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Veröffentlicht am 18.06.2023

Bequeme Gefangenschaft, Veränderungen und kleine Überraschungen

The Darkest Gold – Die Verräterin
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Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Auren ist in Gefangenschaft, aber sie ist auch eine wertvolle Geisel und genießt schon viele Freiheiten. Doch sie hat Angst, dass jemand ihrem Geheimnis auf die Schliche ...

Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Auren ist in Gefangenschaft, aber sie ist auch eine wertvolle Geisel und genießt schon viele Freiheiten. Doch sie hat Angst, dass jemand ihrem Geheimnis auf die Schliche kommen wird, besonders Kommandant Riss, der sie kaum aus den Augen lässt.

Auren ist schon etwas überrascht, wie gut die Umstände in diesem feindlichen Lager sind, denn sie erwartet schon von allen Menschen das schlimmste, von ihren Feinden dann natürlich erst recht. Doch sie kann sich frei bewegen, die feindlichen Soldaten halten Abstand, manche behandeln sie respektvoll oder sogar freundlich. Der Kommandant schenkt ihr viel Aufmerksamkeit, aber Auren bleibt misstrauisch und ich fand es schon gut, dass sie ihr Weltbild nicht sofort umwirft, auch wenn sie beginnt, ihren geliebten König aus anderen Perspektiven zu sehen und mehr zu hinterfragen.

Wir erfahren auch noch etwas mehr über Aurens Vergangenheit, wie sie Freiheit gegen Sicherheit getauscht hat und warum sie so sehr unter dem Bann ihres Königs steht. Wie auch im Vorgänger hatte ich viel Mitleid mit ihr, aber inzwischen kann man sie schon etwas besser verstehen. Man kann fühlen, wie tief ihre Loyalität verwurzelt ist und sich nach und nach etwas in ihr ändert.

Die Handlung fand ich schon interessant, aber sie lässt sich sehr viel Zeit und ich hätte mir schon noch etwas mehr Abwechslung gewünscht. Dazu fand ich ein paar Wendungen auch nicht besonders überraschend, auch wenn ich es insgesamt schon spannend war. Die Konkubinen werden weiterhin als Sattel bezeichnet, aber die Zahl der sexuellen Übergriffe hat drastisch abgenommen und daher habe ich mich auch viel weniger unwohl gefühlt.

Es hat mich auch definitiv nicht gestört, dass man nicht so viel von König Midas sieht. Dafür hat aber Königin Malina eine eigene Perspektive, die mir gut gefallen hat. In der Abwesenheit des Königs ergreift sie die Gelegenheit, ihr Königreich unter ihre Kontrolle zu bringen, denn sie hasst, was er daraus gemacht hat: Nicht nur seine Favoritin ist ihr ein Dorn im Auge, sondern auch seine Machtgier und wie er alles in Gold verwandelt, sodass das Schloss auch für die Königin zu einer Art goldenem Käfig wurde - wenn auch nicht so wörtlich wie bei Auren. So bietet sie einen ganz neuen Blickwinkel auf die Herrschaft von König Midas, in der es so viele Leidtragende gibt.

Fazit
Insgesamt hat mir der zweite Band der Reihe schon besser gefallen als der Vorgänger, aber da ist auch noch viel Luft nach oben. Nach dem spannenden Ende freue ich mich auf jeden Fall auch auf die Fortsetzung und hoffe, dass sie die bisherigen Bücher übertreffen kann!

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Die Regeln der feinen Gesellschaft, zwei Außenseiter und unerwartete Gefühle

Ein Duke wider Willen
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Drei Schwestern sind in einer schwierigen Lage, denn ihre Mutter war in einen Skandal verwickelt, der ein schlechtes Licht auf die Familie wirft und ihr Vater kümmert sich auch nicht um die drei Mädchen. ...

Drei Schwestern sind in einer schwierigen Lage, denn ihre Mutter war in einen Skandal verwickelt, der ein schlechtes Licht auf die Familie wirft und ihr Vater kümmert sich auch nicht um die drei Mädchen. Obwohl es sich für Damen ihres Standes nicht gehört zu arbeiten, müssen sie ihr Glück selbst in die Hand nehmen und gründen "Elegant Occasion", um der feinen Gesellschaft bei der Organisation ihrer Veranstaltungen zu helfen.

Und genau diese Hilfe braucht auch Geoffrey Brookhouse, ein leidenschaftlicher Ingenieur und frischgebackener Herzog, der sich kaum für die Gepflogenheiten des arroganten Adels interessiert und sicher auch nie Teil davon sein wollte. Aber nun ist er entschlossen, seine Familie zu beschützen und dazu gehört auch, seiner schüchternen Schwester Rosabel zu einer guten Ehe zu verhelfen.

Eliza ist die ältere und vernünftigere Schwester, die mittlerweile verwitwet ist und ihre jüngeren Schwestern beschützen will und die jüngste der drei ist Verity, die besonders freche Expertin für Essen. Und dann ist da noch Diana, die selbst die Wünsche der schwierigsten Klienten erfüllen kann. Doch sie hätte nicht erwartet, dass sie ausgerechnet Gefühle für Lord Brookhouse entwickelt, der keine Manieren hat und sich nur widerwillig auf die kostspieligen Empfehlungen der Schwestern einlässt.

Aber das Leben in der feinen Gesellschaft hat nun einmal viele Regeln und Traditionen, von denen wir auch zusammen mit dem Lord und seiner Schwester erfahren. Geoffrey ist schon ziemlich genervt, aber irgendwann beginnt er doch, Dianas Arbeit zu respektieren und sie arbeiten sehr gut zusammen, um Rosabels Zeit als Debütantin zu einem Erfolg zu machen. Dabei ist Diana durch den Skandal ihrer Mutter eine Außenseiterin, die alles weiß, während Geoffrey der interessante Neuzugang ist, der gar nichts weiß und noch viel zu lernen hat. Sie geraten am Anfang aber nicht nur wegen ihrer Unterschiede aneinander, sondern wegen der Chemie zwischen ihnen - und ihre verwirrenden Gefühle füreinander stellen ihre Entscheidungen auf die Probe.

Fazit
Die Enemies-to-Lovers-Romance der Protagonisten hat mir sowieso gut gefallen, aber ich mochte auch die Nebencharaktere, besonders Rosabel, die sich wirklich schön weiterentwickelt hat. Die Arbeit der Schwestern fand ich interessant, auch, wie Diana es schafft, die Wünsche ihrer Kunden mit ihren eigenen Interessen unter einen Hut zu kriegen, und auch verschiedene Geheimnisse sorgen für Spannung.

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Veröffentlicht am 10.06.2023

Tödliche Spiele, ungeahnte Kräfte und Freundschaft zwischen Halbgöttern

SOL. Das Spiel der Zehn
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Am Anfang fiel es mir schon ein bisschen schwer, die Welt zu verstehen, weil es eine Mischung aus lateinamerikanischer Fantasy und modernen Elementen ist, also tauchen sowohl Götter mit spanischen Namen ...

Am Anfang fiel es mir schon ein bisschen schwer, die Welt zu verstehen, weil es eine Mischung aus lateinamerikanischer Fantasy und modernen Elementen ist, also tauchen sowohl Götter mit spanischen Namen auf als auch Sammelkarten von ihnen und mancher ihrer Kinder. Es gibt unter den Göttern die Golds, die niedrigeren Jades und die bösen Obsidians, die eingesperrt wurden. Für die Sonnenspiele werden in der Regel zehn Nachfahren der göttlichen Golds ausgewählt, doch in diesem Jahr sind zwei Jade-semidioses (Halbgötter) mit von der Partie.

Teo hätte nie damit gerechnet, dass er als einer der Teilnehmer der Sonnenspiele auserwählt werden würde, zum einen aufgrund seiner Herkunft und außerdem, weil er sich eher Sorgen um seine beste Freundin Niya gemacht hat, die eine Gold-semidiosa ist und sich gewünscht hatte, an den Spielen teilnehmen zu dürfen. Teo hingegen hält nicht viel von den Spielen, an deren Ende einer der zehn Auserwählten zum Sonnenträger erwählt wird, um Sols Macht zu verbreiten, doch ein anderer von ihnen muss für diese Macht geopfert werden.

Viele sind der Meinung, dass sicher einer der beiden Jade-semidioses am Ende sterben wird, doch Teo ist entschlossen, sich selbst, den jungen Xio und Niya vor der Opferung zu bewahren, obwohl die Gold-semidioses seit Jahren für die Herausforderungen ausgebildet werden und er und Xio da klar im Nachteil sind. Er selbst hat keine besonderen magischen Kräfte, denn obwohl er als Sohn der Göttin der Vögel Flügel hat, verkümmern diese seit seiner Gender-Bestätigungszeremonie. Trotz der unproblematischen Geschlechtstransition hat er also noch leichte Schwierigkeiten mit seiner Magie. Während der Spiele wird seine Welt auf den Kopf gestellt, denn er muss seine wahre Stärke erkennen, Vorurteile hinter sich lassen und wird mit seinen Gefühlen für seinen ehemaligen besten Freund Aurelio konfrontiert.

Die Sonnenspiele fand ich sehr spannend, es gibt verschiedene magische Herausforderungen mit unerwarteten Ausgängen und ich freue mich schon darauf, in der Fortsetzung mehr über diese Welt zu erfahren. Obwohl sie mit den Namen und Begriffen insgesamt sehr lateinamerikanisch ist, gibt es Diversität bei den Hautfarben, Geschlechteridentitäten und sexuellen Orientierungen. Ich konnte mich bisher noch nicht an das deutsche Neopronomen "sier" gewöhnen, obwohl ich der englischen Entsprechung "they" öfter begegne, aber ich mochte insgesamt, wie inklusiv die Geschichte ist.

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Veröffentlicht am 08.06.2023

Königliche Hochzeiten, Twitter-Schlachten und peinliche Verwandte

Maybe Your Royal
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Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Als Gegnerin der Monarchie wurde sie schon kritisiert, aber das ist kein Vergleich zu der Aufmerksamkeit, die Tessa als Verlobte des Kronprinzen auf sich zieht. Jeder hat ...

Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Als Gegnerin der Monarchie wurde sie schon kritisiert, aber das ist kein Vergleich zu der Aufmerksamkeit, die Tessa als Verlobte des Kronprinzen auf sich zieht. Jeder hat eine Meinung zu allen Aspekten ihres Lebens und auch zu ihrer baldigen Hochzeit, dabei sollte es doch nur um ihre Liebe gehen.

Es gibt sowohl in den Medien als auch online viele Hater, die finden, dass Tessa nicht gut genug für ihren Prinzen ist und sehen auch eine bessere Alternative zu der wenig erfolgreichen Journalistin. Tessa ist schon etwas unsicher, da hilft es nicht, dass sie auf jeden ihrer Fehler hingewiesen wird und unter viel Druck steht, da von ihre erwartet wird, sich wie die perfekte Braut zu benehmen. Auch die Adeligen machen es ihr nicht gerade leicht, sich anzupassen.

Ein Problem ist auch ihre Arbeit, denn es ist schwierig, sowohl Journalistin als auch Inhalt der beliebtesten Schlagzeilen zu sein. Aber sie kann ihren Job nicht sofort aufgeben, weil sie sowieso schon für eine Goldgräberin gehalten wird und diesen Eindruck nicht noch verstärken möchte. Aber während sie irrelevante Arbeiten verrichtet, kann sie auch nicht so viel Zeit mit Arthur verbringen wie sie gern möchte, was in dieser Phase ihre Beziehung auf die Probe stellt.

Auch an Humor fehlt es wieder nicht. Alberne Twitter-Schlachten, lustige Nachrichten und Berichterstattungen und Tessas peinliche Familie sorgen für viele unterhaltsame Momente. Zum größten Teil geht es um Tessas Selbstwertgefühl und darum, dass Tessa und Arthur der Welt noch beweisen müssen, dass ihre Liebe all den Ärger wert ist.

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Veröffentlicht am 08.06.2023

Spannende Mordpläne und magische Weggefährten

Wie man einen Prinzen tötet
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Marra hatte zwei ältere Schwestern. Die älteste Prinzessin war mit Prinz Vorling verheiratet und starb. Die zweitälteste ist nun mit Prinz Vorling verheiratet und kann ihm nicht den Erben liefern, den ...

Marra hatte zwei ältere Schwestern. Die älteste Prinzessin war mit Prinz Vorling verheiratet und starb. Die zweitälteste ist nun mit Prinz Vorling verheiratet und kann ihm nicht den Erben liefern, den er benötigt. Als sich ihr Zustand zunehmend verschlechtert, erkennt Marra, dass ihr das gleiche Ende droht und beschließt, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

Prinzessin Marra lebt versteckt im Kloster und bekommt da nicht alles vom Leben ihrer Familie mit. Als nach dem Tod ihrer ältesten Schwester nun die zweitälteste Schwester den gleichen Prinzen heiraten muss und ein Baby nach dem anderen verliert, erkennt Marra langsam, wie gefährlich das Leben für eine Prinzessin sein kann. Als Beinahe-Nonne hat sie mehr Privatsphäre, mehr Freiheiten und lernt ganz andere Dinge über das Leben. Obwohl sie noch etwas naiv ist und die Lebensumstände ihrer Schwester zunächst nicht ganz begreift, ist sie dann sehr entschlossen, sie alle vor dem grausamen Prinzen zu retten. Sie wird von jeden unterschätzt und übersehen, sogar von sich selbst, aber sie lernt, das zu ihrem Vorteil zu nutzen.

Das Buch beginnt eher düster mit der Auferstehung eines Hundes, der von Marra aus Knochen geformt wird, daher hatte ich eine insgesamt eher blutige und brutale Geschichte erwartet, aber es war doch nicht so unheimlich wie befürchtet. Es herrscht schon eine eher ernste Atmosphäre vor, doch durch die Unterschiede der Charaktere wird es manchmal auch ziemlich unterhaltsam. Ich fand alle Charaktere gelungen, mochte Marras Gefährten und Agnes hat einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Aber auch die unsympathischen Charaktere sind authentisch, weil man ihre politischen Ziele und Handlungen schon verstehen kann.

Der größte Teil der Geschichte besteht aus einem Road-Trip mit neuen Weggefährten, die sich Marra nach und nach anschließen. Ihre gemeinsame Mission ist, den Prinzen zu töten, dabei gibt es nicht nur Leibwächter, die ihn beschützen, sondern auch magische Hürden, die Marra erstmal verstehen muss, um sie zu überwinden. Es gibt schon einige Märchen-Elemente, aber sie haben auch alle ihre düsteren Seiten. Politische Bündnisse, Segnungen und Flüche, Schicksal und Selbstbestimmung bilden zusammen ein spannendes und abwechslungsreiches Fantasy-Abenteuer.

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