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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2023

Enthüllende Nähe

In blaukalter Tiefe
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Ein Segeltörn in den wildromantischen schwedischen Schären ist sicherlich ein Traum von Vielen. Als Andreas einen solchen plant will er zum einen seinem Kollegen mit seiner Frau näher kennenlernen, ehe ...

Ein Segeltörn in den wildromantischen schwedischen Schären ist sicherlich ein Traum von Vielen. Als Andreas einen solchen plant will er zum einen seinem Kollegen mit seiner Frau näher kennenlernen, ehe er ihm eine Partnerschaft in seinem Unternehmen anbietet und zum anderen will er der kränkelnden Beziehung zu seiner Frau Caroline neues Leben einhauchen. Insgesamt versammeln sich so fünf Menschen inclusive des Kapitäns an Bord einer luxuriösen Segelyacht, um die nächsten Tage miteinander zu verbringen. Der Verlauf der Reise entwickelt sich aber für alle Beteiligten völlig anders als gedacht...

Die deutsche Autorin Kristina Hauff hat mit ihrem letzten Roman "Unter Wasser Nacht" positiv auf sich aufmerksam gemacht, so dass ich mit viel Vorfreude in ihr neues Werk gestartet bin. Sie erzählt die Geschichte von fünf unterschiedlichen Personen, die plötzlich eine ungewohnte Nähe erfahren, mit der sie sehr differenziert umgehen. Mit zunehmender Zeit brechen die nach außen hin aufgebauten Fassaden auf und gewähren ein Blick ins Innere, der Potential für viel Konfrontation trägt. Es entsteht so ein sich immer weiter aufbauender Spannungsbogen, der jederzeit zu eskalieren droht. Die Protagonisten werden dabei interessant gezeichnet und gerade ihr Zusammenspiel macht die vermeintliche Traumreise so brisant. Das Buch hat mich schnell in den Bann gezogen und ich konnte es bis zum nachdenklich stimmenden Finale nicht mehr aus der Hand legen.

Insgesamt ist "In blaukalter Tiefe" ein aus meiner Sicht äußerst gelungener Roman, der sich mit dem menschlichen Miteinander und dem daraus resultierenden Eskalationspotential auseinandersetzt. Das Buch sticht mit seiner atmosphärischen Spannung und dem Erzähltalent der Autorin hervor und zählt in diesem Jahr zu meinen absoluten Lesehighlights, da es mich so positiv überraschen konnte. Ich empfehle den Roman von Kristina Hauff daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 20.03.2023

Äußerst spannender und packender Thriller

Morddurst
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Für Kriminalhauptkommissar Joachim Fuchs ist es zusätzlich belastend, dass er durch sein Handeln die Flucht des kaltblütigen Serienmörders Joachim Fuchs noch begünstigt hat. Zu verlockend waren die möglichen ...

Für Kriminalhauptkommissar Joachim Fuchs ist es zusätzlich belastend, dass er durch sein Handeln die Flucht des kaltblütigen Serienmörders Joachim Fuchs noch begünstigt hat. Zu verlockend waren die möglichen Informationen, die der psychopathische Täter in den Raum gestellt hat. Damit beginnt aber die Suche wieder von vorn und bei dem sehr intelligenten und berechnenden Gegner bedarf es viel Instinkt, um ihm auf die Schliche zu kommen. Die ersten Toten lassen nicht lange auf sich warten und ein Opfer gehört auch noch zu Fuchs direktem Umfeld, so dass seine Beteiligung an der Suche in Gefahr ist, und das wo es natürlich gilt, möglichst schnell erfolgreich zu sein...

"Morddurst" ist bereits der dritte Band um den traumatisierten und erfahrenen Kommissar Joachim Fuchs und seiner Kollegin und Fallanalytikerin Lara Schuhmann. Ich bin dem dem aktuellen Fall in die Reihe eingestiegen und hatte keinerlei Verständnisprobleme. Der Autor Frederic Hecker erzählt die Geschichte in einem rasanten und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der den Thriller für mich schnell zu einem Page-Turner machte. Der Spannungsbogen wird mit dem clever inszenierten Ausbruch Dorns sehr gut aufgebaut und über die nervenaufreibende und mit vielen überraschenden Wendungen gespickte Jagd auf den Täter auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Die interessant charakterisierten Hauptprotagonisten geben dem Fall mit ihren persönlichen Schicksalen eine zusätzliche Tiefe und verleihen dem Buch damit einen zusätzlichen Charme. Das fulminante Finale schließt die äußerst raffiniert konzipierte Geschichte mit einer gut nachvollziehbaren und bis zur letzten Seite spannenden Auflösung gelungen ab.

Insgesamt ist "Morddurst" aus meiner Sicht ein absolut fesselnder Thriller, der dem Liebhaber spannender Bücher, das Werk kaum aus der Hand legen lässt. Gerade das hohe Tempo, verbunden mit den häufigen Perspektivwechseln der kurz gehaltenen Kapitel, sowie das Erzähltalent des Autors haben mich überzeugt. Es wäre schön, wenn das Team um Joachim Fuchs noch mit dem einen oder anderen kniffligen Fall betraut werden. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 20.03.2023

Spannender historischer Roman

Das Gelübde der vergessenen Tochter
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In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts entscheidet sich eine junge Frau für die Liebe, kehrt schweren Herzens ihrer Familie den Rücken und flieht mit dem Geliebten in eine neue Zukunft. Die jedoch nur ...

In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts entscheidet sich eine junge Frau für die Liebe, kehrt schweren Herzens ihrer Familie den Rücken und flieht mit dem Geliebten in eine neue Zukunft. Die jedoch nur sehr kurz währt, denn sie werden überfallen und nur sie überlebt mit viel Glück den Anschlag. Schwer verletzt schleppt sie sich in eine Kloster, wo sie wieder aufgepäppelt wird und mit Laya einen neuen Namen erhält. Ihre Vergangenheit verschweigend versucht sie nun Rache für das Unheil zu nehmen, welches ihr zuteil wurde. Hilfe erhält sie dabei vom Ordensbruder Ansgar, der auch eine bewegende Vergangenheit zu haben scheint...

Die Autorin Manuela Schörghofer hat mit "Das Gelübde der vergessenen Tochter" einen packenden historischen Roman geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der die Geschehnisse der Vergangenheit lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem Überfall auf die Hauptprotagonistin gut aufgebaut und über die Recherchen und die geheimnisvollen Vergangenheiten von Laya und Ansgar auf einem hohen Niveau gehalten. Sehr gut gefallen hat mir die Umsetzung des historischen Hintergrunds, die Autorin Manuela Schörghofer gelingt es aus meiner Sicht hervorragend, die besondere Atmosphäre des Mittelalters einzufangen und spickt die Geschichte mit vielen historischen Fakten, die einen sehr gut recherchierten Eindruck aufweisen und so auch authentisch wirken. Das packende Finale rundet dann den ersten Band mit einer überraschenden, aber auch gut nachvollziehbaren Auflösung für mich gelungen ab.

Insgesamt ist "Das Gelübde der vergessenen Tochter" ein mehr als gelungener Ausflug in die Vergangenheit. Manuela Schörghofer packt viel bildreich beschriebene historische Fakten in einen spannenden fiktiven Rahmen und bringt dem Leser so das faszinierende und oft enthaltsame Leben im Mittelalter näher. Ich kann den historischen Roman wärmstens weiterempfehlen und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 07.03.2023

Tödliche Traumwelt

Die marmornen Träume
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Berlin im Jahre 1939, die Welt steht kurz vor dem Ausbruch des erneuten Weltkrieges. Der SS-Offizier Franz Beewen wird mit der Aufklärung eines grausamen Verbrechens beauftragt. Es wurde die schrecklich ...

Berlin im Jahre 1939, die Welt steht kurz vor dem Ausbruch des erneuten Weltkrieges. Der SS-Offizier Franz Beewen wird mit der Aufklärung eines grausamen Verbrechens beauftragt. Es wurde die schrecklich entstellte Leiche einer Frau aus dem oberen Establishment aufgefunden. Die Ermittlungen gestalten sich zunächst schwierig, da der Täter scheinbar keine Spuren hinterlassen hat. Schnell steigt aber der Druck auf Franz Beewen, als ein zweites Opfer, ähnlich entstellt, zu verzeichnen ist und die Gestapo ihrem Ruf gerecht werden muss, dass unter ihrer Hand solche Verbrechen überhaupt nicht geschehen. In seiner Not wendet sich Beewen widerwillig an den Psychoanalytiker und Traumforscher Simon Kraus, bei dem beide Opfer auch Patientinnen waren. Es stellt sich eine Überschneidung heraus, beiden Frauen haben kurz vor ihrer Ermordung vom Marmor-Mann geträumt...

Der erfolgreiche französische Autor Jean-Christophe Grange hat sich schon mit seinen Thrillern wie "Die purpurnen Flüsse" und "Der Flug der Störche" einen Namen im Genre des Thrillers gemacht. Ich bin nun mit einer hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk "Die marmornen Träume" gestartet und war sehr gespannt auf die Geschichte mit einem düsteren historischen Hintergrund. Grange erzählt die Geschichte in einem gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die dunkle Vergangenheit entführte. Es gelingt ihm aus meiner Sicht hervorragend, die bedrückende und wirklich sehr düstere Stimmung der Zeit um den Beginn des Zweiten Weltkrieges einzufangen. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der ersten Leiche zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die komplexen und immer wieder mit neuen Wendungen gesegneten Ermittlungsarbeiten auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Die Schilderungen sind stellenweise schon sehr grausam und nicht für zarte Gemüter geeignet, aber für den historischen Hintergrund durchaus passend und niemals Grenzen überschreitend. Jean-Christophe Grange führt dem Leser recht unverblümt die Gräueltaten des damaligen Nazi-Regimes deutlich vor Augen und verbindet sie mit einer fesselnden fiktiven Geschichte. Die Fakten der Vergangenheit wirken dabei sehr gut recherchiert. Das Finale rundet die Story dann mit einem gut inszenierten Show-Down gelungen ab.

Insgesamt ist "Die marmornen Träume" für mich ein sicherlich harter, aber auch in seiner Länge sehr gelungener Thriller, der schonungslos die menschenverachtende Welt des damaligen Nazi-Regimes offenlegt und so beim Leser immer wieder für nachdenkliche und schockierende Momente sorgt. Ich empfehle den für mich sehr lesenswerten Thriller gerne weiter und bewerte ihn folgerichtig auch mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 07.03.2023

Packender Mystery-Thriller

Dämonen der Speicherstadt
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In Hamburg ahnt die junge Kommissarin Rahel Bathlevi noch nicht, dass sich mit ihrem neuen Fall ihr Leben komplett ändern wird. Sie stößt plötzlich auf Phänomene, die sie bis dahin nicht für möglich gehalten ...

In Hamburg ahnt die junge Kommissarin Rahel Bathlevi noch nicht, dass sich mit ihrem neuen Fall ihr Leben komplett ändern wird. Sie stößt plötzlich auf Phänomene, die sie bis dahin nicht für möglich gehalten hat und muss zur Kenntnis nehmen, dass Dämonen in unserer Welt nicht nur ein Gerücht sind. Gerade ein mystisches Zwillingspaar beeinflusst ihr neues Leben mehr als es ihr manchmal lieb ist und sie gerät in einen entscheidenden Kampf zum Blutmond, bei dem es um nicht weniger als die Vorherrschaft des Bösen geht, welche die Menschheit bedroht.

Ich habe bereits einige Kriminalromane der Autorin Heike Denzau gelesen und war immer sehr angetan von den spannenden Geschichten. Mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung bin ich daher in ihr neues Werk gestartet, um dann von dem schon als Mystery-Krimi angekündigten Buch überrascht zu werden. Niemals hätte ich gedacht, dass die Hauptprotagonistin Rahel Bathlevi mit und gegen Dämonen kämpfen würde und fühlte mich ein wenig erinnert an meine Jugendzeit, als ich die kleinen John-Sinclair-Heftchen verschlungen habe. Es entwickelt sich eine kreative und nur sehr schwer vorhersehbare Geschichte, in der Heike Denzau eine für mich tolle und bisher einzigartige Mischung aus Kriminal- und Fantasyroman erschafft. Der Spannungsbogen wird über beide Elemente auf einem hohen Niveau gehalten und konnte mich bis zum fulminanten Finale in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Dämonen der Speicherstadt" aus meiner Sicht wirklich ein außergewöhnlicher und hervorragend gelungener "Kriminalroman", der mich in erster Linie mit seiner besonderen Storyline und den spannenden Charakteren überzeugen konnte. Man muss sich sicherlich auf die Geschichte einlassen, aber wer Lust hat, Spannung mal ganz anders zu erleben, dem sei das Buch ans Herz gelegt. Meine Bewertung fällt folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen entsprechend positiv aus.

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