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Veröffentlicht am 26.03.2023

Netter Einstieg in eine Fantasy-Welt mit vielen (religiös motivierten) Machtkämpfen

Der Paria
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Alwyn hat seine letzten Jahre als Gesetzloser verbracht und ist clever genug, dass der Anführer ihrer Gruppe ihm viel Aufmerksamkeit schenkt. Aber das Leben als Gesetzloser ist turbulent und Alwyn muss ...

Alwyn hat seine letzten Jahre als Gesetzloser verbracht und ist clever genug, dass der Anführer ihrer Gruppe ihm viel Aufmerksamkeit schenkt. Aber das Leben als Gesetzloser ist turbulent und Alwyn muss sich oft neuen Situationen aufpassen, um zu überleben, und überlegen, wem seine Treue gilt.

Obwohl Alwyn viel erlebt und Ziele hat, habe ich bei ihm keine besondere Leidenschaft spüren können. Er beabsichtigt, sich für erlebtes Unrecht zu rächen, aber man spürt kaum Wut, sodass es eher ruhige Rachegelüste sind. Die Frau, die ihm Lesen und Schreiben beibringt, will ihn auch ihrer Religion näherbringen und obwohl er ihr folgt, ist er doch nicht ganz überzeugt. Dann hat er Freunde und Verbündete, die ihm geholfen haben und die er beschützen möchte, aber trotzdem kann man kaum absehen, wen er verraten und zurücklassen würde, oder ob er sein Leben für sie riskieren würde. Nur sein Überlebenswille konnte mich überzeugen, ansonsten fand ich seinen Charakter eher uninteressant. Meistens lässt er sich auch nur von den Geschehnissen um ihn herum treiben.

Die Geschichte lässt sich viel Zeit, so dauert es schon lange, bis die Ereignisse aus dem Klappentext im Buch vorkommen, was besonders dem Anfang auch etwas die Spannung nimmt. Der Schreibstil hat mir wieder gut gefallen, durch kreative Details bekommt die Welt mehr Tiefe.

Der Fantasy-Anteil ist eher gering, wenn auch nicht unbedeutend, und kommt erst zum Ende hin zum Einsatz. Den größten Teil der Geschichte machen die Machtkämpfe zwischen den verschiedenen Parteien aus: Deckins Bande aus Gesetzlosen; der König und der religiöse Bund, der auch Soldaten für ihre Ziele rekrutiert; und der Prätendent, der sich als der "wahre König" bezeichnet, und dessen Anhänger. Und zuletzt gibt es natürlich noch die Bedrohung von Außerhalb, da es auch verschiedene Länder und Religionen gibt.

Fazit
Man lernt schon viel von der Welt kennen, aber insgesamt kam es mir, auch durch das Tempo, eher wie der Anfang eines größeren Abenteuers vor und obwohl ich Lust habe, auch die Fortsetzungen zu lesen, fand ich den ersten Band trotz der vielen Kämpfe und Intrigen eher mittelmäßig.

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Videospiele und Zeitsprünge

Morgen, morgen und wieder morgen
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Die Beziehung zwischen Sam und Sadie zu beschreiben, fällt mir schwer, denn sie ist kompliziert. Sie haben schon als Kinder gerne Videospiele gespielt und als Sadie Sam ihr Spielprojekt zum Testen gibt ...

Die Beziehung zwischen Sam und Sadie zu beschreiben, fällt mir schwer, denn sie ist kompliziert. Sie haben schon als Kinder gerne Videospiele gespielt und als Sadie Sam ihr Spielprojekt zum Testen gibt und er neue Ideen dazu hat, beginnt ihre gemeinsame Arbeit. Schon bald bilden die beiden zusammen mit Sams bestem Freund Marx ein unzertrennliches Trio. Auch wenn ihre Arbeit ihnen gefällt, kommen ihre Spiele, in die sie all ihr Können und ihre Kreativität stecken, nicht immer so gut an, wie erhofft, und auch aus anderen Gründen gibt es immer wieder Probleme in ihrem Privatleben. Freundschaft, Arbeit, Liebe, Schmerz und Verlust stellen all ihre Verbindungen auf die Probe.

Ich denke, mein größtes Problem mit dem Buch war das Tempo der Geschichte. Die Zeit vergeht sehr schnell und es gibt auch größere Zeitsprünge bei der Entwicklung der verschiedenen Spiele. Die gemeinsame Arbeit ist schon das zentrale Element des Buches, zumindest hat es meiner Meinung nach die Gefühle und Beziehungen zwischen den Charakteren etwas in den Hintergrund gedrängt. Man kann schon spüren, wie viel ihnen die Spiele bedeuten, aber man verpasst auch sehr viel, weil man in einem Moment die Spielidee hat und im nächsten geht es schon um die Reaktion der Spieler. Große Teile der Handlung erlebt man nicht mit, es wird nur davon berichtet, auch das sorgt für eine gewisse Distanz zur Geschichte. Es gibt auch einige Blicke in die Zukunft, besonders aus dem Berufsleben der Protagonisten, oft in Form von Schnipseln aus Interviews oder Zeitungsberichten.

Die Gefühle der Charaktere fand ich schwer zu greifen und ich hatte keine Verbindung zu den Charakteren. Obwohl ich Marx sehr nett fand und auch Sam und Sadies Leben interessant fand, konnte keiner von ihnen mich wirklich überzeugen. Ich fand die Geschichte der Spielentwicklung im Laufe der Jahre ganz interessant und hätte durchaus Lust gehabt, die fiktiven Spiele zu spielen, da sie alle vielversprechend klangen und ein paar interessante Eigenschaften hatten, besonders wenn man ihre Hintergründe kennt. Die Charaktere haben mich aber auch nicht mehr interessiert als die Spiele, die sie entwickelt haben. Das Buch hatte einige interessante Passagen, aber die konnten mich auch nicht packen.

Fazit
Insgesamt fand ich das Buch ganz interessant, aber ich weiß auch nicht, warum es so viele begeisterte Stimmen dazu gibt. Durch die Zeitsprünge wurde ich mit den Charakteren nicht ganz warm und hatte das Gefühl, zu viel zu verpassen.

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Veröffentlicht am 22.03.2023

Ein Schreibwettbewerb voller Geheimnisse und keine Antworten

Master Class, Band 1: Blut ist dicker als Tinte
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Riley und ihre Online-Schreibgruppe wurden für einen Schreibwettbewerb ausgewählt und dürfen sich auf Masters‘ Castle verschiedenen Aufgaben stellen. Sie reichen ihre Arbeiten anonym ein und müssen sich ...

Riley und ihre Online-Schreibgruppe wurden für einen Schreibwettbewerb ausgewählt und dürfen sich auf Masters‘ Castle verschiedenen Aufgaben stellen. Sie reichen ihre Arbeiten anonym ein und müssen sich auch gegenseitig bewerten. Aber was die Erfüllung eines Traums sein sollte, wird schnell zum Albtraum, denn innerhalb der Gruppe gibt es Streitigkeiten und jemand scheint Texte über Riley zu schreiben - jemand, der sehr viel über sie weiß.

Durch den Einfluss ihrer paranoiden Mutter hat auch Riley einige Ängste entwickelt, die dann erklären, warum sie in schwierigen Situationen öfter mal sehr emotional reagiert. Sie ist eine leidenschaftliche und kreative Autorin und freut sich sehr auf den Wettbewerb, aber die Online-Freundschaften entwickeln sich im echten Leben nicht ganz so, wie sie erhofft hatte, da die Personen sich auch nicht mehr hinter ihren Bildschirmen verstecken können.

Natürlich hat Riley auch Angst, als sie bemerkt, dass jemand über sie schreibt, weil sie nicht weiß, woher diese Person an so viele Informationen über sie kommt. Ich fand es da schon schade, dass sie für eine Autorin eher wenig kreativ an die Sache geht und immer nur sehr offensichtliche Schlüsse zieht statt verschiedene Möglichkeiten auszurechnen, wie sie es sonst beim Schreiben tut.

Am Ende des Buches ist noch sehr viel offen und den Cliffhanger fand ich eher enttäuschend. Die mysteriösen Geschichten über Riley sorgen schon für etwas Spannung und sie versucht herauszufinden, wer sie verfasst. Zwischendurch verdächtigt man jeden mal, weil auch fast jeder Charakter eine Geschichte oder ein Geheimnis zu haben scheint. Es gibt schnell etwas Drama, das dann auch sehr schnell wieder gelöst wird. Letztendlich kommt man aber nicht weiter.

Es gab einige Szenen, die nicht so richtig Sinn ergeben haben und alle Erklärungen werden in die Fortsetzung geschoben. Am Anfang wird so eine große Sache daraus gemacht, dass die Teilnehmer sich vorher nicht kennen sollen, aber eigentlich hat es bisher gar keine Rolle gespielt, abgesehen davon, dass es ein kleines Missverständnis zwischen Riley und Killian gab.

Fazit
Kleine Unstimmigkeiten, Rileys eher schlechte Nachforschungen und die Regeln des Schreibwettbewerbs konnten mich nicht so richtig mitreißen und auch die Liebesgeschichte mit Killian fand ich eher oberflächlich. Beim Lesen hatte ich schon viele Fragen und habe fleißig spekuliert, aber ich hatte das Gefühl, dass die Geschichte mittendrin abbricht, weil es einfach gar keine Antworten gab, auch wenn es kurz mal so scheint.

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Veröffentlicht am 16.03.2023

Viel Romantik, wenig Thrill

SORRY. Ich habe es nur für dich getan
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Robyn hat sich vor einem Monat von Julian getrennt und ist erschüttert, als die Polizei ihr mitteilt, dass er als vermisst gemeldet wurde. Nach dem Ende ihrer Beziehung kann sie kaum glauben, dass er nun ...

Robyn hat sich vor einem Monat von Julian getrennt und ist erschüttert, als die Polizei ihr mitteilt, dass er als vermisst gemeldet wurde. Nach dem Ende ihrer Beziehung kann sie kaum glauben, dass er nun durch sein Verschwinden wieder eine Rolle in ihrem Leben spielt.

Sie wohnt zurzeit bei ihrer Schwester, die ihre eigenen Sorgen hat, aber zum Glück hat sie auch ihren besten Freund Cooper, der immer für sie da ist. Ihre Freundschaft hatte schon ihre Höhen und Tiefen, da Julian und Cooper sich nie leiden konnten. Man konnte schon gut nachvollziehen, wie Robyn sich in Julian verliebt und sich während ihrer Beziehung entwickelt hat, ebenso ihren Schmerz wegen der Trennung. Nun versucht sie, wieder ihr eigenes Leben zu leben, ohne jemanden der all ihre Entscheidungen beeinflusst.

Das Buch verspricht "psychologische Spannung" und "süchtig machende Twists", aber es lässt sich Zeit. Auch wenn man von Anfang an weiß, dass Julian vermisst wird, ist die erste Hälfte der Geschichte überhaupt nicht spannend, sondern schon eher gemütlich. Es wird abwechselnd aus der Gegenwart und Vergangenheit erzählt und so erfahren wir auch, wie Robyn und Julians Beziehung begann. Wir wissen zwar, dass sie sich letztendlich getrennt haben, trotzdem ist der Anfang ihrer Beziehung nicht so dramatisch, auch wenn man schon bald merkt, wie Robyn sich seinen Wünschen fügt und ihre eigenen Träume vernachlässigt, sein Einfluss wird zunehmend toxischer. In der Gegenwart geht es dann zwar schon darum, dass man sich fragt, was mit Julian geschehen ist, und auch die Polizei ermittelt, aber auch da gibt es nur wenige spannende Fragen oder unerwartete Entwicklungen.

Die zweite Hälfte hat mir besser gefallen, weil die Handlung da dann mehr Fahrt aufnimmt. Das Ende hat mich nicht gerade aus den Socken gehauen, aber ich fand es schon ganz nett, wie die (wenigen) Fäden zusammengeführt und die Geschichte abgeschlossen wurde. "Romantik & Thrill" trifft es schon ganz gut, aber in der ersten Hälfte war es für mich einfach kaum mehr als ein normaler New Adult Roman, da hatte ich einfach mehr erwartet.

Fazit
Insgesamt hatte ich bei dem Buch leider das Gefühl, dass mehr versprochen wurde, als die Handlung bieten konnte. Es dauerte mir zu lange, bis überhaupt mal Spannung aufkam, danach ist es aber schon eine nette Mischung aus Liebesroman und Thriller, von letzterem sollte man aber auch nicht zu viel erwarten.

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Veröffentlicht am 10.03.2023

Das Finale der komplizierten Liebesgeschichte - und nebenbei ein bisschen Spannung

Westwell - Hot & Cold
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Enthält Spoiler zu den Vorgängern!

Jess wurde schwer verletzt, aber schon bald geht es ihm wieder besser - trotzdem wird klar, dass es jetzt wirklich ernst wird, denn jemand scheint es auf sie abgesehen ...

Enthält Spoiler zu den Vorgängern!

Jess wurde schwer verletzt, aber schon bald geht es ihm wieder besser - trotzdem wird klar, dass es jetzt wirklich ernst wird, denn jemand scheint es auf sie abgesehen zu haben. Aber meistens geht es darum, wie unsterblich Helena und Jess sich lieben und wie unmöglich ihre Liebe aufgrund der Rivalität zwischen ihren Familien doch ist. Wer die Vorgänger gut fand, wird vermutlich auch das Finale mögen, denn es geht eigentlich genau so weiter wie bisher. Jess besucht zwischendurch seine Geschäfte und bei Helena wird betont, wie viel es ihr bedeuten würde, mit ihrer Geschäftsidee auf eigenen Beinen zu stehen, aber zwischen ihrer großen Liebe, Familienproblemen und ein paar kurzen, spannenden Momenten bleibt den Protagonisten kaum Zeit für persönliche Ziele.

Der finale Band der Reihe bietet endlich die lang ersehnten Antworten, aber da war ich schon ein bisschen enttäuscht. Im Verlauf der Bücher wurden viele kleine Geheimnisse aufgedeckt, die letztendlich kaum noch eine Rolle gespielt haben, in diesem Buch kamen viele der Charaktere fast gar nicht mehr vor. Die Auflösung hat die Fäden nicht so zusammengeführt, wie ich es mir erhofft hätte, daher fand ich das Finale auch nur so mittelspannend, besonders mit den Längen im Mittelteil und den immergleichen Konflikten.

Das Spin-Off "Coldhart" um Elijah werde ich vermutlich nicht lesen, ich wollte eigentlich nur diese Reihe beenden, weil ich schon neugierig war, wie es endet. Aber hier erwarten uns auch keine großen Überraschungen. Ich habe die Fortsetzungen besonders wegen des Mysteriums um die verstorbenen Geschwister der Protagonisten lesen wollen, die Liebesgeschichte von Helena und Jess konnte mich ja nie richtig überzeugen. Was ich im zweiten Band der Reihe gelobt habe, habe ich hier dann wieder vermisst, weil die Ermittlungen sich hinten anstellen müssen, wenn Jess und Helena wegen ihrer verbotenen Liebe so sehr leiden. Mich hat schon etwas irritiert, wie oft die aktuelle Bedrohung nach dem Angriff auf Jess oder auch die Erkenntnisse zum Tod ihrer Geschwister verdrängt und vergessen wurden.

Fazit
"Westwell" hat mich gereizt, weil es neben einer New-Adult-Liebesgeschichte auch einen mysteriösen Todesfall in der High Society gab, der viele spannende Geheimnisse versprach. Doch leider konnte mich die Liebe von Helena und Jess nie so ganz überzeugen und alles andere hat ein bisschen darunter gelitten.

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