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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2023

Frauen mit Geheimnissen

One of the Girls
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Sechs unterschiedliche Frauen erleben statt eines fröhlichen Wochenendes einen Albtraum, der sich vorher schrittweise angekündigt hat:
Bella richtet für ihre Freundin Lexi den Junggesellinnenabschied aus. ...

Sechs unterschiedliche Frauen erleben statt eines fröhlichen Wochenendes einen Albtraum, der sich vorher schrittweise angekündigt hat:
Bella richtet für ihre Freundin Lexi den Junggesellinnenabschied aus. Mit einer Luxusvilla in Griechenland konnte sie eine Traumlocation an Land ziehen. Auf den ersten Blick meint man, in einen oberflächlichen Frauenroman geraten zu sein. Aber der Eindruck täuscht, wie man schnell merkt. Jede der sechs Frauen zeigt schon bald viel von ihrer Persönlichkeit und richtig spannend wird es, als der Leser hinter die Fassade schauen kann. Jede hat nämlich ihre privaten Geheimnisse und manch eine hat im Stillen einen Plan im Hinterkopf.
Zwar weiß der Leser, dass es irgendwann eine Leiche geben wird, aber es ist nutzlos, darüber zu grübeln. Die Autorin hat den Plot viel zu raffiniert gestrickt.
Der Schreibstil von Lucy Clarke ist sehr lebensecht und ihre Charaktere ebenso. Von Anfang an klebt man als Leser am Plot, weil man einen Bezug zu den Frauen hat und ihre Handlung nachvollziehen kann. Ja, man entwickelt sogar Sympathien zu der schrillen, selbstsüchtigen Bella, wenn man um ihre Vorgeschichte weiß.
Dieses Buch ist unterhaltsam und spannend zugleich. Es macht süchtig bis zur letzten Seite.
Die Hörbuchversion wird hervorragend vorgetragen von Julia von Tettenborn und Corinna Dorenkamp, die den Text nicht nur vorlesen, sondern miterleben.

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Veröffentlicht am 24.04.2023

Gefährliche Sekte

Wolfskinder
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Das Cover trifft die Örtlichkeit recht gut: ein karger, unbezwingbarer Fels. Jakobsleiter ist ein nur sehr schwer zu erreichender Ort hoch in den Bergen. Hier lebt eine Handvoll Siedler mit ihrem religiösen ...

Das Cover trifft die Örtlichkeit recht gut: ein karger, unbezwingbarer Fels. Jakobsleiter ist ein nur sehr schwer zu erreichender Ort hoch in den Bergen. Hier lebt eine Handvoll Siedler mit ihrem religiösen Führer. Sie haben sich dem Weltlichen abgewandt und folgen ihren eigenen Gesetzen. Nur zwei Jugendliche haben durch den Schulbesuch und gelegentliche Einkäufe Kontakt mit dem Dorf. In dieser schroffen Gegend verschwinden seit Jahren immer wieder Frauen, doch die Verbrechen werden nicht aufgeklärt.
In wechselnden Perspektiven von Dörflern und Jugendlichen aus der Sekte wird nun ein Krimi erzählt, der absolut haarsträubend ist. Während die erste Hälfte des Buches noch verhältnismäßig ruhig verläuft, und der Leser irritierende Einblicke in das Leben der isolierten Gemeinschaft erhält, gewinnt das Rätsel der verschwundenen Frauen mit dem weiteren Verlust einer Schülerin und der engagierten Dorflehrerin deutlich an Fahrt und findet mit der Aufklärung einen grausamen Höhepunkt.
Es ist faszinierend, wie die Autorin in den jeweiligen Abschnitten die Charaktere der Personen wiedergibt. Ob es das schlaue kleine Naturmädchen ist oder die entführte Rebekka, die in ihren Qualen beschrieben wird, jeder der einzelnen Erzähler hat einen unverwechselbaren Charakter und ist authentisch mit seinen Handlungen.
Dem Plot kann man gut folgen, er hat keine logischen Brüche. Der Schreibstil ist flüssig, gut verständlich und trägt gut zu der sich allmählich steigernden Spannung bei. "Wolfskinder" ist ein psychologischer Thriller, der von mir eine klare Leseempfehlung erhält.

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Veröffentlicht am 24.04.2023

Sehr spannend, sehr brutal

Spinnennetz
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Es ist immer so eine Sache, wenn man verspätet in eine Krimireihe einsteigt. Bei mir fehlt das Wissen von acht Vorgängerbüchern. Zwar ist Folge 9 auch so in sich abgeschlossen, aber die Lesefreude wäre ...

Es ist immer so eine Sache, wenn man verspätet in eine Krimireihe einsteigt. Bei mir fehlt das Wissen von acht Vorgängerbüchern. Zwar ist Folge 9 auch so in sich abgeschlossen, aber die Lesefreude wäre bestimmt größer gewesen, wenn ich Saga und Joona von Anfang an begleitet hätte.
So steige ich an dem Punkt ein, an dem Saga aus der Klinik entlassen wird, aber noch nicht vollständig diensttauglich ist. Sie erhält eine Warnung, dass ihr Kollege Joona sterben wird, aber vor ihm noch andere. Tatsächlich werden Morde in Sagas Umfeld mit einer kleinen Zinnfigur mit großer Ähnlichkeit zum nächsten Opfer angekündigt. Der Täter besitzt eine außergewöhnliche Intelligenz und ist seinen Verfolgern immer einen Schritt voraus.
Einerseits ist man als Leser geflasht von der perfekten Planung des Mörders und ebenso vom Einsatz der Polizei, allerdings muss man sich auf sehr brutale Handlungen und grausame Darstellungen gefasst machen. Saga ist kein Sympathieträger, sondern ähnelt eher einer durchgeknallten Psychopathin. Sie zieht ihr Ding durch, egal ob es Gesetzeskonform ist oder nicht. Nichts liegt ihr ferner als Teamgeist, obwohl sie doch mit aller Macht in die Abteilung aufgenommen werden will.
Ja, die Handlung ist absolut realitätsfern und mit den Charakteren kann man nicht warm werden, aber diese Hochspannung von der ersten Seite an gleicht alles wieder aus. So muss ein richtiger Thriller sein! Kein Miträtseln für kluge Leser, sondern Gänsehaut die ganze Zeit.

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Veröffentlicht am 23.04.2023

Auf der Spur eines Serienmörders

Nachtjagd
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Die Osloer Polizei sucht nach einem entflohenen Serienmörder, denn es gibt neue Leichen, die seine Handschrift tragen. Die ermittelnden Beamten lernt man von einer sehr persönlichen Seite kennen, denn ...

Die Osloer Polizei sucht nach einem entflohenen Serienmörder, denn es gibt neue Leichen, die seine Handschrift tragen. Die ermittelnden Beamten lernt man von einer sehr persönlichen Seite kennen, denn man erfährt noch mehr über deren Privatleben, als man eigentlich wissen möchte.
Der Einstieg in diesen sehr umfangreichen Thriller mit dem atmosphärisch düster-schönen Cover fällt nicht leicht. Die Kapitel sind kurz und bauen zu langsam die Spannung auf, als dass man mit Ungeduld die schnellen, fast hektischen Szenenwechsel verfolgen möchte. Es gibt nämlich auch noch in Texas einen Häftling im Todestrakt, der seine Geschichte einem Priester erzählt. Außerdem werden episodenhaft Szenen aus dem Leben der Opfer beschrieben. Es dauert einfach seine Zeit, ehe man als Leser in den Lesefluss kommt und das Buch zum Pageturner wird. Dann ist es jedoch atemlos, weil der Autor jede Menge falsche Fährten legt. Irgendwann jedoch löst sich das ganze Wirrwarr, die Ermittler setzen sich auf die richtige Spur und kommen in ein rasantes Finale, in dem es natürlich (wie könnte es anders sein) um Leben und Tod geht. 
Der Autor folgt einem komplizierten Plot, der viele Handlungsstränge am Schluss in sich vereint. Zwar braucht es für den Leser eine gewisse Aufwärmphase, aber dann ist es einfach die reine Erzählkunst, die Lösung bis fast zum Ende undurchschaubar zu halten.
Deswegen gibt es von mir eine begeisterte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.04.2023

Agentenkampf in Triest

Sturm über Triest
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Zum letzten Mal begleitet man als Leser den Triester Inspector Bruno Zabini bei seiner Arbeit. Nachdem seine unrühmliche Affäre mit einer verheirateten Frau in Folge 2 ans Tageslicht gezerrt wurde, ist ...

Zum letzten Mal begleitet man als Leser den Triester Inspector Bruno Zabini bei seiner Arbeit. Nachdem seine unrühmliche Affäre mit einer verheirateten Frau in Folge 2 ans Tageslicht gezerrt wurde, ist er nun wieder im Dienst.
In Triest entfesseln gestohlene Baupläne für eine gefährliche Waffe einen Krieg zwischen Geheimagenten verschiedenster Nationen. Brunos Fähigkeiten sind im höchsten Maße gefordert, aber auch seine Frauengeschichten kommen nicht zu kurz. Erst recht, weil eine geheimnivolle russische Schönheit im Geheimdienst-Wirrwarr mitmischt.
Die Handlung hat ein hohes Tempo, vor allem, weil besonders die russische Seite mit größter Brutalität ihre Ziele verfolgt. Zugleich erhält man auch Einblick in das gesellschaftliche Leben zur Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie, wenn der Erzähler sich Brunos Frauen zuwendet.
Dieser Agentenroman besticht durch die ausführliche Recherche des Autors. Sowohl historische Fakten als auch technische Details zum Schiffbau lassen auf ein profundes Wissen schließen.
Ich bin wieder absolut begeistert von dem neuesten "Neuwirth" und warte gespannt auf das nächste Buch aus seiner Feder.
 
 
 
 
 

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