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Veröffentlicht am 23.05.2023

Endphasenverbrechen

Dunkelnacht
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Es verwundert nicht, dass "Dunkelnacht" mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2022 ausgezeichnet wurde. Die Autorin Kirsten Boie thematisiert in ihrem Werk die Endphasenverbrechen des zweiten Weltkrieges. ...

Es verwundert nicht, dass "Dunkelnacht" mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2022 ausgezeichnet wurde. Die Autorin Kirsten Boie thematisiert in ihrem Werk die Endphasenverbrechen des zweiten Weltkrieges. Für mich waren das neue Einblicke, denn schulisch oder auch anderweitig wurden die letzten Tage bis zum Einmarsch der alliierten Truppen nicht wirklich besprochen.
Der Schreibstil passt zu den Geschehnissen der damaligen Zeit. Es sind düstere Einblicke, welche einem durch unterschiedliche Perspektiven präsentiert werden. Dabei werden viele Fragen bei den Lesenden aufgeworfen. In dem ausführlichen und informativen Nachwort geht die Autorin auf das dunkelste Kapitel der Stadt Penzberg ein und stellt dabei die entscheidenden Fragen, die einem beim Lesen kommen und nicht immer leicht zu beantworten sind.
"Wie um Himmels willen haben sie weiter zusammengelebt in dieser Stadt nach dem Ende des Krieges: die Witwen und Waisen der Opfer – und die Frauen und Kinder der Täter? Wie kann eine Stadt so weitermachen?" [66]
"Dunkelnacht" ist ein wichtiges Stück Literatur. Auch wider das Vergessen.

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Ein Aussteiger wird zum Aufsteiger

Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna
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Der Roman "Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna" von Eugen Ruge war mein erstes Buch des Autors und genau nach meinem Geschmack. Historischen Fakten, Fiktion und ein tolles Setting begeistern.
Bereits ...

Der Roman "Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna" von Eugen Ruge war mein erstes Buch des Autors und genau nach meinem Geschmack. Historischen Fakten, Fiktion und ein tolles Setting begeistern.
Bereits die Vorrede hatte mich in ihren Bann gezogen. Sprachlich auf hohem Niveau, ein feiner Sprachwitz, sehr pointierte Gesellschaftskritik. Für mich ist "Pompeji" ein rundum gelungenes Buch, welches sich aufgrund des Schreibstils sehr gut lesen lässt und gerade mit den eingestreuten historischen Fakten glänzt. Eine Gesellschaft, die unaufhaltsam in die Katastrophe geht. Das kommt einem bekannt vor und wahrscheinlich gerade deswegen folgt man den Ereignissen so gespannt. Ruge hält uns den Spiegel vor und man sieht die Parallelen zur heutigen Zeit.
Josse ist der Protagonist des Romans. Mir persönlich gefällt die Entwicklung des Charakters und wie er, langsam aber sicher, immer mehr aufsteigt. "Pompeji" ist ein tolles Stück Literatur, das zudem äußerst begeistert.

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Wissenschaftlerin

Jede*r kann die Welt verändern! - Ich bin Marie Curie
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Aus der Reihe "Jede*r kann die Welt verändern!" gibt es nun das Buch "Ich bin Marie Curie".

Im Comic-Stil und auf kindgerechte Weise wird das Leben der berühmten Frau den Kindern nähergebracht. Die Sätze ...

Aus der Reihe "Jede*r kann die Welt verändern!" gibt es nun das Buch "Ich bin Marie Curie".

Im Comic-Stil und auf kindgerechte Weise wird das Leben der berühmten Frau den Kindern nähergebracht. Die Sätze sind dabei kurz und prägnant und alle wichtigen Dinge über Marie Curie werden genannt und anschaulich dargestellt.

Das Buch ermutigt Kinder an sich zu glauben, niemals aufzugeben und sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen.

Am Ende des Buches sind Fotos der Wissenschaftlerin zu sehen. Auch ist dort ein Zeitstrahl mit wichtigen Stationen im Leben der Physikerin und Chemikerin. Beim Lesen entstehen noch einige Fragen über die Strahlung, den Tod Maries, den Krieg, welche über die vermittelten Informationen des Buches hinausgehen. Das zeigt, dass die Kinder diesem geschichtlichen Ausflug aufmerksam gefolgt sind und dass das Interesse geweckt wurde. Das Buch hat eine angenehme Länge, macht neugierig und vermittelt das Wissen zu Marie Curie auf eine tolle Art und Weise. Selbst für Erwachsene ist das schön illustrierte Buch lehrreich.

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Veröffentlicht am 04.05.2023

Geister

Die schlafenden Geister des Lake Superior
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Ich muss zugeben, dass ich den Autor Ben Aaronovitch und sein Peter Grant Universum nicht kenne, jedoch schon mit der Reihe "Die Flüsse von London" geliebäugelt habe. Da kam mir das Hörbuch "Die schlafenden ...

Ich muss zugeben, dass ich den Autor Ben Aaronovitch und sein Peter Grant Universum nicht kenne, jedoch schon mit der Reihe "Die Flüsse von London" geliebäugelt habe. Da kam mir das Hörbuch "Die schlafenden Geister des Lake Superior" des Autors gerade recht, um zu schauen, ob das etwas für mich sein könnte. Um es kurz zu machen: Die Kimberley-Reynolds-Story hat mir sehr gut gefallen. Das liegt zum einen an der Sprache, der atmosphärischen Beschreibung des Geschehens, dem Setting und dem feinen Humor. Zum anderen liegt es am Sprecher selbst. Gesprochen von Dietmar Wunder wird dieses Hörbuch zu einem fantastischen Werk. Da ist es Schade, dass der Hörgenuss nach 6 Stunden endet.
Sprachlich war ich angetan und die Protagonistin, Agentin Kimberley Reynolds, ist ein starker Charakter. Die ganze Story war spannend und sehr fesselnd. Mir hat es außerdem gut gefallen, dass Kimberly die Magie spüren kann, dann aber doch zu irdischen Waffen greift.
"Die schlafenden Geister des Lake Superior" ist purer Hörgenuss und ein gelungener Kurzkrimi von Ben Aaronovitch.

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Veröffentlicht am 27.04.2023

Das Monster und das Mädchen

After Dawn – Die wandernde Stadt
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Bereits im ersten Band haben viele Fragen die Protagonistin Ember beschäftigt. Auch wenn man manche Dinge mit eigenen Augen sieht, bleiben Fragen offen und neue entstehen.

"Die wandernde Stadt ist ein ...

Bereits im ersten Band haben viele Fragen die Protagonistin Ember beschäftigt. Auch wenn man manche Dinge mit eigenen Augen sieht, bleiben Fragen offen und neue entstehen.

"Die wandernde Stadt ist ein Monstrum. Wie ist es möglich, dass ein solcher Koloss sich bewegen kann? Wie wird die Stadt angetrieben? Wie viele Menschen leben in ihr?" [33]

Band zwei beginnt genau da, wo der erste Band aufgehört hatte. Man ist sofort wieder mitten im Geschehen. Gut, dass es wieder eine Karte von Embers Welt gibt. Das veranschaulicht gut wo sich die Protagonistin auf ihrer Reise befindet.

Das Worldbuilding überzeugt. Zudem geht es temporeich und spannend zur Sache. "After Dawn - Die wandernde Stadt" von Lars Meyer ist eine gelungene Mischung aus Dystopie und Young Adult mit einem schönen Schreibstil.

"Habe ich dir jetzt Hoffnung gemacht? Das war nicht meine Absicht." [236]

Mir gefällt, dass die Protagonistin immer nach vorne schaut und sich daraus wieder neue Fragen ergeben. Sie blickt über den Tellerrand hinaus, ist neugierig und wissbegierig. Auch wenn ihre Reise in der dystopischen Welt weitergehen wird, ich bin dabei und freue mich schon auf den nächsten Band.

"Hier liegt nicht das Ende der Reise, sondern nur der Anfang. (...) Ich will sehen, was jenseits des Horizontes liegt." [331]

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