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Veröffentlicht am 05.06.2020

Starke Protagonistin

Wie uns die Liebe fand
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Eine Starke Protagonistin finden wir in "Wie uns die Liebe fand". Denn diese Geschichte einer Familie, eines Dorfes, einer Gesellschaft wird wie aus dem Nähkästchen einer alten Dame geplaudert, die alles ...

Eine Starke Protagonistin finden wir in "Wie uns die Liebe fand". Denn diese Geschichte einer Familie, eines Dorfes, einer Gesellschaft wird wie aus dem Nähkästchen einer alten Dame geplaudert, die alles hautnah miterlebt hat.
Im Zentrum ihrer Erzählungen stehen ihre Familie, bestehend aus ihren vier Töchtern, die alle unterschiedlicher nicht sein könnten, und allen, die sich um diese herum noch ansammeln Im Laufe der Zeit schmeißen sie den kleinen Dorfladen und wachsen eng mit der Historie des Dorfes zusammen. Und natürlich gibt es auch eine geheime Liebschaft.
Madame Nans Geschichte ist eine Geschichte der starken Frauen und nicht nur sie, sondern jede ihrer Töchter verkörpert eine atemberaubende Persönlichkeit. Und natürlich haben auch die Männer Charakter.
Der Schreibstil ist witzig und locker, ohne an Tiefgründigkeit zu verlieren. Die Autorin versteht es, Emotionen zu wecken.

Fazit: Das Buch war von seinem Genre und Cover (die Silhoette zweier Menschen oder eines Dorfladens hätte ich als stimmiger erlebt) her nicht ganz mein Geschmack, aber stilistisch, von den Charakteren her und der Botschaft einfach top!

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Veröffentlicht am 02.05.2020

Gangster-Krieg im Viertel

Priest of Bones
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Bereits im Vorhinein wusste ich, dass "Priest of Bones" ein Werk ist, das polarisiert. Umso neugieriger war ich, mir selbst ein Bild von der Geschichte um die aus dem Krieg zurückkehrenden Gangster, die ...

Bereits im Vorhinein wusste ich, dass "Priest of Bones" ein Werk ist, das polarisiert. Umso neugieriger war ich, mir selbst ein Bild von der Geschichte um die aus dem Krieg zurückkehrenden Gangster, die ihre Stadt zurückerobern und gegen neue Eindringlinge verteidigen, zu machen.
Die Atmosphäre und den Handlungsstrang an sich habe ich als sehr stimmig erlebt, ich hatte oft das Gefühl, einem Alten Mann in der Kneipe zu lauschen. Die Gedanken und Verkettungen passten und gaben ein rundes Bild ab! Nicht ganz warmgeworden bin ich mit den Charakteren. Zwar habe ich im allgemeinen eine Schwäche für zwielichtige und geheimnisvolle Protagonisten, doch diese haben mich einfach nicht bewegen können. Oft hatte ich das Gefühl, noch kilometerweit von der Tiefgründigkeit ihres Innenlebens entfernt zu sein und teils wurden sie mir schlichtweg durch ihre Handlungen und Ansichten von der Welt unsympathisch. Dennoch gab es die ein oder andere Entwicklung, die mich freute. Überrascht war ich von dem Ende, dass ich so nicht erwartet hätte und mich mit vielen Fragezeichen zurücklässt.

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Veröffentlicht am 10.06.2019

Drei Sprünge ins Leben

Das Jahr nach dem Abi
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Im Jahr nach dem Abi wissen viele Jugendliche nicht, wo die Reise nun eigentlich genau hingehen sollen, haben keine Pläne, oder eben zu viele.
Paul Bühre ist einer von ihnen. Wie schon zuvor in seinem ...

Im Jahr nach dem Abi wissen viele Jugendliche nicht, wo die Reise nun eigentlich genau hingehen sollen, haben keine Pläne, oder eben zu viele.
Paul Bühre ist einer von ihnen. Wie schon zuvor in seinem Erstwerk "Teenie Leaks", nimmt er uns auch diesmal mit durch diesen Lebensabschnitt.

Ich fand es sehr interessant, all die Gedanken von ihm zu lesen. Vor allem der Einstieg in das Buch war toll. Ich hatte das Gefühl, dass Paul Bühre mich dort abholt, wo ich als Leser stehe. Auch ich wusste damals nach dem Abi nicht so recht, wo die Reise nun hingehen soll. Ob überhaupt eine Reise, oder doch besser Studieren, geteilt mit ihm habe ich eines: Diesen Hunger aufs Leben. Einen Hunger, den er unglaublich gut beschrieben hat, gepaart mit der inneren Zerissenheit, wo wir denn nun unseren Platz finden.

Damit legte der Autor einen rasanten Start in seine Reise hin, die uns hinein in eine Kung Fu Schule der Alten Wege weiter nach Indien führt, wo Paul Bühre in einer Schule "unterrichtet". Schließlich endet die Reise bei einem schottischen Drechsler (Holzverarbeiter) mitten im Nichts. Zusammenfassend ein absolut bunter Strauß unterschiedlichster Erlebnisse.

Gleich vorweg möchte ich anmerken, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich selbst auch nur eine einzge dieser Stationen bis zum Ende durchgehalten hätte -Respekt!

Bereits auf den ersten Seiten ist mir der genaue Erzählstil positiv aufgefallen. Der Text hat auf mich eine leicht beschwingliche, plaudernde Art, der ich gerne lausche. Wir sprinten nicht durch die Zeit, sondern es wird Möglichkeit und Raum gegeben, länger als ein paar Zeilen bei einer einzelnen Erfahrung zu verharren. Situationen werden gut transportiert und Gespräche wirken authentisch. Außerdem gibt es immer mal wieder genug zum Schmunzeln.

Ich schätze die ehrlichen Worte und einfühlsamen Beschreibungen sehr. Nicht immer war ich mit Paul einer Meinung, oft hätte ich nur zu gerne mit ihm diskutiert und ich bedaure, dass es zu diesem Werk keine Leserunde gab. Dadurch, dass ich seinen Empfindungen beim Lesen aber so nah sein konnte, wirkte das Werk auf mich durchweg sympathisch. Es ist ein Werk, dass Mut gibt, sich im Leben neuen Erfahrungen zu stellen und einen frischen Blick auf unser derzeitiges Leben zu entwickeln, vielleicht die Segel neu zu setzen.

Besonders beeindruckt hat mich in diesem Zusammenhang seine innere Haltung der Suche nach dem, was er noch nicht kann. Unter diesem Blickwinkel war jeder seiner Wegpunkte eine ganz eigene Herausforderung.

Am liebsten gelesen habe ich die Zeit im Kung Fu Kloster. Es war so fremdartig und ich konnte durch die Seiten hindurch den Geist der harte, unbestechlichen Disziplin spüren. Gleichzeitig wurde mit meinem Vorurteil, dass dort nur die Elite lebt und alle gerne Kämpfer werden die diese Schule beuschen gründlich aufgeräumt.
Überrascht hat mich, wie einfach es scheinbar doch ist, sich in so einer Schule zeitweise anzumelden. Insbesondere bei einer Schule der alten Traditionen hätte ich höhere Hürden erwartet.

Das höchste Verständnis der Situation bekam ich dagegen in Indien. Dadurch dass ich selbst in Deutschland an einer Schule gearbeitet habe konnte ich mich in die Verhältnisse dort umso feiner einfühlen.
Anfangs war ich wirklich erschrocken und gerade dieser Abschnitt hat in meinem Freundeskreis auch zu weitreichenden Diskussionen über Schulen und Entwicklungshilfe geführt.

Geschockt hat mich dann jedoch die letzte Erfahrung in Schottland. Nach den Erfahrungen in Indien hätte ich hier einen ganz anderen Kontrast erwartet, als das, was letzlich Sache war. Bisher habe ich in meinem Leben auch die ein oder andere Woofing Erfahrung sammeln dürfen, aber so etwas war noch nicht dabei.

Fazit: Alles in allem ein echt gelungenes Werk! Es hat richtig Spaß gemacht den flüssig geschribenen Roman auf einer Zugfahrt zu verschlingen. Stark auch für Menschen, die gerne Reisen oder sich selbst gerade in einer Orientierungsphase ihres Lebens befinden. Außerdem: Der Paul Bühre hat guten Humor!

Veröffentlicht am 04.04.2023

Etwas mehr Drive

Master Class, Band 1: Blut ist dicker als Tinte
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Wie immer habe ich mich sehr auf das Erscheinen des neuen Romans von Stefanie Hasse gefreut, weil ich ihren Schreibstil einfach feiere. Doch vorab vorweg: Dieses ist meiner Meinung nach leider nicht ihr ...

Wie immer habe ich mich sehr auf das Erscheinen des neuen Romans von Stefanie Hasse gefreut, weil ich ihren Schreibstil einfach feiere. Doch vorab vorweg: Dieses ist meiner Meinung nach leider nicht ihr bestes Werk. Trotz einem super Plot, spannenden Charakteren und reichlich Story und Entwicklungs - Potential an allen Seiten wird einfach viel dieser Möglichkeiten verschenkt.
Die "Auflösung" zum Ende hin war sehr vorhersehbar und der Cliffhanger am Ende konnte mich nicht wirklich catchen. Ich denke, das Werk hätte um einiges besser sein können, wenn man Rileys Geschichte nicht in zwei Büchern, sondern in einer erzählen würde, dann evtl. auch nur in der Hotelkulisse. Das hätte mehr Tempo erzeugt, würde mich als Leserin nicht mit diesem "war ja klar" Gefühl zurücklassen und eventuell hätte es auch dazu geführt, dass Kilian als Charakter nicht so unglaublich flach gewirkt hätte. Tatsächlich fand ich die anderen Mitschreibenden lebendiger gestaltet wie auch mysteriöser teilweise, als der Loveinterest, der darüber hinaus eben Loveinterest zu sein, kaum zu atmen scheint.

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Veröffentlicht am 18.05.2022

Divers

Queergestreift
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Das Buch Queer Gestreift ist von der äußeren Erscheinung her ein echter Hingucker! Die Regenbogenfarben auf Cover und an den Seiten verleiten einfach direkt zum Lesen und sprechen vor allem junge Menschen ...

Das Buch Queer Gestreift ist von der äußeren Erscheinung her ein echter Hingucker! Die Regenbogenfarben auf Cover und an den Seiten verleiten einfach direkt zum Lesen und sprechen vor allem junge Menschen an, genauso, wie auch der Rest der inneren Aufmachung.
Das Buch erklärt anschaulich und sehr genau, was es eigentlich mit der Queeren Community auf sich hat, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten es gibt, was all die für manche Menschen neuen Wörter bedeuten und geht auf viel "Fachjargon" ein, der aber wichtig ist, um eine genaue Unterscheidung zu treffen. Ein jedes Kapitel ist dann zusätzlich immer noch mit Erfahrungsberichten gespickt von Menschen aus diesem Bereich und es gibt auch zahlreiche Hinweise und Anregungen für Unterstützerinnen und Allys. Ziel des Buches ist es, eine Gemeinsamkeit zu schaffen und Queer mehr in die Gesellschaft zu integrieren.
Was mir an manchen Stellen nicht so zugesagt hat, ist dass es teilweise doch etwas sehr viel Text war für ein Jugendbuch und dass mir für ein wirklich rundes Bild auch ein Blick auf Heteronormativität unter Emanzipatorischem Blickwinkel für Mann und Frau gefehlt hat.

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