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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2017

Sie haben die perfekte Welt geschaffen - doch zu welchem Preis?

Scythe – Die Hüter des Todes
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Die Menschen haben alles Schlechte besiegt, es existieren Allwissenheit, beinahe unbegrenzte technologische Möglichkeiten, keine Krankheiten, Kriege, Kämpfe, Ressourcenknappheit, politische Korruption, ...

Die Menschen haben alles Schlechte besiegt, es existieren Allwissenheit, beinahe unbegrenzte technologische Möglichkeiten, keine Krankheiten, Kriege, Kämpfe, Ressourcenknappheit, politische Korruption, und kein Machtmissbrauch mehr. Sie haben sich sogar über die Natur hinweggesetzt und den Tod besiegt. Doch eines konnten sie nicht ausmerzen, die ureigene Bösartigkeit und den Egoismus des Menschen. In dieser Welt, unerschöpflich, perfekt abgestimmt durch eine künstliche Intelligenz, die vor menschlichen Fehlern gefeit ist, und gesegnet mit Unsterblichkeit, wachsen Citra und Rowan auf. Ihnen wird die Möglichkeit geöffnet sich zu einem Scythe ausbilden zu lassen. Die einzigen Instanz, die dem Menschen überlassen wurde. Denn auch in einer perfekten unsterblichen Welt müssen Menschen sterben, zum Wohle aller.

Die Geschichte hat mich gleich durch den unmoralisch scheinenden Aspekt angesprochen, weil das absichtliche Töten als Tabu und Unmoral gilt, sich dahinter aber mehr versteckt als es den Anschein hat. Mit Citra und Rowan in die Welt des Tötens eingeführt zu werden ist unangenehm zu lesen und beschert einem auch schon mal eine Gänsehaut, aber andererseits erfährt man so mehr über das Scythetum und die gesellschaftliche Stellung. Alles, bis auf den Punkt des Tötens, klingt nach einer utopischen Welt. Fast niemand stellt sich gegen das System, weil es nicht korrupt und machtgierig ist, wie man es normalerweise kennt. Das ist schlecht möglich, wird doch alles dem Thunderhead überlassen, der vor menschlichen Schwächen geschützt ist. Nur das, was Ärger bringt, ist die Instanz die alleine von Menschen geregelt und gesteuert wird, dem Scythetum. Da stellt sich einem doch gleich die Frage, ob der Mensch überhaupt fähig ist eine ganze Gesellschaft in irgendeiner Form zu steuern und regieren, wenn es alleine bei einer so kleinen Instanz schon hapert. Die Geschichte ist durchsetzt mit teils unnachvollziehbaren und unerwarteten Handlungen, die einem eine Achterbahnfahrt der Gefühle bescheren. Es regt definitiv zum Nachdenken und Reflektieren an.

Dies ist keine typische "Dystopie" (oder doch Utopie?) - wobei sich über den Begriff streiten lässt, da es sich nicht um eine negative gesellschaftliche Entwicklung handelt, sondern tatsächlich fast alles besser ist als heute - wie man sie zuhauf kennt, sondern mit vielen neuen Aspekten und ganz anderen provozierten Denkanstößen gespickt, welche die Geschichte spannend, undurchsichtig und überraschend machen, sodass man nicht weiß was als Nächstes kommt. Eine außergewöhnliche Geschichte, die ich jedem - egal ob jung oder alt - nur wärmstens empfehlen kann. Sowas hat man noch nie gelesen!

Veröffentlicht am 21.10.2017

Brillante Geschichte!

Palast der Finsternis
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Die 17-jährige Anouk ist eine von fünf Jugendlichen, die für eine spezielle Expedition in einen bisher unbekannten Palast eingeladen werden. Aus Gründen tiefster Verletzung und dem Wunsch nach Vergeltung ...

Die 17-jährige Anouk ist eine von fünf Jugendlichen, die für eine spezielle Expedition in einen bisher unbekannten Palast eingeladen werden. Aus Gründen tiefster Verletzung und dem Wunsch nach Vergeltung und Aufmerksamkeit lässt sie sich kurzerhand auf die Reise ein. Doch schon bald fallen ihr einige Ungereimtheiten auf und sie sieht sich mit unvorstellbaren Hinterlassenschaften und einem großen Verrat konfrontiert, der alles überschattet und alles fordert.

Die Geschichte fängt sehr spannend und interessant an, wenn auch undurchschaubar. Die Situation wirkt verdächtig und man kann Anouks Misstrauen gut folgen. Obwohl sie einen schwierigen, rebellierenden Charakter hat, mochte ich sie von an Anfang an sehr gerne, weil sie besonders und anders ist als die meisten Protagonisten. Die sozialen Konflikte, ausgehend von Anouk, machen die Geschichte lebendig und turbulent. Der geheime Palast wird sehr kunstvoll und detailliert beschrieben und in fast jedem Raum warten neue Gefahren und Entdeckungen auf die fünf. An Abwechslung und Spannung mangelt es definitiv nicht. Die ganze Zeit über fieberte ich mit und hatte tausend Verschwörungstheorien, aber die Aufdeckung des Ganzen war schier unglaublich. Darauf wäre ich in hundert Jahren nicht gekommen und ich war vollkommen geblendet und überwältigt von den unvermittelten Entwicklungen. Dieser Genre-Mix ist fantastisch ausgearbeitet und enthält alles was man sich wünschen kann. Das Ende war für mich zwar etwas zu plötzlich und kurz gehalten, aber dennoch ein sehr fulminantes Buch, das mir definitiv länger im Gedächtnis bleiben wird.

Veröffentlicht am 05.10.2017

Ein fantastisches Fantasie-Epos!

Die neun Prinzen von Amber
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Corwin wacht eines Tages in einem Krankenhaus auf und kann sich an nichts mehr erinnerin, weder wie dorthin gekommen ist noch wer er ist und was geschah. Durch die zurückgelegte Adresse findet er seine ...

Corwin wacht eines Tages in einem Krankenhaus auf und kann sich an nichts mehr erinnerin, weder wie dorthin gekommen ist noch wer er ist und was geschah. Durch die zurückgelegte Adresse findet er seine Schwester auf, die ihm Stück für Stück seine Vergangenheit näher bringt. Durch seinen Bruder Random gelangt er endlich dorthin, wo alles begann und alles enden wird - die einzig wahre und reale Stadt Amber. Doch Schatten und sein eigener Bruder wollen Corwin vernichtet sehen. Ein Kampf entbrennt...

Der Anfang war mir zu holprig, da Corwin ohne Wissen aufwacht und der Leser völlig im Dunkeln bleibt, was die Umstände seines Unfalls betrifft und die ganzen Hintergründe seiner Familie sowie Amber bleiben im Nichts. Man merkt schnell, dass die Königsfamilie sonderbar ist und familiärer Zusammenhalt kaum vorhanden ist. Eher bekämpfen sich die mittlerweile 9 übrig gebliebenen Brüder gegenseitig bzw. unterstützen den derzeitigen Machthaber. Die Schatten von Amber sind so umfangreich und fantastisch dargestellt, dass man sich in eigenen Vorstellungen fast verliert. Die Idee ist so neuartig,genial und unberechenbar, dass ich es kaum erwarten konnte weiter zu lesen. Corwin ist ein kluger Prinz, entlockt er doch allen unbewusst Informationen ohne sie erfahren zu lassen, dass er diese nicht besitzt, aber so, dass keiner Verdacht schöpft. Wenngleich er seine Erinnerungen zurückgewinnt, fehlen noch viele Puzzleteile um das große Ganze zu vervollständigen. Ich fiebere dem kommenden Band entgegen.

Veröffentlicht am 29.08.2017

Überzeugender Thriller

Der Totensucher
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Adrian Speer hat vieles verloren. Seit der spurlosen Entführung seiner Tochter Lucy zwei Jahre zuvor, hat er Frau und Sohn verloren und wird zunehmend von Verzweiflung und Schuldzuweisungen geplagt, die ...

Adrian Speer hat vieles verloren. Seit der spurlosen Entführung seiner Tochter Lucy zwei Jahre zuvor, hat er Frau und Sohn verloren und wird zunehmend von Verzweiflung und Schuldzuweisungen geplagt, die ihm einen vermasselten Drogeneinsatz und die darauffolgende Suspendierung eingebracht haben. Fortan arbeitet er in einer neu eingerichteten Mordkomission unter der Leitung von Robert Bogner. Schnell bekommen sie es mit einem bizarren Mörder zu tun, der seine Opfer auf besondere Weise foltert und tötet, bis ein erschütterndes und zugleich hoffnungsvolles Foto gefunden wird, das Adrian wieder hoffen lässt.

Der Thriller beginnt gleich mit einem packenden Anfang, die Entführung Lucys betreffend, die einen als Leser schon ziemlich mitnimmt. Dann vergehen zwei Jahre und man erfährt wenig über die Entführung. Erst nach und nach werden die Seiten mit neuen Informationen dazu gefüllt. Dennoch tritt diese Geschichte erstmal in den Hintergrund und die Mordserie mit immer wieder neuen Details wird zum Hauptgeschehen. Die Ermittlungsschritte und die Progression sind sehr interessant, realistisch und machen neugierig. Auch das dahintersteckende Netzwerk der Kriminellen wird glaubhaft dargestellt und ausgebaut. Auf überraschende und mitfiebernde Art werden Neben,- und Hauptstrang miteinander verbunden und dadurch erreichen die Handlungen nach und nach einen spannungeladenen Höhepunkt, der bis zum Schluss anhält und mit einem bösen Cliffhanger endet. Die Hauptgeschichte wird trotzdem abgeschlossen, nur die Nebengeschichte findet kein Ende. Bogner und Speer waren mir sympathisch,sind schön ausgearbeitete Charaktere mit Ecken und Kanten und echten Geschichten dahinter. Konnte mich absolut überzeugen und ich kann den zweiten Band kaum erwarten.

Veröffentlicht am 25.08.2017

Der Autor weiß zu begeistern

Das Erbe der Macht - Schattenchronik 3: Ascheatem (Bände 7-9)
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Band 7:

Nach den schockierenden Enthüllungen um die Identität der Schattenfrau, scheint nichts mehr so wie es einmal war. Jen verschwindet spurlos und Alex wird schwer verletzt zurückgelassen. Währenddessen ...

Band 7:

Nach den schockierenden Enthüllungen um die Identität der Schattenfrau, scheint nichts mehr so wie es einmal war. Jen verschwindet spurlos und Alex wird schwer verletzt zurückgelassen. Währenddessen machen die Zwillinge eine grausige Entdeckung und das Castillo steht schwer unter Beschuss. Wiederholt sich die Geschichte, die vor gut 166 Jahren begann? Was hat die Schattenfrau als nächstes geplant?

Es geht beinahe nahtlos weiter und die in der Vergangenheit liegenden Geschehnisse rund um die Schattenfrau werden gut erklärt. Rückblickend fallen einem einige Situationen ein, die kleine Hinweise auf die Herkunft gegeben haben und auch die Handlungen der Schattenfrau ergeben durchaus Sinn. Diesen Aspekt so zurückliegend zu betrachten, hat mir sehr gut gefallen. Etwas schade fand ich, dass Alex und Jen mehr im Hintergrund agieren als in den anderen Bänden. Mal wieder gibt es überraschende Wendungen, folgenschwere Geheimnisse und viel Spannung und Action. Teilweise habe ich mich gefragt wie man so tolle Ideen und Überaschungsmomente einbauen kann und wie man überhaupt auf sowas kommt. Das errät kein Leser und die Freude darüber ist umso größer. Dennoch fehlte mir etwas in diesem Band und deswegen gefällt er mir nicht so gut wie die Vorgänger, wobei ich nicht genau benennen kann, warum das so ist. Trotzdem eine klare Leseempfehlung. Der nächste Band wird bestimmt wieder mehr mein Fall :)



Band 8:

Nach den turbulenten Kämpfen gegen die Schattenkrieger werden die Verluste auf beiden Seiten deutlich. Während viele Lichtkämpfer im Bernstein konserviert wurden und Leonardo in die Hände der Gegner gefallen ist, müssen die Übrigen alles tun um sich dieser Probleme anzunehmen und auf die Spur des letzten Sigilsplitters zu kommen, ehe die Schattenfrau ihre Hände nach dem letzten Teil der vollkommenen Macht ausstreckt. Dabei helfen ihnen alte Aufzeichnungen der Schattenfrau, die Jahrhunderte überdauerten.

Endlich stehen wieder Jen und Alex im Zentrum, die ich im vorherigen Band vermisste. Dazu lernt man eine Unsterbliche, nämlich Kleopatra, näher kennen, mit der es ins sagenumwobene Ägypten geht. Durch ihre charmante und jugendliche Art verdreht sie allen (Männern) den Kopf und führt zu sehr unterhaltsamen und unterhaltenden Diskussionen. Die ganzen kleinen Beschreibungen neuer Personen und ihre Geheimnisse, die unbemerkt geblieben sind, werden ans Licht gebracht und konnten mich total durch ihren Überraschungsmoment überzeugen und begeistern. Gerade durch den Feinschliff und die Vernetzung all dieser kleinen Details wirkt die Geschichte realistischer und authentischer und das hat mir besonders in diesem Band gefallen. Einige Fragen bleiben noch unbeantwortet, aber das macht es umso spannender. Die Szene kurz vor dem Ende mit Jen bindet die "andere" , nicht magische Welt mit ein und bietet Abwechslung, ganz liebevoll beschrieben. Das Ende verspricht Unheilvolles und macht neugierig auf den kommenden Band.



Band 9:

Jen, Alex, Chris, Suni, Nikki und Chloe werden in die Unterwasserwelt zu Kapitän Nemo geschickt, der ihnen bei der Suche nach den geheimnisumwobenen Silberknochen helfen soll. Doch dort angekommen müssen sie feststellen, dass etwas Schreckliches passiert ist und eine uralte Macht des Bösen ihr Unwesen treibt. Währenddessen wird die Loyalität eines Lichtkämpfers in Frage gestellt und er gelangt ins Visier des Rates, bis es zu einer folgenschweren Entscheidung kommt, die in einem fatalen Ende mündet.

Dieses Mal hat die Geschichte ein tolles neues Setting, nämlich die Unterwasserwelt mit gruseligen Monstern, die viel Spannung und Gänsehaut einbauen. Die Lichtkämpfer geraten wieder in Gefahr und müssen sich aufs Neue beweisen. Die Geheimnisse und vergangenen Geschehnisse rund um Nemo haben mir supergut gefallen und mir viele atemberaubende Stunden beschert. Die Schattenfrau weilt eher im Hintergrund, aber langsam spitzt sich die Situation doch zu und bald schon kommt es zum finalen Kampf. Am schockierendsten und spannungsgeladensten fand ich die Ereignisse im Castillo mit Max, Eliot, Johanna, Edison und Patricia, weil ich einfach nicht glauben konnte und wollte was da wirklich passiert ist. Ich habe so mit Kevin gelitten und mir fiel ein Stein vom Herzen als sich alles zum Guten aufgeklärt hat. Der Schluss endet sehr überraschend und mit dieser Waffe hätte ich nie gerechnet. Das verspricht spannend und ungemütlich für Alex zu werden. Was es damit auf sich hat, möchte ich gerne erfahren. Wieder mal ein toller und starker Band!