Profilbild von LeseLisi

LeseLisi

Lesejury Star
offline

LeseLisi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit LeseLisi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2018

„Der zauberhafte Eisladen“ und "Ellas Welt - Das verflixte neue Schuljahr"

Der zauberhafte Eisladen
0

„Der zauberhafte Eisladen“ von Heike Eva Schmidt ist ein liebevoll gestaltetes, fantasievolles Kinderbuch. Elli zieht mit ihren Eltern, ihrem älteren Bruder Tom, ihrem jüngeren Bruder Lenny und den Wohnungs- ...

„Der zauberhafte Eisladen“ von Heike Eva Schmidt ist ein liebevoll gestaltetes, fantasievolles Kinderbuch. Elli zieht mit ihren Eltern, ihrem älteren Bruder Tom, ihrem jüngeren Bruder Lenny und den Wohnungs- bzw. Dachterrassenhühnern Ente, Lady Gacker und Picksel in eine neue Stadt. Sie ist „etwas besonderes“: Sie näht ihre Kleidung gerne selbst und liebt bunte Farbkombinationen und schneidert selbst. Außerdem liebt sie ihr Huhn Ente über alles. In ihrer alten Schule ist sie dafür oft von Klassenkameraden ausgelacht worden und hatte keine richtigen Freunde. Verständlich also, dass sie vor ihrem ersten Tag in der neuen Schule ziemlich Bammel hat. Zum Glück wohnt aber ihr Opa, ihr Nonno, denn Ellis Mutter und auch deren Vater kommen aus Italien, in der gleichen Stadt. Sie kommt vor ihrem ersten Schultag noch auf einen Besuch in seiner Eisdiele vorbei und bekommt ein Eis, damit sie für ihren Tag gewappnet ist. Und siehe da: Sie ist viel weniger nervös und viel selbstbewusster! Ihr erster Schultag in der neuen Stadt läuft super, ihre Klassenkameraden sind nett, sie findet Freunde und die Klassenlehrerin ist super. In den nächsten Tagen und Wochen geschehen aber immer mehr seltsame Zufällt, die alle mit Opas Eis zusammenzuhängen scheinen. Und tatsächlich kommt Elli ihrem Opa auf die Schliche: Er stellt magische Gefühls-Essenzen her und mischt sie in ganz besondere Eissorten. Das will Elli natürlich unbedingt auch lernen! Weiter werde ich natürlich nichts mehr verraten, nur so viel: es wird ganz schön chaotisch und lustig!

Der Schreib- und Erzählstil von Heike Eva Schmidt ist sehr angenehm zu lesen. Wir können uns gut in Ellis Familie, in ihr Leben in der neuen Stadt und in ihre Gefühlswelt hineinversetzen. Es wird nicht genau genannt, in welche Klasse Elli geht und schwierige oder seltene Wörter (wie z.B. Essenzen) werden erklärt, aber nicht so, dass man sich komisch fühlt, wenn man das Wort schon kannte. Deswegen denke ich, ist das Buch für eine breite Altersklasse besonders an Leserinnen (aber nicht ausschließlich) geeignet.

Die Geschichte wird spannend erzählt und kommt ohne strenge Moral am Ende aus, dafür gibt es aber die Aussicht auf eine Fortsetzung des Eisabenteuers. Untermalt wird die Geschichte durch liebevolle Illustrationen. Besonders die Hühner fand ich herzallerliebst. Ich kann mir zwar, nach Erlebnissen mit den Hühnern meiner Uroma, beim besten Willen nicht vorstellen, dass man Hühner tatsächlich freilaufend in einer Mietwohnung halten kann, aber so wie sie sich in der Geschichte benehmen ist das bestimmt lustig.

Für alle, die nach der Lektüre Lust auf Eisessen haben – und das müssen alle Leser sein, so oft, wie während der Handlung Eis gegessen wird – gibt es am Ende noch ein Rezept für eine von Nonno Leonardos verrückten Kreationen (ohne Magie!).

Insgesamt gebe ich dem Kinderbuch glatte 5 Sterne, weil es mich wirklich rundum, durch Inhalt, Schreibstil und Illustrationen überzeugt hat. Ein toller Lesespaß!

Vielen Dank dem Boje-Verlag, Bastei Lübbe und der Lesejury für die tolle „Frühlingsbox“!

„Ellas Welt – das verflixte neue Schuljahr“ von der australischen Autorin Meredith Costain ist ein besonders hübsch gestaltetes, aber doch etwas kurzes Kinderbuch.

Ella kommt in die vierte Klasse und das neue Schuljahr beginnt schon furchtbar: Sie stürmt als eine der ersten in das neue Klassenzimmer um für sich und ihre beste Freundin Zoe Plätze nebeneinander freizuhalten. Doch Zoe kommt nicht! Und zu allem Übel kommt dann auch noch Ellas Erzfeindin Penny herein, die eigentlich nicht mehr in ihrer Klasse sein sollte, und muss sich auf den letzten freien Platz setzen: direkt neben Ella. Den ganzen Tag müssen sich die Feindinnen gegenseitig aushalten und Penny macht alles, um Ella vor der neuen Lehrerin schlecht dastehen zu lassen. Am nächsten Tag ist Zoe zum Glück wieder da und sie können ihre Lehrerin davon überzeugen, dass sie nebeneinander sitzen dürfen und Penny einen neuen Platz bekommt. So geht die Handlung die ganze Zeit weiter, seichte Streitereien und Geplänkel zwischen Penny und ihrem Gefolge und Ella und Zoe häufen sich. Alle Probleme sind schnell und zum Teil durch Erwachsenenhand wieder gelöst. Wir erfahren alles direkt, denn wir, bzw. das Buch, das wir in Händen halten, sind Ellas Tagebuch.

Insgesamt ist die Handlung also eigentlich nur auf klassischen Hänseleien und Kabbeleien zwischen der einen Mädchengruppe und einer anderen ausgelegt. Wir erfahren auch, warum sich die Mädchen ursprünglich gestritten haben (vor einem Jahr waren sie noch beste Freundinnen) und warum sie nun Erzfeindinnen sind. Am Ende überrascht die Handlung dann doch noch mit Tiefgang, indem Ella der verhassten Penny die Meinung sagt und so einen Mutprobenwettbewerb abbricht, der zu immer größeren Gemeinheiten und auf Dauer wahrscheinlich auch zu gefährlichen Manövern geführt hätte. Sie zeigt Zivilcourage und verteidigt ein Mädchen, das ein bisschen anders ist (nicht ernsthaft anders, sie redet nur mit ihren Kuscheltieren). Eine solch ernste Handlung hätte ich nicht vermutet und war am Ende positiv überrascht.

Die künstlerische Gestaltung des Buches hat mir aber sehr gefallen: Das ganze Buch wirkt so, als wäre es tatsächlich Ellas handgeschriebenes Tagebuch, in Schnörkelschrift, inklusive durchgestrichenen anderen Formulierungen und lustigen, zum Teil wunderbar krakeligen Illustrationen.

Obwohl das Kinder- bzw. Mädchenbuch (denn das ist es ohne Zweifel) gestalterisch ausgezeichnet ist, fand ich es insgesamt (besonders für eine Zielgruppe von schon fortgeschrittenen Lesern, 4. Klasse), doch etwas kurz und vom Inhalt her ziemlich simpel gestrickt. Handlung 3 Sterne, Gestaltung 5 Sterne – sind insgesamt leider nur 4 Sterne von mir. Trotzdem macht das Lesen Spaß und bestimmt Lust auf eigenes Tagebuchschreiben.

Vielen Dank dem Boje-Verlag, Bastei Lübbe und der Lesejury für die tolle „Frühlingsbox“!

Zusätzlich gabe es in der Frühlingsbox eine Häkelanleitung für ein Stoff-Eishörnchen. Das hat für eine geübte Häklerin wie mich gut funktioniert, aber ich glaube für Häkelneulinge wäre die Anleitung etwas zu knapp gewesen. Ab und zu ein paar zusätzliche Hinweise wären nützlich gewesen.

Außerdem gab es Förmchen für selbstgemachtes Eis. Die sind absolut fantastisch. Auslaufsicher und super zu handhaben. Mit Wasser-, Frucht- und Sahneeis sehr lecker!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover "Der zauberhafte Eisladen"
  • Cover "Ellas Welt"
  • Bastelspaß
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 02.05.2023

Ein putziger Kulturen-Wirrwarr, aber zwischendurch ein bisschen zäh

Bissle Spätzle, Habibi?
0

"Bissle Spätzle, Habibi?" von Abla Alaoui ist ein Liebesroman über die Irrungen und Wirrungen interkultureller Beziehungen.
Unsere Hauptfigur Amaya ist ein sehr familiärer Mensch. Als aufgeschlossene, ...

"Bissle Spätzle, Habibi?" von Abla Alaoui ist ein Liebesroman über die Irrungen und Wirrungen interkultureller Beziehungen.
Unsere Hauptfigur Amaya ist ein sehr familiärer Mensch. Als aufgeschlossene, moderne Frau in Deutschland sind ihr aber viele muslimische Regeln und kulturelle Grenzen, die für ihre Eltern unumstößlich sind, nicht so wichtig. Das würde sie ihnen aber niemals sagen.
Und so kommt es auch, dass sie fleißig (natürlich auch heimlich) auf Tinder-Dates geht, obwohl ihre Eltern einen nicht-muslimischen Partner oder eine Beziehung ohne Heirat niemals akzeptieren würden. Dass sie mit über 30 noch nicht verheiratet ist, ist für ihre Eltern schlimm genug.
Sie erklärt sich also bereit, sich auf der Muslimischen Dating-App Minder ein Profil zu machen. Die Swipes, also die Auswahl übernehmen schon mal Mutter und Schwester für sie, nach ganz romantischen Kriterien wie Geld usw.
Tatsächlich lernt sie den super netten Ismael kennen, verliebt sich aber leider unsterblich in seinen besten Freund Daniel - sehr schwäbisch und überhaupt nicht muslimisch oder marrokanisch.
Da nimmt das Heimlichkeiten- und Lügenspiel seinen Lauf und es wird richtig chaotisch.

Das Buch plätschert so dahin und es passiert sehr wenig. Wir bekommen einen guten Einblick in Amayas Leben und das ihrer Familie, die kulturellen Gepflogenheiten. Das gefällt mir sehr gut. Aber es plätschert und plätschert und bis wir endlich bei der Situation sind, die auf dem Klappentext beschrieben wird, vergeht schon mal das halbe Buch.
Einige der Figuren sind mir sehr sympathisch, wie z.B. Amaya selbst, Ismael und Daniel, aber auch Amayas beste Freundin Klara und Amayas Papa. Ihre Mutter dagegen finde ich ganz furchtbar.
Es wird aber auch sehr viel mit Klischees gespielt, sei es mit religiösen muslimischen oder kulturellen schwäbischen und auch die Filmbranche, in der Amaya arbeitet, wird nicht verschont. Etwas viele Klischees werden für meinen Geschmack als wahr dargestellt.
Das alles führt dazu, dass ich mich bei dem Buch zwar unterhalten gefühlt habe und es schnell durchlesen konnte, es mich aber nicht vom Hocker gerissen hat. Es hat mir auch viel zu lange gedauert, bis Amaya als erwachsene Frau ihren Mut findet und endlich die Wahrheit sagt. Das hätte nicht so lange hinausgezögert werden müssen. Das Buch wäre etwas komprimiert noch besser gewesen.
Insgesamt reicht es bei mir aber dann doch noch für 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.01.2023

Tolles Weltraumabenteuer zu zweit

Die Crew: Die Rückkehr zum 9. Planeten
0

"Die Crew : Die Rückkehr zum 9. Planeten" von Andreas Ulich ist die Fortsetzung der Geschichte des Spiels "Die Crew". Mein Freund und ich sind Brettspiel-Fans und kennen das kooperative Kartenspiel "Die ...

"Die Crew : Die Rückkehr zum 9. Planeten" von Andreas Ulich ist die Fortsetzung der Geschichte des Spiels "Die Crew". Mein Freund und ich sind Brettspiel-Fans und kennen das kooperative Kartenspiel "Die Crew" schon länger. Wir haben es zwar noch nicht so weit gespielt dass wir die ganze Vorgeschichte gekannt hätten, aber wir konnten uns doch sehr schnell und gut in die Geschichte einfinden. Er las Prospers Part, ich Cims.
Die Geschichte ist sehr spannend und auch wenn man manche Fehlschläge und vorzeitige Rückkehr zur Erde verkraften muss, will man doch am Ball bleiben und unbedingt weiterkommen. Am Ende haben wir es geschafft und die Mission erfolgreich durchgeführt.
Die Figuren der Crew der Galathea sind sehr interkulturell und divers und aufgestellt, das ist uns von Anfang an positiv aufgefallen.
Das einzige Manko beim Lesen war, dass es "graue" Texte gibt, die bei beiden fast gleich sind und nur einer lesen muss. Das sind aber Texte die nicht immer übereinstimmen und andere Texte die übereinstimmen sind oft nicht grau, sodass man am Ende zur Sicherheit doch alles liest. Das ist aber nicht so schlimm.
Insgesamt hatten wir viel Spaß mit der Geschichte und möchten gerne mehr solche gemeinsamen Leseabenteuer erleben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.07.2022

Dreh am Rad - für Abwechslung

Wo ist bloß...? Mein Zoo-Buch zum Sachen suchen
0

"Wo ist bloß...? - Mein Zoo-Buch zum Sachen suchen" von Kathrin Lena Orso und der Illustratorin Jutta Wetzel ist ein liebevoll gestaltetes und gut durchdachtes Bilderbuch für Kinder ab 18 Monaten bzw. ...

"Wo ist bloß...? - Mein Zoo-Buch zum Sachen suchen" von Kathrin Lena Orso und der Illustratorin Jutta Wetzel ist ein liebevoll gestaltetes und gut durchdachtes Bilderbuch für Kinder ab 18 Monaten bzw. 1 1/2 Jahren. Praktisch ist, dass es ein Drehrad gibt mit verschiedenen Objekten, die gesucht werden sollen. So gibt es immer wieder Abwechslung und einen kleinen Überraschungseffekt.
Meiner kleinen Nichte hat das Buch gut gefallen, obwohl sie schon 2 Jahre alt ist. Da sie zweisprachig aufwächst, ist sie sprachlich noch ein bisschen langsamer und das Buch passt auch noch wunderbar.

Das einzige, was mir nicht gefallen hat ist, dass man auch auf der Titelseite das Drehrad mit den Objekten sehen kann, die meisten Objekte auf der Titelseite aber nicht abgebildet sind. Das hätte man schöner lösen und das Titelbild anders gestalten können.
Aber insgesamt ist es ein schönes, lehrreiches Bilderbuch und ich freue mich, dass es eine Reihe ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.11.2020

Nachhaltiges Weihnachtsfest

Dreaming of a green Christmas
0

"Dreaming of a green Christmas" von Johanna Jovis aus dem Verlag arsEdition ist ein wunderbar gestaltetes Buch mit zahlreichen Tipps und Tricks und Beispielen, wie man das Weihnachtsfest etwas "grüner", ...

"Dreaming of a green Christmas" von Johanna Jovis aus dem Verlag arsEdition ist ein wunderbar gestaltetes Buch mit zahlreichen Tipps und Tricks und Beispielen, wie man das Weihnachtsfest etwas "grüner", also nachhaltiger und weniger umweltschädlich gestalten kann.
Mit dabei sind Tipps für alle, für die, die nur ein bisschen was ändern wollen, für die die komplett CO2-Neutral werden wollen und für alle dazwischen.
Ich konnte viele Bastelideen, viele Rezepte und viele Grundgedanken zum Umsetzen und Umdenken mitnehmen. Dadurch wird dieses Jahr mein eigenes Weihnachtsfest nachhaltiger und grüner werden und ich werde hoffentlich auch meine Familie und Freunde ein wenig "anstecken" und sie auch von weniger Verpackungsmüll, weniger unnützem Geschenke-Kaufrausch und insgesamt von grüneren Ideen überzeugen können!

An mancher Stelle hätte ich mir noch ein paar mehr Beispiele gewünscht, da gehen mir die Tipps noch nicht weit genug, aber wenn man das Buch nicht als umfassenden Ratgeber, sondern als hübsche Denkanstöße in die richtige Richtung und zum Selber-Weiterdenken sieht, ist das Buch perfekt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover