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Veröffentlicht am 07.03.2018

Spannender historischer Roman mit Krimiaspekt

Tulpengold
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Pieter ist ein begabter junger Mann, der seinen Vater verloren hat und von nun an unter der Obhut seines Paten steht. Dieser möchte den letzten Wunsch dessen Vater erfüllen und Pieter bei Rembrandt in ...

Pieter ist ein begabter junger Mann, der seinen Vater verloren hat und von nun an unter der Obhut seines Paten steht. Dieser möchte den letzten Wunsch dessen Vater erfüllen und Pieter bei Rembrandt in die Malerlehre geben.
Dort angekommen, ereignen sich um den berühmten Maler mehrere seltsame Morde, die mit ihm in Zusammenhang zu stehen scheinen.
Pieter versucht auf eigene Faust durch mathematischer Überlegenheit und mit kluger Unterstützung vom Medicus sowie Mareijke dem Täter auf die Spur zu kommen.

Das Cover gefällt mir ganz gut und passt mit dem Titel perfekt zum Roman - die Tulpe sagt eigentlich dann alles.

Dies ist ein historischer Roman mit kriminalen Aspekten. Er ist historisch sehr gut recherchiert und auch die kriminalistische Seite kommt nicht zu kurz. Bis zum Schluss wird man immer wieder von der Autorin in die Irre geführt und es ist eigentlich jeder verdächtig.
Auch werden hier die Themen Tulpenhandel, Malerei sowie Mathematik sehr gut beschrieben und man kann sich das alles sehr bildlich vor Augen führen wie die damalige Zeit verlaufen ist.

Pieter als Hauptprotagonist ist sehr gut ausgearbeitet. Er leidet unter dem Asperger-Syndrom, aber kann dieses gut bewältigen. Durch seine einzigartige Art und sein Talent ist er dem Leser gleich sympathisch und man muss ihn einfach mögen.
Rembrandt selber wirkt unsympathisch. Durch seine Aussetzer und Gewaltbereitschaft sowie egoistisches Verhalten seinen Lehrlingen gegenüber ist er sehr unangenehm.
Mareijke sowie der Medicus sind sehr nett und unterstützen Pieter in jeder Lage. Sie nehmen ihn so wie er ist und das merkt man sofort.

Ich habe bereits andere Bücher von Eva Völler gelesen, aber dies war mein erster historischer Roman mit Krimi und muss sagen, es ist ihr sehr gut gelungen und man kann es nur weiter empfehlen.

Die Geschichte ist sehr unterhaltsam und man lernt so einiges über die damalige Zeit sowie generell über die Malerei und den Tulpenboom. Die Autorin hat dies sehr gut ausgearbeitet und gut beschrieben und es bereitet mir Vergnügen beim Lesen.

Ich hoffe auf eine Fortsetzung von Pieter und das man noch viele Abenteuer von ihm lesen kann sowie seine Fortschritte beobachten kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 10.01.2018

außergewöhnliche Geschichte

Die Vergessenen
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1944. Die Krankenschwester Katrin Mändler ist in einer Heil- und Pflegeanstalt angestellt und verguckt sich in den Leiter und Arzt Karl Landmann. Erst nach und nach wird ihr klar, wer Landmann überhaupt ...

1944. Die Krankenschwester Katrin Mändler ist in einer Heil- und Pflegeanstalt angestellt und verguckt sich in den Leiter und Arzt Karl Landmann. Erst nach und nach wird ihr klar, wer Landmann überhaupt ist und wie gefährlich…

Jahre später bekommt Manolis Lefteris den Auftrag geheime Akten, die seinem Auftraggeber schaden könnten, wieder zu beschaffen. Zunächst scheint es ein normaler Auftrag zu sein bis er dahinter kommt, worum es sich wirklich handelt und wird sofort in sein Familiengeheimnis hineingezogen und kommt einem Verbrechen auf die Spur, das über Jahre hinweg geruht hat.

Das Cover gefällt mir sehr gut: wirkt verträumt und vergessen.
Der Titel könnte nicht besser gefehlt sein.

Die Geschichte wird aus 2 Zeitebenen geschrieben.
Einmal aus der Vergangenheit: wie Katrin ihre Zeit in der Klinik und den 2. Weltkrieg erlebt und wie sie sich dabei gefühlt hat, als sie hinter Landmann’s Geheimnis kam.
Und zweitens aus der Gegenwart: aus Manolis und Veras Sicht, wie sie die Akten suchen und dem Verbrechen auf die Spur kommen.

Die Protagonisten sind sehr anschaulich und wirken echt. Man fühlt mit dem einen oder anderen mit und kann durch die genaue Erklärung der Beweggründe ihnen intensiver folgen und lernt sie besser kennen.

Die Autorin versteht es mit viel Gefühl, Detailgenauigkeit und Sorgfalt den Leser zu fesseln und die Geschichte einem näher zu bringen.

Das Thema ist sehr wichtig und wird heute vergessen. Ich selber wusste es nicht und finde erschreckend was Menschen anderen Menschen antun können, und einfach abstempeln, als wären sie nichts wert. Mit welchen Recht?
Das Buch regt sehr zum Nachdenken an und soll das Geschehene wieder in die Köpfe der Menschen bringen.

Das Buch hat mich sehr berührt und ich werde auf jeden Fall wieder ein Roman dieser Autorin lesen.

Veröffentlicht am 08.10.2017

Am Brennerpass

Nachts am Brenner
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Commissario Grauner und sein neapolitanischer Kollege Saltapepe werden zum Brenner gerufen. Dort wurde ein Mann brutal ermordet. Bald führen die ersten Spuren in Grauners Vergangenheit, in dem seine Eltern ...

Commissario Grauner und sein neapolitanischer Kollege Saltapepe werden zum Brenner gerufen. Dort wurde ein Mann brutal ermordet. Bald führen die ersten Spuren in Grauners Vergangenheit, in dem seine Eltern unter mysteriösen Umständen ums Leben kamen. Auch tauchen Indizien auf, die in die dunkelsten Ecken der Menschheitsgeschichte führen.
Kann Grauner seine Dämonen besiegen und den Fall aufklären?

Dies ist ein weiterer Fall der beiden Ermittler und mein erster. Ich hatte keine Probleme in die Geschichte hinein zu finden und man merkt kaum dass es eine Reihe ist. Man kann diesen Roman unabhängig von den anderen lesen, da diese Geschichte abgeschlossen ist.

Das Cover gefällt mir sehr gut, passt zur Alpenidylle und wirkt ein bisschen mysteriös durch die untergehende / aufgehende Sonne und passt somit perfekt zum Titel.

Die Protagonisten sind mir sehr sympathisch.
Grauner als alter Kauz, der immer nur an seinen alten Sachen fest hält und nichts Neues erleben bzw. haben möchte. Dennoch ist er ein guter und scharfsinniger Ermittler und stellt sich seinen Ängsten.
Saltapepe, als zugezogener Südtiroler, vermisst seine Heimat und hat seine Prinzipien. Das fande ich sehr sympathisch, dass er nur mit Ehrlichkeit und Vertrauen den Fall annimmt und ermittelt.

Die Geschichte ist flüssig geschrieben und die Seiten fliegen nur an einem vorbei.
Dadurch dass es viele Indizien und mehrere Handlungsstränge gibt und die Ermittler an mehreren Spuren arbeiten, ist man regelrecht von dem Buch gefesselt. Man weiß bis zum Schluss nicht wie alles zusammen passt und wer der Täter ist, aber dies wird am Ende schlüssig aufgeklärt. Nur das letzte Kapitel hätte nicht unbedingt sein müssen.

Ich hatte eigentlich mit einem Krimi für Zwischendurch gerechnet – a la Tatort. Aber wurde hier eines besseren belehrt.
Den Autor werde ich mir merken und mir auf jeden Fall einen weiteren Grauner-Krimi holen.

Veröffentlicht am 29.09.2017

Wer ist der Verräter?

Verfolgt
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Will Robie ist Auftragskiller der US-Regierung und der Beste in diesem Job. Bald erhält er den Auftrag Jessica Reel zu eliminieren, da diese anscheinend die Seiten gewechselt hat und ihren Auftraggeber ...

Will Robie ist Auftragskiller der US-Regierung und der Beste in diesem Job. Bald erhält er den Auftrag Jessica Reel zu eliminieren, da diese anscheinend die Seiten gewechselt hat und ihren Auftraggeber zu liquidieren beginnt. Sie ist ebenfalls eine Killerin der Regierung und könnte es sehr gut mit Robie aufnehmen.
Robie nimmt die Verfolgung auf und findet bald heraus, das mehr hinter Reels Verrat steckt. Gemeinsam kommen die beiden einer Verschwörung auf die Spur, die globalen Einfluss hat…

Dies ist der 2. Roman um den Auftragskiller Will Robie.
Der Schreibstil ist flüssig und man findet ohne Probleme hinein – man könnte dieses Buch auch unabhängig von der Reihe her lesen, da dieser eine eigene abgeschlossene Handlung hat.
Die Hauptprotagonisten, die im 1. Band erwähnt werden, tauchen auch hier wieder auf, aber nur als Nebendarsteller und runden das Ganze ab.
Die kurzen Kapitel sind sehr angenehm und bewirken, dass man einfach neugierig ist / bleibt und weiter lesen will.

Das Cover ist wie im ersten Band passend zu Robie – wieder ein Mann allein auf weiter Flur.

Die Personen sind mir von Anfang an sympathisch.
Robie als Alleingänger, der seinen Plan zielstrebig verfolgt und sich dennoch Gedanken macht, ob alles richtig ist. Er ist eine Killermaschine mit menschlichen Zügen und muss sich doch zwischendurch damit abfinden, einfach nur hinter Jessica hinterher zu hängen.
Jessica, die das weibliche Gegenstück zu Robie ist – sie weiß was sie will und setzt ihr Leben dafür aufs Spiel und will gleichzeitig sich erklären.
Dieses Katz- und Maus-Spiel der beiden am Anfang fesselt den Leser und es macht einfach Spaß es zu verfolgen. Auch die Teamarbeit der beiden am Ende zeigt wie gut sie einander kennen und die Gedanken des Anderen voraussehen können.

Zwar hätte ich mir den Höhepunkt ein bisschen mehr und länger gewünscht, dennoch hat es den Spaß am Lesen nicht genommen und es war ein actionreicher Thriller, der einem den Atem geraubt hat.

Ich freue mich auf weitere Abenteuer von Will Robie und hoffe, dass die anderen Protagonisten weiterhin Platz im Roman haben.

Veröffentlicht am 05.09.2017

Schicksalsschlag

Kreuzschnitt
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Bogart Bull, Kommissar der Osloer Kriminalpolizei, muss sich mit seinem Schicksal auseinander setzen. Seine Frau und seine kleine Tochter wurden bei einem Autounfall tödlich verletzt. Bull sucht zunächst ...

Bogart Bull, Kommissar der Osloer Kriminalpolizei, muss sich mit seinem Schicksal auseinander setzen. Seine Frau und seine kleine Tochter wurden bei einem Autounfall tödlich verletzt. Bull sucht zunächst Zuflucht im Alkohol und kann sich nur langsam in die Gegenwart zurück arbeiten. Seine Chefin bietet ihn einen neuen Job an: er soll Europol unterstützen, wenn im internationalen Raum ein Norweger unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt.
In Südfrankreich wird der norwegische Unternehmer und Kunstsammler Axel Krogh grausam hingerichtet. Das einzige was der Täter mitnahm, ist ein Gemälde eines Damöns von Edvard Munch. Mit seinem neuen französischen Partner Jean Moulin, übernimmt Bull seinen ersten internationalen Fall und findet die Lösung in der Vergangenheit, die grausamer nicht sein könnte…

Das Cover ist zweifarbig geteilt und wirkt recht düster.
Der Schreibstil des Romans ist flüssig und man ist bereits von den ersten Seiten an gefesselt.

Der Hauptprotagonist Bull wird sehr gut beschrieben. Man bekommt sofort einen Zugang zu ihm und fühlt durch seinen Schicksalsschlag mit ihm mit. Er wirkt richtig menschlich. Auch seine Gedankengänge und Handlungen sind gut nachvollziehbar. Man kann ihn eigentlich nur mögen.
Auch sein französischer Partner Jean Moulin passt gut in das Gesamtbild und die beiden werden ein gutes eingeübtes Team.
An sich sind alle Personen sehr gut ausgearbeitet und stimmig.

Die Geschichte wird aus drei Zeitsträngen erzählt – zunächst die Gegenwart (2014), indem der Mord geschehen ist. Dann gibt es eine kleine Episode aus 1906, in dem das Gemälde entstanden ist und dann einen Zeitstrang, die die Geschehnisse im 2. Weltkrieg erzählen.

Man kann anhand der Episoden darauf schließen, dass die Vergangenheit etwas mit dem gegenwärtigen Mord zu tun hat. Der Autor schummelt immer kleinere Details mit hinein, die kaum auffallen und aber später zur Auflösung beitragen.

Die Geschichte ist komplex, wird am Ende sehr gut aufgeklärt und ist im Ganzen rund. Auch wird ein Ausblick gezeigt, indem man wahrscheinlich auf eine Fortsetzung um den Kommissar schließen kann.

Den Autor werde ich mir merken und freue mich auf weitere Abenteuer von Kommissar Bogart Bull.