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Veröffentlicht am 15.07.2023

"My Fair Lady", Kulinarik und Liebe

Royal Taste
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Das Buch spielt in einer alternativen Geschichte, in der es eine andere Thronerbin gab, die für mehr Chancen für junge Frauen gesorgt hat - was aber nicht bedeutet, dass es nicht andere Arten der Diskriminierung ...

Das Buch spielt in einer alternativen Geschichte, in der es eine andere Thronerbin gab, die für mehr Chancen für junge Frauen gesorgt hat - was aber nicht bedeutet, dass es nicht andere Arten der Diskriminierung gäbe. In dieser Welt sind auch Kochkünste besonders geschätzt, sodass der Gewinner des royalen Wettbewerbs zum Ritter geschlagen wird - und dieses Jahr gibt es sogar noch eine weitere, bedeutsame Belohnung. Außerdem ist die Handlung inspiriert von "My Fair Lady" (auf englisch heißt das Buch auch "My Fine Fellow"), was man an den Namen der Protagonisten merkt und auch stark am Beginn ihrer Zusammenarbeit, um aus dem Straßenverkäufer einen Gentleman-Koch zu machen.

Unter anderem muss Elijah auch lernen, wie er als Gentleman sprechen soll, aber das Kochen steht im Mittelpunkt. Oft gibt es lange Beschreibungen der Gerichte oder Auszüge aus Recherchen zu verschiedenen Länderküchen, sodass man sowohl die Leidenschaft der Charaktere für ihren Beruf spürt und außerdem auch Appetit auf die Gerichte bekommt. Ich fand die Welt schon ganz süß und mit dem Thema, dass Essen Menschen einander näherbringt auch ziemlich gemütlich, aber ich fand es auch etwas schwer, die Regeln dieser alternativen Geschichtsschreibung nachzuvollziehen, was genau eigentlich ein Gentleman ist und warum dieser im Gegensatz zu einer Frau nicht Koch werden kann.

Daher möchte Elijah auch gar kein Gentleman sein. Er ist Straßenverkäufer mit einer Leidenschaft fürs Kochen und kommt mit seinem Stand gerade so über die Runden. Ein junger Mann aus seinen Verhältnissen könnte kein Geschäftsmann werden, doch Helenas Versprechungen machen im Mut und er beginnt, von seinem eigenen Laden zu träumen, aber der Unterricht mit Helena ist gar nicht so einfach.

Denn Helena ist ziemlich arrogant und auch wenn sie schon die Beste in ihrer Klasse an der Akademie der Kulinarik ist, bedeutet das nicht, dass sie eine geduldige Lehrerin wäre. Sie ist unabhängig, stur und sehr zielstrebig: Elijahs Ausbildung soll nicht nur ihr Abschlussprojekt sein, sondern auch ihre Überlegenheit in der Kulinarik beweisen. Nebenbei soll es noch zeigen, dass wirklich jeder Kochen lernen kann, sowohl um ihre Ansichten über die Gesellschaft zu zeigen, als auch um ihre Mitstudenten bloßzustellen. Mit ihrer rechthaberischen Art macht sie sich nicht gerade viele Freunde, sie blickt eher auf jeden herab.

Trotzdem hat sie eine Freundin: Penelope. Das liegt aber auch daran, dass diese Lady so freundlich und verständnisvoll ist, dass selbst Helena sie kaum verärgern kann. Es hilft Helena auch, dass Penelope Helenas Kanten etwas weicher erscheinen lässt und bei Elijahs Unterricht aushilft, obwohl sie nichts davon hat.

Der Titel stellt die Liebesgeschichte mehr in den Mittelpunkt, als es im Buch der Fall ist. Ich denke, damit wollte man vielleicht klarstellen, dass es hier kein Liebesdreieck gibt. Außerdem ist auch Penelope nicht die Protagonistin der Geschichte; ich hätte sie vielleicht sogar als die unscheinbarste der drei Hauptfiguren bezeichnet, weil der Konflikt eher zwischen Helena und Elijah ist, während Penelope mit ihrer ruhigen Freundlichkeit eher unauffällig bleibt.

Fazit
Insgesamt fand ich die Geschichte schon ganz süß, aber obwohl ich von Anfang an keine besonders realistische Handlung erwartet habe, fand ich es zum Ende hin ziemlich kitschig. Trotzdem eine gemütliche Nacherzählung von "My Fair Lady" mit vertauschten Geschlechterrollen, in dem Kulinarik im Mittelpunkt steht.

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Veröffentlicht am 13.07.2023

Spannende Dämonenmagie, ein nutzloser Orden und viel Irrelevantes

Twisted Fate, Band 1: Wenn Magie erwacht (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Faith und ihre Familie sind schon seit Jahren auf der Flucht, um die magischen Gaben von Faith und ihrem Bruder geheimhalten zu können, aber jetzt freut Faith sich auf ein möglichst normales Studium in ...

Faith und ihre Familie sind schon seit Jahren auf der Flucht, um die magischen Gaben von Faith und ihrem Bruder geheimhalten zu können, aber jetzt freut Faith sich auf ein möglichst normales Studium in Dundee. Ihr Traum endet jäh, als sie von Dämonen gejagt werden, ein uralter Orden sie rekrutieren möchte und die Herkunft ihrer Magie zu einem größeren Problem wird.

Ihre Heilkräfte sind zwar schon hilfreich, aber leider kann Faith damit nur sich selbst und ihren Bruder heilen, nicht jedoch ihre kranke Mutter, der es täglich schlechter geht. Und außerdem ist es auch nicht immer leicht, die Magie zu verbergen, dabei ist es gerade wichtiger denn je: Ihre Familie gehört seit Generationen zu einem geheimen Orden, der Jagd auf Dämonen und andere Magie macht und den Geschwistern Schutz und neue Möglichkeiten bietet. Doch die Ordensmitglieder selbst haben keine magischen Fähigkeiten, also müssen Faith und Levi vorsichtig sein, wem sie vertrauen können.

Ich fand den Orden etwas enttäuschend, weil man nicht ganz versteht, warum er eigentlich so besonders ist und die Erfahrungen der Geschwister mit ihnen gehen auch kaum über Kampftraining und ein paar Bücher hinaus. Man sieht nicht so viel von ihren Mitgliedern, ihren Ideologien und ihren Plänen, daher fand ich es etwas schwierig, ihren Einfluss nachzuvollziehen. Aber auch sonst hatte ich das Gefühl, dass es interessante Ideen gibt, die aber schnell wieder beiseitegelegt werden. Die vielen Freundschaften haben kaum Zeit, sich zu entwickeln, und man sieht auch kaum etwas von Faiths Studium oder ihrem neuen Job.

Bei dem neuen Job trifft sie auch Jax, ihren charmanten Kollegen, der ihr ständig auf die Nerven geht und auch Geheimnisse hat. Er ist der zweite Love-Interest neben Nate, Faiths Jugendschwarm, der auch zum Orden gehört und daher ein Auge auf die Geschwister hatte.

Während der Dämonenangriffe stellt sich heraus, dass es noch mehr magisch begabte Jugendliche gibt, sie haben alle eine Verbindung zueinander und schweben daher in Gefahr. Die gemeinsame Suche nach dem Ursprung ihrer Magie, sowie die Bemühungen um die Sicherheit ihrer Familie und Freunde stehen im Mittelpunkt der Geschichte und die fand ich auch noch am besten gelungen, weil sie auch spannend waren. Aber insgesamt gibt es einige Ablenkungen, die irrelevant bleiben, und dadurch zieht sich die Handlung manchmal auch ein wenig.

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Veröffentlicht am 08.07.2023

Freundschaft, Verantwortung und Liebe

Slayers - Unsere wahre Lüge
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Erst ist es eigentlich nur ein Kuss, damit Cammy vor ihrem Ex nicht schlecht dasteht, aber dann wird schnell eine kleine Fake-Beziehung draus. Rux und Cammy sind beste Freunde, die über alles sprechen ...

Erst ist es eigentlich nur ein Kuss, damit Cammy vor ihrem Ex nicht schlecht dasteht, aber dann wird schnell eine kleine Fake-Beziehung draus. Rux und Cammy sind beste Freunde, die über alles sprechen können, als also vertrauen sie einander auch genug, um der Anziehung nachgeben zu können, ohne Angst um ihre Freundschaft zu haben.

Aber natürlich sind trotzdem auch kompliziertere Gefühle im Spiel, denn Cammy hat einen Sohn, den sie vor Enttäuschungen bewahren möchte, und da der kleine Matty Rux so schon sehr gern hat, möchten sie ihm nicht zu viele Hoffnungen machen oder ihn verwirren. Außerdem ist auch Mattys Vater, der sowohl Cammy als auch seinen eigenen Sohn im Stich gelassen hat, wieder zurück und möchte mehr Verantwortung übernehmen, daher ist es bereits eine turbulente Zeit für Mutter und Sohn.

Rux hingegen findet, dass er den beiden nicht die Stabilität bieten könnte, die sie verdienen, er sei nicht gut genug für sie und auch einfach nicht der Typ für feste Beziehungen, nachdem er schon einmal verletzt wurde. Seine Karriere als Eishockey-Spieler läuft gerade auch nicht so gut, denn er ist nicht gerade in Bestform und die Presse ist schnell bereit, die Schuld der neuen Freundin zuzuschreiben: Cammy.

Mir hat die Chemie zwischen Rux und Cammy sehr gut gefallen, man fühlt sowohl die starke Freundschaft als auch die Anziehung, aber auch ihre Sorgen kann man sehr gut nachvollziehen. Die Fake-Dating-Romance ist kaum vorhanden, aber schon der Grund, warum die beiden sich anfangs aufeinander einlassen. Dafür hat mir die Geschichte um Matty auch sehr gut gefallen und auch die enge Beziehung zwischen Cammy und ihrer Schwester fand ich sehr gelungen.

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Veröffentlicht am 30.06.2023

Ein magischer Wettbewerb und Rachepläne, Heimat und Freundschaft

Payback's a Witch – Rache ist magisch
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Vor neun Jahren wurde Emmys Herz gebrochen und sie verließ ihre Heimatstadt Thistle Grove. Doch nun kehrt sie zurück, um in dem Wettkampf der drei stärksten Hexenfamilien als Richterin zu agieren, denn ...

Vor neun Jahren wurde Emmys Herz gebrochen und sie verließ ihre Heimatstadt Thistle Grove. Doch nun kehrt sie zurück, um in dem Wettkampf der drei stärksten Hexenfamilien als Richterin zu agieren, denn sie selbst ist die Erbin der vierten Hexenfamilie, die zu den Gründern der Stadt gehört.

Doch der Wettbewerb verspricht dieses Mal anders zu laufen, denn Gareth Blackmoore brach nicht nur Emmy Harlows Herz, er hat auch ihre beste Freundin Linden Thorn sowie Talia Avramov belogen - und so sind alle Gründerfamilien in diesem Chaos verwickelt. Und das ist nicht ihr einziger Grund, den Sieg der Familie Blackmoore verhindern zu wollen, denn unter ihrer Leitung werden alle anderen Hexen vernachlässigt.

Ich hätte mehr vom Wettbewerb erwartet und auch von der Rache, die die drei betrogenen Hexen planen. Bei Ersterem ist Emmy als Richterin eher eine Zuschauerin und wird teilweise von der Magie gelenkt, bei Letzterem wollen sie Gareth durch die Niederlage beim Wettbewerb von seinem hohen Ross herunterholen. Das ist ja im Grunde genau das, was auch die Inhaltsangabe versprochen hatte, aber ich hätte bei so einem Buchtitel doch mehr erwartet.

Dafür ging es eher um Emmys Gründe, Thistle Grove zu verlassen, und wie es sich für sie anfühlt, nun zurück zu sein, ihre Familie und Freunde wiederzusehen, die Veränderungen in der Stadt zu beobachten und auch ihre Magie wieder zu spüren, die außerhalb von Thistle Grove schnell verkümmerte. Als Richterin hat sie einen ganz neuen Zugang zur Magie und fühlt auch eine besondere Verbindung zur Stadt, doch sie hat sich in Chicago ein Leben aufgebaut, während sie in Thistle Grove nur ein unbedeutendes Mitglied einer schwachen Hexenfamilie ist, auf die die meisten herabblicken.

In diesem Buch geht es auf jeden Fall eher um Gefühle statt um Spannung, daher kann man auch den ein oder anderen Kitsch verzeihen. Im Mittelpunkt stehen Heimat und Zugehörigkeit, Freundschaft und auch besonders die Liebesgeschichte mit Talia, von der Emmy immer wieder beeindruckt ist und die trotz ihres taffen Auftretens einen weichen Kern hat.

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Veröffentlicht am 24.06.2023

Vampire, Lust und sonst nichts

King of Battle and Blood
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Der König von Lara beschließt, lieber Frieden mit Vampirkönig Adrian zu schließen, bevor sein Land erobert wird. Doch Adrian hat eine Bedingung: Prinzessin Isolde von Lara soll seine Frau werden.

Obwohl ...

Der König von Lara beschließt, lieber Frieden mit Vampirkönig Adrian zu schließen, bevor sein Land erobert wird. Doch Adrian hat eine Bedingung: Prinzessin Isolde von Lara soll seine Frau werden.

Obwohl sie eine Kriegerin ist, ist Adrian der erste Vampir, den Isolde trifft und sie ist sofort fasziniert von seiner Aura und fühlt sich körperlich sehr zu ihm hingezogen - so sehr, dass sie sich kaum noch auf etwas anderes konzentrieren kann. Als nach ihrer Hand gefordert wird, gibt sie sehr schnell nach, scheinbar um ihren Vater und ihr Volk vor dem Zorn der Vampire zu bewahren. Aber sie konnte mich nie davon überzeugen, dass ihr Verlangen nach dem Vampirkönig dabei keine Rolle gespielt hätte.

Sie ist generell sehr selbstbewusst und stolz, auch mit ihrer Sexualität kann sie sehr offen umgehen und ist der Meinung, dass sie Lust und Gefühle voneinander trennen kann. Trotzdem gewöhnt sie sich sehr schnell an ihre neue Rolle als Königin der Vampire, denn sie hat sowieso schon immer davon geträumt, als unabhängige Königin über Lara zu herrschen, und je mehr sie über die Vampire lernt, desto weniger Angst hat sie auch. Aber ein großes Problem ist auch das Volk von Lara, denn sie hassen die unsterblichen Blutsauger aus vielerlei Gründen und während manche diesen Hass auch auf ihre ehemalige Prinzessin übertragen, erwarten andere, dass Isolde die Nähe zu Adrian ausnutzt, um ihn zu töten. Es ist schwer für Isolde, sich diese Meinungen nicht zu Herzen zu nehmen.

Im Mittelpunkt steht auf jeden Fall die Liebesgeschichte von Adrian und Isolde, und die fand ich seltsam oberflächlich. Die Meinung der Menschen aus Lara ist eigentlich schon das einzige Argument, das gegen die Vampire spricht; Isolde hat entweder keine Meinung, es ist ihr egal oder sie lässt sich sehr schnell überzeugen, ihre Vorurteile hinter sich zu lassen. Man merkt, dass sie ihm sehr schnell verfällt und die Basis dafür ist Lust. Zwar behandelt Adrian sie auch gut und respektvoll, aber man merkt bei Isolde nichts davon, dass das ihre Gründe wären, ihm zu vertrauen.

Ich konnte Isoldes Eigenschaften nicht immer unter einen Hut bringen, weil sie schon selbstbewusst und manchmal brutal ist, was gut zu ihrer Rolle als Königin passt, aber dann ist sie auch unwissend, was Vampire, andere Wesen und verschiedene Königreiche - auch ihr eigenes! - angeht und ich konnte nicht so ganz nachvollziehen, wie sie so wenig wissen kann. Sie hält sich also für eine starke Kämpferin, aber ihre Unwissenheit untergräbt diese mächtige Aura etwas. Ansonsten fand ich die Welt schon ganz interessant, aber man hört eher von Problemen, als sie wirklich mitzuerleben, während Isoldes Erlebnisse alle mit ihrer Beziehung zu Adrian zusammenhängen.

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