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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2017

Manchmal kommt es anders als man meint!

Die Stille zwischen Himmel und Meer
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Inhalt:

Edda reist ans Meer, um sich ihren Ängsten zu stellen. Sie wurde als junges Mädchen von Isolde entführt und 12 Jahre gefangen gehalten. Seit dieser Zeit wird sie von Ängsten vor freien Flächen ...

Inhalt:

Edda reist ans Meer, um sich ihren Ängsten zu stellen. Sie wurde als junges Mädchen von Isolde entführt und 12 Jahre gefangen gehalten. Seit dieser Zeit wird sie von Ängsten vor freien Flächen wie das Meer und die weiten Himmel heimgesucht. Diesen Ängsten möchte sie sich in diesem Urlaub das erste Mal stellen. Dieser Urlaub, den sie plant alleine am Meer zu verbringen, soll ihr helfen diese Ängste zu überwinden und ihrem Leben eine neue Richtung geben. Doch wie zu erwarten, läuft alles etwas anders als geplant. Sebastian, dessen Vergangenheit durch den Tod seiner Frau überschattet wird, zieht durch ein Buchungsfehler ebenfalls in das Ferienhaus ein und auch Mia, die Enkelin der Vermieterin, bringt Edda geplante Ruhe etwas durcheinander.

Meine Meinung:

Wir werden hier mit der Geschichte einer Frau konfrontiert, die in ihrer Jugend sehr schlimme Erlebnisse durchmachen musste und deren Pläne jetzt, als sie versucht sich ihren Ängsten zu stellen, durcheinander gewirbelt werden. Eddas Entwicklung wird sehr gefühlvoll beschrieben und man kann sich als Leser gut in ihre Gefühlswelt hineinversetzen. Ihre Angst vor großen Räumen und offenen Flächen kann man gut nachvollziehen, nachdem man ihre Geschichte erfahren hat. Sehr gefühlvoll beschreibt die Autorin, die langsame Öffnung in Richtung Sebastian, der selber einen schweren Schicksalsschlag erlitten hat. Schnell wird klar, dass sich hier zwei geschundene Seelen finden und gegenseitig heilen.
Die Geschichte wird ruhig erzählt ohne dabei kitschig zu werden. In Rückblenden erleben wir Eddas Gefangenschaft und ihre Suche nach dem Weg zurück ins Leben nach ihrer Befreiung. Wahrscheinlich brauchte sie wirklich einen weiteren Menschen mit schlimmen Erlebnissen, um ihre Vergangenheit verarbeiten zu können. Aber auch in Hilde, ihre Vermieterin, und Mia, Hildes Enkelin, findet sie Menschen, die ihr in den richtigen Momenten zur Seite stehen.
Ein sehr gefühlvoller Roman, mit einem doch etwas überraschenden Ende.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Gefühl
  • Anspruch
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 23.10.2017

Spannender Thriller vor brisantem Hintergrund

Verfolgung
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Inhalt:

Lisbeth Salander, die aufgrund der Ereignisse im letzten Band eine kurze Haftstrafe im Hochsicherheitsgefängnis Flodberga absitzt, erfährt von ihrem altern Förderer Holger Palmgren neue Details ...

Inhalt:

Lisbeth Salander, die aufgrund der Ereignisse im letzten Band eine kurze Haftstrafe im Hochsicherheitsgefängnis Flodberga absitzt, erfährt von ihrem altern Förderer Holger Palmgren neue Details zu ihrer Kindheit und Jungend. Sie bittet Mikael Blomkvist, der sie regelmäßig im Gefängnis besucht, Nachforschungen zu Leo Mannheimer anzustellen, in dessen Kindheit es anscheinend Parallelen zu Lisbeths Vergangenheit gibt. Im Gefängnis wird die Stimmung immer angespannter. Ein weiterer Handlungsstrang führt uns zu Faria Kazis, die ebenfalls in Flodberga einsitzt und von einer anderen Gefangenen, Benito Anderson, gemobbt wird. Hier wird schnell klar, dass die Hintergründe zu ihrer Vergangenheit führen, die sie bis in Gefängnis verfolgen.

Meine Meinung:

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Die beiden parallel erzählten Geschichten sind jede auf ihre Art fesselnd. Besonders die Nachforschungen zu Lisbeths Vergangenheit erweisen sich als sehr brisant und führt den Leser in die Abgründe der Zwillingsforschung. Ich fand es erschreckend, welche Details hier bekannt wurden. So erschreckend, dass es hier sogar zu Entführungen und einem Mord kommt.
Auch dir Rückblenden zu Leos Leben und dem seines Bruders erweisen sich als sehr aufschlussreich über das Vorgehen der Behörden. Auch wenn wir keinen weiteren Details zu Lisbeths Vergangenheit erfahren, können wir aus dem Schicksal der Männer einiges ableiten.
Farias Geschichte führt uns zum Thema Zwangsehen und den Vorstellungen, die in einigen Zuwandererfamilien existieren. Erschreckend hierbei auch, wie weit die Macht der Familien bis in die Gefängnisse reichen und wenig die Gefängnisleitung in der Lage ist, sie Insassen zu beschützen.
Die Charaktere werden sehr gut gezeichnet und die Auswahl der Themen ist sehr interessant. Leider ist Mikaels Charakter etwas blass gezeichnet, er dient nur als „Informationsbeschaffer“ ansonsten spielt er eine untergeordnete Rolle. Lisbeth ist auch in diesem Buch die tragende Person, bleibt aber auf ihre Art unnahbar und mit ihren unkonventionellen Handlungsweisen hält sie einige Überraschungen bereit, die einen nach Luft schnappen lassen.
Alles in allem handelt es sich um ein lesenswertes Buch, dass einiges an Spannung bereithält, aber leider habe ich auch in diesem Band wieder das Gefühl Lisbeth nicht näherzukommen. Der Grund hierfür liegt sicherlich in ihrem Charakter, aber ich mag es bei Thrillern gerne, wenn man sich mit den Protagonisten identifizieren kann. Das fehlt mir hier etwas.

Veröffentlicht am 11.10.2017

Spannende Familiengeschichte in den 1970er Jahren

Möge die Stunde kommen
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Inhalt:

England 1970: Wir steigen in die Handlung mit dem Prozess von Virginia Fenwick gegen Emma Cliften in die Handlung ein. Emma schafft es ihre Unschuld zu bestätigen, der Preis ist aber das Ende ...

Inhalt:

England 1970: Wir steigen in die Handlung mit dem Prozess von Virginia Fenwick gegen Emma Cliften in die Handlung ein. Emma schafft es ihre Unschuld zu bestätigen, der Preis ist aber das Ende der politischen Karriere ihres Mannes Harry. Giles schafft es seine Liebe Karin aus Ost-Berlin zu befreien. Schnell stellt sich die Frage, ob sie die Flucht nur aus Liebe auf sich genommen hat oder ob es auch noch weitere Gründe gab. Nach dem Ende seiner politischen Karriere widmet sich Harry dem Kampf um die Freiheit seines russischen Freundes Anatoli Babakow, der seit längerer Zeit inhaftiert ist.

Meine Meinung:

Ich habe mich darauf gefreut, vom weiteren Schicksal der Personen zu erfahren, die ich schon aus den Vorgängerbänden kannte. Ich bin nicht enttäuscht worden, denn der Autor schafft es mal wieder, den Leser mit in eine Welt auf Intrigen, Liebe und Familie zu nehmen. Mich hat das Buch von Anfang an gefangen genommen und es fiel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen.
In diesem Buch liegt der Hintergrund des Buches ganz klar im Kalten Krieg. Es geht um Spionage und Schriftsteller, die nicht frei arbeiten und das Land verlassen dürfen. Für mich wurde eine vergangene Zeit wieder lebendig. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich das Auftauchen historischer Personen wie Walter Scheel und Maggy Thatcher finden soll, die zu einem Teil der Handlung wurden. Sie verkörpern aber bestimmt einiges von der Stimmung der Zeit.
Ich kann diese Buch nur empfehlen, nimmt es doch vieles von den Ereignissen auf, die die damalige Zeit geprägt haben. Eingewoben in eine Familiengeschichte, mit sehr unterschiedlichen Charakteren, ergibt sich ein wirklich spannendes Buch.
Für Leser, die sich für die jüngere Geschichte interessieren ist dieses Buch absolut lesenswert.

Veröffentlicht am 13.09.2017

Spannender Thriller mit aktuellem Bezug

Alternativen
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Inhalt:

Thomas wird in der Nacht von Asylbewerbern überfallen. Seine Freundin Marion, die in der Flüchtlingshilfe aktiv ist, überzeugt ihn, diesen Überfall nicht anzuzeigen, da sie negative Reaktionen ...

Inhalt:

Thomas wird in der Nacht von Asylbewerbern überfallen. Seine Freundin Marion, die in der Flüchtlingshilfe aktiv ist, überzeugt ihn, diesen Überfall nicht anzuzeigen, da sie negative Reaktionen in der Öffentlichkeit erwartet. Der Überfall lässt Thomas aber nicht zur Ruhe kommen und als ihn ein Arbeitskollege zu einer Veranstaltung der rechten Parten „Die besseren Deutschen“ einlädt, folgt er der Einladung und landet in den Fängen dieser Partei. Er wird von dem Vorsitzenden zu seinem Referenten gemacht und steigt auf in der Partei. Als es in Frankfurt zu einem Anschlag auf einen Zug kommt, wird dieser dem IS zugeschrieben. Thomas kennte die wahren Hintergründe der Tat.

Meine Meinung:

Mich hat das Buch auf den ersten Seiten gefangen genommen, denn Bezug zu den aktuellen Ereignissen ist einfach zu fesselnd. Thomas ist ein ganz normaler Mann, der durch den Überfall von seinen bisherigen Überzeugungen abkommt und auf eine Bahn gerät, die wenn auch nicht gut so doch in gewissen Weise nachvollziehbar und die durchaus realistisch ist. Schon schnell wird klar, dass in dieser Partei, Dinge hinter den Kulissen passieren und der Vorsitzende auch von illegalen Methoden nicht zurückschreckt. Zu welchen Methoden er am Ende bereit ist zu greifen, ist einfach nur erschreckend.
Spannend ist auch der Handlungsstrang, der von Farim handelt. Ein junger Araber, der sich in den IS hineinziehen lässt und bereit ist Attentate zu begehen.
Auch wenn es sich bei dieser Geschichte um Fiktion handelt, ist doch eine erheblicher Bezug zur Realität nicht zu übersehen. Die Handlung ist wahrscheinlich erheblich überzeichnet, aber ich hatte beim Lesen nie das Gefühl, dass der Bezug zur Realität verloren geht. Es ist zwar sehr erschreckend, aber so könnte es passieren.
Es handelt sich um einen spannenden Thriller mit einem erheblichen Bezug zur aktuellen politische Situation, logisch aufgebaut, flüssig geschrieben, der an die Grenzen der Glaubwürdigkeit geht, diese aber nicht überschreitet.

Veröffentlicht am 05.09.2017

Nichts für schwache Nerven

Das Porzellanmädchen
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Inhalt:

Luna More ist eine gefeierte Autorin von Psychothrillern. Sie war als Jugendliche selber Opfer eines Wahnsinnigen, der sie an einem See in der Nähe von Berlin entführt hat und in einem einsamen ...

Inhalt:

Luna More ist eine gefeierte Autorin von Psychothrillern. Sie war als Jugendliche selber Opfer eines Wahnsinnigen, der sie an einem See in der Nähe von Berlin entführt hat und in einem einsamen Haus festgehalten hat. Luna gelingt damals die Flucht, aber sie ist nie so ganz über dieses Ereignis hinweg gekommen, zumal der Täter nie gefasst wurde.
Luna hat das Haus ihrer damaligen Entführung ausfindig gemacht und die Gelegenheit bekommen, sich dort einzumieten. Zusammen mit Leon, dem Sohn ihrer besten Freundin, zieht sie in dieses Haus, als es zu seltsamen Vorkommnissen kommt.

Meine Meinung:

Ein spannendes Buch, das mich von der ersten bis zur letzten Seite gefangen genommen hat. Sehr geschickt schafft es der Autor, den Leser lange Zeit im Ungewissen zu lassen, welche Rolle Luna spielt. Ist sie wirklich das unschuldige, jungendliche Opfer, das ihre Vergangenheit in einem Buch aufarbeitet oder hat sie eine andere Seite?
Nichts für schwache Nerven sind die Szenen, die Leon in der Nacht in dem alten Haus erleben muss und man kommt wirklich ans Zweifeln, wenn es um Lunas Unschuld geht.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen, aber es ist nichts für Nächte in einsamen Häusern, dafür ist der Schreibstil zu realistisch. Das Buch lässt sich flüssig lesen, ist logisch aufgebaut und das Ende ist zwar überraschend, kann aber gut aus der Geschichte abgeleitet werden.
Für mich ist das Buch eine klar Leseempfehlung.