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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2023

Konnte mich nicht wirklich überzeugen

Die Witwe
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Die Handlung wurde für mich erst ab ca. der 2. Hälfte interessant und die meisten Charaktere fand ich unsympathisch, einige auch unglaubwürdig, mit wenig Tiefe bzw. eindimensional gezeichnet.

Der Schreibstil ...

Die Handlung wurde für mich erst ab ca. der 2. Hälfte interessant und die meisten Charaktere fand ich unsympathisch, einige auch unglaubwürdig, mit wenig Tiefe bzw. eindimensional gezeichnet.

Der Schreibstil ist atmosphärisch, feinfühlig, ausdrucks- sowie bildstark und die geheimnisvollen Geschehnisse machen neugierig: Was steckt hinter den unerklärlichen Todesumständen von Nicoles Ehemann? Was verbergen Nicoles Nachbarn? Was hat es mit den fünf Jahre alten Tagbucheinträgen einer 52-jährigen Witwe auf sich? Welche Rolle spielt die frustrierte Haushälterin der Nachbarn?

Der Twist in ca. der Mitte des Buches ist der Wahnsinn! Die vielen Enthüllungen und Ereignisse, die danach Schlag auf Schlag folgen fand ich raffiniert, überraschend sowie nervenaufreibend spannend, wenn auch, meiner Meinung nach, wenig überzeugend gestaltet und ich konnte weiterhin kaum Empathie für die Figuren aufbringen.

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Veröffentlicht am 02.09.2023

Mir fehlte es an Spannung

Wer vom Teufel spricht
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Die Journalistin Kaysha hat getan, was sie am besten kann, sie hat recherchiert: Nachdem Jamie ihr übel mitgespielt hatte, hat sie ihn beobachtet und festgestellt, dass er ein tyrannischer Narzisst ist, ...

Die Journalistin Kaysha hat getan, was sie am besten kann, sie hat recherchiert: Nachdem Jamie ihr übel mitgespielt hatte, hat sie ihn beobachtet und festgestellt, dass er ein tyrannischer Narzisst ist, der auch anderen das Leben zur Hölle macht. Anschließend hat sie eine Art Selbsthilfegruppe mit den sechs Frauen, die Jamie ebenfalls zum Opfer gefallen sind, gegründet. Doch nun ist er tot, brutal ermordet, und keine von ihnen will es gewesen sein.

Dann spielt Kaysha wieder Schicksal: Sie sorgt dafür, dass ihre Ex, eine Polizistin, den Mord an Jamie untersucht...

“Wer vom Teufel spricht” ist ein feministischer Spannungsroman, in dem Frauenfeindlichkeit viel Raum einnimmt. Ich finde es generell toll, wenn Schriftsteller*innen gesellschaftliche Probleme in eine Romanhandlung einfließen lassen, hier ist mir das aber etwas zu explizit und dominant gestaltet – zum Beispiel, wieso sind Jamies Opfer alle weiblich?


Die Haupthandlung spielt im Januar 2000, es gibt aber viele (für mich zu viele) Rückblicke in die dramatische Vergangenheit der Protagonistinnen - diese sind zwar interessant sowie ergreifend, ich habe allerdings einen Thriller erwartet (so steht es auf dem Cover) und meiner Meinung nach ist dieses Buch ein Drama mit Spannungselementen.

Trotz der vielen Perspektiven fiel es mir leicht den Überblick zu behalten, da die einzelnen Frauen sehr einprägsam dargestellt werden.

Die Ermittlungen und die Ereignisse nach dem Mord sind spannend sowie nervenaufreibend.

Die Handlung ist komplex, düster, überraschend und erschütternd. Die vielen verschiedenen Beziehungen, die Jamie zu den sieben Frauen hatte, waren geprägt von Lügen, Manipulation und Betrug. Ich finde es sehr realistisch, dass einige von Jamies Opfern ebenfalls zerstörerisch waren und großen Schaden angerichtet haben, wenn auch nicht mit böser Absicht - für die Leidragenden dürfte das kaum einen keinen Unterschied machen...

Ich empfinde es irgendwie als “unfeministisch”, da klischeehaft aktiv vs. passiv oder raffiniert vs. naiv, dass der Mann der Teufel ist, der manipuliert, plant und gezielt eigennützig handelt, während die Frauen aus Versehen Schaden zufügen, weil sie es nicht besser wissen, z.B. wenn sie blind vor Liebe sind.

Der Mordfall bzw. die Ermittlungen sind ungemein packend und wendungsreich gestaltet, doch diese Elemente kommen für meinen Geschmack zu kurz. “Wer vom Teufel spricht” ist für meiner Meinung nach vielmehr ein Drama als ein Thriller, sodass meine Erwartungen in Bezug auf Nervenkitzel kaum erfüllt wurden.

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Veröffentlicht am 20.08.2023

Traf nicht meinen Geschmack

Was ihr nicht seht
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“Was ihr nicht seht” ist für mich die Art Thriller, für die man Ausdauer braucht, denn wirklich spannend wird es meiner Meinung nach erst zum Ende hin.

Ich empfand das Buch lange als Psychodrama über ...

“Was ihr nicht seht” ist für mich die Art Thriller, für die man Ausdauer braucht, denn wirklich spannend wird es meiner Meinung nach erst zum Ende hin.

Ich empfand das Buch lange als Psychodrama über zwei (selbst)zerstörerische Schwestern.

Kate ist trotz der schrecklichen Kindheit erfolgreich geworden: Sie war jahrelang eine taffe Kriegsreporterin, doch ein traumatisches Erlebnis in Syrien und private Enttäuschungen haben sie “kaputt gemacht”.

Sally ist nach einer Teenagerschwangerschaft zu einer gescheiterten Ehefrau und Mutter mit schwerwiegenden Alkoholproblemen geworden.

Als Kate nach Südengland kommt, um die Angelegenheiten ihrer kürzlich verstorbenen Mutter zu regeln, verschlechtert sich ihr Zustand immer weiter. Ihr Schwager kümmert sich rührend um sie und versucht auch die entfremdeten Schwestern wieder zu versöhnen. Als Kate durchdreht und ihre Nachbarin “belästigt”, ruft diese die Polizei, was zu einer angeordneten psychiatrischen Beurteilung führt.

Im 1. Teil des Buches geht um Kates Erlebnisse: Sie ist überzeugt davon, dass ihre Nachbarin und deren Sohn misshandelt werden, doch ihre Nachbarin hat gar keinen Sohn. Ihr Schwager kommt sie oft besuchen und sie erinnert sich an ihre leidvolle Kindheit sowie die jüngste Vergangenheit in London und Syrien. Zwischendurch sind die Gespräche mit der Polizeipsychiaterin eingestreut. All das führt zu einer Wahnsinns-Wendung...

Im 2. Teil geht es um Sally, sie leidet auf völlig andere Weise unter der problematischen Kindheit, die sie ebenfalls nie verwunden hat.

Der 3. Teil bringt einige Überraschungen mit sich und ab jetzt wird es meiner Meinung nach auch richtig nervenaufreibend spannend!

Mir fehlte es lange an Tempo sowie Thrill und das Psycho- bzw. Familiendrama war mir zu ausgedehnt. Kates Verhalten wirkte auf mich wenig plausibel: Für eine Frau Ende 30, mit der Lebenserfahrung einer Kriegsreporterin ist sie meiner Ansicht nach sehr leichtgläubig.

Ich fand die Schwestern nervtötend selbstgerecht: Beide verhalten sich extrem problematisch, dennoch verurteilen sie einander ständig. Da das für meinen Geschmack zu lange so geht, war ich kurz davor den Rest des Buches nur noch zu überfliegen, um an die “Auflösung” zu gelangen. Das ca. letzte Viertel hat es aber in sich, auch wenn ich nicht alle Aspekte der “Auflösung” 100%ig überzeugend fand.

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Veröffentlicht am 23.04.2023

Traf nicht meinen Geschmack

Die Insassin
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Die Gefängniserlebnisse der Protagonistin fand ich schwer zu ertragen, irgendwie einfach nur deprimierend (ich werde wohl weich), aber man könnte diese sicher auch als ergreifend beschreiben. Die Einblicke ...

Die Gefängniserlebnisse der Protagonistin fand ich schwer zu ertragen, irgendwie einfach nur deprimierend (ich werde wohl weich), aber man könnte diese sicher auch als ergreifend beschreiben. Die Einblicke in ihr Leben davor fand ich selten packend und insgesamt fehlte mir die Spannung. Die letzten 30% sind dann sehr ereignis- und wendungsreich, bis zur unerwarteten, erschütternden Auflösung. Insgesamt traf das Geschehen bzw. die Umsetzung der Handlung einfach nicht meinen Geschmack.

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Veröffentlicht am 24.11.2022

3,5 Sterne von mir - nicht mein Geschmack

Wer auf dich wartet
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Aidan will mit seiner Freundin Zoe skypen, doch sie scheint gerade ins Bad gegangen zu sein. Dann sieht es so aus, als ob jemand die Wohnung betritt, ebenfalls ins Bad geht, kurz darauf sind Kampfgeräusche ...

Aidan will mit seiner Freundin Zoe skypen, doch sie scheint gerade ins Bad gegangen zu sein. Dann sieht es so aus, als ob jemand die Wohnung betritt, ebenfalls ins Bad geht, kurz darauf sind Kampfgeräusche zu hören. Er verständigt die Polizei, aber die finden nur noch ihre Leiche. Ab jetzt ermitteln DCI Sheens und sein Team.


Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und die Leser/innen lernen das Opfer und ihren bunten Freundeskreis durch Rückblenden gut kennen.


Alle sind problembeladen, was ungemein interessant ist, denn die “Charakterschwächen” beeinflussen sich gegenseitig, verstärken sich, bis es schließlich gefährlich wird...


Die Darstellungen von verschiedenen Arten toxischer Beziehungen beweisen viel psychologisches Wissen, das zudem kreativ wie komplex umgesetzt wird.


Obwohl die Prämisse, die Dramaturgie und die Charakterzeichnung bzw. die Dynamik zwischen den Figuren großartig sind, kam bei mir keine Begeisterung auf, da ich den Schreibstil oft als schleppend, in Belanglosigkeiten abdriftend sowie irgendwie “seltsam naiv” fand. Für meinen Geschmack kam auch nicht wirklich Spannung auf.


Das Ende gefiel mir, weil es die bitterböse Ironie des Schicksals darstellt.

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