

Meine Meinung:
Mit ihrem wunderschönen Schreibstil zaubert Annika Reich eine ganz besondere Atmosphäre. Er ist leicht zu lesen, aber bildgewaltig und intensiv. Trotz eher karger Beschreibungen erwachte die Szenerie vor meinem inneren Auge zum Leben. Es fiel mir leicht, mir die Personen sowie das herrschaftliche Anwesen vorzustellen. Die Interaktionen der verschiedenen Charaktere konnte ich gut nachvollziehen.

Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Luise, beneideter Augenstern und Haupterbin der Großmutter. Die Autorin springt dabei zwischen verschiedenen Zeiten hin und her. Mal ist Luise noch ein Kind, dann treffen wir sie zwanzig Jahre später bei der Beerdigung der Großmutter. So ergibt sich nach und nach ein ziemlich umfassendes Bild der Familie, wobei allerdings auch vieles zwischen den Zeilen zu lesen ist.

Am Ende hätte ich mir gewünscht, Annika Reich hätte ihre Geschichte noch weiter erzählt. Einiges bleibt leider noch in der Schwebe, bietet dadurch aber natürlich auch Raum, die Handlung selbst zu vertiefen.

★★★★☆