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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.08.2023

Eindringlich und intensiv

Heute gehe ich nicht nach Hause
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„Heute gehe ich nicht nach Hause“ ist eines dieser eindringlichen, inhaltlich bedeutsamen Highlights, für die der Arctis Verlag ein so sicheres Gespür hat. Ich bewundere es immer wieder, dass die Flamme ...

„Heute gehe ich nicht nach Hause“ ist eines dieser eindringlichen, inhaltlich bedeutsamen Highlights, für die der Arctis Verlag ein so sicheres Gespür hat. Ich bewundere es immer wieder, dass die Flamme ein verlässliches Zeichen für Qualität ist, für Intensität, für Gefühle, für absolut wichtige Geschichten.

Aziz und Mattia leben zwei völlig unterschiedliche Leben. Einer flüchtet und kämpft um sein Leben, der andere geht zur Schule und kämpft mit den alltäglichen Problemen eines Jungen in seinem Alter. Sie könnten auf den ersten Blick kaum verschiedener sein, und dennoch verbindet sie etwas.

Das Buch wird hauptsächlich aus den Ich-Perspektiven der beiden Protagonisten erzählt, aber es gibt auch kleine Einschübe, wo andere Sprechende zu Wort kommen. Ich empfand besonders Aziz' Kapitel als sehr intensiv, habe die bedrückende Atmosphäre während der Flucht in mich aufgenommen, war schockiert von den Umständen und habe mit gebangt. Es war sehr einnehmend geschrieben, gut vorstellbar und (leider) wahrscheinlich auch authentisch.
Mattias Probleme wirken zunächst banal dagegen, aber auch in seinem Leben geht es bald drunter und drüber. Zu sehen, wie Aziz und Mattia sich treffen, anfangen einander zu vertrauen, sich auf ihren gemeinsamen Weg einlassen, war herzzerreißend und schön zugleich.

Mein Fazit:
Dieses Buch lehrt einen den Wert der Freundschaft und des Zusammenhalts, den Glauben an das Gute und daran, dass man alles schaffen kann, wenn man nicht aufgibt. Dass alle Menschen ihr Happy End verdienen.
Ich habe geweint, gebangt, gehofft und war auf jeder Seite in der ersten Reihe dabei. Ein sehr intensives Buch, was ich ohne Bedenken weiterempfehlen kann!

Veröffentlicht am 09.08.2023

Toller Auftakt

Arcadia – Die Auserwählten
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Arcadia ist eine Akademie, an der es um technischen Fortschritt, neuste Neuerungen und Innovationen geht, die den Menschen der Zukunft das Dasein erleichtern und ermöglichen. Was hinter diesen Mauern geschieht, ...

Arcadia ist eine Akademie, an der es um technischen Fortschritt, neuste Neuerungen und Innovationen geht, die den Menschen der Zukunft das Dasein erleichtern und ermöglichen. Was hinter diesen Mauern geschieht, ist aus heutiger Sicht unglaublich, aber vielleicht werden einige dieser Erfindungen irgendwann tatsächlich Realität werden. Vielleicht, wenn die Menschheit tatsächlich erkennt, dass auf unserem Planeten etwas passieren muss.

Ben und Emily jedenfalls haben beide ihre eigenen Beweggründe, in dieses Eliteinternat aufgenommen werden zu wollen, die man im Laufe der Geschichte besser und besser greifen kann. Beide tragen Lasten und Geheimnisse mit sich herum, doch beide waren mir auch recht schnell sympathisch. Es wird nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben wegen des Perspektivwechsels der beiden Protagonisten, doch das hat der Verbindung zu den Figuren für mich keinen Abbruch getan. Ich konnte beiden problemlos folgen, mich in sie hineinversetzen, nachfühlen wie es ihnen geht, und das ist für mich das wichtigste im Figurenbereich.

Das Setting Arcadia ist wirklich faszinierend. Leicht düster, kein typisches Hanni-und-Nanni-Internat, aber dafür erstaunen die Gedankenspiele der Autorin bezüglich möglicher Technologien und Erfindungen umso mehr. Ich war in jedem Kapitel erneut begeistert, was Yasmins Feder alles tolles ausgespuckt hat.

Die Geschichte wird nie langweilig, man bewegt sich von einer spannenden Situation in die nächste. Besonders zum Ende hin wird es haarsträubend, ein würdiges Finale für den ersten Band, dessen Fortsetzung ich am liebsten gleich parat gehabt hätte.

Mein Fazit:
Insgesamt eine tolle Geschichte mit authentischen Figuren und genialem Setting! Ich werde auch auf jeden Fall zur Fortsetzung greifen.

Veröffentlicht am 04.08.2023

Setzt noch einen drauf

The Darkest Gold – Die Verräterin
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The Darkest Gold Teil eins war eine Überraschung für mich. Inhaltlich ging es kaum voran, die Sprache war unterirdisch, Frauen werden wie das geringste Gut in der Kette behandelt, und trotz all dem war ...

The Darkest Gold Teil eins war eine Überraschung für mich. Inhaltlich ging es kaum voran, die Sprache war unterirdisch, Frauen werden wie das geringste Gut in der Kette behandelt, und trotz all dem war ich (leider und seltsamerweise) fasziniert.
Meine Hoffnung für Teil zwei war dann ein größerer Schub, was die Handlung angeht, und den bekam ich auch. Man verbringt das erste Mal Zeit außerhalb des Schlosses und kann anfangen, das Königreich etwas zu greifen, was im ersten Band nur sporadisch alle 100 Seiten mal am Rande erwähnt wurde. Es wird auch hier bald Alltagstrott aufgebaut, aber das gefiel mir. Wenn sich langsam in all den Neuerungen Gewohnheiten einstellen und Freundschaften entstehen, die dann aber durch irgendeinen Twist wieder zerstört werden, zusammen mit meinem hoffenden Leserherzen.

Auren mausert sich hier endlich von der verwöhnten Favoritin zur Kämpferin. Sie merkt, dass nicht immer alles Gold ist, was glänzt (haha), und dass es sich lohnt, aus dem Käfig auszubrechen und die Freiheit zu genießen. Zudem wird ihr Bild davon, wer Freund und wer Feind ist, gehörig auf den Kopf gestellt, eine meiner liebsten Entwicklungen in Büchern, wie ich festgestellt habe. Der Twist von erbitterten Feinden zu vorsichtigem Waffenstillstand zu fast so etwas wie Anerkennung, das liebe ich, wenn es gut geschrieben ist. Und auch wenn der Stil hier wieder recht plump war, so gefiel mir doch, wie die Autorin die Lesenden einwickelt, in Sicherheit wiegt und sie dann aus dem Nichts im freien Fall auf den Boden der Tatsachen aufschlagen lässt.

Komplett überrascht wurde ich selten, auch am Ende dieses Buches nicht. Dass die Figuren sich entwickelt haben, wie sie es nun mal taten, war vorhersehbar, und dennoch mochte ich es, gerade weil es so genau in das Bild passte, was ich mir vom Handlungsverlauf erwartete.
Wie es weitergehen soll, hätte ich am liebsten direkt im Anschluss erfahren, aber leider dauert es bis zum dritten Band noch eine kleine Weile.

Mein Fazit:
Besser als der Auftakt, spannender, handlungsreicher, mehr Action. Es geht genauso derb und vulgär weiter wie im ersten Teil, auch sprachlich hat sich nichts verändert. Und dennoch mochte ich diesen Band noch lieber als seinen Vorgänger und kann den dritten Teil kaum erwarten.

Veröffentlicht am 04.08.2023

Ganz große Liebe für diese Graphic Novel!

Chef's Kiss
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Chefs Kiss war ein Highlight für mich. Ben Cook muss, um nach seinem Literaturstudium über Wasser zu bleiben, seinem Namen alle Ehre machen, und versuchen, sich in einem Restaurant durchzuschlagen.
Allein ...

Chefs Kiss war ein Highlight für mich. Ben Cook muss, um nach seinem Literaturstudium über Wasser zu bleiben, seinem Namen alle Ehre machen, und versuchen, sich in einem Restaurant durchzuschlagen.
Allein diese Situation fühlte sich für mich als Studentin eines ähnlichen Fachs so vertraut an, dass ich sofort drin war in Bens Leben. Man kennt es vielleicht, Germanisten die zum Verlag wollen nach dem Studium gibt es wie Sand am Meer. Bei Ben scheint das nicht anders zu sein, sodass er den letzten Strohhalm greift, der sich ihm bietet. Ich habe zu 100% mit ihm gefühlt und fand ihn als Protagonisten so sympathisch, dass ich mir über alles gewünscht hätte, dass ich den Auftakt einer Reihe in den Händen halten würde, weil ich nicht wollte, dass es endet.

Ben ist mit Abstand nicht der einzige sympathische Charakter. Seine Freundesgruppe ist so herrlich divers, ein wilder Haufen, der immer zusammenhält und bei mir für reichlich Schmunzler gesorgt hat. Aber auch seine Kollegen schaffen es, dass man sich in ihrer Gegenwart wohl fühlt und die Geschichte einfach genießen möchte.

Auch die Story an sich war unglaublich süß. Man fühlt mit Bens Struggle auf der Suche nach einem Job, der wirklich zu ihm passt, man lernt, sich gegen seine Eltern zu behaupten, man findet sich selbst auf dieser Reise und findet vielleicht auch etwas, mit dem man gar nicht gerechnet hätte: Liebe. Liebe zum Kochen, zu Gerichten, zu einer Welt, von der man nie gedacht hätte, dass man so gern Teil von ihr ist.

Der Zeichenstil war absolut meins. Nicht Manga-like, das mag ich nämlich nicht so gern, sondern modern und realitätsnäher, nicht so komplett übertrieben. Genau passend zur Geschichte, wie ich finde, und dass das Ganze auch noch in Farbe daherkommt, ist natürlich ein zusätzlicher Bonuspunkt.

Mein Fazit:
Eine queere Graphic Novel der Extraklasse, die ich von der ersten bis zur letzten Seite genossen habe. Ich wünschte so sehr, es gäbe mehr über Ben und seine Clique, dieses Buch ist einfach herzerwärmend und wunderschön, spannend und erstaunlich witzig.

Veröffentlicht am 03.07.2023

Episch

Fourth Wing – Flammengeküsst
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Fourth Wing und dem damit verbundenen Hype kann im Moment wohl kaum jemand entkommen. Tatsächlich war mir, als ich das Buch als Leseexemplar erhielt, noch gar nicht bewusst, was für eine enorme Fangemeinde ...

Fourth Wing und dem damit verbundenen Hype kann im Moment wohl kaum jemand entkommen. Tatsächlich war mir, als ich das Buch als Leseexemplar erhielt, noch gar nicht bewusst, was für eine enorme Fangemeinde dahintersteckt, wie viele Lesende dieses Buch begeistern würde. Ich hatte nicht mal damit gerechnet, selbst begeistert zu werden, weil ich in letzter Zeit so meine Vorbehalte dickeren Büchern gegenüber hege.
Und umso erstaunter war ich dann, in den Wochen um den ET Social Media mit Violet und den Drachen regelrecht überflutet zu sehen. Es gab Farbschnitt-Dramen, Fluten an Komplimenten zur Optik des Buches, aber auch ganz viel Lobhudelei, was den Inhalt angeht.

Und ich kann mich den vielen Meinungen anschließen: An diesem Buch ist nicht nur das Äußere schön, hier kann auch der Inhalt ohne Probleme mit der grandiosen Gestaltung mithalten. Fourth Wing ist ein Gesamtkunstwerk, innerlich wie äußerlich, was ich nur himmelhoch loben kann, ohne auch nur einen Gedanken an Kritik zu verlieren. Ein Highlight, welches ich so schon lange nicht mehr erlebt habe. Ein Buch, was es mit über 700 Seiten geschafft hat, mich so intensiv zu fesseln, dass es sich anfühlte, als sei es in einem Wimpernschlag vorbei gewesen. Einen Book-Hangover verursachend, den ich auch jetzt noch nicht ganz überwunden habe.

Die Hauptfiguren Violet und Xaden, das Setting des Basgiath War College, die Einführung und Gestaltung der Nebenfiguren, die Charakterentwicklung der Protagonistin, die Enemies to Lovers Story, die DRACHEN, die Atmosphäre... einfach alles an diesem Buch hat mich umgehauen. Ich liebe liebe liebe Xaden, er schafft es definitiv in meine Top 10 der Bookboyfriends. Und Violet ist eine Kämpferin par excellence, einfach weil sie sich überhaupt nichts anderes erlauben kann.

Der Schreibstil fesselt und lässt einen durch die Seiten fliegen, die Dialoge sind schlagfertig und voller Humor, insbesondere wenn die Drachen ins Spiel kommen. Das lockert das Buch trotz seiner teils brutalen und kämpferischen Szenen bestens auf und bringt eine gewisse Leichtigkeit mit.

Wenn ich mir nur eine Sache wünschen dürfte, dann wäre Band 2. Sofort. Aber da es gerade bei Erscheinungsterminen von Büchern mit dem Wünschen nicht so einfach ist, verlagere ich mich darauf, bis Dezember meine Wunden zu lecken, die der Cliffhanger verursacht hat.

Wenn ihr, warum auch immer, bisher an diesem Buch vorbeigekommen seid oder euch dagegen entscheiden habt, es zu lesen, dann ändert das. Greift danach, lasst euch auf die Geschichte ein, genießt sie. Ihr werdet es nicht bereuen.