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Veröffentlicht am 01.04.2024

Reisen mit Hund

Deutschland mit Hund
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„Doch Urlaub mit Hund braucht ein wenig Planung, damit die Reise nicht in Stress ausartet.“

„Deutschland mit Hund“ ist ein Reiseführer für Menschen und ihre Vierbeiner von Julia Schattauer. Er erschien ...

„Doch Urlaub mit Hund braucht ein wenig Planung, damit die Reise nicht in Stress ausartet.“

„Deutschland mit Hund“ ist ein Reiseführer für Menschen und ihre Vierbeiner von Julia Schattauer. Er erschien im Juni 2023 im Bruckmann Verlag.

…welcher Hundehalter kennt es nicht? Endlich Urlaubszeit, doch welches Ziel soll man ansteuern, wenn der liebe Vierbeiner mitkommen soll? Welche Urlaubsorte eignen sich, wo soll man übernachten, was kann unternehmen…?
Fragen über Fragen, die nicht immer einfach zu beantworten sind und definitiv Vorausplanung erfordern. Der Reiseführer aus dem Bruckmann Verlag beschäftigt sich mit genau diesen Fragen und hilft so bei der Reiseplanung ungemein.
Anders als bei anderen Reiseführer ist er dabei nicht kleinteilig in einzelne Orte aufgebaut, sondern gröber in Himmelsrichtungen unterteilt. Nach dieser Aufteilung geht es dann feiner um Regionen und Tipps, aber nicht im kleinsten Detail um Städte. Einen Gesamtüberblick über die beschriebenen Reiseziele gibt eine Übersichtskarte zum Buchanfang.
Mir hat diese Einteilung sehr gut gefallen, da man so einen wunderschönen Einblick in ganze Reiseregionen bekommt. Wenn man dann weiter ins Detail gehen möchte, kann man sich spezifischere Reiseführer anschauen, muss sich aber nicht sofort kleinteilig entscheiden und kann sich gröber orientieren und fokussieren.
Bei der Vorstellung der jeweiligen Regionen wird auf Hauptattraktionen gesetzt, dabei aber immer der Hund im Blick behalten. So gibt es zum Beispiel bei Schlössern Hinweise, ob Hunde erlaubt sind oder nicht und wenn ja, ob eventuell ein Maulkorb getragen werden muss oder Anbindemöglichkeiten vorhanden sind. Von entsprechenden Anbindemöglichkeiten halte ich aus diversen Gründen nichts, finde es aber gut, dass im Buch erwähnt werden.
Diese Anmerkungen gibt es auch in Bezug auf Seilbahnen oder Brücken. Der Besuch der Hängebrücke im Harz ist etwa nur bedingt angeraten, da diese aus einem Gitterrost besteht und Hunde auf diesem schlecht laufen können. Diese Betrachtungen haben mir sehr gefallen, denn sie zeigen, dass viel über den treuen Begleiter nachgedacht wurde und helfen sehr!
Gewisse Unternehmungen können so direkt aus der Planung gestrichen, bewusst eingeschlossen oder ohne Hund geplant werden.
Die Unternehmungstipps sind dabei insgesamt vielfältig und umfassen sowohl Wanderungen als auch Städte- oder Museumstipps.
Die unglaublich schönen Bilder laden auf jeder Seite zum sofortigen Reiseantritt ein und machen gemeinsam mit den Beschreibungen wirklich Lust auf das Erkunden Deutschlands.
Auf der Strecke bleiben dabei auch diverse Übernachtungsempfehlungen nicht und sowohl Hotel als auch Campingplätze sind bedacht worden. Außerdem werden auch einige ungewöhnliche Schlafmöglichkeiten genannt, die den Hund nicht ausschließen.
Abgerundet wird der Reiseführer durch allgemeine praktische Tipps fürs Reisen mit Hund - zum Beispiel „Autofahren mit Hund“ oder „die schönsten Hundestrände“. Diese befinden sich immer wieder zwischendurch als „Gut zu Wissen“-Parts. Die allgemeinen Hinweise gefallen mir an sich sehr gut, die Anordnung im Buch dagegen gefiel mir weniger. So sind in diesen Parts auch Tipps für Campingplätze oder Skiferien, welche dann aber nicht in die jeweilige Region passen, die eigentlich grade im Fokus steht. Mich hat die Anordnung dieser Tipps daher etwas irritiert und ich hätte sie mir eher zwischen den einzelnen Regionen oder eben passend zu den Regionen gewünscht.
Darüber hinaus habe ich am Reiseführer aber absolut nichts auszusetzen und kann ihn wirklich von ganzem Herzen empfehlen. Einige der genannten Orte habe ich schon selber besucht und weitere werden nach der tollen Beschreibung mit Sicherheit folgen!

Mein Fazit: „Deutschland mit Hund“ ist ein sehr gelungener Reiseführer, der einem einen schönen Überblick für die Reise mit Hund verschafft und dabei so manchen Geheimtipp bereithält. Er überzeugt durch die Hundeliebe, die aus jeder Zeile herausspricht und durch Hinweise, die deutlich machen, dass die Autorin sich wirklich Gedanken gemacht und umsichtig recherchiert hat. Von mir gibt es daher 4,5 von 5 Sternen und eine klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Fliegen

Himmelsstürmerinnen - Wir greifen nach den Sternen
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„Sie haben uns glauben lassen, wir könnten etwas erreichen, studieren, etwas verändern, obwohl wir Frauen sind. Aber so ist es nicht.“

„Himmelsstürmerinnen - Wir greifen nach den Sternen“ ist der erste ...

„Sie haben uns glauben lassen, wir könnten etwas erreichen, studieren, etwas verändern, obwohl wir Frauen sind. Aber so ist es nicht.“

„Himmelsstürmerinnen - Wir greifen nach den Sternen“ ist der erste Band der „Himmelsstürmerinnen-Saga“ von Sarah Lark. Er erschien im Januar 2024 im Bastei Lübbe Verlag.
Schottland, 1873: Die drei Cousinen Ailis, Donella und Haily sind Töchter eines schottischen Clans, der Familientraditionen ehrt. Während also Ailis Familie auf einen männlichen Nachkommen hofft, streben die anderen Familien den Clantitel an. Die drei Cousinen jedoch, die später gemeinsam mit Emily, Hailys Kindergefährtin, auf ein Mädcheninternat geschickt werden, haben im Leben andere Ziele als Heiraten. Verbunden werden gerade Ailis, Donella und Emily durch das gemeinsame technische Interesse. Haily ist eher die Außenseiterin mit künstlerischem Ehrgeiz. Obwohl es zunächst so aussieht, als würde das Schicksal die jungen Frauen in alle Himmelsrichtungen verschlagen, bleiben sie schließlich doch aneinander gebunden…

Zunächst einmal muss ich eine Content Note zum Roman anbringen, es kommt zu Gewalt und zum Tod von Tieren. Passt also auf, wenn ihr darüber nicht lesen mögt!

Der neue Roman von Sarah Lark war für mich als treue Leserin natürlich ein Muss. Trotzdem habe ich mich am Romananfang sehr schwer getan, das Buch weiterzulesen. Aufgrund der vier Protagonistinnen dauert die Einführung in die Haupthandlung sehr lange und ist zudem ein wenig kompliziert durch die vielen verschiedenen Figuren. Zusätzlich ist der Schreibstil zu Beginn eher sachlich und Emotionen werden noch nicht gut transportiert. Schließlich kommt es noch zum gewaltsamen Tod und zuvor schon zu Quälerei an Tieren, wodurch ich mich zusätzlich sehr schwer getan habe!
Glücklicherweise ist es aber so, dass die Geschichte spätestens nach dem ersten Drittel an Fahrt aufnimmt. Die Protagonistinnen sind zu diesem Zeitpunkt gut eingeführt und Sympathien und Antipathien klar. Zunächst begleitet man Ailis, welche sehr unvorhergesehen verheiratet wird und in die USA auswandert. Auch die anderen Cousinen verlassen schließlich Schottland und im Laufe der Zeit greift jede auf ihre Weise nach den Sternen.
Während Ailis sich dabei tatsächlich der Astronomie widmet, beschäftigt sich Donella mit dem Fliegen und Haily entdeckt die Theaterbühnen für sich. Auch Emily bricht schließlich ihre Ketten, worüber ich mich wohl am meisten gefreut habe. Ihre Entwicklung ist für mich daher auch am beachtlichsten, denn sie wirkte zunächst eher wie eine graue und stille Maus, die ihre Wünsche niemals durchsetzen wird. Schließlich beweist sie aber allen das Gegenteil und widmet sich der Zoologie und Psychologie.
Der Roman endet dann mit einem großen Knall, den ich so absolut nicht erwartet hätte. Typisch Sarah Lark wird also am Ende abgerechnet und obwohl ich doch überrascht war, war ich nicht unbedingt traurig…
Der Schreibstil ist nach dem holperigen Anfang dann ebenfalls flüssig und mitreißend. Die personale Erzählperspektive wechselt zwischen den Cousinen und Emotionen werden gut transportiert.
Die Autorin greift in ihrem Roman verschiedenste historische und soziale Themen auf und bindet sie brillant in die Handlung ein. So stellt sie anhand der Protagonistinnen deutlich die Rolle der Frau zum Ende des 19. Jahrhunderts dar. Die Rolle als Ehefrau und Mutter war noch sehr etabliert, die jungen Frauen hatten kaum eine Chance aus diesem Konstrukt auszubrechen. Dennoch war Bildung auch für Frauen schon möglich und manche Universitäten ließen sogar schon ein Studium zu. Dennoch war es auch mit entsprechender Ausbildung schwer einen Beruf zu finden und auch noch gut bezahlt zu werden. Weiterhin bestanden große Vorbehalte den Frauen gegenüber, mit denen sich die Protagonistinnen auseinandersetzen müssen. Darüber hinaus geht es auch um Sklaverei und Rassismus in den Staaten sowie um Homosexualität und damalige gesellschaftliche Tabubrüche wie Abtreibung und ungewollte Schwangerschaft. Darüber hinaus werden auch technische Entwicklungen wie das Automobil und Luftschiffe beschrieben und wissenschaftliche Erkenntnisse in Bezug auf die Ornithologie und die Astronomie eingearbeitet. Historische Fakten werden dabei ebenfalls in die fiktive Handlung aufgenommen.
Was in der Tat sehr gewaltig und fast schon überladen klingt, ist allerdings mühelos in die Handlung eingeflochten und keinesfalls kompliziert lesbar. Der Roman lebt von seinen verschiedenen Handlungssträngen, die zunächst auseinander driften, schließlich aber wieder zusammenfließen.

Mein Fazit: Obwohl ich mich beim Lesen zunächst schwergetan habe, muss ich final sagen, dass Sarah Lark wieder ein großartiger historischer Roman gelungen ist. Der Auftakt ihrer neuen Familiensaga stellt starke und mutige Frauen am Ende des 19. Jahrhunderts dar und zeigt, welche Schwierigkeiten und Hindernisse es für sie gab. Nachdem ich mich in die Handlung eingefunden hatte, konnte ich den Roman kaum aus der Hand legen, weshalb ich 4,5 von 5 Sternen vergebe und eine klare Leseempfehlung ausspreche.

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Lebenstraum

Der Traum der Lady Flower
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„Es war nicht unnatürlich, mehr vom Leben zu wollen, als Mutter zu sein. Rhona mochte es nicht verstehen, Cailan mochte es nicht verstehen, doch das war egal.“

„Der Traum der Lady Flower“ ist der erste ...

„Es war nicht unnatürlich, mehr vom Leben zu wollen, als Mutter zu sein. Rhona mochte es nicht verstehen, Cailan mochte es nicht verstehen, doch das war egal.“

„Der Traum der Lady Flower“ ist der erste Band der Celtic-Dreams-Reihe von Kristin MacIver. Er erschien im März 2024 im Droemer Knaur Verlag.
Schottland, 1485: Flower liebt Tiere und wünscht sich seit dem Tod ihres Hundes Bhaic, diese heilen zu können. Zu ihrer Zeit ist das Leben der Frauen allerdings nur selten selbstbestimmt und so soll auch für Flower ein passender Ehemann gesucht werden. Zu Flowers Leidwesen soll ihr Ehemann ausgerechnet von ihrer Jugendliebe Cailan Sinclair ausgewählt werden. Als Flower schließlich eine Idee hat, wie sie einen Ehemann bekommen und ihren Traum erfüllen kann, ruiniert ein ungeplanter Kuss alles…

Zunächst einmal möchte ich eine Triggerwarnung für das Buch aussprechen, die mir persönlich sehr wichtig ist. In „Der Traum der Lady Flower“ stirbt ein Haustier, wobei die Szene selber nicht explizit dargestellt wird. Für mich ist dieses Thema schwierig und wenn es euch ähnlich geht, überlest am besten den Prolog! Darüber hinaus gibt es weitere Content Notes, die ihr aber am Ende des Romans finden könnt.

Der Roman von Kristin MacIver ist ein historischer Liebesroman, der im malerischen Schottland spielt. Flower ist dabei eine außergewöhnliche Protagonistin. Dem typischen Frauenbild ihrer Zeit entspricht sie absolut nicht. Sie liebt Tiere und ihr größter Wunsch ist es, diese heilen zu können. Dabei kennt sie eine Heilerin in einem anderen Ort, die sich mit Tieren auskennt und möchte bei dieser lernen. Dies ist für Frauen aber eben nicht üblich und obwohl Flower insgesamt ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern hat, möchte sie diese nicht enttäuschen. Aus diesem Grund traut sie sich auch nicht, ihnen von ihrem Herzenswunsch zu erzählen. Als dann entschieden wird, dass sie endlich heiraten soll und Cailan Sinclair ihren Ehemann auswählen soll, akzeptiert sie diese Entscheidung entsprechend klaglos.
Die Funken zwischen Flower und Cailan sprühen schon zu Beginn des Romans, ihre Positionen innerhalb ihrer Clans schließen eine Verbindung zwischen ihnen aber eigentlich aus. Zudem ist Cailan zwar Flowers Jugendliebe und ein Teil von ihr schwärmt auch immer noch für ihn, andererseits ist er aber auch ein absoluter Frauenheld und eingebildet dazu…
Cailans wahre Gefühlswelt sieht in dabei in Wirklichkeit aber anders aus. Ja, er hat seinen Spaß, geht aber mit den Frauen immer respektvoll um und fällt damit ebenfalls eher aus dem Männerbild der damaligen Zeit heraus. Er tut nichts, was die Frauen nicht wollen und hat hauptsächlich Affären mit verwitweten Frauen. Zudem trägt er ein Trauma mit sich herum, das ihn nahezu täglich verfolgt und ihm seine Position als angehender Clanführer massiv erschwert.
Durch die wechselnde personale Erzählperspektive werden die Gefühle beider Protagonisten gut verständlich und nachvollziehbar dargstellt. Der Schreibstil ist insgesamt sehr flüssig und mitreißend.
Die Anziehung zwischen Flower und Cailan ist von Anfang an spürbar, eine Beziehung scheint aber aus mehreren Gesichtspunkten unmöglich. Ich persönlich konnte sehr schnell in die Handlung eintauchen und gerade die Gefühle von Flower sehr gut nachvollziehen. Beide Figuren sind gut und authentisch charakterisiert und auch die Nebenfiguren mochte ich sehr. Allen voran habe ich dabei Hailey, die Küchenmagd und Freundin von Flower, in mein Herz geschlossen. Sie ist charmant, witzig und entschlossen und hat mich so manches Mal zum Schmunzeln gebracht.
Die Entwicklung der Handlung sowie der Konflikt, dem Flower ausgeliefert ist, haben mich absolut gefesselt und überrascht. Der Ablauf der Story war dabei für mich nicht vorhersehbar, weshalb eine große Spannung aufrecht erhalten wurde.
Teilweise war ich überrascht von den eher unzeitgemäß wirkenden Ansichten der Figuren. So ist es zum Beispiel für viele Figuren selbstverständlich, dass Frauen zu nichts gedrängt und ihre Worte akzeptiert werden. Dies gefällt mir grundsätzlich natürlich gut, jedoch bin ich unsicher, ob diese Ansichten tatsächlich zeitgemäß sind.
Dass Flower Tierheilkunde lernen möchte, finde ich ebenfalls großartig und ich hätte mir in dieser Richtung ein wenig mehr Hintergrund gewünscht. Zwar ist das Thema an sich sehr präsent, da es eben Flowers Herzenswunsch ist, richtige Anwendung findet die Tierheilkunde aber nur an sehr wenigen Stellen. Der Fokus des Romans liegt klar auf der Liebesgeschichte.


Mein Fazit: „Der Traum der Lady Flower“ ist ein ungewöhnlicher, leicht lesbarer und mitreißender historischer Roman. Obwohl ich mir ein wenig mehr historischen Kontext und Hintergründe zur Tierheilkunde gewünscht hätte, habe ich die Geschichte sehr gerne gelesen und empfehle sie absolut. Von mir gibt es entsprechend 4,5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 13.12.2023

Inselmädchen

We Are Like the Wind
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„Ich traue mich nichts. Und ich erlebe zu wenig. Ich weiß generell nicht, was ich mit meinem Leben anstellen soll, abgesehen davon, reihenweise Bücher zu verschlingen.“

„We are like the Wind“ ist der ...

„Ich traue mich nichts. Und ich erlebe zu wenig. Ich weiß generell nicht, was ich mit meinem Leben anstellen soll, abgesehen davon, reihenweise Bücher zu verschlingen.“

„We are like the Wind“ ist der dritte Band der „Like us“-Trilogie von Marie Niebler. Er erschien im August 2023 im Reverie bzw. Mira Taschenbuchverlag und ist grundsätzlich unabhängig von den anderen Bänden lesbar.
Als Tochter der Inselbürgermeistern wird von Laina einiges erwartet. Dazu gehört, dass sie später selbstverständlich den Posten ihrer Mutter übernimmt und auch jetzt, wo ihre Mutter verletzt ist, Aufgaben übernehmen kann. Da kommt der Profisportler Ethan gerade recht, schließlich muss er über die Insel geführt und persönlich begrüßt werden… Laina ist dies gar nicht recht, denn zum einen ist sie lieber alleine mit ihren Büchern und zum anderen hat sie überhaupt kein Interesse am eingebildeten Sportler. Ihre Gefühle wirbelt er allerdings dennoch durcheinander und lockt sie schließlich aus der Reserve…

Ethan ist Kite-Profi und nimmt sich mit seinen Freunde eine Auszeit, um dem Medienrummel für eine kurze Zeit zu entfliehen. Er möchte seine Verpflichtungen vergessen und einfach nur zur Ruhe kommen. Dabei hat er jedoch stets Angst, erkannt zu werden, sodass er trotz des Urlaubs ziemlich unter Spannung steht. Laina, die ihm ungewollt als Fremdenführerin zur Seite stehen muss, schafft es jedoch, dass Ethan seine Ängste vergisst. Bei ihr fühlt er sich wohl und verstanden und auch umgekehrt lockt Ethan Laina aus der Reserve. Durch ihn bemerkt sie, dass das Leben auf Malcom Island vielleicht nicht alles ist, was sie im Leben kennenlernen will. Doch wie könnte sie ihre Mutter und die Insel im Stich lassen? Laina plagen insgesamt starke Selbstzweifel und ihr Pflichtbewusstsein ihrer Mutter gegenüber ist sehr ausgeprägt. Aber obwohl Ethan ihr klarmacht, dass sie auf ihre eigenen Wünsche hören sollte, muss auch Ethan sich fragen, ob sein Weg noch der ist, den er gehen möchte…
Die beiden Hauptfiguren sind sympathisch, gut charakterisiert und zusammen ein wirklich niedliches Paar. Ihr Umgang miteinander ist geprägt von vielen Neckereien - getreu dem Motto „Was sich neckt, das liebt sich.“ - und die Story wird dadurch sehr leicht und locker.
Gefreut habe ich mich auch über das Wiedersehen mit den anderen Inselbewohnern und den Protagonisten der vorherigen Bände. Sehr amüsiert habe ich mich dabei wieder über Brenda aus dem Kaufladen… Mit Ethans Freunden hingegen konnte ich absolut nicht warm werden. Für mich ist völlig unklar, warum Ethan sie als Freunde bezeichnet. Für mich sind sie kindisch, albern und unsympathisch. Ihre zentrale Rolle erschließt sich mir nicht…
Die Romanthemen sind insgesamt sehr vielfältig gewählt, wobei ich an dieser Stelle nicht mehr verraten möchte, da es spoilern könnte. Marie Niebler geht mit den sensiblen Themen geschickt um und webt sie mühelos in die Handlung ein. Gewünscht hätte ich mir hierbei allerdings, dass die Themen tiefer beleuchtet werden. Für mein Gefühl wird hier oft eher nur an der Oberfläche gekratzt und Probleme werden nur angerissen. Vielleicht ist gerade dies beabsichtigt, sodass man sich alleine weiter damit befasst.
Der Schreibstil ist, wie von der Autorin gewohnt, sehr flüssig. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so vorbei und das romantische und behagliche Setting auf der wunderschönen Insel Malcolm Island löst ein absolutes Wohlbefinden aus.
Ganz unabhängig von der Handlung gefallen mir zudem das wunderschöne Buchcover und die klare Reihenbenennung auf der Buchrückseite. Dies fehlt mir bei vielen Büchern und hat mich schon oft geärgert. Nämlich immer dann, wenn man einen Folgeband einer Reihe versehentlich kauft, dies aber am Buch selber nirgendwo erkennen kann. Daher an dieser Stelle ein großes Lob an den Verlag - ich finde diese Info super wichtig!

Mein Fazit: „We are like the Wind“ ist ein romantischer und leicht lesbarer New-Adult-Roman. Figuren und Setting sind gut gewählt, die Liebesgeschichte insgesamt gut ausgearbeitet und dabei mit ausreichend Tiefgang versehen. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen und ich muss sagen, dass ich es sehr schade finde, dass die Buchreihe nun beendet ist, denn auch Auri und Tommy hätten ihre Geschichte verdient…

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Herausforderungen

Sommertagsträume
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„Vielleicht war es wirklich ganz gut, das böse Wesen hier oben zurückzulassen und der Arbeit im Tal eine Chance zu geben.“

„Sommertagsträume“ ist der dritte Band der „Liebe in den Bergen“-Reihe von Lotte ...

„Vielleicht war es wirklich ganz gut, das böse Wesen hier oben zurückzulassen und der Arbeit im Tal eine Chance zu geben.“

„Sommertagsträume“ ist der dritte Band der „Liebe in den Bergen“-Reihe von Lotte Römer. Er erschien im Juli 2023 im Montlake Verlag von Amazon Publishing und kann unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden.

Elsa lebt seit einigen Jahren auf der Alm. Ein Leben im Tal kann sie sich kaum noch vorstellen. Und Angst davor hat sich außerdem, denn seit ihr Exfreund Christopher ihr das Herz gebrochen hat, ist die Alm ihre Zuflucht.
Als sie für die Hochzeit ihrer Freundin Leni ins Tal hinab muss, sind ihre Ängste entsprechend groß und umso überraschter ist sie, als sie den Bäcker Martin kennenlernt. Mit ihm fällt ihr das Reden auf Anhieb leicht und ihre Rettung ist er außerdem – dieses Jahr kommen die Kühe vom Bauern Alois nämlich nicht auf die Alm und Elsa kann in der Bäckerei aushelfen.

Lotte Römers Roman hatte mich wieder einmal schnell gefangen. Ich mag Elsa, sie liebt Tiere, liest gerne und mag es, zurückgezogen zu leben. Ich finde sie sehr sympathisch und konnte ihre Gefühle in den meisten Situationen tatsächlich sehr gut nachempfinden. Zwar dachte ich, ihre Vergangenheit wäre schlimmer, als sie am Ende ist, aber bei solchen Dingen fühlt eben jeder anders, auch wenn der Grund für ihre Flucht auf die Alm hier fast schon lapidar wirkt. Gerade später, als ihr so manche Dinge klar werden und sie wirklich wütend und enttäuscht ist, habe ich sie aber so gut verstehen können. Die Menschen in ihrer Umgebung haben es gut gemeint, aber gut gemeint ist eben tatsächlich nicht immer gut gemacht und ich verstehe vollkommen, dass sie hier böse ist!
Auch Martin war mir von Beginn an sympathisch. Er hat die Bäckerei seiner Eltern übernommen und kämpft seitdem darum, seinen eigenen Stil zu verwirklichen. Er liebt das Bäckerhandwerk und möchte keine industrielle Massenbackware, sondern handgefertigtes Sauerteigbrot herstellen. Gegen die Meinung seiner Eltern kann er sich aber schlecht durchsetzen, denn ehrlich gesagt, ist er nicht unbedingt der selbstsicherste Typ… Sehr liebenswert dazu auch seine Stimme, die quietschig wird, wenn er aufgeregt ist!
Lottes Schreibstil ist leicht und flüssig. Das Handlungssetting ist wieder wunderbar gewählt und die authentischen Einblicke ins Brotbacken haben mir sehr gut gefallen. Auch die Entwicklung der beiden Protagonisten ist gut gelungen, sowohl Martin als auch Elsa kommen im Laufe der Handlung aus ihrer Komfortzone heraus und stehen für sich selber ein. Veränderungen brauchen Mut und dies beweisen die beiden definitiv. Zudem gibt es anschauliche Darstellungen über das Leben auf der Alm, das ich mir wirklich nicht allzu leicht vorstelle!
Das Hauptthema neben der Liebesgeschichte ist der Generationenkonflikt von Martin und seinen Eltern, die Darstellung finde ich sehr authentisch und die Schwierigkeiten, die Martin hat, sind absolut verständlich. Es ist wohl ebenso wenig leicht, seinen Betrieb abzugeben, als eben den Traditionsbetrieb nach eigenen Träumen umformen… Die Autorin greift diesen Konflikt gut auf und auch die schließliche Lösung hat mich überzeugt.
Gefallen hat mir außerdem, dass alle Protagonisten der ersten beiden Bände ebenfalls wieder auftauchen, wobei Leni und Kenneth präsenter sind, als Jasmin und Timon. Die Verknüpfung der Bände ist dabei so zart, dass sie trotzdem unabhängig und auch in anderer Reihenfolge gelesen werden können! Susi als beste Freundin von Martin finde ich außerdem auch klasse – im Grunde wünsche ich mir eigenen Band über sie! <3

Mein Fazit: Ein lockerer und leichter Sommerroman, der sich einfach und flüssig Lesen lässt. Ich habe mich gerne in die Berge geträumt und mit Elsa und Martin mitgefiebert. Der erste Band der Reihe ist immer noch mein Lieblingsband, „Sommertagsträume“ kommt für mich nicht ganz heran, daher gibt es von mir 4,5 von 5 Sternen.

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