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Veröffentlicht am 16.10.2016

Schnelle Aufklärung oder war alles doch ganz anders?

Die Stille der Lärchen
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Am Rande eines kleinen Dorfes wird die 17jährige Marie erschossen aufgefunden, angelehnt an die Urlärchen von St. Gertraud, die in Südtirol bekannt sind. Commissario Grauner fährt mit seinem Panda in das ...

Am Rande eines kleinen Dorfes wird die 17jährige Marie erschossen aufgefunden, angelehnt an die Urlärchen von St. Gertraud, die in Südtirol bekannt sind. Commissario Grauner fährt mit seinem Panda in das abgelegene Dorf. Er und sein neapolitanischer Kollege Saltapepe versuchen im Ultental, dessen Bewohner sehr schweigsam und gottesfürchtig sind, zu ermitteln. Schnell wird klar, dass der Fundort nicht der Tatort war. Der bekannte Architekt Benedikt Haller hatte die Polizei benachrichtigt und dann vor Ort die Tat gestanden. Doch soll alles so einfach aufgeklärt werden oder will Benedikt seinen Sohn Michael schützen oder war alles doch ganz anders gewesen? Fragen mit denen sich Commissario Grauner beschäftigen muss, zusätzlich werden in der Nähe des Tatortes alte Schriftstücke gefunden, die von einem Geheimnis berichten, welches über hundert Jahre zurückliegt.

Bei diesem Buch handelt es sich um einen Regionalkrimi. Es ist der zweite Band um Commissario Grauner und seinen neapolitanischen Kollegen Saltapepe. Obwohl ich das erste Buch nicht kenne, hatte ich keine Probleme dem Geschehen zu folgen.

Durch die idyllische Beschreibung fühlt man sich sofort in Südtirol heimisch und kann sich in die Szenen gut hinein versetzen. Sehr hilfreich und informativ fand ich die Karten, die einmal das Ultental mit Umgebung zeigen und eine andere von ganz Südtirol, so hatte man eine gute Einschätzung zu Lage und Entfernung. Der Schreibstil ist flüssig und eingängig. Der Text ist mit einigen lokalen Ausdrücken gespickt und trägt dazu bei, dass dem Leser das Flair der Landschaft und die Eigenheiten der Bewohner dieses Tales näher gebracht werden. Das zeitliche Geschehen zieht sich über vier Tage hin und die Teile sind mit dem jeweiligen Datum überschrieben. Die Spannung baut sich nur langsam auf bis am Ende alle Fäden entwirrt wurden.

Das Buch ist mehr ein ruhiger Krimi mit sympathischen Charakteren und spielt in einer tollen Umgebung.

Veröffentlicht am 06.10.2016

Krimi zum Miträtseln

DNA
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Yrsa Sigurdardóttir ist eine bekannte isländische Autorin, die bereits viele Kriminalromane geschrieben hat. DNA ist der erste Band einer neuen Reihe um die Psychologin Freyja und Kommissar Huldar.

Zu ...

Yrsa Sigurdardóttir ist eine bekannte isländische Autorin, die bereits viele Kriminalromane geschrieben hat. DNA ist der erste Band einer neuen Reihe um die Psychologin Freyja und Kommissar Huldar.

Zu Beginn erfährt der Leser in einem Prolog, der in der Vergangenheit spielt, von drei Geschwistern, die getrennt zur Adoption freigegeben werden, da der Großvater ein schreckliches Verbrechen an der Mutter der Kinder begangen hat.

Viele Jahre später geschieht ein Mord an einer jungen Mutter. Einzige Zeugin ist ihre siebenjährige Tochter, die sich unter dem Bett versteckt hatte. Kurze Zeit später wird auf ähnliche Art und Weise eine weitere Frau ermordet. Es gibt keine Spuren und Hinweise, auch haben die Frauen keine Verbindung zu einander. Kommissar Huldar, der bisher nie bei den Ermittlungen an vorderster Front gestanden hat, soll die Suche nach dem Mörder leiten. Bei einem Gespräch mit dem kleinen Mädchen wird die Psychologin Freyja hinzugezogen. Huldar ist geschockt, da er in ihr die Frau wiedererkennt, mit der er eine kurze Affäre und sich mit falschen Namen vorgestellt hatte.

Der junge Funkamateur Karl hört auf einem Zahlensender Codes, die ihn zu den beiden Frauen führen. Er stellt Nachforschungen an und gerät ins Fadenkreuz der Ermittlungen.

Das Buch ist flüssig und anschaulich geschrieben. Die Charakterzeichnungen der Hauptprotagonisten sind sehr glaubwürdig und realistisch gestaltet. Huldar und Freyja habe ich als sympathisch empfunden, obwohl sie mit einander noch nicht so gut harmonieren aufgrund der kurzen Affäre. Gefallen hat mir, dass die Namen keine Zungenbrecher waren, was häufig gerade in isländischen Krimis vorkommt.

Die Autorin hat es immer wieder geschafft, kurz bevor man als Leser dachte, es zieht sich, einen neuen Hinweis zu geben, denn der Fall ist spannend angelegt. Ich habe versucht dem Täter auf die Spur zu kommen, doch bis zum Schluss hat die Autorin mich im Ungewissen gelassen. Das Ende war für mich überraschend und logisch aufgelöst.

Veröffentlicht am 26.09.2016

Das Geheimnis der Mittsommernacht

Das Geheimnis der Mittsommernacht
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Der neue Norwegenroman von Christine Kabus spielt 1895 und erzählt die Geschichte der beiden unterschiedlichen Frauen Clara sowie Sofie, die zu Freundinnen werden.

Die deutsche Clara wuchs in einem Waisenhaus ...

Der neue Norwegenroman von Christine Kabus spielt 1895 und erzählt die Geschichte der beiden unterschiedlichen Frauen Clara sowie Sofie, die zu Freundinnen werden.

Die deutsche Clara wuchs in einem Waisenhaus auf. Sie arbeitet als Dienstmädchen und lernt den norwegischen Jurastudenten Olaf Ordal kennen. Die beiden heiraten und der Sohn Paul wird geboren. Olaf schweigt sich darüber aus, weshalb er keinen Kontakt zu seiner Familie in Norwegen hat. Als er ein berufliches Angebot aus Samoa erhält, packen sie ihre Sachen, um dort hinzuziehen. Kurz vor der Abreise erhält Olaf einen Brief, in dem steht, dass seine Mutter im Sterben liegt. Auf Drängen von Clara reisen sie nach Norwegen. Dann geschieht ein Unglück und Clara ist mit ihrem Sohn allein in Norwegen.

In Norwegen lebt die junge Sofie Svartstein, die Tochter des reichen Bergwerkbesitzers. Sie trauert sehr um den Tod ihrer Mutter, im Gegensatz zu ihrem Vater und der gefühlskalten Schwester Silje. Die beiden Familien Svartstein und Ordal leben gemeinsam in einem kleinen Ort und pflegen keinen Kontakt miteinander, doch welches Geheimnis verbirgt sich dahinter?

Christine Kabus hat es wieder geschafft mich auf eine wunderschöne Reise nach Norwegen mitzunehmen. Die Handlungsstränge werden abwechselnd aus der Sicht von Clara und Sofie erzählt. Die historischen Begebenheiten und Beschreibungen sind wieder sehr gut recherchiert und haben mir gefallen, wobei mir im mittleren Teil dieses etwas zu ausführlich war.

„Das Geheimnis der Mittsommernacht“ ist ein angenehm zu lesender Norwegenroman, der sich leicht und flüssig lesen lässt. Abgerundet wird die Geschichte mit einem Personenregister und einer Karte, um die Orte geografisch einordnen zu können. Beim Lesen fühlte ich mich gut unterhalten und habe etwas Fernweh nach Norwegen bekommen.

  • Einzelne Kategorien
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung
  • Cover
Veröffentlicht am 15.09.2016

Mörderische Ostsee

Todesstrand
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Emma Klar befand sich eine Nacht in der Gewalt von Teith und seinen Männern, die einem weit verzweigten Netz im Bereich der organisierten Kriminalität angehören. Durch einen Trick konnte sie sich befreien, ...

Emma Klar befand sich eine Nacht in der Gewalt von Teith und seinen Männern, die einem weit verzweigten Netz im Bereich der organisierten Kriminalität angehören. Durch einen Trick konnte sie sich befreien, doch dieses schreckliche Ereignis brachte Emma dazu ihre Arbeit beim LKA aufzugeben. Sie nahm eine neue Identität an und hat sich nach Wismar zurückgezogen. Dort wollte sie allein als harmlose Privatdetektivin arbeiten, um verdeckt Ermittlungen nach Teith anzustellen, der wie vom Erdboden verschluckt war.
Die Sonderermittlerin Johanna Krass vom BKA bittet Emma Klar um Mitarbeit. Gemeinsam sollen beide als Privatermittlerinnen tätig werden, um Teith ausfindig zu machen und gleichzeitig die Organisation zu zerstören. Zögerlich stimmt Emma zu.

Um ihre Tarnung als Privatdetektivin aufrecht zu halten, übernimmt sie einen Fall. Ihr erster Mandant Paul Zilbert beauftragt sie Nachforschungen anzustellen. Seine 16jährige Tochter ist seit drei Monaten tot, die Polizei vermutet Suizid wegen Liebeskummer. Doch Zilbert ist davon überzeugt, dass seine Tochter sich niemals selbstgetötet hätte. Die Ermittlungen bringen Emma ins Umfeld von Teith.

Katharina Peters führt in flüssigem Schreibstil in das Geschehen ein und stellt die beteiligten Personen vor. Die Zusammensetzung des Ermittlerteams fand ich interessant, die ehemalige LKA-Beamtin Emma Klar, Sonderermittlerin Johanna Krass und die beiden Privatdetektive. Durch diese unterschiedlichen Personen wurde Abwechslung erreicht, gleichzeitig hat die anschauliche Beschreibung dazu geführt, dass mir das Team sympathisch war.
Etwas überrascht hat mich das Ende. Es war für mich sehr plötzlich und da blieben bei mir noch einige Fragen offen. Ein paar Seiten mehr am Ende hätten mir besser gefallen, aber vielleicht gibt es noch einen Nachfolgeband, der Aufklärung bringt.

Ansonsten wieder ein empfehlenswerter Krimi von Katharina Peters.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ruhiger Krimi, aber trotzdem spannend

Fuchskind
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Nach „Kaninchenherz“ ist dieses der zweite Band um Gesine Cordes, die ihren Job als Polizistin an den Nagel gehängt hat und nun als Friedhofsgärtnerin arbeitet.

An einem nebligen kalten Herbstmorgen will ...

Nach „Kaninchenherz“ ist dieses der zweite Band um Gesine Cordes, die ihren Job als Polizistin an den Nagel gehängt hat und nun als Friedhofsgärtnerin arbeitet.

An einem nebligen kalten Herbstmorgen will Gesine ihrer Arbeit auf dem Friedhof nachgehen und hört das leise Schreien eines Säuglings. Versteckt unter Büschen findet sie ein Baby in einer Kinderschale. Es beginnt sich zu verkrampfen und läuft violett an. Hat das Kind an giftigen Blättern gesaugt? Schnell springt sie in ihr Fahrzeug und fährt in rasendem Tempo ins Krankenhaus.

Als sie auf das Ergebnis der Untersuchung des Kindes wartet, kommt Marina Olbert von der Mordkommission und bittet Gesine um eine Zeugenaussage. Doch es geht nicht um das Findelkind, sondern an der Bushaltestelle vor dem Friedhof ist die Leiche einer Frau gefunden worden. Ist sie die Mutter von dem Baby und hängen diese beiden Fälle zusammen? Gesine Cordes und Marina Olbert beginnen an unterschiedlichen Fadenenden um diese Fälle aufzuklären.

Obwohl ich den ersten Band nicht kenne, fiel es mir leicht in die Geschichte hinein zu finden. Im Laufe der Handlung gibt es immer wieder Verweise auf das erste Buch, so dass es vielleicht doch ratsam wäre, dieses vorher zu lesen.
Die Protagonistin Gesine Cordes hat einen tragischen Lebenslauf, denn vor mehr als 10 Jahren verlor sie ihren kleinen Sohn. Sie gab ihren Job bei der Polizei auf und trennte sich von ihrem Mann Klaus, der in diesem Band eine geheimnisvolle Rolle spielt.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig. Durch die bildhafte Sprache kann man sich den Arbeitsplatz von Gesine sehr gut vorstellen. Interessant fand ich auch die kurzen Angaben über giftige Pflanzen aus Gesines Notizbuch.
Es handelt sich hier mehr um einen ruhigen Krimi, der ohne Blutvergießen auskommt, mit interessanten Charakteren und trotzdem spannend ist.